Die Gaskrise ist in aller Munde und Alternativen zur Gasheizung werden händeringend gesucht. Welche Möglichkeiten es gibt und was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind, lesen Sie in diesem Artikel.
Mit fossilen Rohstoffen wie Öl und Gas zu heizen wird immer teurer. Alternativen hierfür gibt es einige. Doch vor einer Umrüstung stellt sich die Frage, welche das sind und ob sich hinterher tatsächlich die Heizkosten senken.
In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, über einen Ersatz von Öl und Gas nachzudenken, mit dem man das Haus beheizen kann. Denn es handelt sich nicht nur um Rohstoffe, die irgendwann aufgebraucht sind. Sie werden auch stetig teurer, sodass man sie sich in naher Zukunft vielleicht gar nicht mehr leisten kann. Besonders in Bezug auf Gas herrscht derzeit bereits eine Knappheit, die sich in den kommenden Jahren noch steigern wird und die Gaspreisentwicklung weiter nach oben treiben wird. Glücklicherweise gibt es bereits ein paar Heizsysteme, auf die man umrüsten kann.
Welche Alternativen es gibt
Wichtig ist, dass die genannten Systeme jeweils ohne Öl und Gas auskommen. Die auf dem Markt verfügbaren Alternativen umfassen:
- Solarthermie
- Wärmepumpe
- Infrarotheizungen
- Brennstoffzellen
- Pellet- und Holzheizung
- Hybridsysteme
Jedes System besitzt seine eigenen Vor- und Nachteile, weswegen es auch so wichtig ist, sich im Vorfeld über sie eingehend zu informieren.
Solarthermie – Energie aus der Sonne
Die gewonnene Energie im Rahmen einer Solarthermie stammt von der Sonne. Mit der Hilfe von Solaranlagen auf dem Dach wird das Sonnenlicht abgefangen und anschließend in Heizenergie umgewandelt. Ein bekanntes Problem dieser Anlagen besteht darin, dass es zur Knappheit kommt, sofern keine Sonne scheint. Gerade im Winter ist dieses System also eher kontraproduktiv und man muss zum Teil auf eine andere Energiequelle zurückgreifen.
Zudem ist nicht jeder dazu befugt, sein Haus mit einer Solaranlage auszustatten. Mit dazu gehören zum Beispiel Gebäude, die dem Denkmalschutz unterliegen.
Wer sich trotzdem für dieses System entscheidet, bekommt den Vorteil, dass die Anlage leicht zu installieren ist. Die Bedienung fällt ebenfalls recht einfach aus. Zudem besteht das Recht auf eine staatliche Förderung.
Wärmepumpe – Alternative mit finanzieller Förderung
Sofern die Voraussetzungen passen, ist eine Wärmepumpe eine gute Alternative für Gas und Öl. Ein kleines Problem der Wärmepumpe besteht darin, dass sie Energie von außen braucht. Bei der Wahl dieser Option sollte also in jedem Fall die benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Somit ist auch ein Betrieb möglich, der vollständig ohne die Entwicklung von CO2-Emissionen auskommt.
Eine weitere Voraussetzung, welche die Wärmepumpe benötigt, ist eine möglichst große Fläche zum Aufheizen. Denn sie besitzt eine gewisse Vorlauftemperatur, die 50 Grad Celsius nicht übersteigt. Das bedeutet, die Heizkörper im Haus müssen groß genug sein. Nur dann lohnt sich die Umrüstung auf eine solche Anlage.

Ein schneller Umstieg ist trotzdem nur bedingt möglich, da es an speziellen Handwerkern mangelt. Für den Einbau ist ein gewisses Know-how Voraussetzung, womit der Einsatz eines Fachmanns notwendig ist. Nur dann lässt sich gewährleisten, dass das System am Ende nicht nur den Bedürfnissen der Bewohner entgegenkommt, sondern auch dem Haus. Wenn all diese Voraussetzungen passen, lässt sich am Ende auch Geld einsparen.
Infrarotheizungen – Effektive Nutzung einer Elektroheizung
Zunächst denkt man beim Einsatz einer Infrarotheizung daran, dass sie viel Strom verbraucht. Es gibt jedoch auch effizient arbeitende Systeme, die dabei helfen können, Öl und Gas zu sparen.
Die Installation dieser Systeme fällt einfach aus, was einen großen Vorteil darstellt.
Brennstoffzellen – Doppelter Effekt
Derartige Heizungen haben nicht nur den Vorteil, dass sie Wärme produzieren, sondern auch Strom. Gerade deshalb werden sie aktuell auch immer häufiger in Haushalten eingesetzt und umgerüstet.
Das Funktionsprinzip beinhaltet eine chemische Reaktion, die innerhalb der Zellen erzeugt wird, um die benötigte Energie bereitzustellen. Das Problem: Um die Anlagen mit einem Antriebsstoff zu speisen, wird bei vielen Anlagen noch immer Erdgas benutzt. Daher ist es beim Kauf immer empfehlenswert, darauf zu achten, dass die Anlage andere Ressourcen nutzt.
Biomethan kommt oft als Alternative infrage. Dank diesem lässt sich innerhalb der Brennstoffzellen oder Blockheizkraftwerke (BHKW) nicht nur emissionsfrei Energie erzeugen. Diese Variante wird auch in Bezug auf die Umrüstung mit Fördergeldern bezuschusst.
Pellet- und Holzheizung – Ein geschlossener Kreislauf
Derartige Heizsysteme nutzen einen fossilen Brennstoff – Holz! Natürlich taucht die Frage auf, ob Pelletsheizungen Emissionen ausstoßen und somit schädlich für die Umwelt sind. Tatsächlich ist es so, dass CO2 ausgestoßen wird. Allerdings nur so viel, wie der verbrannte Baum vorher der Luft entnommen hat, um zu wachsen. Dementsprechend kommt ein geschlossener Kreislauf zustande und es wird keine zusätzliche Emission erzeugt.

Eine gute Alternative ist dieses Heizsystem in jedem Fall, denn die Erzeugung der Wärme ist vor allem effektiv. Es gibt bei alldem jedoch einen Nachteil, über den man sich vorher im Klaren sein sollte: Das System muss häufig gewartet werden, was mit weiteren Kosten verbunden ist. Zudem muss stets für Nachschub in Bezug auf Pellets und Holz gesorgt werden.
Hybridsysteme – Ergänzende Alternative
Wie beim Hybridauto wird bei dieser Alternative mit mehreren Systemen gearbeitet. Das Heizungssystem kann einerseits von einer Photovoltaikanlage profitieren, sofern genügend Sonne vorhanden ist, um Energie zu produzieren. Steht keine Sonne am Himmel, wird stattdessen auf eine andere Ressource zurückgegriffen.
Hierbei muss nicht immer eine Gas- oder Ölheizung als Ergänzung eingesetzt werden. Genauso gut kann auch eine Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpenanlage kombiniert werden. Auf diesem Weg lässt sich ein komplettes Haus mit Wärme versorgen, ohne dass es zur Entwicklung von Emissionen kommt. Zugleich wird auch Strom erzeugt, den man ebenfalls benötigt.
Hybridsysteme gehören zu den Anlagen, die ebenfalls staatlich bezuschusst werden.