Zimmerpflanzen können den Raum nicht nur optisch aufwerten. Sie können auch die Luft reinigen. Welche Pflanzen dafür am besten geeignet sind, erfahren Sie hier.
Zimmerpflanzen beleben den Raum und fördern eine gemütliche und einladende Atmosphäre. Begnadete Zimmergärtner umgeben sich daher gerne mit Scharen von Pflanzen. Schließlich ist die Wirkung von Pflanzen unbestritten und geht weit über die Optik hinaus. Einige Zimmerpflanzen können nämlich auch die Luft reinigen und dementsprechend entscheidend zu einer Verbesserung des Raumklimas beitragen. Wie genau das funktioniert und welche Pflanzen luftreinigend sind, erkläre ich nachfolgend im Detail.
Wie reinigen Pflanzen die Luft?
Pflanzen können Kohlendioxid aufnehmen und im Gegenzug Sauerstoff an die Raumluft abgeben. Dies ist uns noch aus dem Biologie-Unterricht bekannt. Damit lässt sich schon ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Raumluft leisten. Doch einige Pflanzen können noch mehr. Sie wirken luftreinigend und filtern Chemikalien aus der Raumluft.
Bereits vor einigen Jahren hat die NASA eine Studie zu diesem Thema durchgeführt und nach den besten Pflanzen für geschlossene Räume gesucht. Diese stelle ich nachfolgend einmal vor.
8 luftreinigende Zimmerpflanzen vorgestellt
❀ Grünlilie

Es gibt kaum eine dankbarere Zimmerpflanze als die Grünlilie. Die Pflanzen stammen aus Südafrika und gedeihen im beheizten Wohnzimmer ebenso wie im kühlen Bad oder in der Küche. Die grünen und schwertförmigen Blätter können bis zu 40 Zentimeter Länge erreichen. Zu einem Blickfang wird der weiße Rand, mit dem die Blätter einiger Unterarten verziert sind.
Die eher unscheinbaren weißen Blüten der Grünlilie können ganzjährig erscheinen. Kennzeichnend für die beliebte Anfängerpflanze sind die zahlreichen Blattrosetten mit ihren herunterbaumelnden Kindeln.
Grünlinien filtern schädliche Gase wie Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Benzol aus der Luft und können die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen verbessern.
Steckbrief:
Standort | hell bis halbschattig, ganzjährig bei Zimmertemperatur aufstellen |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | mäßig, im Winter häufiger sprühen |
Düngen | wöchentlich von März bis September |
Vermehren | Ableger (Kindel) |
Schädlinge und Krankheiten | Wurzelfäule durch Staunässe, braune Blattspitzen durch Gießfehler |
❀ Einblatt

Das Einblatt ist eine exotische Pflanze, die auch im Schatten gedeiht. Ein Grund hierfür ist die Blüte, welche eigentlich ein Hochblatt ist und sich auch ohne die Einwirkung von Sonnenlicht ausbildet.
Die Aronstabgewächse stammen aus Kolumbien. Im Handel sind Hybriden erhältlich, die bis zu 80 Zentimeter hoch wachsen. Die weiße Scheinblüte stellt dabei einen hübschen Kontrast zu den sattgrünen, länglichen Blättern dar. Zudem kann das Einblatt eine ganze Reihe von Schadstoffen eliminieren. Dazu gehören:
- Formaldehyd
- Benzol
- Ammoniak
- Trichlorethen
- Toluole
- Xylole
Einblätter verbessern somit nachweislich die Luftfeuchtigkeit und sorgen für eine Extraportion Sauerstoff.
Steckbrief:
Standort | schattig bis halbschattig, ganzjährig bei Zimmertemperatur aufstellen |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | regelmäßig, weiches Wasser verwenden |
Düngen | alle 14 Tage |
Vermehren | Teilen beim Umpflanzen |
Schädlinge und Krankheiten | braune Blattspitzen bei Überdüngung |
❀ Zimmerfarn

Mit seinen filigranen, immergrünen Wedeln gilt der Zimmerfarn als beliebte Pflanze für Heim und Büro. Die langen Wedel machen sich aber auch in Blumenampeln gut. Sie wachsen schnell und können bis zu 60 Zentimeter lang werden. Zudem können Zimmerfarne die Luftfeuchtigkeit erhöhen und Formaldehyd aus der Luft filtern.
Obwohl der Farn allgemein als Schattenpflanze bekannt ist, kann der Zimmerfarn auch an einem hellen Standort gedeihen.
Steckbrief:
Standort | schattig, warm, feucht |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | regelmäßig, weiches Wasser verwenden, Oktober bis Februar sparsam gießen |
Düngen | im Sommer wöchentlich in schwacher Konzentration |
Vermehren | Ausläufer, Sporen |
Schädlinge und Krankheiten | Farnschnecken bei ungünstigen Standortbedingungen |
❀ Dieffenbachie

Die großen, auffallenden Blätter sind das Markenzeichen dieser Aronstabgewächse, wobei verschiedene Farben und Muster erhältlich sind. Die Hybriden können leicht in Wasser bewurzelt werden und eignen sich gut für die Hydrokultur.
Wer sich an den Blättern erfreuen möchte, sollte mögliche Blütenstände ausbrechen, da sich die Blätter zurückbilden, wenn die Pflanze blüht.
Über ihr imposantes Blattwerk verdunstet die Dieffenbachie viel Wasser und kann damit zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beitragen. Weiterhin werden Formaldehyd und andere Schadstoffe zuverlässig aus der Luft gefiltert.
Steckbrief:
Standort | hell bis schattig, verträgt keine Sonne |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | im Sommer reichlich, handwarmes Wasser verwenden, öfter sprühen |
Düngen | wöchentlich, kalkarmen Dünger verwenden |
Vermehren | Stecklinge |
Schädlinge und Krankheiten | braune Blätter bei Ballentrockenheit, Blattfall bei Kälte |
❀ Gummibaum

Der Gummibaum ist seit Jahrzehnten aus keinem Wohnzimmer mehr wegzudenken, da es sich dabei um eine beliebte Anfängerpflanze handelt, die den einen oder anderen Pflegefehler verzeiht. Die grünen, weiß-grünen oder marmorierten ledrigen Blätter streben dem Licht entgehen und müssen nicht selten zurückgeschnitten werden.
Nicht nur Kohlendioxid kann der Gummibaum aus der Luft filtern. Auch gegen verschiedene Schadstoffe, die Wandfarben oder Bodenbeläge freisetzen, ist die Pflanze aktiv. Dafür ist es jedoch wichtig, dass Sie die großen Blätter regelmäßig reinigen.
Steckbrief:
Standort | hell, keine direkte Sonne, ganzjährig um 20 Grad |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | bis August reichlich, im Winter sparsam, enthärtetes Wasser verwenden |
Düngen | während der Wachstumsphase 14-tägig |
Vermehren | Abmoosen |
Schädlinge und Krankheiten | Blattverlust bei Standortwechsel, Schild- und Schmierläuse bei Lufttrockenheit |
❀ Drachenbaum

Der Drachenbaum stammt ursprünglich aus Afrika und kann exotischen Charme in Wohnungen und Büros bringen. Besonders attraktiv ist der Drachenbaum dabei als Solitärpflanze. Denn die schwertförmigen, ungestielten Blätter bedecken den Stamm völlig und lassen die Pflanze so zu einem echten Hingucker werden.
Drachenbäume sorgen für ein positives Raumklima und können aufsteigende Schadstoffe aus Möbeln und Teppichen wie Benzol, Trichlorethylen oder Formaldehyd zuverlässig aus der Luft filtern und neutralisieren.
Steckbrief:
Standort | hell, keine Sonne, ganzjährig um 20 Grad |
Substrat | Einheitserde mit etwas Sand und Styroporflocken |
Gießen | gleichmäßig mit enthärtetem, zimmerwarmem Wasser, öfter sprühen |
Düngen | während der Wachstumsphase 14-tägig, später monatlich |
Vermehren | Stecklinge, Stammschnittlinge |
Schädlinge und Krankheiten | braune Blattspitzen bei Ballentrockenheit, Wurzelfäule durch Staunässe |
❀ Efeutute

Die Efeutute ist in den Tropen zu Hause. Die dunkelgrünen Blätter mit ihren auffälligen weißen Flecken können meterlange Ranken ausbilden und ganze Wände für sich einnehmen. Häufig wird die Efeutute daher auch in Ampeln kultiviert.
Die anspruchslose Pflanze kann Schadstoffe wie Benzol, Kohlenmonoxid und Formaldehyd aus der Luft filtern. Ebenso wird der Efeutute nachgesagt, einen entspannten Schlaf zu fördern.
Steckbrief:
Standort | hell bis halbschattig, warmer Boden, ganzjährig Zimmertemperatur |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | gleichmäßig gießen, im Winter sparsamer |
Düngen | einmal wöchentlich |
Vermehren | Triebenden abschneiden und eintopfen |
Schädlinge und Krankheiten | Blattrollen bei trockener Luft |
❀ Flamingoblume

Die Pflanze stammt aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas und erweist sich als recht anspruchsvolles Gewächs. Die Blüten der Flamingoblume lassen dabei an das Einblatt denken.
Flamingoblumen mögen keine direkte Sonne und benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, um zu gedeihen. Die Pflanze zählt zu den effektivsten Luftreinigern und kann Ammoniak, Xylole, Formaldehyd oder Toluole aus der Luft filtern.
Steckbrief:
Standort | hell, keine Sonne, keine kalten Füße |
Substrat | Torf-Kultur-Substrat oder Einheitserde |
Gießen | reichlich gießen, enthärtetes und temperiertes Wasser, öfter sprühen |
Düngen | wöchentlich in geringer Konzentration |
Vermehren | Teilung, Stecklinge |
Schädlinge und Krankheiten | Blattrollen bei trockener Luft, Schnecken, Thripse, Rote Spinne bei Standortfehlern |