Gardinenstangen sind notwendig, wenn Vorhänge den Raum dekorieren sollen. Welche Gardinenstangen es gibt, wie sie befestigt werden und weitere Informationen lesen Sie in diesem Artikel.
Gardinenstangen sind unmodern und werden heute nicht mehr verwendet? Mitnichten. Statt einheitsweißer altbackener Gardinen mit Lochmuster erfreuen sich weiche, fließende Vorhangstoffe in frischen Farben großer Beliebtheit. Ob Ton in Ton oder als Farbkontrast – moderne Gardinen und Vorhänge gehören für viele nach wie vor zur Innenausstattung dazu. Doch wie sieht es bei den Gardinenstangen aus, was sind da die Trends? Darüber lesen Sie in diesem Artikel.
Moderne Gardinenstangen
Die historische Entwicklung von Gardinen und Vorhängen reicht bis ins alte Ägypten zurück. Während heute auch durchaus dekorative Zwecke im Vordergrund stehen, dienten Gardinen ursprünglich als Sonnenschutz. Im Laufe der Zeit haben sich nicht nur die Gardinen und Vorhänge gewandelt, auch Gardinenstangen sind vielfältiger und individueller geworden. Gardinenstangen, wie man sie überall in Bau- und Fachmärkten kaufen kann, lassen sich in folgende zwei Kategorien einteilen.
Gardinenstange als Rundrohr
Rundrohr-Gardinenstangen gibt es in Holz- und Metalloptik für die Wand- oder Deckenmontage. Dabei handelt es sich um runde Stangen, die mit Gardinenringen bestückt sind, an denen dann der eigentliche Vorhang befestigt ist. Gardinen und Vorhänge mit Schlaufen können auch direkt über die Gardinenstange geschoben werden.
Für eine Wandmontage werden die Stangenhalter bzw. -träger links und rechts der Fenster befestigt. Bei einer Deckenmontage entsprechend an der Zimmerdecke.
Anschließend werden die Gardinenstangen bei geschlossenen Stangenhaltern durch diese geschoben oder in der offenen Variante in dafür vorgesehenen Aussparungen gelegt. Endstücke, die an die Stangenenden angebracht werden, verleihen den Gardinenstangen eine individuelle Note. Gardinenstangen aus Holz passen unter anderem gut zum Landhaus- oder Country-Stil.
Die farbliche Auswahl der verschiedenen Hölzer ist entsprechend groß:
- sehr helles Holz – Ahorn, Esche
- helles Holz – Kiefer
- rötliches Holz – Kirsche
- dunkles Holz – Nussbaum, Eiche
Aber auch Gardinenstangen aus Metall weisen eine große Vielfalt auf. Ob Edelstahl poliert oder matt gebürstet, in Messing- oder Chromoptik – nahezu jeder Einrichtungsstil ist abgedeckt. Besonders vielfältig sind auch hier die Endstücke, deren Gestaltungen weit über die klassisch abgerundeten Modelle hinaus reichen. Kunstvoll verzierte Gardinenstangen mit Design-Endstücken, wie sie von Toom angeboten werden, kommen inzwischen in Dreiecks-, Zylinder-, Diamant- oder Blätterform, mit Strasssteinen verziert oder gar mehrfarbig daher und verleihen dem heimischen Ambiente das gewisse Extra.
Wer sich nicht zwischen Holz- und Metallmodellen entscheiden möchte, kann Gardinenstangen nehmen, die beides vereinen. Je nach Ausführung sind die Halter aus Holz, während die Stangen selber aus Metall sind oder umgekehrt. Auch dazu gibt es natürlich passende Endstücke, die das Spiel der Elemente aufgreifen.
Innenlauf-Gardinenstangen
Bei Innenlauf-Gardinenstangen werden die jeweiligen Gardinenstangen auch am Träger beziehungsweise Halter befestigt. Die Gardine selber wird jedoch mittels sogenannter Gleiter in die Stange eingeschoben. Zuvor müssen die Gleiter, ähnlich der Gardinenringe, gleichmäßig verteilt an der Gardine oder dem Vorhang angebracht werden.
Innenlauf-Modelle reichen von einer einfachen Gardinenstange bis hin zu Gardinenstange mit Verblendung und es gibt sie ebenfalls in Holzausführung und Metallausführungen.
Einreihig oder doppelreihig?
Rundrohr- und Innenlauf-Gardinenstangen gibt es in einfacher und doppelter Ausführung. Wer Gardinen und Vorhänge gleichzeitig nutzen möchte, sollte also auf eine doppelreihige Ausführung achten. Äußerst beliebt ist übrigens die Kombination aus kurzen Gardinen, die nur den oberen Teil des Fensters abdecken und bodenlangen Vorhängen.

Gardinenstangen im Fenster
Wer Gardinen hauptsächlich als Sichtschutz benötigt und nicht groß Wert auf dekorative Zwecke legt, kann seine Fenster mit halbhohen Gardinen bestücken. Die dazugehörigen Gardinenstangen werden als Vitrage- oder Scheibengardinenstangen bezeichnet.Diese werden in gewünschter Höhe am Fensterflügel befestigt und dann mit der Gardine verziert. Dabei gibt es unterschiedliche Befestigungsarten.
Klemmstangen
Klemmstangen werden in entsprechender Höhe am Fenster positioniert, ausgezogen und dann an den Kanten der Fensterflügel festgespannt. Die Gardine beziehungsweise der Vorhang wird vor der Montage an der Gardinenstange befestigt.
Klebestangen
Vitragestangen zum Kleben kommen wie die Klemmstangen ohne Bohrungen aus. Sie sind mit selbstklebenden Flächen versehen, die direkt auf den Fensterflügel aufgebracht werden,
TIPP: Um eine lange Haltbarkeit von selbstklebenden Scheibengardinenstangen zu gewährleisten, sollte der Untergrund gründlich gereinigt werden. Idealerweise wird die Fläche zusätzlich mit Alkohol entfettet.
Gardinenstangen zum Schrauben
Wem Klemmen und Kleben zu unsicher scheint, kann auch Scheibengardinenstangen zum Bohren nutzen. Bei dieser Variante wird die Halterung der Gardinenstange links und rechts des Fensters mit kleinen Schrauben am Fensterflügel fixiert. Da diese Variante bei Abbau der Gardinenstangen Löcher zurücklässt, sollte sie nur dann verwendet werden, wenn Gardinen als dauerhafte und langfristige Lösung vorgesehen sind.
TIPP: Vitragestangen können auch oben am Fensterflügel befestigt werden und entsprechende Gardinen nur die obere Hälfte des Fensters verdecken.
Gardinenstange-Maße wählen
Mit Ausnahme der Vitragegardinenstangen ist es wichtig, dass die Gardinenstangen immer Überstand haben. Sie sollten so bemessen sein, dass
- der Vorhang tagsüber genügend Platz an der Wand hat, entweder an einer Seite oder links und rechts des Fensters,
- der zurückgezogene Vorhang das Fenster nicht verdeckt und genügend Licht hereinlässt und
- sich das Fenster anstandslos öffnen lässt.
Die Gardinenstangenhalter werden dementsprechend mindestens 15 -20 Zentimeter entfernt vom Fensterrahmen beziehungsweise der Fensterlaibung angebracht.
Gardinenstangen gibt es in unterschiedlichen Durchmessern. Gängige Maße sind 16, 20 oder 28 Millimeter.

Was kosten Gardinenstangen?
Die Preise für Gardinenstangen sind je nach Ausführung, Länge und Material recht unterschiedlich und im Set oftmals günstiger, als wenn man die Einzelteile selber zusammenstellt.
Gardinenstangen-Komplettsets aus Holz sind meistens für unter 25 Euro zu kaufen, Gardinenstangen aus Metall kosten deutlich mehr. Einfache Metallausführungen liegen bei ungefähr 40 Euro und reichen je nach verwendetem Metall und vor allem der Detailfülle der Endstücke bis zu 60 Euro und darüber hinaus.
SPAR-TIPP: Wer sich individuell mit Gardinenstangen aus Metall einrichten und dabei Geld sparen möchte, kann auf Metall-Gardinenstangen in einfacher Ausführung setzen und für die Endstücke dann etwas tiefer in die Tasche greifen und fein verarbeitete Modelle besorgen.
Gestaltungs-Tipps
- Je höher die Zimmerdecke, desto länger darf der Vorhang sein. Bei niedrigen Räumen sollte man die Länge des Vorhangs an der Fensterhöhe orientieren und auf leichte Stoffe setzen. Ansonsten könnten die Vorhänge erdrückend wirken.
- Farbenfrohe Akzente kann man auch mit transparenten Stoffen setzen, die eine leichte, beschwingte Atmosphäre schaffen.
- Schwere Stoffe in dunklen Farben wie dunkelroter oder -grüner Samt wirken sehr edel zu Holzfußböden.
- Während sich Wohn- und Schlaf- und Kinderzimmer für farbenfrohe Stoffe anbieten, profitieren Bad und Küche von dezenten, hellen Farben. Idealerweise kommen in diesen Räumen Scheibengardinenstangen zum Einsatz.
- Vor allem im Kinderzimmer darauf achten, dass die Gardinenstangen ausreichend befestigt sind. Kleine Kinder hängen sich gerne mal in die Gardinen oder nutzen diese zum Verstecken, sodass möglichen Unfällen mit etwas kürzeren Gardinen vorgebeugt werden kann.