Täglich entstehen durch die Verwendung von Abschminkpads enorme Mengen an Müll. Mit selbst genähten Pads können Sie die Umwelt schonen und zudem Geld sparen.
In vielen Haushalten gehören Abschminkpads zum Standardrepertoire der Kosmetikartikel. Sie werden nicht nur zum Abschminken, sondern auch für die tägliche Hautpflege verwendet. Im Vergleich zu klassischen Kosmetiktüchern kommen sie ohne Reinigungs- und Pflegezusätze aus und können deswegen beispielsweise auch von Allergikern ohne Einschränkungen genutzt werden. Damit sie sanft zur Haut sind, verwenden die meisten Hersteller Baumwolle. Die Naturfaser weist eine hohe Akzeptanz auf, ist saugfähig, weich und löst nur selten Reizungen aus. Doch die typischen Kosmetikpads haben einen Nachteil: Sie sind nicht umweltfreundlich. Stattdessen landen sie nach einmaliger Nutzung im Müll.
Die Defizite bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben natürlich auch erste Unternehmen erkannt und entsprechende Alternativen auf den Markt gebracht. So finden sich im Handel mittlerweile die ersten Kosmetikpads, die nach einer Reinigung wiederverwendbar sind. Diese sind natürlich bei der Anschaffung deutlich teurer. Wer selbst Hand anlegt und nähen kann, ist hier besser beraten. Aus Stoffresten lassen sich im Handumdrehen die kleinen Pads selbst nähen. Hierfür sind weder umfassende Kenntnisse an der Nähmaschine, noch spezielle Stoffe erforderlich.
Welche Stoffreste eignen sich für die Herstellung von Abschminkpads?
Wichtig ist natürlich vor allem eines: Abschminkpads müssen sanft zur Haut sein. Daher sollte auch bei den Stoffen besonders auf die Faserstruktur geachtet werden. Hier gibt es nur wenige Einschänkungen. Baumwollstoffe eignen sich prinzipiell sehr gut. Auch Leinen und synthetische Fasern können genutzt werden. Für die Herstellung der Wattepads muss keineswegs auf neuen Stoff ausgewichen werden. Stoffreste wie zum Beispiel Hemden, Frotteehandtücher und Sweatshirts, die nicht mehr getragen werden, reichen aus. Auch Geschirrtücher, die nicht mehr gebraucht werden, sind bestens dafür geeignet. Ob die Fasern wie bei einem Hemd beispielsweise ganz fein sind oder auf grobe Stoffe wie beim Frottee zurückgegriffen wird, spielt hier keine Rolle.
Stoff für Abschminkpads muss heiß waschbar sein!
Wichtig ist aber, dass sich die Stoffe problemlos reinigen lassen. Im besten Fall können sie bei 60 Grad gewaschen werden, sodass sich Make-Up Reste auch problemlos lösen. Damit sich in den Pads keine Keime und Bakterien sammeln, sollte bevorzugt auf Stoffe zurückgegriffen werden, die sich bei 90 Grad reinigen lassen.
Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, wie heiß der Stoff gewaschen werden darf, lohnt sich ein Blick auf das Etikett.
Abschminkpads mit 2 verschiedenen Stoffen auf Vorder- und Rückseite
Für ein Abschminkpad muss nicht ausschließlich eine Stoffart verwendet werden. Es lassen sich auch verschiedene Stoffe hervorragend miteinander kombinieren. So kann beispielsweise eine Seite mit einem feinen Baumwolltuch und die andere mit einem Frotteepad gestaltet werden. Wer nicht auf zwei separate Stoffe zurückgreifen möchte, besinnt sich an dieser Stelle am besten auf Sweatshirt-Stoff. Hier wird generell auf beiden Seiten unterschiedlicher Stoff verarbeitet. Auch hier gilt es jedoch, den Stoff doppelt zu nehmen und dann die unterschiedlichen Seiten zusammenzusetzen. Dadurch können die Vorzüge beider Seiten genutzt werden.
Welche Form für die Abschminkpads?

» Mein Tipp: Waschbare Abschminkpads mit Bambusbox
Neben der richtigen Auswahl des Stoffes spielt bei den Abschminkpads natürlich auch die Form eine besonders wichtige Rolle. Auch hier gibt es unterschiedliche Ideen. Grundsätzlich ist möglich, was Freude macht. Das heißt: Die Abschminkpads können rund, eckig, aber zum Beispiel auch herzförmig sein. Sind sie als kleine Quader oder Quadrate gestaltet, sind sie natürlich besonders einfach zu fertigen.
Auch runde Pads lassen sich noch einfach herstellen. So wird die Form am besten mit einem Trinkglas aufgezeichnet. Das Glas wird hierfür auf den Stoff aufgesetzt und mit einem Stift kann dann die Form ganz einfach abgezeichnet werden. Bei anderen Formen wie Blüten oder Herzen gestaltet sich das Aufzeichnen der Form ein wenig aufwendiger, denn es ist wichtig, dass beide Seiten des Stoffpads die gleiche Größe haben. Ansonsten gestaltet sich das Zusammennähen zum Schluss schwieriger.
Tipp: Aus stabiler Pappe lässt sich rasch von Hand eine Schablone herstellen. Alternativ kann auf Gebäckausstecher zurückgegriffen werden. Je nach Beschaffenheit kann der innere oder äußere Rand zum Abzeichnen genutzt werden. Die Schablonen können mit einer Stecknadel relativ einfach auf dem Stoff fixiert werden, sodass sie dann beim Zuschneiden nicht verrutschen. Wichtig ist, dass die Schablonen möglichst stabil auf dem Stoff sitzen.
Empfehlenswert sind folgende Größen:
runde Pads: etwa 8 cm Durchmesser
eckige bzw. quadratische Pads: 7 x 7 cm
Zusammennähen …
… von Hand
Sind alle Stoffpads zugeschnitten und aufgeteilt, kann damit begonnen werden, diese zusammenzunähen. Hier bieten sich zwei generelle Vorgehensweisen ein. Zum einen kann das Zusammennähen von Hand erfolgen. Gerade wer keine Nähmaschine besitzt, kann sich so trotzdem rasch die eigenen Pads herstellen. Es bieten sich hier verschiedene Fadenführungen an.
… mit der Nähmaschine
Das Zusammennähen mit der Nähmaschine geht natürlich deutlich leichter und schneller von der Hand. Hier kann beispielsweise mit einer Zickzacknaht gearbeitet werden. Die beiden Stoffpads lassen sich erneut bei Bedarf mit einer Stecknadel fixieren, sodass sie nicht verrutschen. Die Zickzacknaht bietet einen guten Halt, ist aber nicht ganz fusselfrei. Wichtig ist für eine saubere Verarbeitung nicht direkt an der Schnittkante anzusetzen. Dies setzt ein wenig Übung voraus. Hier sollte die Naht bewusst einige Millimeter nach innen verlagert werden. Höhe und Weite der Zickzacknaht müssen an der Nähmaschine eingestellt werden.
Tipp: Im Handel erhalten Sie Handnähmaschinen zu einem guten Preis. Diese stellen eine gute Alternative dar, wenn Sie noch keine Nähmaschine besitzen.
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Tipp: Abschminkpads vor der ersten Verwendung auswaschen
Sind alle Abschminkpads genäht, sollten diese vor der ersten Benutzung noch einmal gereinigt werden. Dies geht entweder ganz einfach von Hand im Waschbecken. Wer dazu nicht die Zeit findet, kann die Pads natürlich einfach in die Waschmaschine geben.
Zwei oder drei Schichten: Was ist besser?
Wer seine Abschminkpads selbst näht, profitiert bei der Gestaltung von einer gewissen Flexibilität und kann die einzelnen Pads ganz einfach an den individuellen Bedarf anpassen. Bei dünnen Pads, die nicht ganz so saugstark sein müssen, reichen zwei Stofflagen sicherlich aus. Wer sich besonders saugstarke Pads wünscht, verarbeitet drei Stofflagen. Auch hier kommt es aber darauf an, dass die einzelnen Schichten gut miteinander verbunden sind, sodass die Pads dann auch wirklich ohne große Einschränkungen halten.
Ob die eigenen Pads zwei oder drei Schichten umfassen, kommt nicht nur auf die eigene Verwendung an, sondern auch auch auf die Stärke der Stoffe. Bei dünnen Stoffen wie beispielsweise Hemden ist es empfehlenswert, drei Lagen zu verwenden. Vielleicht kann hier auch bei den weiteren Lagen auf einen stärkeren Stoff zum Beispiel Frottee zurückgegriffen werden.
Beim Waschen sollte unbedingt auf ein Wäschenetz ausgewichen werden. Hierin lassen sich alle benutzten Pads sammeln. Sie können dann gemeinsam in die Waschmaschine gegeben und gereinigt werden. Grundsätzlich empfiehlt sich die Herstellung einer größeren Padmenge, sodass es ausreicht, wenn sie einmal wöchentlich gebündelt in der Waschmaschine landen.