Niedrige Räume wirken mitunter dunkel und erdrückend. Mit einfachen Tricks, bei Wandgestaltung und Beleuchtung, lässt sich die Deckenhöhe optisch erhöhen.
Lichtdurchflutet und viel Platz, so stellen sich die meisten Menschen ihren Wohnraum vor. Doch die örtlichen Gegebenheiten spielen dabei oftmals nicht mit. Wohnungen unter dem Dach oder im Souterrain punkten womöglich mit ausreichend Quadratmetern, dafür fällt die Deckenhöhe oftmals niedrig aus. Das führt dazu, dass die Räume allgemein kleiner und leider auch dunkler wirken. Es gibt allerdings ein paar Tricks, mit denen Decken viel höher erscheinen und der Raum dadurch optisch an Großzügigkeit gewinnt.
Die richtige Wandgestaltung und Deckengestaltung
Farben spielen bei der Gestaltung des Raumes eine wesentliche Rolle. Soll die Decke höher erscheinen, halten Sie sich am besten an helle Farben. In der Praxis heißt das, die Raumdecke wird in einem strahlend hellen Farbton gestrichen. Am besten eignet sich Weiß, denn der Grundton ist neutral, lenkt den Blick nicht an die Zimmerdecke und lässt sich später perfekt mit allen anderen Farben kombinieren.
Dunkle Farben gekonnt einsetzen

Ein kräftiges Türkis, Marineblau oder Anthrazit in verschiedenen Nuancen – dunklere Farben sind modern. Normalerweise rate ich Ihnen von kräftigen Farben, in Kombination mit niedrigen Decken, ab. Beschränkt man sich hier allerdings auf nur eine Wand des Zimmers, spricht nichts gegen den dunklen Farbton. Der Raum wirkt höher, wenn die Wand in einem dunkleren Ton gestrichen wird, die direkt gegenüber der Tür liegt. Gestrichen wird dann allerdings nicht bis komplett an die Decke, ein Rand von etwa 5 cm – das sogenannte Deckenband – lässt die Decke optisch höher wirken.
Ausnahme Dachschräge: Dachschrägen bringen zwar Gemütlichkeit, verkleinern den Raum aber optisch zusätzlich. Hier sollten Sie auf helle Farben, gerne auch Pastelltöne, zurückgreifen und Decke und Schräge in der gleichen Farbe streichen.
Längsstreifen für mehr Höhe

Wer statt Farbe lieber eine frische Tapete an die Wand bringen möchte, muss darauf auch bei niedriger Deckenhöhe nicht verzichten. Mein absoluter Tipp für mehr optische Höhe sind Tapeten mit Längsstreifen. Die vertikalen Abschnitte tricksen unser Auge aus und täuschen mehr Höhe vor als eigentlich vorhanden. Natürlich können Sie die Streifen mit Farbe und Malerkrepp auch selbst an die Wand bringen – die Stripes sollten aber nicht zu breit sein, damit der Effekt optischer Höhe nicht ins Gegenteil umschlägt.
TIPP: Auch vertikale Elemente können die Decke optisch höher erscheinen lassen. XL-Bilder im Hochformat oder eine Stehlampe sind nur zwei Beispiele, die in der Praxis wunderbar funktionieren. Auch vertikale Holzpaneele ist eine Option, hier sollte man aber eher sparsam vorgehen, denn zu viel Holz kann schnell „erschlagend“ wirken.
Optimale Beleuchtung für niedrige Decken

Der ohnehin geringe Platz nach oben darf durch falsche Lampenauswahl nicht noch zusätzlich geschmälert werden. Verzichten Sie auf tief hängende Pendelleuchten oder Kronleuchter. Optimal sind flach anliegende LED Deckenleuchten oder Strahler mit geringer Höhe. Dadurch werden die Proportionen gewahrt und die Deckenhöhe nicht zusätzlich nach unten gezogen. Wandspots, die nach oben ausgerichtet sind und in Richtung Zimmerdecke strahlen, erzeugen auch den Effekt einer höheren Decke.
Auf klobige Möbel verzichten

Massive Anbauwände, womöglich noch in dunklem Braun, wirken schnell erdrückend. Um niedrige Räume höher wirken zu lassen, ist also auch die Möbelauswahl ein wichtiger Aspekt. Ihre Wahl sollte auf luftig-leichte Möbelstücke in hellen Farben fallen. Sideboards eignen sich besonders gut, ebenso offene, vertikale Regale. Auch bei den Sitzmöbeln gilt das Prinzip, weniger ist mehr. Ein schlankes Sofa, mit flachem, kleinem Tisch, ist bei niedriger Deckenhöhe einer üppigen Wohnlandschaft vorzuziehen.
Mit Accessoires und Deko mehr Höhe erzeugen
Auch mit gekonnt ausgesuchten Accessoires lässt sich die Höhe bis zur Decke optisch vergrößern.
- Einen ähnlich Effekt wie bei den Längsstreifen an der Wand, erzielen Sie mit langen Stores, die gerne bis auf den Fußboden reichen dürfen.
- Auch ein Spiegel, im Rechteckformat, lässt Wände höher erscheinen.
- Bei großen Gemälden sollte Ihre Wahl immer auf die vertikale Variante fallen.
- Bilder können übereinander aufgehängt werden, sodass insgesamt eine vertikale Linie erzeugt wird. Je dünner Sie die Rahmen wählen, desto besser.