Silikonfugen können im Laufe der Zeit verfärben und unansehnlich aussehen. Unter Umständen kann sich auch Schimmel bilden. Aber wie reinigt man solche Fugen?
Silikon kommt im Haushalt häufig zum Einsatz. Das Material ist praktisch und flexibel. In der Umgebung von Badewanne, Toilette, Waschbecken oder Dusche lassen sich Fugen zuverlässig mit Silikon verdichten. Die dahinter befindliche Wand wird vor Schäden durch Feuchtigkeit bewahrt.
Werden Silikonfugen nicht regelmäßig gesäubert, kommt es mit der Zeit zu Ablagerungen von Schmutz und Kalk. Unschöne Verfärbungen lassen sich mit einfachen Hausmitteln beseitigen. Auch gegen hartnäckigen Schmutz, Pilzbefall und Schimmelbildung stellen wir geeignete Reinigungsmöglichkeiten vor.
Silikonfugen unter der Lupe
Sind die Fugen fleckig und unansehnlich geworden, sollten Sie sich den Schaden zunächst näher ansehen. Wenn die Fugen noch glatt und eben erscheinen, können die folgenden Tipps angewendet und die Fugen können gereinigt werden.
Dunkle Flecken auf den Fugen deuten auf Pilzbefall hin. Weist das Material bereits Risse auf und erscheint uneben, ist eine Reinigung wenig hilfreich. Dringt Wasser in die Fugenrisse, wird das Material noch mehr zersetzt und wird sich schließlich von der Wand lösen. In diesem Fall, ist es ratsam, die Fugen komplett zu erneuern. Wie Sie dabei vorgehen, wird in einem separaten Ratgeber beschrieben.
Verschmutzte Silikonfugen reinigen – so geht’s
Meist sind die Flecken fest und hartnäckig. Silikon dagegen ist ein recht weiches Material. Die Reinigung gestaltet sich dadurch schwieriger. So können spitze Gegenstände nicht verwendet werden, da die Fugen dadurch Schaden nehmen. Mit folgenden Methoden reinigen Sie leichtere Verschmutzungen gründlich und zuverlässig.
Silikon Dampf machen
Sind die Fugen verkrustet und die Ablagerungen lösen sich nicht durch einfaches Abwischen, kann der Dampfreiniger helfen. Hitze und Dampf lösen fest sitzenden Schmutz, ganz ohne Chemie.
Die Wirkung basiert auf dem Zusammenspiel folgender Faktoren:
- hohe Temperatur
- Auftreffen des Dampfstoßes
- Kondensation der Dampfpartikel auf der Oberfläche
Am einfachsten lässt sich mit einem Handdampfreiniger arbeiten. Wer keine Dampfente besitzt, kann auch einen Boden-Dampfreiniger oder einen Dampfbesen verwenden. Die Wirkung bleibt gleich. Der Dampf trifft mit einer enormen Geschwindigkeit von bis zu 180 Kilometern pro Stunde auf die zu reinigenden Fugen.
Der Schmutz löst sich und die feinen Dampfpartikel können auch in die kleinsten Ritzen und Poren gelangen. Sie müssen keine weiteren Reinigungsmittel verwenden. Ist das Wasser erkaltet, werden die Fugen trocken gerieben und sollten nun wie gewohnt glänzen.
- Schnelle Reinigung zwischendurch: Der SC 1 EasyFix entfernt mit einem Dampfdruck von 3 bar mühelos Flecken und festsitzenden Schmutz – für eine hygienische Reinigung ohne chemische Reinigungsmittel
Hausmittel gegen verschmutzte Fugen
Auch ohne die beschriebene Dampfwirkung lassen sich Fugen reinigen. Wie zuverlässig das Ergebnis ausfällt, ist abhängig vom Grad der Verschmutzung und davon, ob sich bereits Schimmel gebildet hat.
Essig
Essig ist einer der vielfältigsten natürlichen Reinigungsprodukte im Haushalt. Sie können für leichte Verschmutzungen einfachen Haushaltsessig verwenden. Das Essigwasser wird in die Fugen verrieben und sollte mindestens eine halbe Stunde einwirken. Anschließend wird der Essig feucht abgewischt.
💡TIPP: Arbeiten Sie beim Auftrag von Essigreiniger mit Gummihandschuhen.
Besonders wirkungsvoll und noch dazu preisgünstig in jedem Supermarkt zu bekommen, ist Essig-Essenz. Der hoch konzentrierte Essig wird im Verhältnis 1:4 mit Wasser gemischt und wie beschrieben angewendet.
💡TIPP: Verwenden Sie Essig-Essenz keinesfalls unverdünnt. Dies würde das Silikon angreifen.
Nach der Reinigung werden die Fugen mit klarem Wasser gründlich gesäubert und anschließend trocken gerieben.
Backpulver
Vielen Hausfrauen ist bekannt, dass sich Backpulver nicht nur bei der Herstellung von Kuchen und Torten unverzichtbar macht, sondern auch als Reinigungsmittel im Haushalt verblüffend gründlich vorgeht.
Backpulver wird mit Wasser verrührt, bis eine Paste von der Konsistenz von Zahncreme entsteht. Die Mischung wird auf den Fugen verteilt und sollte mindestens eine Stunde einwirken.
💡TIPP: Eine alte Zahnbürste eignet sich gut zum Auftragen der Substanz.
Die Backpulver-Mischung wird nach der Einwirkzeit mit klarem Wasser abgespült. Sollten die Fugen noch schmutzig und vergilbt erscheinen, können Sie den Vorgang ohne Bedenken wiederholen.
Hilfe, Schimmel!
Ist die Fuge nicht nur vergilbt, sondern weist schwarze Flecken oder gar großflächige Verfärbungen auf, hat sich Schimmel ausgebreitet. Schnelles Handeln ist erforderlich, denn Schimmel in Wohnräumen kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit besitzen.
💡TIPP: Schimmelsporen schwächen die Immunabwehr. Erkältungen oder Allergien können die Folge sein.
Es ist in einen leichten oder einen massiven Befall zu unterscheiden. Leichter Befall lässt sich an kleinen schwarzen Pünktchen erkennen. Größere dunkle Verfärbungen werden als fortgeschrittener Befall angesehen.
Folgende Übersicht fasst geeignete Reinigungsmittel für den leichten und fortgeschrittenen Befall der Fugen mit Schimmel zusammen.
Reinigungsmittel | |
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Leichter Schimmelbefall | • Essigessenz (Essig und Wasser 1:4 mischen) • Sodalösung (gibt es in der Apotheke) |
Fortgeschrittener Schimmelbefall | • AGO Schimmelentferner • Wasserstoffperoxidlösung (gibt es in der Apotheke) • Salmiaklösung (fünfprozentig) • Brennspiritus (mindestens 70 Prozent Alkohol) |
Reiniger, die gegen Schimmel vorgehen, sollten chlorhaltig sein. Daher lassen sich auch herkömmliche Sanitärreiniger zur Säuberung von Fugen verwenden.
⚡ACHTUNG: Bei chlorhaltigen Reinigungsmitteln Hautkontakt vermeiden.
Hartnäckiger Schimmelbefall kann auch mit Geschirrspülmaschinenreiniger beseitigt werden. Das Pulver wird wie bei der Verwendung von Backpulver beschrieben zu einem Brei verrührt und anschließend auf die Fugen aufgetragen.
Vergilbte Fugen aufhellen
Häufig sind nicht Schmutz oder Pilzbefall das Problem, sondern die Fugen sind einfach in die Jahre gekommen und erscheinen gelblich statt strahlend weiß. Wer seine Fugen färben möchte, sollte sie zunächst gründlich reinigen, denn die Oberfläche muss trocken und fettfrei sein.
Aufhellen lassen sich verfärbte Fugen mit Essig-Essenz oder Zitronensäure. Beide Mittel sind in jedem Fall zu verdünnen, damit die Silikonschicht nicht beschädigt wird. Eine bleichende Wirkung geht auch von Wasserstoffperoxid und Sodaasche aus. Beide Mittel sind sparsam zu verwenden. Ebenso ist die gesundheitsschädigende Wirkung der Chemikalien zu bedenken.
Im Handel sind praktische Fugenstifte erhältlich. Damit können Sie gezielt gegen Verfärbungen vorgehen und auch dunkle Schimmelflecken überdecken. Die Fugenstifte lassen ein exaktes Arbeiten zu und Tropfen und Schmieren werden vermieden. Die Arbeit mit Fugenstiften ist jedoch weniger zuverlässig. Meist schimmern die Verfärbungen nach einiger Zeit wieder durch und der Fugenstift muss erneut zum Einsatz kommen.
- ✔️ Stellt das Aussehen von Fugenmörtel wieder her. Stellen Sie die Fugenfarbe wieder her oder ersetzen Sie sie durch eine neue.
Fugenweiß wird mithilfe eines Schwämmchens aufgetragen. Dies kann großflächiger geschehen. Damit nicht zu viel Farbe daneben geht, muss exakt gearbeitet werden. Auch hier muss öfter nachgearbeitet werden.
💡TIPP: Fugenweiß ist auch als schimmelhemmendes Mittel erhältlich.
Erneuter Verschmutzung vorbeugen
Sollen die Silikonfugen lange blütenweiß erscheinen, ist eine regelmäßige Reinigung unumgänglich. Nach jedem Baden oder Duschen sind die Fugen trocken zu wischen, denn in einem feuchtwarmen Milieu fühlen sich Schimmelpilze pudelwohl.
In den meisten Badezimmern ist die Luftfeuchtigkeit viel zu hoch. Dies fördert den Pilzbefall. Daher sollte man durch regelmäßiges Lüften die Luftfeuchtigkeit senken. Mehrmals am Tag für wenige Minuten durchzulüften, verbessert das Raumklima und die Silikonfugen trocknen besser ab, was das Auftreten von Schimmel verhindern kann.