Vetrocknete Pflanzen während des Urlaubs? Das muss nicht sein. Unsere Tipps zeigen, wie Sie Ihre Pflanzen während des Urlaubs ganz einfach bewässern können.
Die Urlaubszeit steht eigentlich für Erholung und Entspannung. Doch was für viele Relaxen am Strand bedeutet, kann für Pflanzenliebhaber zum echten Albtraum werden. Nämlich dann, wenn sie ihre geliebten Pflanzen nicht richtig versorgt wissen. Gerade die Wasserversorgung der Gewächse im Urlaub bereitet dabei vielen Kopfzerbrechen.
Egal ob drinnen oder draußen – Pflanzen benötigen konstante Pflege. Zwar sind einige von ihnen pflegeleichter als andere, doch spätestens bei der Bewässerung kommen die meisten nicht länger als ein paar Tage ohne Feuchtigkeit aus. Wer also nicht gerade einen trockenheitsliebenden Kakteengarten oder wasserscheue Sukkulenten besitzt, muss auch im Urlaub für ausreichende Feuchtigkeitszufuhr sorgen. Doch wie macht man das, wenn man nicht zufällig einen netten Nachbarn oder gute Freunde in der Nähe hat, die hin und wieder nach den Pflanzen sehen?
Urlaub – Eine Bewährungsprobe nicht nur für Zimmerpflanzen
Häufig ist es speziell die Bewässerung des heimischen Indoor-Dschungels, der Pflanzenbesitzern vor Antritt ihrer Urlaubsreise Sorgen macht. Immerhin benötigen Pflanzen in Topfkultur meist häufiger manuelle Bewässerung als Freilandpflanzen. Da sie keine Wurzelverbindung zum Grundwasserspiegel eines Freilandbodens besitzen, bohren ihre Rhizome im Topf vergeblich nach Wasser. Ebenso sind die Wasserspeicherkapazitäten bei Topfkulturen deutlich begrenzt. Da helfen selbst Speichergranulate und Mulch nur bedingt. Folglich können nur regelmäßige Gießgänge den Durst von Topfpflanzen langfristig stillen. Oder?
Nun, nicht ganz. Erfreulicherweise gibt es eine ganze Menge an Life-Hacks und Produkten, die die Bewässerung von Zimmerpflanzen in Abwesenheit erleichtern. Einige dieser Lösungen eignen sich dabei nicht nur für Indoor-Kulturen, sondern auch für Freilandpflanzungen. Denen geht es nämlich oftmals nicht weniger schlecht, wenn die Gartenbesitzer verreist sind. Insbesondere in den Sommerferien gehen zahlreiche Gärten ohne konstante Zuwendung ein.
Neben einem unzureichenden Pflanzenschutz vor Verbrennungsschäden durch starke Sonneneinstrahlung ist es auch im Freiland häufig Wassermangel, der die Gartenbeete austrocknet. Grund dafür ist ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf der Gartenpflanzen bei anhaltender Hitze und mehrtägigen oder gar mehrwöchigen Trockenphasen ohne Niederschlag.
Wie oft man im Garten manuell bewässern muss, hängt also vom Wetter ab und das macht bekanntlich nie Urlaub. Folglich kann Wassermangel nicht nur für Zimmer- sondern auch für Freilandpflanzen gefährlich sein, wenn die Besitzer länger auf Reisen sind.
Pflanzen sicher durch die Urlaubstage bringen – so klappts
Es gibt verschiedene Mittel und Wege, um die Bodenfeuchte im Freiland länger zu erhalten. Gängigste Praxis dürfte hier sicherlich das Auftragen von Mulchschichten sein, die den Boden vor der prallen Sonne und Hitze abschirmen. Unter der Mulchdecke bleibt es dauerhaft kühl und feucht, was in manchen Fällen sogar ausreichend ist, um die Pflanzen unbeschadet durch die Urlaubszeit zu bringen.
Bei Topfkulturen können saugfähige Substratbestandteile wie Tongranulat oder Perlit ähnlich gute Wirkung zeigen. Für besonders wasserhungrige Pflanzen sind aber dennoch gezielte Vorkehrungsmaßnahmen für den Urlaub zu treffen.
❀ Automatische Sprinkleranlage für Gartenpflanzen
Die gute alte Sprinkleranlage erfüllt unter bestimmten Voraussetzungen auch im Urlaub ihren Zweck und übernimmt die Bewässerung der Pflanzen für Sie. Wichtig ist aber eine wetterfühlige Automatik. Es gibt inzwischen sehr fortschrittliche Anlagen, die über Funk mit Sensoren und Messgeräten zur Bestimmung von
- Lichtverhältnissen
- Wetterlage
- Außentemperatur
- und Bodenfeuchtigkeit
kommunizieren. Auf Grundlage voreingestellter Kriterien für die Sensoren schalten sich die automatischen Sprinkleranlagen dann von selbst ein, sobald eine Bewässerung nötig wird. Manche Anlagen besitzen mittlerweile sogar Optionen für Solarbetrieb, was Strom spart und die Funktionsfähigkeit der Geräte nicht von einer hausinternen Stromversorgung abhängig macht.
Tipp: Testen Sie die Voreinstellungen für Bewässerungsintervalle Ihrer Sprinkleranlage vor der nächsten Urlaubsreise am besten aus. So erleben Sie nach dem Urlaub keine bösen Überraschungen, wenn automatisierte Vorgänge zuvor falsch oder unzureichend definiert wurden.
❀ Blumenkästen mit integriertem Wasserspeicher für Balkonpflanzen
Ohne Netz, dafür aber mit doppeltem Boden kommt die neue Generation der Blumenkästen. Sie besitzen spezielle Wasserspeicher, die in den Boden der Kästen eingelassen sind und überschüssiges Gießwasser so für Notzeiten einspeichern können. Entsprechende Modelle gibt es im Übrigen auch in Topfvariante für Zimmerpflanzen.
Zu bedenken ist bei Blumenkästen und Blumentöpfen mit Wasserspeicher allerdings, dass die Speicherkapazitäten der Behälter begrenzt sind. Die Pflanzen eine Woche lang mit Wasser zu versorgen, ist für die meisten Speicherelemente kein Problem. Sollten Sie jedoch länger als sieben Tage verreisen, empfehlen sich zusätzliche Bewässerungsstrategien.
❀ Anstaubewässerung für drinnen und draußen
Ganz ähnlich wie Blumentöpfe mit Wasserspeicher funktioniert auch die Anstaubewässerung. Hier setzt man die Pflanzen mitsamt Untertopf in ein Behältnis, das mit Wasser gefüllt ist. Infrage kommen sowohl selbst zugeschnittene Plastikbehälter (z. B. aus Wasserkanistern oder Eimern), als auch kleine Wannen und sogar natürliche Wasserquellen wie der Gartenteich. Die Pflanzentöpfe sollten kippsicher gestellt und im unteren Viertel komplett mit Wasser bedeckt sein, damit die Anstaubewässerung funktioniert.
Es sei darauf hingewiesen, dass diese Art der Bewässerung für Pflanzen konstante Staunässe bedeutet. Für trockenheitsliebende Gewächse, zum Beispiel Kakteen, Bogenhanf oder Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Lavendel, ist diese Bewässerungsmaßnahme daher nicht geeignet. Auch sollten Topfpflanzen insgesamt nicht länger als eine Woche mittels Anstaubewässerung mit Feuchtigkeit versorgt werden. Die anhaltende Staunässe im Wurzelbereich könnte ansonsten die Rhizome der Pflanzen aufweichen und für Wurzelfäule sorgen.
❀ Zimmerpflanzenbewässerung mit Schnur und Küchenpapier
Deutlich risikofreier ist eine mehrwöchige Bewässerung von Topfpflanzen, wenn man das Wasser aus einem Behälter zu ihnen hinleitet, anstatt sie in den Behälter zu stellen. Hierfür benötigt man lediglich ein leitungsfähiges Material, das dann mit einem Ende in einen Eimer oder eine Wanne voll Wasser getaucht wird. Das andere Ende legt man auf der Erdoberfläche um die zu bewässernde Pflanze herum. Die Methode hat sich bewährt und manche Pflanzen erscheinen nach dieser Art der Urlaubsbewässerung sogar gesünder als vorher.
Als Leitmaterial können Sie einerseits dicke Paketschnur oder einen saugfähigen Wollfaden hernehmen. Andererseits hat sich auch Küchenpapier dank seiner besonderen Saugfähigkeit als Wasserleiter für diese Bewässerungsmethode bewährt. Drehen Sie das Küchenpapier einfach zu langen, lockeren Würsten und feuchten Sie diese vorab etwas an, damit sie sich leichter verlegen lassen. Je nach Größe der Wasserquelle ist die Bewässerung so bis zu 14 Tage möglich.
❀ Der Pflanze die Flasche geben
Nach dem Vakuum-Prinzip funktioniert der Bewässerungsklassiker mit PET-Flaschen. Hierfür stechen Sie einfach ein paar kleine Löcher in den Schraubverschluss der Flasche und schrauben ihn anschließend wieder auf die mit Wasser gefüllte Plastikflasche. In den Erdboden gesteckt, kann die Topfpflanze dann buchstäblich an der Flasche nuckeln, wann immer sie Wasser benötigt. Wie lange sich eine Pflanze so bewässern lässt, hängt natürlich von der Flaschengröße ab. Berechnen Sie vorab einfach den wöchentlichen Wasserbedarf ihrer Pflanze, um die richtige Füllmenge zu bestimmen.