Zwischen einem grippalen Infekt (Erkältung) und einer Grippe (Influenza) gibt es deutliche Unterschiede. Dennoch werden beide Erkrankungen häufig verwechselt. Eine Erkältung ist im Vergleich zur Grippe meist harmlos und klingt schnell ab. Die Symptome einer Influenza sind stärker ausgeprägt. Die Beschwerden können mehrere Wochen andauern.
Während eine Erkältung nach etwa einer Woche abgeklungen ist, dauert eine Grippe 14 Tage oder länger. Obwohl die Beschwerden der beiden Erkrankungen ähnlich sind, beginnt ein grippaler Infekt überwiegend langsam. Dies äußert sich zum Beispiel durch ein allgemeines Unwohlsein und Schnupfen.
Die Beschwerden bei einer Erkältung sind weniger stark ausgeprägt als bei der Grippe. Erkältungen werden durch diverse Viren ausgelöst. Für eine Grippe-Erkrankung sind ausschließlich Influenzaviren verantwortlich. Wer anhand der Symptome nicht erkennen kann, ob es sich um eine Erkältung oder um eine Grippe handelt, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Unterschiedliche Verläufe
Der grippale Infekt und die Influenza unterscheiden sich in erster Linie in ihrem Verlauf:
Grippe
Die Grippe-Erkrankung wird durch Influenzaviren ausgelöst. Der Betroffene spürt die Symptome sofort. Häufig setzt schnell hohes Fieber ein. Die Influenza geht vorwiegend auch mit starken Glieder- und Kopfschmerzen einher. Anders als bei der Erkältung können die Beschwerden gut zwei Wochen andauern.
Erkältung
Für einen grippalen Infekt sind verschiedene Erkältungsviren verantwortlich wie beispielsweise Adenoviren oder Rhinoviren. Eine Erkältung beginnt oft schleichend. Der Betroffene fühlt sich unwohl und spürt ein Kribbeln in der Nase. Später kommen Schnupfen (erst wässrig, dann fester), Halsschmerzen und Husten hinzu. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Nach etwa einer Woche ist eine Erkältung in der Regel ausgestanden.
Gemeinsamkeit beider Erkrankungen
Beide Erkrankungen werden durch Viren ausgelöst, sind also auch ansteckend. Um nicht andere Personen anzustecken, ist es ratsam, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Des Weiteren sollte der Kontakt zu anderen Menschen eingeschränkt oder vermieden werden.
Unterschiedliche Symptome
Die Erkältung und die Grippe unterscheiden sich außerdem in Bezug auf ihre Symptome. Die folgende Tabelle zeigt den Unterschied zwischen den beiden Erkrankungen anhand der Beschwerden.
Symptome | Grippaler Infekt (Erkältung) | Influenza (Grippe) |
---|---|---|
Halsschmerzen | Häufig kündigen Halsschmerzen einen grippalen Infekt an. | Schmerzen im Hals können bei einer Influenza auftreten. |
Gliederschmerzen | Gliederschmerzen treten bei einer Erkältung in geringer Stärke und eher selten auf. | Die Grippe geht häufig mit starken Gliederschmerzen einher. |
Kopfschmerzen | Bei einer Erkältung können sich leichte Kopfschmerzen äußern. | Starke Kopfschmerzen sind bei einer Grippe typisch. |
Husten | Zu Beginn einer Erkältung tritt manchmal ein trockener Reizhusten auf. Am Ende ist ein Husten mit Auswurf möglich. | Vielfach tritt von Anfang an ein trockener und schmerzhafter Husten auf. |
Schnupfen | Eine Erkältung beginnt häufig mit einem wässrigen Schnupfen, der im Verlauf fester wird. | Bei der Influenza tritt Schnupfen nur selten auf. |
Fieber | Fieber kommt bei einem grippalen Infekt selten vor und ist in der Regel nur schwach ausgeprägt. | Eine Grippe kündigt sich häufig mit hohem Fieber an. Dieses kann schnell auf über 39 Grad Celsius steigen. |
Was hilft grundsätzlich gegen Erkältung und Grippe?
Als Therapie reicht zumeist die Behandlung der Beschwerden aus. In der Regel kommen bei einer Grippe deshalb die gleichen Medikamente zum Einsatz wie bei einer Erkältung. So helfen fiebersenkende und schmerzstillende Präparate mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol, die in jeder Hausapotheke enthalten sein sollten, zum Beispiel gegen Glieder- und Kopfschmerzen.
Nasensprays wirken bei geschwollener Nasenschleimhaut abschwellend und verschaffen Linderung. Auch verschiedene Hausmittel haben sich bewährt. Dazu zählen unter anderem Nasenspülungen oder warme Halswickel. Ein heißer Tee mit Honig wirkt wohltuend und wärmend. Zudem kann Zwiebelsaft gegen Husten helfen und ein Ingwer-Shot den Körper mit den notwendigen Vitaminen versorgen.
Ob Erkältung oder Grippe – in beiden Fällen ist es ratsam, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich selbst Zeit zum Auskurieren zu geben.
WICHTIG: Bei einer starken durch Bakterien hervorgerufenen Sekundärinfektion wie einer Lungen- oder Hirnhautentzündung oder einer akuten Bronchitis kann die Einnahme von Antibiotika erforderlich sein. Bei schwerwiegenden Krankheitssymptomen sollten Sie deshalb unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Wann sollten Betroffene den Arzt aufsuchen?
Wer anhand seiner Symptome nicht feststellen kann, ob es sich um einen grippalen Infekt oder eine Grippe handelt, sollte den Arzt seines Vertrauens konsultieren. Dieser kann anhand der Symptome die richtige Diagnose stellen und dem Erkrankten geeignete Präparate verschreiben.
Der Mediziner stellt anhand des Krankheitsverlaufs und der Erreger fest, um welche Erkrankung es sich handelt. Im Falle der Influenza kommt nur das Influenzavirus infrage. Der Keim kann für das menschliche Immunsystem zum Problem werden, da es eine hohe Mutagenität aufweist. Es verändert sich im Laufe der Zeit.
Schützt eine überstandene Grippe-Erkrankung vor einer erneuten Erkrankung?
Das Immunsystem bildet zumeist schon beim ersten Kontakt mit dem Virus Abwehrzellen. Kommt es erneut zu einer Infektion, werden diese aktiv. Aufgrund der Mutagenität der Viren wird das Immunsystem aber quasi wieder mit neuen Viren konfrontiert. Die gebildeten Abwehrzellen erkennen die veränderten Viren nicht und sind nicht in der Lage, gegen den Erreger vorzugehen. Deshalb ist es möglich, nach einer überstandenen Influenza wieder zu erkranken.
Ist eine Grippeschutzimpfung ratsam?
Anders als bei einem grippalen Infekt ist es möglich, sich durch eine Impfung vor einer Grippe-Erkrankung zu schützen. Da sich die Viren aber stetig verändern, ist es notwendig, die Impfung jährlich aufzufrischen.
Einen hundertprozentigen Schutz bietet die Grippeschutzimpfung nicht. Dennoch empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) vor allem immungeschwächten Personen und älteren Menschen, sich jedes Jahr gegen die Grippe impfen zu lassen.
Bei der STIKO handelt es sich um ein unabhängiges Expertengremium, dessen Arbeit von der Geschäftsstelle im Fachbereich Impfprävention (Abteilung für Infektionsepidemiologie) des Robert-Koch-Institut koordiniert wird.