In den eigenen vier Wänden – ob als Mieter oder Hausbesitzer – gibt es viele Kosten, die auf den Bewohner zukommen. Mit der Kaltmiete oder dem Kaufpreis des Hauses ist es da natürlich längst nicht getan. Monatliche Posten wie Strom, Wasser, Telefon und Gas kommen natürlich noch hinzu und können die Gesamtkosten so noch ein ganzes Stück nach oben schrauben. Dementsprechend wird natürlich auch die Preisentwicklung dieser Grundbedürfnisse genau beobachtet. Und dies wiederum hat oft zur Folge, dass Verbraucher schockiert sind, wie doch so mancher Preis in die Höhe steigt.
Strompreise stehen dabei immer wieder im Fokus der Medien, aber auch die Gaspreise sind nicht außer Acht zu lassen. Diese kommen nämlich auf diejenigen zu, die ihre Wohnung oder ihr Haus mit Erdgas beheizen. Und diese Preise können auch schon einmal sehr stark variieren.
Wovon hängt der Gaspreis ab?
Der Gaspreis hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen:
- Ölpreis
- Steuern
- Abgaben
- geopolitische Angelegenheiten und Ereignisse
Hauptsächlich ist der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt – mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa 6 Monaten. Steigt also der Ölpreis, kann davon ausgegangen werden, dass spätestens ein halbes Jahr später auch der Gaspreis steigt. Da Deutschland allerdings nur auf ein geringes Erdgasvorkommen zurückgreifen kann, ist das Land auf Importe angewiesen – zurzeit hauptsächlich aus Russland und Norwegen. Deutschland ist also auch auf die Preisvorgabe des jeweiligen Importlandes angewiesen, schlägt dem Verbraucher auf den Preis aber noch Steuern und Abgaben auf. Und genau diese Erdgassteuer ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Wie Sie sehen, ist also nicht nur das Herkunftsland Schuld an immer wieder steigenden Preisen. Der Erdgaszulieferer wiederum schlägt seine Konzessions- und Förderungsabgaben auf den Preis für den Verbraucher um, sodass es zu unterschiedlichen Preisen von verschiedenen Anbietern kommt.
Wodurch wird der aktuelle Gaspreis beeinflusst?
Manch ein Gasanbieter wirbt damit, dass seine Preise nicht an den Ölpreis gekoppelt sind und somit nicht den üblichen Preisschwankungen unterliegen. Das liegt beispielsweise daran, dass der Anbieter einen langfristigen Vertrag mit seinem Zulieferer abgeschlossen hat und dabei einem festen Preis vereinbart hat. Das bedeutet aber auch, dass bei diesen Anbietern der Gaspreis nicht günstiger wird, wenn anderswo die Preise aufgrund günstigerer Ölpreise fallen.
Seit einigen Jahren steigt nun also der Gaspreis, jedoch nicht akut, sondern nur langsam und moderat (siehe Grafik). Manch einer hatte vielleicht aufgrund der Ukraine-Russland-Krise befürchtet, dass die Gaspreise in Deutschland stark in die Höhe steigen würden, da Russland immerhin einer der Hauptzulieferer von Erdgas ist. Diese Befürchtung scheint jedoch bisher unbegründet zu sein. Die Ausweichmöglichkeiten auf andere Anbieterländer wären in einem solchen Fall aber auch gegeben.
Dass die Preise in den letzten Jahren leicht angestiegen sind, liegt vor allem an Faktoren wie beispielsweise dem North-Stream- und dem Nabucco-Projekt – dem Bau zweier neuer Pipelines – wobei das eine unterirdisch Erdgas direkt von Russland nach Deutschland liefern und somit Polen und andere Staaten umgehen soll, und das andere Europa unabhängiger von Russland machen sollte, indem Gas aus dem Kaukasus in den Westen geliefert wird. Allerdings steht Letzteres vor dem Aus. Aber auch das Reaktorunglück in Fukushima hat eine Rolle bei der Gaspreisentwicklung gespielt.
Aufgrund der neuen Leitungen, also der Möglichkeit Gas aus anderen Ländern zu erhalten und auch der Möglichkeit des Erwerbs von Flüssiggas aus den arabischen Ländern, ist anzunehmen, dass im Jahr 2015 die Gaspreise wieder sinken könnten, da es sozusagen zu einer Überkapazität kommen könnte.
Tipps um die Gaskosten zu senken
Tipp 1 – Anbietervergleich durchführen:
Auch wenn anzunehmen ist, dass die Gaspreise in Zukunft wieder sinken werden, unterscheiden sich, wie oben erwähnt, die Preise der unterschiedlichen Anbieter des Öfteren schon wesentlich. Während früher der Verbraucher nicht viel Handhabe hatte, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln, da es nur ein oder zwei Anbieter am eigenen Wohnort gab, so ist die Auswahl heutzutage doch schon deutlich größer. Es lohnt sich also in jedem Fall, einen Preisvergleich vorzunehmen.
Zum Beispiel ein Anbieter wie verivox hilft dabei. Mit dessen Gaspreisvergleichsrechner lässt sich ganz einfach anhand der Postleitzahl und der Größe der Wohnfläche anzeigen, welcher Gasanbieter für den eigenen Bedarf der günstigste ist. Es bietet sich tatsächlich an, einen solchen Tarifvergleich immer wieder durchzuführen, denn so können Sie feststellen, dass sich die Preise tatsächlich teilweise um über 100 Euro pro Jahr unterscheiden und ein Wechsel dementsprechend sinnvoll wäre.
Wichtige Tipps, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihren Gasanbieter wechseln möchten, gibt z.B. die Stiftung Warentest.
Tipp 2 – auf Sonderkündigungsrecht achten:
Sie sollten außerdem darauf achten, dass Sie ein Sonderkündigungsrecht haben, wenn sich der Gaspreis nach oben entwickelt. Ein Vergleich lohnt sich also auch da allemal.
Tipp 3 – auf Preisgarantie achten:
Auch sollten Sie darauf achten, ob der in Frage kommende Vertrag eine Preisgarantie beinhaltet. Hierbei müssen Sie allerdings bedenken, dass dies durchaus vorteilhaft ist, wenn sich die Gaspreise nach oben entwickeln. Ist allerdings mit einer Gaspreissenkung zu rechnen, entpuppt sich diese Preisgarantie schon bald als Ärgernis, denn dann können Sie auch nicht von einem niedrigeren Gaspreis profitieren.
Tipp 4 – im Alltag Gas sparen:
Natürlich lassen sich die Kosten auch enorm senken, wenn Sie im Alltag effektiv Gas sparen. Das klappt zum Beispiel indem Sie:
- Heizgewohnheiten überprüfen & Heizung um ein paar Grad herunterdrehen
- Temperatur für das warme Wasser senken
- Heizkörper zwei Mal im Jahr entlüften/regelmäßig entstauben
- Hausisolierung überprüfen
Sie können also selbst eine Menge tun, um den Gasverbrauch in Ihrer Wohnung effektiv zu senken.
Zurück zur Übersicht: Geldtipps