Sie sind klein, hell und treten oft an den Augen auf: die Rede ist von Milien. Da sie recht störend sind, verraten wir Ihnen hier, wie Sie Milien wieder loswerden.
Wir alle wünschen uns einen makellosen Teint. Hautunreinheiten, Pigmentflecken und Co. sind schließlich lästig und sollten möglichst schnell wieder verschwinden. Kommt es um die Augen zu kleinen Pickelchen, sind dies häufig keine Mitesser, sondern Milien. Die kleinen Grießkörner sind keine Krankheit und verursachen auch keine Schmerzen. Hautgrieß kann jedoch recht hartnäckig sein. Wie sich Milien erkennen lassen und was Sie dagegen unternehmen können, möchten wir Ihnen nachfolgend einmal erläutern.
Pickel oder Milien?
Grießkörner können in jedem Alter auftreten und werden dabei nicht selten mit Pickeln und Mitessern verwechselt. Milien besitzen eine gelblich-weiße Färbung und sind meist in der Augenregion anzutreffen, nicht selten auch direkt auf dem Augenlid. An folgenden Körperstellen können Milien auftreten:
- Augen
- Nase
- Ohren
- Stirn
- Hals
- Arm
- Rücken
- Brust
- Genitalien
Milien können an den Ausführungsgängen der Schweißdrüsen und an den Follikeln der Körper- und Gesichtshärchen entstehen. Sie fühlen sich fester an als Pickel und lassen sich auch nicht ausdrücken. Also lassen Sie die Finger von den Milien und stechen Sie diese auch nicht auf. Die feste Konsistenz ist übrigens auf Keratin zurückzuführen.
Grießkörner sind zudem regelmäßiger geformt als Pickel und mit Flüssigkeit gefüllt. Die Größe kann dabei zwischen einem und drei Millimetern variieren.
Wer ist vor allem betroffen?
Prinzipiell können Menschen aller Altersklassen von Milien betroffen sein. Eine spezielle Form ist jedoch die Ausbildung von Grießkörnern bei Neugeborenen. Die Wissenschaft spricht hier von „milia neonatorum“. Die Ursache für das Auftreten von Milien bei Säuglingen sind vor allem hormonelle Schwankungen. Hat sich das eigene hormonelle Gleichgewicht hergestellt, verschwinden die Grießkörner wieder. Eine Behandlung ist also nicht notwendig.
Welche Ursachen sind für das Auftreten von Milien verantwortlich?
Die Ursachen sind abhängig von der Form des Hautgrießes, welche wie folgt unterschieden werden:
Form der Milien | Ursachen |
---|---|
primäre Form | • hormonelle Veränderung • Menstruation • Schwangerschaft • Wechseljahre |
sekundäre Form | • Hautverletzung • Entzündung • Verbrennung • Abschürfung |
Die Ursachen für die primäre Verlaufsform sind bislang nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt. Da meist Frauen davon betroffen sind, wird von einem direkten Zusammenhang mit hormonellen Schwankungen ausgegangen. Die sekundäre Form hinegen tritt an vorab geschädigten Hautpartien auf und heilt meist nach einigen Wochen von selbst ab.
Tipps für die Entfernung von Milien
Am liebsten möchte man die kleinen Pickel sofort loswerden. Was liegt also näher, als Grießkörner auszudrücken, aufzustechen oder anderweitig zu bearbeiten? Davon ist aber dringend abzuraten. Aus einem harmlosen Schönheitsmakel kann durch die manuelle Einwirkung schließlich schnell mal eine Entzündung entstehen. Ebenso kann es zur Narbenbildung kommen. Es gibt jedoch einige Hausmittel, die sich bei der Entfernung von Milien bewährt haben. Besonders im Gesichtsbereich sollten Sie jedoch sanft vorgehen, damit die sensible Gesichtshaut nicht unnötig gereizt wird und dadurch weitere Hautirritationen auftreten. Folgende Hausmittel helfen beispielsweise gegen Hautgrieß:
• Peeling:
Ein sanftes Peelen der Haut kann helfen, gegen Verstopfungen der oberen Hautschichten vorzugehen. Wird die obere Hautschicht abgetragen, lassen sich Grießkörner verkleinern und besser kaschieren. Werden abgestorbene Hautschuppen entfernt, wird gleichzeitig die Bildung neuer Grießkörner verhindert.
Keratin ist nicht nur der Hauptbestandteil von Milien, sondern kommt auch in toten Hautpartikeln vor. Wenn diese nicht regelmäßig von der Haut entfernt werden, wird die Entstehung von Hautgrieß begünstigt.
Das Gute: Ein sanftes natürliches Hautpeeling kann sich jeder selbst herstellen. Rohrzucker, Honig und Olivenöl einfach so lange vermischen, bis eine homogene Paste entsteht, die sich leicht auf das Gesicht auftragen und dort sanft mit kreisenden Bewegungen verreiben lässt.
• Apfelessig:
Apfelessig soll Grießkörner zum Verschwinden bringen, ist allerdings gleichzeitig aggressiv zur Haut – selbst, wenn Sie den Apfelessig selber machen. Daher sollte der Essig nie direkt aufgetragen werden. Verdünnen Sie Apfelessig immer mit Wasser und betupfen Sie anschließend die betroffene Stelle mit einem in Apfelessig und Wasser getränkten Wattebausch.
• Aloe Vera:
Aloe Vera Gel ist eine Wohltat für die Haut. Es entspannt, erfrischt und wirkt entzündungshemmend. Wer eine Aloe-Pflanze besitzt, kann das Gel direkt aus den Blättern streichen und auf die betroffene Hautpartie auftragen. Da die Haut durch Aloe Vera Gel nicht gereizt wird, kann der Auftrag pur erfolgen.
Tipp:
Besonders intensiv ist die Wirkung, wenn das Aloe Vera Gel über Nacht einziehen kann.
• Teebaumöl:
Teebaumöl kann ähnlich des Aloe Vera Gels angewendet werden und entfaltet ebenfalls bevorzugt über Nacht seine entzündungshemmende Wirkung. Am nächsten Morgen wird das Öl gründlich abgewaschen. Treten Milien in Augennähe auf, sollte Teebaumöl nicht angewendet werden. Es kann dort nämlich zu einer Reizung der Schleimhäute kommen.
• Retinol:
Retinol ist besser bekannt unter der Bezeichnung Vitamin A. Wir müssen Vitamin A mit der Nahrung aufnehmen, denn es ist für den Körper essenziell. SChließlich ist es an der Bildung des Sehfarbstoffes beteiligt und außerdem unterstützt es die Festigkeit der Haut.
Der Auftrag von Vitamin A auf die Haut kann nicht nur gegen Grießkörner helfen, sondern auch zu einem jugendlichen und straffen Hautbild beitragen. In Apotheken sind zum Beispiel Cremes und Seren mit Vitamin A erhältlich. Kleinere Mengen sind häufig auch in herkömmlichen Pflegecremes enthalten.
Achtung:
Retinol sollte nicht in Kontakt mit den Augen kommen. Weiterhin kann der Auftrag von Vitamin A-Präparaten die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen erhöhen.
Milien professionell entfernen lassen
Treten Grießkörner gehäuft oder wiederholt auf und werden sie als störend empfunden, lohnt es, über eine professionelle Entfernung nachzudenken. Hautärzte und Kosmetikstudios entfernen Milien mithilfe verschiedener Methoden.
Methode | Vorgehensweise | Risiken und Nachteile |
---|---|---|
Entfernung mit dem Messer | Die Grießkörner werden mit einer sterilen Klinge eingeritzt und anschließend ausgedrückt. | ✘ Narbenbildung und Entzündungsneigung, wenn nicht steril und fachmännisch gearbeitet wird. |
Entfernung mit dem Laser | Durch die Laserbehandlung wird den Milien die Flüssigkeit entzogen. Gleichzeitig wird die äußere Hautschicht abgetragen. | ✘ Schorfbildung ✘ hohe Kosten |
Die Kosten für beide Anwendungen müssen vom Patienten selbst getragen werden. Die Krankenkassen erkennen Milien nämlich nicht als Hautkrankheit an. Abhängig von der Wahl des Arztes oder Studios und der Art der Anwendung variieren die Beträge. Für die Entfernung mit dem Messer müssen Sie zum Beispiel mit etwa 20 Euro rechnen. Die Laserbehandlung kostet hingegen circa 80 Euro.
Wie lassen sich Milien vorbeugen?
Wer zu Grießkörnern neigt, sollte seine Hautpflege darauf ausrichten. Ihre Haut sollten Sie z.B. täglich gründlich aber sanft reinigen. Aggressive Reinigungsprodukte mit chemischen Bestandteilen oder Peelings, die Salze und Kerne enthalten, sorgen für eine zusätzliche Anregung der Talgproduktion und fördern dadurch Grießkörner und andere Hautunreinheiten. Also verzichten Sie lieber auf derartige Peelings.
Für die sanfte Reinigung ist eine Gesichtsbürste gut geeignet. Ein Peeling mit Fruchtsäuren kann Talg und Hautschuppen zudem gründlich entfernen. Für empfindliche Haut ist ein Enzympeeling besser geeignet. Die Haut wird bei einem derartigen Peeling nicht mechanisch beansprucht und dadurch gereizt, sondern die Hautschuppen lösen sich allein durch die Spaltung von Eiweiß.