Ein kleiner Balkon kann sehr schnell trostlos und langweilig aussehen. Mit unseren Tipps und Tricks lässt sich dieser allerdings in eine wahre Wohlfühloase verzaubern.
Laut einer Statistik von Statista besaßen im Jahr 2018 rund 57 Millionen Menschen einen Balkon oder eine Terrasse. Doch gerade bei den Balkonen ist die Nutzung sehr unterschiedlich. Viele, die nur einen kleinen Balkon besitzen, verbringen dort nur sehr wenig Zeit. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich ein kleinerer Balkon schwieriger gemütlich einrichten lässt, als ein geräumiger Balkon. Schwierig bedeutet aber nicht, dass es unmöglich ist. Man muss nur wissen, wie es richtig funktioniert und auf was man unbedingt verzichten sollte.
Damit auch Sie sich auf Ihrem kleinen Balkon wohlfühlen können, möchten wir Ihnen hier ein paar Tipps und Tricks verraten, wie sich dieser relativ einfach und kostengünstig in eine wahre Oase verwandeln lässt.
Kleinen Balkon gestalten – So geht’s
1. Bodengestaltung
Für viele scheint der Balkonboden uninteressant, dabei hat eine große Wirkung auf das Gesamtbild. Die meisten Balkone werden von einem grauen und tristen Betonboden geziert. Das wirkt oft kühl und unansehnlich. Vor allem dann, wenn an einigen Stellen schon Betonstücke herausgebrochen sind.
Ganz einfach und relativ kostengünstig bei kleinen Balkonflächen lässt sich der Boden mit Holzfliesen verkleiden. Hier müssen Sie in der Regel keine Bohrungen oder Fixierungen vornehmen. Einfach mittels Klicksystem auf dem Boden verlegen und fertig.
» Hinweis: Verlegte Fliesen können bei einem Auszug ganz einfach wieder aufgenommen werden und auf dem Balkon der neuen Wohnung wieder neu verlegt werden.
Holzfliesen bekommen Sie mittlerweile in jedem Baumarkt. Auch örtliche Discounter haben in der Gartensaison öfter Holzfliesen im Angebot.
» Extra-Tipp: So richtig wohnlich wird ein Balkon mit einem speziellen Outdoor-Teppich, wie sie z.B. benuta anbietet. Die Teppiche gibt es verschiedenen Designs, sodass für jeden Geschmack garantiert das passende zu finden ist. Wichtig ist, dass die Teppiche aus Kunststofffasern hergestellt sind, sodass sie bei Wind und Winter draußen liegen bleiben können.
2. Passende Möbel
Das auf einem kleinen Balkon keine ausladenden Lounge-Möbel Platz finden, dürfte jedem klar sein. Hier sollten Sie lieber auf kleine klappbare Balkonmöbel zurückgreifen. Die können Sie bei Nichtgebrauch zusammengeklappt an den Rand stellen.
Sehr gut eignen sich beispielsweise auch an der Wand oder dem Geländer montierbare Tische, wie es sie z.b. unter anderem bei lifestyle4living gibt. Sie haben zwar nur eine kleine Auflagefläche, aber für eine Tasse Kaffee, ein Glas Wein oder einen Snackteller bieten diese halben Tische ausreichend Platz.
Wichtig ist, dass Sie, egal für welche Tisch- und Stuhlmöglichkeiten Sie sich schlussendlich entscheiden, robuste Möbel wählen, die dem Wetter draußen auch standhalten.
3. Pflanzengestaltung
Echte Pflanzenliebhaber möchten natürlich auf ein bisschen Grün auf ihrem Balkon nicht verzichten. Das müssen Sie auch gar nicht. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie Blumen auf einem kleinen Balkon arrangieren können, ohne das die Pflanzen störend wirken.
So bieten sich beispielsweise Eckregale hervorragend an, um darauf Pflanztöpfe zu drapieren. Ebenfalls gibt es Blumentöpfe, die man auf das Balkongeländer steckt. So ragt ein Teil der Blüten auf den Balkon und der andere Teil ist von außen gut sichtbar.
Sehr empfehlenswert und vor allem platzsparend sind auch vertikale Beete. Hier hängen die Pflanzen untereinander und bilden so garantiert einen Blickfang. Diese vertikalen Beete lassen sich ganz einfach aus Plastikflaschen selber machen. Wie das funktioniert, zeigt beispielsweise Balkongrün in seinem Video. Aber auch Europaletten bieten sich für das vertikale Gärtner an, wie es z.B. MattisWerkstatt zeigt.
4. Deko und Lichtelemente
Was wäre ein gemütlicher Balkon ohne verschiedene Lichtelemente? Da ein Stromanschluss nur in den seltensten Fällen auf einem Balkon vorhanden ist, so muss das klassische Kerzenlicht herhalten. Aber genau das schafft erst eine besonders gemütliche Atmosphäre.
Besonders schön sind aber auch Solarlampen. Diese gibt es bereits in unterschiedlichen Ausführungen. Solarspieße eignen sich beispielsweise optimal dafür, sie in die Blumenkästen zu stecken. Tagsüber laden sich diese Lampen mit Sonnenlicht auf und bei Dämmerung fangen sie dann an zu leuchten. Alternativ gibt es auch Solar-Lichterketten mit kleinen Lampions. Diese können Sie dekorativ am Balkon anbringen und sich dann abends an dem gemütlichen Licht erfreuen.
5. Sicht- und Sonnenschutz
Damit die heiße Sonne die gemütlichen Stunden auf dem Balkon nicht beeinträchtigt, ist ein Sonnenschutz unvermeidbar. Da die normalen Schirmständer allein aber schon sehr viel Platz wegnehmen, ist nach einer alternativen Lösung zu suchen und die heißt: Halbschirme! Sowohl Schirm als auch Ständer sind dann sozusagen einmal in der Mitte durchtrennt.
Alternativ würden sich auch Schirmhalter für das Balkongeländer eignen, in die der Schirm dann hineingesteckt und befestigt wird.
Wer eher eine Markise oder ein Sonnensegel anbringen möchte, sollte im Vorfeld unbedingt mit dem Vermieter Rücksprache halten, denn dieser muss seine Genehmigung dafür erteilen.
Auch ein Sichtschutz kann auf einem Balkon nicht schaden, denn wer möchte schon ständig auf dem Präsentierteller sitzen? Ein kleiner Schutz aus Bambusmatten ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch dekorativ aus. Bringen Sie diesen Schutz allerdings nur auf einer Seite an, um sich nicht gänzlich die freie Sicht auf den Ausblick zu nehmen.
6. Balkon nicht als Abstellort nutzen
Aus den Augen – aus dem Sinn! Was in der Wohnung nicht gebraucht wird oder unnötig Platz wegnimmt, wird häufig gerne „vorübergehend“ auf dem Balkon abgestellt. Ob Getränkekisten oder Wäscheständern – sie nehmen die Gemütlichkeit. Wer auf dem Balkon Ordnung hält, der fühlt sich dort auch gleich viel wohler.
Extra-Tipp: Grillen auf dem Balkon
Grillen ist laut dem Deutschen Mieterbund auf Terrasse und Balkon erlaubt, jedoch kann jeder Mieter das Grillen untersagen. Ein Blick in den Mietvertrag kann Auskunft darüber geben, ob gegrillt werden darf oder nicht.
Wer grillen darf, aber keinen Platz für einen Standard-Grill auf dem Balkon hat, der kann auf einen kleinen Balkongrill zurückgreifen. Diese Modelle werden einfach über das Balkongeländer gehängt. Alternativ eignen sich aber auch kleine Tischgrills gut, um für ein leckeres Abendbrot zu sorgen.
Wer laut Mietvertrag nicht mit einem Holzkohlegrill grillen darf, der kann auch einen Elektrogrill verwenden. Hierbei kommt zwar bei dem ein oder anderen kein richtiges Grill-Feeling auf, aber das Fleisch oder die Bratwurst werden dennoch gut durchgebraten.