Wer ein echter Weinkenner werden will, braucht viel Zeit. Um einen guten Wein zu erkennen, reicht diese kleine Weinkunde.
„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, so sprach einst Johann Wolfgang von Goethe, von dem man übrigens sagt, dass er dem Rebensaft gern und viel zugesprochen hat. Doch woher soll Otto Normalverbraucher nun wissen, welcher Wein besonders ist und welchen man besser im Regal stehen lässt?
Wer für Gäste oder sich selbst einen edlen Tropfen sucht, hat oft die Qual der Wahl. Ein gut designtes Etikett oder eine auffällige Flaschenform verraten nicht sonderlich viel über die Qualität oder den Geschmack des Weines. Meine kleine Weinkunde gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und macht Ihnen den nächsten Weinkauf mit Sicherheit leichter.
Weinarten und ihre Unterschiede
Über Wein lassen sich ganze „Romane“ schreiben – was an dieser Stelle aber viel zu weit führen würde. Meine Tipps rund um den Wein sind deshalb speziell für Anfänger bzw. Einsteiger gedacht, die ihr Weinwissen auf einen neuen Level bringen möchten. Los geht es mit den unterschiedlichen Weinarten – nicht zu verwechseln mit den Weinsorten!
- Weißwein
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- nach der Ernte werden die Beeren gequetscht, die sogenannte Maische entsteht
- die Maische wird abgepresst, in Fässern gelagert und beginnt dort unter Zusatz von Hefe zu gären
- Rotwein
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- wird auf der Maische vergoren oder erhitzt
- dadurch entsteht Alkohol, die dunkle Farbe des Weines kommt aus den Traubenschalen
- Roséwein
© Fenea Silviu / stock.adobe.com - entsteht nicht, wie oft angenommen, aus einer Mischung von weißen und roten Trauben
- wird aus dunklen Beeren gewonnen und ähnlich wie Weißwein hergestellt
- dadurch entsteht die rosa Färbung
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Weitere Weinarten
Neben den drei bekanntesten Weinarten sind auch auch folgende Weinvarianten erhältlich:
Weinart | Besonderheit | Beispiele |
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Schaumwein / Perlwein |
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Dessertwein |
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Likörwein |
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Champagner ist ebenfalls ein Schaumwein, darf sich aber nur so nennen, wenn die Trauben dafür aus der Region der Champagne kommen.
Rebsorten entscheiden über die Weinqualität
Nach dem Theoriewissen widmen wir uns nun dem Geschmack des Weines, denn dieser entscheidet ja schließlich darüber, welchen Wein wir letztendlich mögen und kaufen. Ein Hauptkriterium dafür ist die Rebsorte. Allein in Deutschland gibt es unzählige Rebsorten wie zum Beispiel Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau (Weißweine) oder Trollinger, Lemberger und Dornfelder (Rotweine). Probieren Sie was Ihren Geschmack trifft und bekommen Sie so ein Gefühl für den Wein.
Qualitativ hochwertiger Wein muss nicht immer teuer sein, das gilt übrigens auch für Weine aus Südafrika, Chile oder Frankreich. Um DEN Lieblingswein zu finden, bedarf es etwas Zeit. Der Griff ins Supermarktregal ist deshalb nicht die beste Lösung. Besuchen Sie einen Weinhändler in ihrer Nähe und lassen Sie sich beraten, oder genießen Sie die Vielfalt die das Internet Ihnen bietet. Meinen persönlichen Favoriten, einen spritzigen Veltiner, habe ich im Vinehouse gefunden, denn mehr Auswahl geht wirklich nicht und die persönliche Beratung kam auch nicht zu kurz.
Wein mit Korken oder Schraubverschluss?

Übrigens…
Wenn ein Korken beim Öffnen bricht, kann man ihn mit einem Löffelstiel ganz einfach in die Flasche drücken. Damit keine Korkenstückchen ins Glas gelangen, am besten durch ein Sieb gießen. Kein Korkenzieher zu Hand? Dann hilft dieser Trick!
Prädikatsweine – Weine mit höchster Güteklasse

Kabinett:
– unterste Stufe bei den Prädikatsweinen, leichte Weine aus reifen Trauben, geringer Alkoholgehalt
Spätlese:
– elegante Weine mit feiner Fruchtnote, Trauben werden später geerntet
Auslese:
– es dürfen nur vollreife Trauben verarbeitet werden, diese Weine gewinnen mit der Zeit an Geschmack
Beerenauslese:
– voller, fruchtiger Wein aus edelfaulen Beeren, meist sehr süß
Trockenbeerenauslese:
– süßer, honigartiger Wein aus rosinenartig eingeschrumpften (fast komplett getrockneten) Beeren
Eiswein:
– süßer Wein aus Fruchtkonzentrat, bei dem die Trauben in gefrorenem Zustand gelesen und gekeltert werden
Wein kaufen – 3 Quicktipps

- Verschiedene Weine kaufen und probieren. Notieren Sie ihre Favoriten!
- Achten Sie auf die Bezeichnungen auf dem Etikett – Prädikatssiegel (siehe oben).
- Lassen Sie sich nicht von schicken Flaschen und leuchtenden Etiketten täuschen – nicht immer steckt ein guter Wein dahinter.