Neurodermitis auf der Kopfhaut ist eine besonders schlimme und vor allem unangenehme Form des atopischen Ekzems. Was Betroffene tun können, verrät unser kleiner Ratgeber.
Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, ist eine chronische Haupterkrankung, die in Schüben verläuft. Das atopische Ekzem tritt sowohl bei Erwachsenen als auch Kindern auf und selbst Babys können von Neurodermitis betroffen sein.
Juckende Hautentzündungen sind das Hauptmerkmal der Krankheit. Hinzu kommen trockene Haut, aber auch nässende Hautpartien, sowie Schuppen und Rötungen. Tritt Neurodermitis an der Kopfhaut auf, ist dies für Betroffene meist sehr unangenehm. Vor allem Frauen leiden darunter und verstecken die Ekzeme unter ihrer langen Haarpracht.
Warum ist die Kopfhaut so empfindlich?
Vergleicht man die Kopfhaut mit den übrigen Hautpartien des Körpers, fällt auf, dass die Kopfhaut deutlich dicker ist. Hinzu kommen mehr Haarfollikel, sowie eine verstärkte Ausprägung von Talg- uns Schweißdrüsen. All diese Faktoren begünstigen ein feuchtwarmes Milieu auf der Kopfhaut und somit einen perfekten Nährboden für Bakterien und Pilze. Aber auch das Gegenteil kann bei Neurodermitis auf der Kopfhaut der Fall sein – trockene Kopfhaut. Die Behandlung des atopischen Ekzems ist deshalb für die meisten Betroffenen eine echte Herausforderung, denn oftmals sind die betroffenen Stellen an Kopf und Nacken nur schwer zu erreichen.
Symptome bei Neurodermitis auf der Kopfhaut
Jeder Neurodermitis-Schub ist für Betroffene belastend. Dabei geht es nicht nur um die körperlichen Beschwerden, auch mental werden Patienten in ihrem Alltagsleben eingeschränkt. Deutliche Anzeichen für Neurodermitis auf der Kopfhaut sind:
- starker Juckreiz
- nässende Stellen nach dem Kratzen
- Bildung von Wundschorf
- auffallend große Schuppen
- Schmerzen beim Kämmen
- Schlafstörungen durch nächtlichen Juckreiz
Neurodermitis auf der Kopfhaut behandeln
Neurodermitis muss dermatologisch behandelt werden. Stellen Sie sich daher bei Verdacht eines atopischen Ekzems unbedingt einem Hautarzt vor. Besonderes Augenmerk gilt zusätzlich der Pflege der Kopfhaut.- Verwenden Sie ein mildes Shampoo, speziell für trockene Kopfhaut.
- Spülen Sie die Haare nach dem Waschen gründlich aus.
- Duschen Sie nur mit lauwarmem Wasser, heißes Wasser trocknet die Kopfhaut aus.
- Nasse Haare mit dem Handtuch trocken tupfen, aber nicht rubbeln.
- Verwenden Sie eine Haarbürste mit weichen, abgerundeten Borsten.
- Vermeiden Sie, wenn möglich, die Benutzung von Glätteisen, Lockenstab und Föhn.
- Auch chemische Haarfarben und Tönungen sind „Gift“ für die Kopfhaut.
➔ Ernährung bei Neurodermitis
Neben der Behandlung mit einer entsprechenden Pflegeroutine spielt auch die richtige Ernährung bei Neurodermitis eine große Rolle. Bei vielen Betroffenen ist es so, dass Nahrungsunverträglichkeiten die Auslöser für Neurodermitis sind oder diese zumindest verstärken. Da jeder Mensch anders reagiert, gibt es keinen allgemeinen Ernährungsplan, an den Sie sich halten müssen. Beobachten Sie Ihre Essgewohnheiten und die Reaktion Ihres Körpers genau. Nur so können Sie herausfinden, was Sie vertragen und was Sie besser meiden sollten.
➔ Hausmittel gegen Neurodermitis
Neurodermitis mit Hausmitteln zu behandeln, ist eine weitere Möglichkeit vor allem den unangenehmen Juckreiz loszuwerden. Eine Garantie, dass besagte Mittel helfen, kann Ihnen zwar keiner geben, einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert.
➥ Echte Kamille wirkt entzündungshemmend
Die Echte Kamille wirkt entzündungshemmend und wundheilend. Zwei Argumente, die dafür sprechen, Kamille als Hausmittel gegen Neurodermitis auszuprobieren. Zur äußeren Anwendung zunächst einen Kamillentee kochen, gut abkühlen lassen und dann mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Hautpartien auftragen.
➥ Apfelessig gegen Juckreiz
Apfelessig ist ein altbewährtes Hausmittel, das auch bei Neurodermitis auf der Kopfhaut helfen kann – vor allem gegen den Juckreiz. Verdünnen Sie Apfelessig im Verhältnis 1:1 mit Wasser und geben Sie die Mischung auf die Kopfhaut. Achtung: Augen dabei schließen oder abdecken. Lassen Sie alles kurz einwirken und spülen Sie die Apfelessiglösung danach gründlich ab.
➥ Joghurt und Quark für den Nacken
Neurodermitis auf der Kopfhaut breitet sich häufig auch im Nackenbereich aus. An diesen Stellen können kühlende Masken aufgetragen werden, die sowohl den Juckreiz als auch Rötungen lindern. Mischen Sie drei Teile Joghurt mit zwei Teilen Quark und geben Sie die „Creme“ auf die Neurodermitis. Sobald sich die Masse durch die Körpertemperatur erwärmt, kann sie wieder abgenommen werden.
➥ Aloe Vera spendet Feuchtigkeit
Aloe Vera ist aus keinem Kosmetikstudio mehr wegzudenken, denn das Gel der Pflanze regeneriert strapazierte und trockene Haut. Bei Neurodermitis lindert Aloe Vera Gel den Juckreiz. Geben Sie das Produkt mit den Fingern auf die Kopfhaut und lassen Sie es am besten über Nacht einwirken.