Dank moderner Waschmaschinen zählt das Wäschewaschen heute nicht mehr zu den unbeliebtesten Hausarbeiten. Maschine auf, Wäsche rein, Waschmittel dazu und einfach abwarten, bis das gewählte Programm seine Arbeit erledigt hat. Trotzdem gibt es Tricks und Tipps, die seit Jahren von Hausfrau zu Hausfrau übermittelt werden. Manche sind vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß, könnten aber im Notfall der Retter in der Not sein.
1. Waschmittel dosieren nach Wasserhärte
Der erste Waschtipp ist für diejenigen, die statt Wäsche-Pods lieber Waschpulver oder Flüssigwaschmittel benutzen. Hier muss die Dosierung noch selbst vorgenommen werden. Die richtige Menge wird aber auf der Herstellerverpackung angegeben. Diese richtet sich zum Teil auch nach dem Härtegrad des Wassers.
Die Wasserhärte, also der Gehalt an Mineralien wie Kalzium und Magnesium im Wasser, spielt eine zentrale Rolle bei der Dosierung von Waschmitteln. Hartes Wasser, das reich an diesen Mineralien ist, führt dazu, dass mehr Waschmittel benötigt wird, um die gleiche Reinigungseffektivität zu erzielen wie bei weichem Wasser. Dies liegt daran, dass die Mineralien im harten Wasser mit den Inhaltsstoffen des Waschmittels reagieren und sogenannte Kalkseifen bilden. Diese Kalkseifen binden einen Teil der Waschmittelbestandteile, wodurch diese nicht mehr für die eigentliche Reinigung zur Verfügung stehen.
Den Wasserhärtegrad in Ihrem Wohnort können Sie beim zuständigen Wasserwerk erfragen, oder mit einem Teststreifen auch allein ermitteln.
- ✓ Wasserhärte Sicherstellen – Das Wasserhärte-Testkit kann Ihnen helfen, die Wasserhärte zu überwachen, um Korrosion, Kalkbildung, trübes Wasser oder übermäßigen Schaum zu verhindern.
2. Nylonstrumpf als Flusensieb
Früher war es üblich, den Abwasserschlauch der Waschmaschine einfach in die Spüle oder in das Waschbecken zu legen. Auch heute wird diese, zugegebener Maßen umständliche Technik, noch hin und wieder praktiziert – häufig in unsanierten Altbauwohnungen.
Wenn Ihre Waschmaschine einen freien Ablauf hat und das Abwasser in die Spüle entleert wird, sollten Sie am Schlauchende ein Stück Nylonstrumpf als Fusselsieb befestigen. Dadurch verhindern Sie, dass der Abfluss verstopft.
Übrigens: Im Wäschetrockner funktioniert Nylon ebenso gut. Legen Sie ein Stück Nylon mit zum Trockenvorgang, zieht der Stoff die Flusen „magisch“ an und Sie müssen Ihr Flusensieb weniger häufig reinigen.
3. Waschmaschine schäumt über – Salz hilft!
Übermäßig viel Schaum bildet sich, wenn Sie Ihr Waschmittel falsch dosiert haben. Im Klartext heißt das, es war zu viel! Dabei tritt der Schaum nicht nur aus dem Bullauge aus, sondern auch aus dem Fach, in das das Waschpulver gegeben wird. Schnelle Abhilfe schafft haushaltsübliches Salz. Streuen Sie etwas davon in das Waschmittelfach und gießen Sie Wasser hinterher. Der Schaum löst sich auf und verschwindet quasi wie von Geisterhand.
4. Waschmittel aus Kastanien selbst machen
Ein hervorragendes alternatives Waschmittel lässt sich ganz ohne Chemie aus gewöhnlichen Kastanien herstellen. Kastanien enthalten nämlich die als Waschsubstanz wirksamen Saponine. Eine Handvoll Kastanien in kleine Stücke schneiden und am besten über Nacht in Wasser einlegen. Am nächsten Tag durch ein Sieb abgießen und fertig ist das kostenlose Flüssigwaschmittel.
Extratipp: Wenn Sie das selbst gemachte Waschmittel für helle Kleidung verwenden möchten, sollten die Kastanien vor dem Einlegen geschält werden. Das verhindert, dass sich auf der Wäsche ein unschöner Grauschleier bildet.
5. Wäsche bleichen mit Hausmitteln
Schön gebleichte Wäsche erhalten Sie mit Hausmitteln wie Natron, Essig, Milch und Zitrone. Natron entfernt hässlichen Grauschleier und löst zudem auch noch Flecken, ebenso wie Zitronensaft. Milch kann zwar keine Flecken entfernen, hilft aber beim Aufhellen der Wäsche. Essig (weiß!) hat zwar einen stärkeren Eigengeruch, bleicht die Wäsche aber ebenso gut und ist zudem ein guter Ersatz für Weichspüler.
Haben Sie sich für eines dieser natürlichen Bleichmittel entschieden, geben Sie es einfach zum letzten Spülgang über das Waschmittelfach.
Weißwäsche bleibt länger schön, wenn man sie (wie damals) gelegentlich einer Rasenbleiche aussetzt. Maler Max Liebermann hat diese Prozedur sogar auf einem seiner Bilder festgehalten. Die frisch gewaschenen Wäschestücke werden abends auf dem Rasen ausgebreitet, mit frischem Wasser begossen und über Nacht im Freien gelassen.
6. Kissenbezug statt Wäschenetz
Um die Fasern von Feinwäsche zu schonen, wird oft ein Wäschenetz empfohlen. Wenn Sie dies nicht zur Hand haben, erzielen Sie mit einem (alten) Kopfkissenbezug den gleichen Effekt. Gleichzeitig verhindern Sie damit, dass zu viele Flusen den Abfluss der Waschmaschine verstopfen.
7. Verfilzte Wollsachen retten
Manchmal geht beim Wäschewaschen auch etwas schief, zum Beispiel dann, wenn Sie Kleidung aus Wolle zu heiß gewaschen haben. Die Wolle verfilzt und die Kleidung läuft ein. Retten können Sie Ihre verfilzte Wolle mit folgenden Tricks:
Legen Sie Ihr verfilztes Kleidungsstück in eine Schüssel mit Wasser, in das Sie dann entweder Haarspülung ODER Essig geben. Etwas einweichen lassen und dann im Wollprogramm nochmals waschen und anschließend in Form ziehen.
Etwas komplizierter ist die Weiße-Bohnen-Methode. Diese ist uralt, klingt verrückt, verspricht aber Erfolg. Man lässt eine Packung Weiße Bohnen 24 Stunden in kaltem Wasser quellen. Da die Bohnen einen Teil des Wassers aufsaugen, muss danach noch ein „Schuss“ Wasser zugegeben werden, bis die Flüssigkeit zum Einweichen des Kleidungsstückes reicht. Jetzt die Bohnen aufkochen, den Sud gut abkühlen lassen und das verfilzte Wollteil hineinlegen. Die Proteine, die beim Kochen freigegeben werden, sorgen dafür, dass sich die verfilzten Fasern wieder auseinanderziehen lassen. Abschließend wird das Kleidungsstück in der Waschmaschine gespült – gern mit Weichspüler.
8. Vergilbte Hemdkragen reinigen
Ein vergilbter Hemdkragen oder auch vergilbte Manschetten entstehen durch Schweiß, Parfum oder auch Cremes. Um den Kragen wieder weiß zu bekommen, tragen Sie eine Paste aus Backpulver und Wasser auf. Einwirken lassen, ausspülen, fertig. Auch Essig hat sich bewährt, sollte aber mit etwas Wasser verdünnt werden.
9. Knitter aus Kleidung entfernen
Um auf einfache Weise Knitter aus der Kleidung zu bringen, hängt man diese im Badezimmer auf, während man gerade unter der Dusche steht. Der entstehende Wasserdampf dringt durch den Stoff und die Falten lösen sich auf. Dieser Tipp ist auf Reisen sehr empfehlenswert.
10. Wäsche stärken an der frischen Luft
Kennen Sie noch die frisch gestärkten Tischdecken von Oma? Heute wird Wäsche wohl nur noch in der chemischen Reinigung gestärkt, wer es mag, kann dies natürlich auch zu Hause tun. Wenn viel Wäsche zu stärken ist, sollte die Stärke auf die noch nass an der Leine hängende Wäsche gesprüht werden. So kann man die Kleidung oder Tischwäsche von beiden Seiten besprühen und sie gleich bügelfertig machen.
11. Imprägnieren mit Alaun
Küchenschürzen werden nicht so schnell schmutzig und sehen schöner aus, wenn man diese in eine Lösung aus Wasser und Alaun (Tonerdesalz) legt und dann trocknen lässt. Dieser Vorgang ist auch für Anoraks und Kinderhosen zu empfehlen, da die Stoffe wasserdicht und schmutzabweisend werden. Stoffe werden somit günstig und leicht imprägniert.
12. Vor dem Waschen Taschen leeren
Wem ist das noch nicht passiert, man öffnet nach dem Waschgang die Waschmaschine und findet ein „Schneegestöber“ vor. Grund dafür ist ein vergessenes Papiertaschentuch, dass sich durch das Drehen der Trommel und in Kombination mit dem Wasser in tausend Einzelteile aufgelöst hat. Die vielen Schnipsel von der Kleidung abzusammeln ist äußerst mühsam, deshalb immer daran denken: vor dem Waschen alle Taschen leeren!
13. Arbeitskleidung bekommt eine Sonderbehandlung
Früher wurde stark verschmutzte Wäsche, insbesondere Arbeitskleidung, nicht direkt in die Waschmaschine gegeben, sondern vorher eingeweicht. Auch heute noch ist dieser Tipp Goldwert. Füllen Sie eine große Schüssel oder einen Eimer mit warmem Wasser und lösen Sie etwas Kernseife darin auf. Dann die verschmutzte Kleidung darin einweichen – hilft besonders gut bei Ölflecken.
Alternativ gibt es aber mittlerweile eine Reihe von Fleckenentfernern, die vor dem Waschen auf die verschmutzte Wäsche aufgetragen werden und dann in der Waschmaschine ihre volle Wirkung entfalten.
- Entfernt Schmierfette, Harz, Industrieöl oder Maschinenöl sowie Teer und Kerzenwachsflecken
- Auch bei Schuhcreme, frischer Ölfarbe, Toner, Druckerschwärze, Knete, Fahrrad-, Alt- oder Motoröl leicht anzuwenden
14. Vergilbte Gardinen wieder weiß bekommen
Vergilbte Gardinen werden wieder weiß, wenn man etwa 30 bis 40 Gramm Natron mit in die Waschmaschine gibt.
15. Reißverschlüsse vor dem Waschen schließen
Bei Kleidung mit Reißverschluss sollte darauf geachtet werden, dass diese vor dem Waschen geschlossen werden. Dadurch behalten sie ihre Form, beschädigen keine anderen Wäschestücke und funktionieren auch nach dem Waschen noch einwandfrei.
16. Kleidung aus Cord und Samt richtig waschen
Cordhosen und -jacken sind gerade wieder richtig in Mode, vielleicht auch in Kombination mit Samt? Bei Kleidung aus Cordsamt sollte man vor dem Waschen alle Nähte und Säume sorgfältig ausbürsten. Nach dem Waschen darf man diesen Stoff nie wringen!
17. Spitze in Form behalten
Omas gute Spitzendecke ist besonders bei Vintage-Fans beliebt. Damit sich Spitzen beim Waschen nicht verziehen, wickele man diese um eine Flasche und schwenke sie so in warmer Seifenlauge. Anschließend in klarem Wasser nachspülen.