Kopfläuse verursachen ein unangenehmes Jucken und verbreiten sich sehr leicht. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, die Plagegeister zu bekämpfen.
Wenn Kinder ihre Köpfe zusammenstecken, haben Kopfläuse leichtes Spiel. Nicht selten sind ganze Kindergartengruppen betroffen. Kopfläuse deuten nicht auf mangelnde Hygiene hin. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Plagegeister sogar bevorzugt auf frisch gewaschenem Haar niederlassen. Bei der Bekämpfung kommt es darauf an, auf Mittel zurückzugreifen, welche Larven, Nissen und Läuse zuverlässig entfernen.
Kopfläuse mit Mitteln aus dem Handel bekämpfen
Handelsübliche Mittel setzen auf verschiedene Wirkstoffe:
- Mittel mit Insektiziden
- Mittel mit Dimeticon (Silikonöl)
Mittel mit Insektiziden
Seit Jahrzehnten gelten Mittel mit Insektiziden als wirksame Waffe gegen Kopfläuse. Die dauernde Anwendung birgt jedoch auch Gefahren. In einigen europäischen Ländern ist eine Resistenz der Kopfläuse gegen entsprechende Präparate bereits nachgewiesen. Dazu zählen Frankreich, Großbritannien oder Tschechien. In Deutschland stehen entsprechende Studien noch aus.
Die Mittel sind rezeptpflichtig und unterscheiden sich in ihrer Anwendung. Auch über mögliche Nebenwirkungen sollten sich Anwender anhand der Gebrauchsinformationen informieren.
Die gängigsten Präparate in der Übersicht
- Goldgeist forte
- Jacutin Pedicul Spray
- Infecto Pedicul
- Bewertungen und Erfahrungsberichte hier
Mittel mit Dimeticon
Wer ohne den Einsatz von Insektengift auskommen möchte, greift auf einen Wirkstoff zurück, der zu den Silikonölen zu zählen ist und in der Nahrungsmittelherstellung und Kosmetikproduktion häufigen Einsatz findet.
Nach der Anwendung werden Läuse und Nissen von einer dicken Ölschicht eingehüllt. Die Läuse ersticken. Zu diesen Mitteln wurde ebenfalls bereits intensive Forschungsarbeit geleistet. Bei etwa 70 Prozent der untersuchten Kinder waren die Kopfläuse nach der Anwendung des Öles verschwunden.
Die meisten Präparate mit Dimeticon sind ebenfalls auf Rezept erhältlich. Die Art und Dauer der Anwendung ist den Hinweisen auf der Verpackung zu entnehmen.
Achtung: Einige Präparate wirken über Nacht, andere Mittel werden nur für wenige Minuten aufgetragen.
Die gängigsten Präparate in der Übersicht
- Dimet 20
- Nyda
- EtoPril
- Bewertungen und Erfahrungsberichte hier
Kopfläuse mit Haarfarbe bekämpfen

Sind Erwachsene von Kopfläusen betroffen, kann ein neuer Look helfen. Haare färben tötet Kopfläuse ab. Die aggressiven Farbmischungen schädigen allerdings auch das eigene Haar. Als natürliche Alternative bietet sich Henna an.
Kopfläuse mit Hausmitteln bekämpfen
Hausmittel sind vielseitig einsetzbar. So wirken Produkte auf pflanzlicher Basis bei Läusebefall ähnlich wie das beschriebene Silikonöl. Sie umhüllen die Kopfläuse und ihre Eier mit einem Ölfilm. Einige Präparate sollen ähnlich eines Nervengiftes wirken. Hinreichende wissenschaftliche Untersuchungen wurden bislang nicht durchgeführt.
Kopfläuse mit natürlichen Ölen bekämpfen

Diese Behandlungsmethode ist lediglich bei einem leichten Befall eine Option. Natürliche Öle töten Kopfläuse nicht ab. Durch eine Einschränkung ihrer Bewegungsfähigkeit lassen sie sich jedoch leichter entfernen.
Es eignen sich Olivenöl, Kokosöl, Mandelöl oder Neembaumöl.
Anwendung Schritt für Schritt
1. Öl auf der Kopfhaut und im Haar verteilen
2. Kopf mit einem Tuch umwickeln
3. Öl mehrere Stunden einwirken lassen
4. Haare ausspülen
5. Haare auskämmen
Das Öl wird großzügig im Haar verteilt. Wird der Kopf mit einem Handtuch bedeckt, kann die Flüssigkeit besser einwirken. Nachdem die Haare nach der Einwirkzeit gründlich ausgespült wurden, werden die Kopfläuse entfernt. Hierfür ist ein spezieller Läusekamm zu benutzen. Dieser wird am Ende des Artikels gesondert beschrieben.
Kopfläuse mit ätherischen Ölen bekämpfen

Die Einwirkzeit von natürlichen Ölen lässt sich verkürzen, wenn diese Substanzen mit einigen Tropfen ätherischem Öl vermischt werden. Der intensive Geruch schreckt die Plagegeister ab und vertreibt Kopfläuse zuverlässig.
Bewährt haben sich Pfefferminzöl, Lavendelöl oder Rosmarinöl. Es genügen bereits einige Tropfen. Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit kann das Haar wie im vorherigen Abschnitt beschrieben behandelt werden.
Achtung: Ätherische Öle können allergische Reaktionen auslösen. Gewissheit über mögliche Allergene gibt ein Bioresonanz-Test beim Heilpraktiker.
Kopfläuse mit Essigwasser bekämpfen

Essigwasser ist ein bewährtes Hausmittel. Ein Abtöten von Kopfläusen ist damit aber ebenfalls nicht möglich. Es geht auch bei dieser Anwendung primär darum, die Nissen leichter aus den Haaren entfernen zu können.
Ein Teil Essig wird mit zwei Teilen Wasser verdünnt. Die lauwarme Flüssigkeit wird ähnlich einer Spülung angewandt. Das noch feuchte Haar wird anschließend mit dem Läusekamm behandelt.
Eine milde Variante für leichteren Befall ist Apfelessig. Dieser kann im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt werden. Die warme Flüssigkeit wird gut in Haare und Kopfhaut einmassiert und sollte etwa 20 Minuten einwirken. Anschließend werden die Haare gründlich mit Shampoo gewaschen.
Kopfläuse mit Zitronensaft bekämpfen

Eine ähnliche Wirkung wie mit Essigwasser kann mit Zitronensaft erzielt werden. Der Zitronensaft hinterlässt zusätzlich einen angenehmen Duft. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird das Haar mit Shampoo gewaschen. Die Anwendung kann an mehreren Tagen in Folge wiederholt werden.
Kopfläuse mit Alkohol bekämpfen
Verdünnter Haushalts-Alkohol kann ebenfalls der Läusebekämpfung dienen. Angenehme Geschmacksnoten wie Apfel oder Zitrone können die Anwendung angenehmer gestalten. Der Alkohol wird auf Kopfhaut und Haaren verteilt. Die Augen sind zu schützen. Nach einer Viertelstunde kann die Flüssigkeit abgespült werden. Eine Anwendung über mehrere Tage verstärkt die Wirkung.
Kopfläuse mit Mayonnaise bekämpfen

Dieses Hausmittel auf der Kopfhaut ist nicht wirklich appetitlich, aber ungefährlich und sanft in der Wirkung. Die zähe Substanz soll ein Ersticken der Kopfläuse bewirken. Nachdem die Mayonnaise auf der Kopfhaut verteilt wurde, wird der Kopf mit einem Tuch oder mit Frischhaltefolie geschützt. Nach mehreren Stunden Einwirkzeit wird die Mayonnaise abgewaschen. Dies gestaltet sich recht aufwendig und ein mehrmaliges Shampoonieren wird notwendig sein.
Der richtige Umgang mit dem Läusekamm

Läusekämme unterscheiden sich von herkömmlichen Kämmen. Ihre Zinken sind länger und stehen besonders eng beieinander. Ein Läuse-Ei misst gerade einmal 0,3 Millimeter in der Breite und 0,8 Millimeter in der Länge. Ein Läusekamm besitzt meist eine zweite, besonders feine Seite. Diese ist für die Nissen bestimmt.
In feuchtem Zustand lassen sich die Haare besser auskämmen. Der Kamm wird direkt an der Kopfhaut angesetzt und mit festem Druck durch die Haare gezogen.
Tipp: Bei der Kontrolle nach Läusen und Nissen kann eine Lupe helfen.
NoGos der Läusebekämpfung
Von einigen Methoden sollte abgesehen werden.
Häufiges Haarewaschen
Häufige Haarwäschen vertreiben Kopfläuse nicht, sondern schaffen ein Milieu, wo sie sich noch lieber niederlassen.
Heißes Wasser
Auch wer glaubt, Kopfläuse mit heißem Wasser vertreiben zu können, liegt falsch. Der beim Duschen erzeugte Wasserstrahl erreicht die Atemöffnungen der Kopfläuse nicht. Diese klammern sich an den Haaren fest und werden auch bei ausgiebigen Kopfduschen nicht ausgespült.
Föhnen und glätten
Die hohen Temperaturen von Föhn oder Glätteisen schädigen die Haarstruktur. Kopfläusen dagegen kann die Hitze nichts anhaben.