Wer seine Pflanzen liebt, gießt sie regelmäßig. Wir zeigen Ihnen, welche Tageszeit sich am besten zum Gießen eignet und wann Sie es besser unterlassen sollten.
Das Gießen ist ein zentraler Bestandteil der Pflanzenpflege. Jede Pflanze hat ihre individuellen Ansprüche im Hinblick auf die Bewässerung. Dies hängt nicht zuletzt mit ihrer Herkunft zusammen. Aber auch Aspekte wie die Wuchsform oder der Standort spielen bei der Wassergabe eine Rolle. Bei Zimmerpflanzen gibt den Ausschlag, ob sie einen Fensterplatz über der Heizung erhalten oder an einem kühleren Standort platziert werden. Diese Gegebenheiten haben Einfluss auf die Gießmenge. Bleibt die Frage, wann man Pflanzen am besten gießen sollte. Wann können Sie das Gießwasser am besten aufnehmen und verwerten und wann sollte keinesfalls gegossen werden? Auf diese Fragen möchten wir im Folgenden versuchen, eine Antwort zu geben.
Pflanzen bedarfsgerecht gießen
Wann eine Pflanze wie viel Wasser braucht, ist nicht einfach einzuschätzen. Hierfür können auch keine allgemeinen Faustregeln aufgestellt werden. Sie müssen die Ansprüche der jeweiligen Pflanze kennen. Dabei gilt es, auch Unterschiede zwischen Pflanzen im Freiland und Pflanzen im Kübel zu machen. Auf Grund des begrenzten Angebotes an Substrat, ist es für die Pflanzen im Kübel schwieriger, Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum zu speichern. Folglich müssen Sie diese öfter gießen. Wie viel Wasser eine Pflanze braucht, hängt auch mit der aktuellen Wetterlage zusammen. Während längerer Trockenphasen wird oft eine tägliche Bewässerung notwendig sein. Fällt viel Regen, kann die Bewässerung eingeschränkt oder bei verschiedenen Pflanzen sogar eingestellt werden. Im Winter müssen einige Pflanzen gar nicht gegossen werden. Wieder andere sollten an frostfreien Tagen etwas Wasser erhalten, damit das Substrat nicht komplett austrocknet.
» Tipp: Kübelpflanzen brauchen gleichmäßige Wassergaben, da die Menge an Substrat nicht ausreicht, um die Pflanze mit Nährstoffen zu versorgen. Je kleiner das Pflanzgefäß beschaffen ist, umso häufiger sollte gegossen werden.
Beim Pflanzenkauf werden Ihnen häufig einige Pflegehinweise mitgeliefert. Dabei tauchen bezüglich des Gießverhaltens folgende Begriffe auf:
- reichlich gießen
- mäßig gießen
- sparsam gießen
Hoher Wasserbedarf
Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf sollten reichlich gegossen werden. Dabei kann zwischen den einzelnen Wassergaben das Substrat leicht antrocknen. Es sollte aber niemals zu einer längeren Ballentrockenheit kommen. Sie dürfen die Pflanze also reichlich gießen. Bei Topfpflanzen wird solange bewässert, bis das Wasser aus dem Topfboden zu tropfen beginnt. Sollen die Pflanzen reichlich gegossen werden, bedeutet dies allerdings nicht, dass Sie das Wasser im Übertopf stehen lassen sollten.
» Tipp: Auch Pflanzen mit einem erhöhten Wasserbedarf vertragen keine Staunässe. Daher sollte das Wasser aus den Untersetzern spätestens eine Viertelstunde nach dem Gießen entfernt werden.
Mäßiger Wasserbedarf
Sollen Pflanzen mäßig gegossen werden, sollten Sie ebenfalls regelmäßig gießen. Das Substrat kann dabei einige Zentimeter antrocknen. Wann bewässert werden muss, verrät Ihnen die Fingerprobe. Fühlt sich der Finger trocken an, wenn Sie ihn in die Erde stecken, sollte zur Gießkanne gegriffen werden. Die Pflanzen sollten gleichmäßig feucht gehalten werden und vertragen keine längeren Trockenphasen. Eine komplette Austrocknung ist zu vermeiden. Topfpflanzen lassen sich auch von unten bewässern. Dadurch kann der Wasserbedarf besser eingeschätzt werden. Geben Sie das Wasser in den Untersetzer und warten, bis die Pflanze es aufgesogen hat. Diesen Vorgang können Sie wiederholen, bis das Wasser im Topf verbleibt. Dann ist die Pflanze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt und das überschüssige Wasser kann entfernt werden.
Geringer Wasserbedarf
Sollen die Pflanzen sparsam gegossen werden, halten Sie sich entsprechend zurück. Das Substrat sollte nicht feucht erschienen. Die Erde kann zu gut 2/3 antrocknen, bis Sie erneut bewässern müssen. Feuchten Sie die Erde leicht an und kontrollieren mit einem Holzstäbchen, ob sich noch trockene Stellen an der Pflanze befinden. Für Kübelpflanzen bietet sich die Anschaffung eines Feuchtigkeitsmessgerätes an. Es besteht bei Fehleinschätzen des Gießverhaltens die Gefahr von Staunässe und von Ballentrockenheit. Beides wird von den Pflanzen nicht vertragen.
Gibt es einen Zeitplan für das Gießen?
Wie bereits erwähnt, hat beinahe jede Pflanze unterschiedliche Ansprüche an das Gießverhalten. Daher kann kein fester Zeitplan aufgestellt werden. Kontrollieren Sie Ihre Zimmerpflanzen nach der Anschaffung regelmäßig. Prüfen Sie, wie sich das Substrat anfühlt und ob die Pflanze gesund und intakt erscheint. Mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie oft die einzelnen Pflanzen Wasser benötigen. Ab diesem Zeitpunkt bietet es sich an, nicht mehr auf Verdacht zu bewässern, sondern das Gießen zu einem festen Ritual werden zu lassen und zum Beispiel einmal wöchentlich zur Gießkanne zu greifen. Dabei ist es von Vorteil, auch bei Zimmerpflanzen zu bestimmten Zeiten zu gießen. Denn auch unsere Pflanzen folgen einen inneren Rhythmus.
Beste Tageszeit zum Gießen

Es gibt unterschiedliche Ansichten im Hinblick auf die beste Zeit, seine Pflanzen zu gießen. Manche Hobbygärtner schwören dabei auf die frühen Morgenstunden, wieder andere greifen am Abend zu Gießkanne.
Zwischen 3 und 4 Uhr morgens gießen
Glauben wir der Meinung der Experten, dann ist die beste Zeit für die Bewässerung der Pflanzen zwischen drei und vier Uhr morgens. Dies lässt sich damit erklären, dass der Boden zu diesem Zeitpunkt die niedrigste Temperatur besitzt. So verdunstet das wenigste Wasser und die Wurzeln werden ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Kaum jemand wird sich allerdings jetzt regelmäßig seinen Wecker stellen, um mit der Gießkanne durch den nächtlichen Garten zu trotten.
Keine Angst, auch das Gießen um sieben oder acht Uhr ist noch eine Empfehlung wert. An heißen Tagen geraten auch Sie zu diesem Zeitpunkt bei der Gartenarbeit noch nicht ins Schwitzen.
» Tipp: Sollten Sie zu den Frühaufstehern zählen, gießen Sie am besten noch vor Sonnenaufgang.
Automatische Bewässerung
Sie hassen es, wenn morgens der Wecker klingelt? Dann werden Sie sich diesen wohl kaum stellen, um die Pflanzen zu gießen. Wie wäre es, wenn sie andere die Arbeit erledigen lassen und sich eine automatische Bewässerung anschaffen? Mit einer Bewässerungsanlage müssen Sie nie wieder Gießkannen schleppen. Steuern Sie Ihre Anlage mittels Zeitschaltuhr, werden die Pflanzen zur besten Gießzeit bewässert, während Sie noch tief und fest schlummern. Damit die Anlage nicht unnötig Feuchtigkeit abgibt, bietet es sich an, einen Sensor, der die Feuchte des Bodens misst zu installierten. Dann können Sie ganz entspannt bleiben und die Pflanzen werden nicht nur zur richtigen Zeit gegossen, sondern auch nur mit Feuchtigkeit versorgt, wenn es wirklich notwendig ist.
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Abends besser nicht gießen
Dem entgegen steht die Meinung, dass Pflanzen in jedem Fall am Abend gegossen werden sollten. Während der Nacht ist es kühl und das Wasser kann gut aufgenommen werden. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Dennoch muss leider gesagt werden, dass die Erde besonders im Sommer von der Hitze des Tages noch aufgeheizt ist und ein Großteil des Wassers verdunstet. Weiterhin ist Gießen am Abend förderlich für Schnecken und durch die Feuchtigkeit, die sich auf den Blättern sammelt und über Nacht kaum abtrocknet, wird das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt.
No-Gos beim Pflanzengießen
Sie kennen nun die besten Zeiten, um Ihre Pflanzen zu bewässern. Wahrscheinlich wird es Ihnen nicht immer gelingen, diesen Zeitplan strikt einzuhalten. Dann dürfen Sie natürlich auch zu einem anderen Zeitpunkt bewässern. Unbedingt vermieden werden sollte jedoch die Bewässerung in der prallen Mittagshitze. Die Wirkung für die Pflanzen ist dann gleich null, da das Wasser beinahe komplett verdunstet und die Wurzeln nicht erreicht.
» Tipp: Auch Pflanzen können einen Sonnenbrand bekommen, wenn die Feuchtigkeit auf den Blättern verbleibt.
Auch wenn Sie am Abend gießen, sind nasse Blätter nicht von Vorteil. Benetzen Sie nach Möglichkeit also nur die Wurzeln. Feuchte Blätter begünstigen den Befall mit Mehltau, besonders im Gemüsebeet. Bei Tomaten kommt es durch feuchte Blätter schnell zu Braunfäule. Auch im Blumenbeet gelten feuchte Blätter als Auslöser von Krankheiten und Schädlingsbefall.
» Tipp: Gießen Sie immer bodennah, dann können die Wurzeln besser mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Das Wasser dringt besonders gut in tiefere Bodenschichten vor, wenn Sie einen Gießrand rund um die Pflanzen anlegen oder den Boden nach dem Gießen auflockern.
Wie sollte bewässert werden?
Wässern Sie Ihre Pflanzen in Freiland kräftig. Wassergaben von fünf bis zehn Litern Wasser pro Blühpflanze oder Gemüse sind durchaus erlaubt. Dies vertragen die Pflanzen sogar besser, als wenn Sie nur hier und da ein paar Tröpfchen Wasser erübrigen. Bei Gemüsepflanzen kommt es besonders auf eine gleichbleibende Bewässerung an. Bei Gurken kann es bei unregelmäßiger Bewässerung vorkommen, dass nur männliche Blüten ausgebildet werden. Bei Tomaten können die Blüten faulen, wenn sie nur unregelmäßig gegossen werden.
» Tipp: Mediterrane Pflanzen wie Oliven, Lavendel oder Rosmarin kommen mit weniger Wasser aus.
Besonders durstig sind Fuchsien oder Engelstrompeten. Einen erhöhten Feuchtigkeitsbedarf besitzen auch Jungpflanzen. Hier ist tägliches Gießen Pflichtprogramm.
Pflanzen mit großen Blättern haben einen erhöhten Feuchtigkeitsbedarf. Pflanzen mit dichteren Blättern können mehr Feuchtigkeit speichern, als Pflanzen mit dünnen, zarten Blättern.
Mit der Zeit werden Sie die Eigenarten Ihrer Pflanzen kennenlernen und entsprechend darauf eingehen können. Allen Pflanzen gemein ist die bevorzugte Bewässerung am Morgen.