Backpapier ist zwar praktisch, landet aber nach einmaligem Gebrauch im Müll. Diese Backpapieralternativen sind mitunter besser und vor allem nachhaltiger.
Jeder kennt das: Es reicht eine fixe Idee und schon möchte man sich in die Küche begeben und einfach losbacken. Der Bestandteil einer jeden Backausrüstung ist das Backpapier. Es sorgt nicht nur für mehr Sauberkeit im Backofen, sondern besitzt auch Eigenschaften, mit denen manche Backwerke noch besser gelingen.
Ein klares Beispiel sind Plätzchen, die sich leichter nicht vom Backblech lösen lassen. Doch was, wenn es an Backpapier fehlt? Generell ist das Papier nach einem Mal Gebrauch im Ofen reif für den Abfall. Lässt sich hier keine nachhaltige Alternative finden?
In den nachfolgenden Abschnitten geht es rund um das Thema Backpapier und seine möglichen Alternativen. Denn eigentlich gibt es genügend Möglichkeiten, um das heimische Backen nachhaltiger zu gestalten, ohne dass nach jedem Backvorgang das Papier im Müll landet.
Vor- und Nachteile von Backpapier
Das typische Backpapier ist beim Backen so beliebt, weil es mit einer Beschichtung versehen ist und so das Ankleben von Backgut am Untergrund verhindert. Deshalb wird es meistens in Backformen und Backblechen ausgelegt, bevor der Teig dazu kommt. Ferner wird es oft als Unterlage auf dem Ofenrost verwendet, um die Krümelansammlung auf dem Ofenboden zu vermeiden.
Für gewöhnlich wird es am Stück in einem Spender angeboten und muss für den Gebrauch zurechtgeschnitten werden. Eine weitere Variante sind Backpapierzuschnitte, die bereits eine bestimmte Größe besitzen. Wichtig ist, dass es nur bis zu einer Temperatur von 250 Grad Celsius zu gebrauchen ist und während der Verwendung nicht mit einer Hitzequelle (etwa den Grillstäben) in Berührung kommen sollte.
Ein großer Nachteil von Backpapier besteht darin, dass es nach einmaligem Gebrauch meist durchweicht ist, oder aber so porös, dass es nur noch entsorgt werden kann.
Welche Alternativen für Backpapier gibt es?
Alternativen für Backpapier gibt es inzwischen eine Menge auf dem Markt. Zudem sind auch gute alte Hausmittel noch eine Option, um dem ständigen Gebrauch von Backpapier entgegenzuwirken. Hier einmal eine Auflistung der Maßnahmen, die generell als Ersatz für Backpapier infrage kommen:
- Blech einfetten oder bestäuben
- Brotpapier
- Alufolie
- Silikon-Backmatte
- Dauerfolie aus Glasfaser
- Glas-Backbleche
- Pizza- und Brotbackstein
Dass es diese Alternativen gibt, heißt jedoch noch lange nicht, dass ihre Verwendung auch sinnvoll ist. Gerade beim Brotpapier und der Alufolie besteht das gleiche Problem wie beim Backpapier: Es ist keineswegs nachhaltig und lässt sich nicht wiederverwenden. Die folgenden Abschnitte beleuchten die Alternativen etwas näher und es wird erläutert, wie sie verwendet werden und vor allem, was sie dem Backpapier voraus haben.
Backpapier Alternativen – Gute alte Hausmittel
Bevor das Backpapier überhaupt erfunden wurde, gab es bereits einige typische Maßnahmen, die man dazu ergreifen konnte, dass Backgut nicht am Untergrund kleben blieb.
- Backblech einfetten
Hierzu nutzte man meistens Butter oder Margarine, die mit einem Pinsel auf dem Backblech verstrichen wurde. Dieses Konzept funktioniert auch heute noch relativ gut – sofern die Schicht Butter oder Margarine dick genug ist.
- Backblech mit Mehl bestäuben
Gleiches gilt für das Bestäuben mit Mehl oder Gries. Unter einem etwas stabileren Teig ist dies eine gute Alternative, die man für sich nutzen kann. Ebenso eignen sich gemahlene Nüsse, die zudem noch einen gewissen Geschmack an das Backgut bringen.
- Brotpapier und Alufolie als Ersatz
Brotpapier hat ähnliche Eigenschaften wie Backpapier, es ist allerdings unbeschichtet und muss vor dem Backen eingefettet werden. Alufolie ist für Backgut wie Pizza und ähnliche Leichtgewichte ebenfalls zu gebrauchen. Kuchen lässt sich in Alufolie allerdings nicht gut backen. Außerdem gibt es vermehrt Meldungen, dass Alufolie gesundheitsschädlich ist. Daher ist es zwar eine kurzfristige, aber keineswegs langfristige Alternative.
💡TIPP: Wenn es mal schnell gehen muss und daheim keinerlei Backpapier vorhanden ist, bieten sich von diesen Möglichkeiten am meisten das Einfetten der Form, als auch das Bestäuben an. Unter den Hausmitteln sind diese Alternativen am nachhaltigsten.
Backmatten aus Silikon und Glasfaser – wiederverwendbar und nachhaltig
Sogenannte Dauerbackmatten oder Backfolien etablierten sich binnen der letzten Jahre vermehrt auf dem Markt. Sie bestehen entweder aus Silikon oder Glasfaser. Beide Materialien haben den großen Vorteil, dass sie sich reinigen lassen und somit mehrfach verwendet werden können.
Silikon hält einer Temperatur von bis zu 230 Grad Celsius Stand, während die Glasfaser auch bis zu 260 Grad Celsius aushalten kann. Zudem lassen sich Silikon-Backmatten auch im Gefrierschrank unterbringen, falls es mal nötig sein sollte.
- 2 nicht haftende Backmatten aus Silikon für einfaches, bequemes Backen
Ein weiterer Vorteil der Silikonmatte besteht darin, dass man auf ihr sogar den Teig ausrollen kann, ohne dass die Matte zuerst eingefettet werden muss. Der Teig bleibt an dem Material grundsätzlich nicht kleben. Leider nehmen es einige Hersteller aber mit den verwendeten Rohstoffen nicht so genau und es kommt zu Ausgasungen im Backofen.
💡TIPP: Um die Ausgasungen vollständig zu verhindern, empfiehlt es sich, die Matte bei 200 Grad für vier Stunden in den Backofen zu legen. So verdampfen etwaige Stoffe rückstandslos.
Dauerbackfolien aus Glasfaser sind frei von Silikon und sind mit einer Beschichtung versehen, von denen sich das Backgut einfach entfernen lässt. Bedauerlicherweise besteht diese meist aus einem Material, welches heutzutage ein wenig umstritten ist: Teflon. Die Backmatten lassen sich zwar einige hundertmal wiederverwenden und es gibt keine Hinweise darauf, dass das Teflon auf die Lebensmittel übergeht. Doch gewisse Bedenken gibt es immer.
💡Nachteil von Dauerbackmatten
Sie lassen sich zwar vielfach wiederverwenden, landen aber am Ende im Restmüll und können nicht recycelt werden.
Dauerhafte Alternativen – Pizzastein und Glas-Backblech
Dank der modernen Entwicklung gibt es inzwischen auch Backbleche und -formen aus haltbarem Glas. Sie sind hitzebeständig und besitzen dazu auch noch andere gute Eigenschaften, wodurch sie als nachhaltige Alternative für Backpapier infrage kommen.
Backblech aus Glas
Das porenfreie Material und die glatte Oberfläche macht es möglich, dass Brat- und Backgut sich leicht ablösen lässt, ohne dass zunächst eingefettet wird. Außerdem fällt die Reinigung dieser Formen sehr leicht, manche lassen sich sogar in den Geschirrspüler stecken.
Pizza- oder Brotbackstein
Nachhaltig ist auch ein sogenannter Pizza- oder Brotbackstein. Er besteht aus einem Material, welches Cordierit oder Schamottstein genannt wird. Dabei handelt es sich um ein natürliches Tonmaterial, das ohne Schwierigkeiten auch höhere Temperaturen optimal vertragen kann, ohne dass es dabei Schaden nimmt. Backgut wie Pizza und Brot profitieren von solch einem heißen Stein.
Der einzig kleine Nachteil besteht darin, dass die Steine nicht abgewaschen werden können und so mit der Zeit eine gewisse Patina ansetzen. Allerdings ist diese absolut unbedenklich und färbt auch auf keinerlei Lebensmittel ab.
Backpapier Alternativen im Überblick
Kompakter Überblick – Vorteile und Nachteile
VORTEILE | NACHTEILE | |
---|---|---|
einfetten / bestäuben | ✔ ist eigentlich immer möglich | ✘ die Dicke muss optimal sein |
Alufolie | ✔ kurzfristige Lösung | ✘ reißt sehr leicht ✘ nur für leichtes Backgut geeignet ✘ wird oftmals als gesundheitsschädlich eingestuft |
Silikon Backmatte | ✔ lässt keinerlei Teig kleben ✔ mehrfach verwendbar ✔ leicht zu reinigen | ✘ setzt möglicherweise schädliche Ausgasungen frei ✘ wird im Restmüll entsorgt |
Glasfaser Matte | ✔ leichte Reinigung ✔ wiederverwendbar ✔ Leichtgewicht | ✘ Teflon-Beschichtung ✘ kann nicht recycelt werden |
Backform / Backblech aus Glas | ✔ porenfreies Material ✔ Backgut lässt sich leicht entfernen ✔ leichte Reinigung ✔ brennt nicht ein | ✘ Bleche oder Formen sind oftmals sehr schwer |
Pizza- und Brotbackstein | ✔ auch für höhere Temperaturen geeignet ✔ bestens geeignet für Brot und Pizza ✔ langfristiger Gebrauch möglich | ✘ kann nicht gereinigt werden |
Anhand dieser Liste ist es bereits möglich, seine Wahl deutlich einzuschränken und eine gute Alternative für Backpapier zu finden, die auch langfristig verwendet werden kann.
Fazit – Es gibt gute Alternativen für Backpapier
Es gibt nach wie vor Verbraucher, die gerne für jeden Zweck Backpapier einsetzen. Eben weil es so leicht zu handhaben ist und eine saubere Angelegenheit beim Backen darstellt. Allerdings wird auch das Thema der Nachhaltigkeit immer präsenter und damit auch die Alternativen, die statt Backpapier verwendet werden können.
Möglichkeiten gibt es einige, allerdings sollte auch bei diesen der eigene Nutzen überprüft werden. Backpapier ist und bleibt ein beliebtes Material zum Backen und ist bei so manchem Backvorhaben unerlässlich. Es gibt jedoch inzwischen genügend andere Optionen, mit denen sich die Umwelt besser schonen lässt, sodass wenigstens nicht bei jedem Mal erneut vom Backpapier Gebrauch gemacht werden muss.