Schuhe führen immer wieder zu Fußfehlstellungen. Regelmäßiges Barfußlaufen hat dagegen einen positiven Effekt auf die Füße und sogar auf die Körperstatik.
Freiheit ist ein Gefühl, das jeder Mensch gern verspüren möchte – auch die Füße freuen sich über ein solches Gefühl. Das Tragen von Schuhen ist Gang und Gäbe, es gehört zu unserem Leben dazu. Aber dieses wunderbare Gefühl, nach einem anstrengenden Arbeitstag die eingepferchten Füße aus den Schuhen zu holen, ist unbezahlbar. Das ist nicht ohne Grund so – Barfußlaufen ist gesund und empfehlenswert. Aber warum?
Welchen Vorteil hat es, ohne Schuhe zu laufen?
Der Mensch ist so geschaffen, dass er Barfuß laufen und von den gesundheitlichen Vorteilen, die daraus erfolgen, profitieren kann. Schuhe gehören zwar zu unserem Leben, wie der Rest der Kleidung, allerdings tun die falschen Schuhe den Füßen nicht gut.
Durch hohe Absätze und zu enge Schuhe sind Deformierungen der Knochen und Knorpelstruktur die Folge. Hallux Valgus, Senk-, Spreiz- und Plattfüße sind eine häufige Konsequenz falscher Schuhe. Von dem unangenehmen Fußschweiß in stickigen Schuhen brauchen wir gar nicht erst reden.
Die Füße können vor diesen Folgen verschont werden:
- Deformierungen
- Hallux Valgus, Platt-, Senk- und Spreizfuß
- Unangenehmer Fußschweiß
- Verschwindende Muskulatur
- Zurückbilden von Sehnen
Durch regelmäßiges Barfußlaufen werden solche Symptome hinausgezögert, können verhindert werden oder die Fußstruktur wieder „zurechtbiegen“. Eine Fußfehlstellung kann besonders dann noch behoben werden, wenn dem eine unterentwickelte Muskulatur zugrunde liegt. Deshalb wird schon ab Kindesalter empfohlen regelmäßig barfuß zu laufen, um die Fußmuskulatur zu stärken.
Wer häufig die schicken Highheels aus dem Schuhschrank holt, dem empfehlen Physiotherapeuten und Orthopäden ebenfalls, seinen Füßen regelmäßig eine Verschnaufpause durch Barfußlaufen zu gönnen und so den Stress zu reduzieren.
Der ganze Körper profitiert
Um eine gute Muskulatur aufzubauen, sollte jeder einzelne Muskel beansprucht werden. Die Füße bestehen aus einer Vielzahl von kleineren Muskeln, Rezeptoren, Sehnen und Knochen. Wer barfuß läuft, gibt seinen Füßen die Chance sich voll zu entfalten und richtig zu arbeiten. Durch die Zusammenstellung aus Muskeln und Rezeptoren, können Sie jeglichen Untergrund erkennen und Unebenheiten in der Bewegung sofort ausgleichen. Selbst das Umknicken ist barfuß unwahrscheinlicher, als mit Schuh.
Dieser beeinträchtigt hingegen diesen Effekt und verhindert dazu das natürliche Abrollen. Außerdem können die Muskeln im Schuh weniger trainiert werden als barfuß. Eine Folge daraus besteht im Zurückbilden von Bändern und Sehnen, was die Grundlage für Platt-, Knick und Spreizfuß bildet. Wer auf Schuhe hingegen verzichtet, profitiert im Nachhinein von einem stabileren Fußgelenk, da Muskeln und Bänder gekräftigt werden. Die Muskeln werden nicht nur über simples Gehen geschult, sondern auch durch Laufen und Springen. Sind erst Sehnen und Muskeln gestärkt, fördert dies die Gesundheit der Beine und wirkt sich sogar stabilisierend auf den Rücken aus.
Letztendlich profitieren davon also:
- Fuß
- Fußgelenk
- Waden
- Oberschenkel
- Po
- Rücken
Sorgt barfuß laufen nicht für Hornhaut?
Möglicherweise mögen viele vor dem Gedanken zurückschrecken, dass sich unschöne Hornhaut durch das Barfußlaufen auf der Unterseite der Füße bildet. Und es stimmt: Die natürliche Hornhaut wird gebildet. Aber das ist kein Grund zur Sorge, denn das ist gut so! Eine gewisse natürliche Hornhaut ist wichtig für den Fuß, um ihn vor Verletzungen zu schützen.
Wer außerdem seine Füße pflegt, ab und an ein Fußbad durchführt und seine Füße anschließend eincremt, muss sich nicht vor übermäßiger, unschöner Hornhaut fürchten. Diese wird sogar elastischer, widerstandsfähiger und schöner.
» Lesetipp: Hornhaut entfernen – Hausmittel für samtweiche Füße
Barfußlaufen trainieren – kleine Anleitung
Die meisten Menschen schaffen es eher im Urlaub, barfuß zu laufen und es zu genießen. Im stressigen Alltag wird dies schnell vergessen. Allerdings gibt es ein paar Tipps und Tricks, wie das tägliche Barfußlaufen in das eigene Leben integriert und trainiert werden kann.
Bereich | Ausführung |
---|---|
Zuhause barfuß laufen | Es darf ruhig mal auf die Hausschuhe verzichtet werden. Wenn Sie die Zeit nutzen und in der Wohnung oft barfuß laufen, gewöhnen sich die Füße wieder daran und die gewünschten Partien werden gestärkt. Am besten ist der Effekt ohne Socken, da nun auch die Fußsensorik besser agieren kann. |
Schuhe aus auf der Arbeit | Dies ist natürlich nicht an jedem Arbeitsplatz möglich. Wer jedoch die Chance dazu hat, sollte sie ergreifen, einige Stunden auf die Schuhe verzichten und barfuß herumlaufen. Alternativ ist eine Mittagspause im Park eine ideale Option um das Barfuß laufen zu fördern. Positiver Nebeneffekt: die Müdigkeit wird vorgebeugt und der Körper besser durchblutet. |
Die Natur barfuß genießen | Ab nach draußen und Schuhe aus! Ob im Park, im Wald, auf der Straße oder im eigenen Garten, die Füße werden am besten auf verschiedenen Untergründen trainiert. Ein Wechsel zwischen Sand, Gras und Steinen ist daher ideal. Außerdem werden durch das Ausbalancieren Muskeln und Co gestärkt und es gibt eine kostenlose Fußreflexzonenmassage. Alternativ können Sie auch extra angelegte Barfußpfade besuchen. |
Barfuß auch beim Sport | Warum nicht auch beim Sport mal die Schuhe und Socken ausziehen. Sehr empfehlenswert und einfach ist dies bei folgenden Sportarten:
Die Füße sollten jedoch nicht überfordert werden. Am besten wird die Barfuß-Zeit langsam erhöht, sodass die Muskeln und Füße Zeit bekommen, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. |
Durchtanzen ohne Schuhe | Wer es liebt die Nacht durchzutanzen, sollte dies auch mal Barfuß ausprobieren. Keine Blasen und Druckstellen und kein unsicheres Umhertänzeln. Sind die Füße frei von den unbequemen Partyschuhen, entspannt sich der Fuß, eine Sicherheit stellt sich ein und es tanzt sich deutlich besser. Allerdings sollte die Tanzfläche vorher auf Scherben geprüft werden und nicht allzu überfüllt sein. |
Was bringt das Laufen mit Barfußschuhen?
Barfußschuhe kommen dem Gefühl des echten Barfußlaufens am nächsten. Sie sind sowohl in normaler Schuhform, als auch als Zehenschuhe zu erhalten. Sie ermöglichen die Beanspruchung der Muskeln und bieten den Zehen durch das weiche Material viel Freiheit.
Allerdings sollte das Laufen auch hier gestaffelt und langsam von der Länge gesteigert werden. Außerdem kommt es zusätzlich auf die richtige Lauftechnik an. Die Hauptbelastung beim Auftreten und Aufkommen sollte eher im Mittel- und Vorderfuß liegen.
Diese Vorteile bieten Barfußschuhe:
- Schutz vor Verletzungen
- Aktives Körpergefühl
- Flexible Sohle
- Leichtes Eigengewicht der Schuhe
- Zehenfreiheit
- Ballengang wird gefördert
Welche Risiken birgt das Barfußlaufen?
Bietet das Barfußlaufen auch Schattenseiten? Anatomisch im Regelfall keine. Lediglich der Untergrund auf dem gelaufen wird, kann sich als problematisch erweisen. Verletzungsgefahr herrscht bei Metallteilen, Scherben oder ähnlichen spitzen Gegenständen, die auf dem Untergrund herumliegen können. Auch Dornen und spitze Steine könnten den Fuß verletzen.
Tipp: Auf Wiesen, im Wald, auf Barfußwegen, Grün- bzw. Rasenflächen und ähnlichem ist das Laufen jedoch meist sicher.
Vorsicht gilt auch bei gesundheitlich vorbelasteten Menschen. Das betrifft Menschen mit Arthrose, Diabetiker, Menschen mit speziellen Fußproblemen und Durchblutungsstörungen, sowie Personen mit Insektengiftallergien.
Durch das Barfuß-Joggen könnte es bei Menschen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen, sofern diese unter Arthrose in den Zehengelenken leiden. Auch bei Diabetikern besteht die Gefahr Verletzungen zu spät zu erkennen, da sich oftmals ein anderes Schmerzempfinden ausgeprägt hat.