Soll ein Welpe bei Ihnen einziehen, sind einige Vorbereitungen erforderlich. Ich zeige Ihnen, wie Sie die Ankunft Ihrer Fellnase optimal vorbereiten.
Neben Katzen gehören Hunde zu den liebsten Haustieren der Deutschen. Hier kann auch ich mich einreihen. Schon als Kind habe ich Hunde geliebt und es war für mich klar, dass auch ich mir eines Tages einen Hund zulegen würde. Jedoch blieb mir dieser Wunsch lange Zeit verwehrt, da ich zur Miete gewohnt habe und ihm keinen Auslauf bieten konnte. Im letzten Jahr bin ich allerdings mit meiner kleinen Familie in ein Haus mit großem Grundstück gezogen, sodass ich mir nun endlich meinen Traum von einem Hund erfüllen konnte.
Wir haben uns also vor ein paar Wochen einen Welpen nach Hause geholt. Bevor er bei uns einziehen konnte, gab es allerdings einiges vorzubereiten und zu planen. Genau darum soll es auch in diesem Beitrag gehen. Denn die Anschaffung eines Welpen sollte gut durchdacht sein, damit es ihm bei Ihnen an nichts fehlt.
Welpen kaufen oder adoptieren?
Spielen Sie mit dem Gedanken, sich eine kleine Fellnase ins Haus zu holen? Dann haben Sie die Wahl zwischen einer Adoption und einem Kauf.
Möchten Sie einen Welpen aus dem Tierheim oder von einer Tierschutzorganisation adoptieren, geben Sie ihm die Chance auf eine glückliche Zukunft und retten ihm womöglich sogar das Leben. Zudem können Sie bei einem seriösen Tierheim sicher gehen, dass Sie einen gesunden Hund adoptieren, da die Tiere dort medizinisch betreut werden.
Kommt eine Adoption einer Fellnase aus dem Tierheim nicht infrage, können Sie sich auch an einen Züchter wenden. Hier müssen Sie zwar in der Regel tiefer in die Tasche greifen, aber Sie können sich sicher sein, welche rassespezifischen Eigenschaften der Welpe besitzt. Das ist besonders für Anfänger von Bedeutung.
ACHTUNG: Es gibt viele unseriöse Züchter, die viel zu junge und oftmals auch kranke Welpen zum Verkauf anbieten. Wie Sie solche Züchter von seriösen Hundezüchtern unterscheiden können, erklärt Ihnen der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.
TIPP: Nicht nur Züchter verkaufen Hunde. Hin und wieder kommt es bei Privatpersonen zu einer ungeplanten Schwangerschaft der Hündin. Hier müssen Sie meist nicht so tief in die Tasche greifen, bekommen aber auch nicht immer einen reinrassigen Welpen.
Welche Ausstattung für den Welpen?
Möchten Sie sich einen Welpen anschaffen, sollten Sie sich schon vorher um die passende Ausstattung für ihn kümmern. Neben einem Hundebett und einem Futternapf benötigen Sie auch Spielzeug, Pflegeprodukte und Leine sowie Halsband oder Geschirr.
TIPP: Wir haben für die Erstausstattung die Rabattaktion von Fressnapf in Anspruch genommen und so 10 Prozent auf unseren Einkauf gespart.
» Den Welpen füttern
Fressen und Trinken gehören zu den Grundbedürfnissen eines Hundes. Besorgen Sie dazu je einen Napf für das Futter und für das Wasser. Hierbei können Sie direkt etwas größere Näpfe kaufen, sodass sie auch für den erwachsenen Hund ausreichend sind. Beachten Sie dabei jedoch, dass der Welpe daraus bequem fressen und trinken können sollte.
Beim Futter für den Welpen gibt es einige Dinge zu beachten, damit er sich gut entwickelt und nicht krank wird. Die Experten von SantéVet haben die wichtigsten Informationen zur Welpen-Vorsorge für Sie zusammengefasst.
TIPP: Meist bekommen Sie mit dem Welpen auch eine kleine Ration des bisherigen Welpenfutters mit. Daran können Sie sich bei künftigen Einkäufen orientieren.
» Mit dem Welpen spazieren gehen
Hunde benötigen ausreichend Bewegung und Auslauf. Gerade im städtischen Bereich ist dies oft nur über Spaziergänge möglich. Damit Sie mit Ihrer Fellnase sicher unterwegs sind, benötigen Sie eine passende Ausrüstung, die mindestens aus einer Leine und einem Halsband oder einem Hundegeschirr besteht. Zusätzlich kann eine Leckerlitasche für das Üben von Kommandos beim Gassigehen sinnvoll sein.
TIPP: Gehen Sie im Dunkeln Spazieren, müssen Sie für eine gute Sichtbarkeit sorgen. Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Hilfsmittel – über Reflektoren bis hin zu leuchtenden Halsbändern.
» Mit der kleinen Fellnase spielen
Welpen sind sehr verspielt und besitzen einen ausgeprägten Spieltrieb. Mit speziellem Welpenspielzeug können Sie die Sinne Ihres Welpen anregen. Hier reicht die Bandbreite von Intelligenzspielzeug über Kauspielzeug (z.B. Kauknochen) bis hin zu Wurfspielzeug (z.B. Bälle). Sowohl das Intelligenzspielzeug als auch das Wurfspielzeug ist optimal geeignet, damit Ihr Welpe geistig und körperlich ausgelastet ist. Mit geeignetem Kauspielzeug können Sie verhindern, dass sich Ihre Fellnase an Ihren Möbeln, Teppichen oder sonstigen Einrichtungsgegenständen zu schaffen macht.
» Schlafplatz für den Welpen
Junge Hunde sind recht schnell erschöpft und benötigen noch recht viel Schlaf. Ideal hierfür ist ein kuscheliges Hundebett an einem ruhigen Plätzchen. Dabei ist es Ihnen überlassen, ob Sie sich beim Schlafplatz für ein Körbchen entscheiden oder für ein Hundekissen. Wichtig ist nur, dass es genügend Platz für den Welpen bietet.
TIPP: Achten Sie beim Kauf des Hundebettes auf ein unempfindliches Obermaterial und beim Kissen auf einen waschbaren Bezug.
» Pflege für die Fellnase
Neben der Gesunderhaltung der Hunde spielt auch die Pflege des Welpen eine große Rolle:
🐾 Hunde wälzen sich gern einmal in etwas Stinkendem. Bei Hunden, die im Haus leben, ist es sinnvoll, Hundeshampoo im Haus zu haben, mit dem sich das Fell sanft reinigen lässt.
🐾 Besonders langhaarige Rassen benötigen eine intensive Fellpflege, da ansonsten das Fell verfilzen kann. Hierzu eignen sich Kämme oder Bürsten
🐾 Auch die Pfotenpflege ist nicht zu vernachlässigen. Je nach Rasse kann dabei eine Krallenschere erforderlich sein. Bei der Anwendung sollten Sie aber Vorsicht walten lassen, damit Sie keine Blutgefäße beschädigen. Am besten lassen Sie sich diesen Vorgang von einem Tierarzt zeigen.
Welpensichere Umgebung schaffen
Welpen sind überaus neugierig und erkunden ihre Umgebung ausgiebig. Dabei lauern viele Gefahren, die es zu beseitigen gilt.
» Treppen sichern
Treppen stellen eine potenzielle Gefahr für Ihren Welpen dar. Zum einen besteht immer die Gefahr, dass er sich bei einem Sturz von oder auf der Treppe verletzt. Zum anderen wirkt sich das Treppensteigen negativ auf die Entwicklung von Knochen, Sehnen und Bändern aus. Aus diesem Grunde sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Welpe keine Treppen hinauf oder hinab läuft. Hier kann ein Treppenschutzgitter für Abhilfe sorgen.
» Stromkabel und Steckdosen sichern
Auf ihrer Erkundungstour machen Welpen nicht vor Kabeln und Steckdosen Halt. Aus diesem Grunde sollten Sie alle Kabel möglichst so verlegen, dass Ihr Welpe es nicht anknabbern kann. Zudem ist es sinnvoll, alle erreichbaren Steckdosen zu sichern. Hierzu eignen sich handelsübliche Kindersicherungen.
TIPP: Lassen sich Kabel nicht außer Reichweite des Welpen verlegen, können abschaltbare Mehrfachstecker Abhilfe schaffen. So verhindern Sie ernste Verletzungen bei Ihrem Welpen, falls er doch einmal ein Kabel anknabbert.
» Reinigungsmittel und andere gefährliche Stoffe sicher verwahren
Im Haushalt und im Garten finden sich allerhand gefährlicher Stoffe, die Sie unbedingt außer Reichweite Ihres Welpen aufbewahren sollten. Neben Reinigungsmitteln zählen dazu auch allerhand chemischer Stoffe wie Insektensprays, Frostschutzmittel, Düngemittel oder Schneckenkorn. All diese Stoffe können schwerwiegende Vergiftungserscheinungen beim Hund hervorrufen.
» Kleinteile und Kinderspielzeug sicher verwahren
Kleine Kinder nehmen gern alles in den Mund, was sie in die Hände bekommen können. Bei Welpen ist das nicht anders. Sie kauen auf allem herum, was ihnen vor die Schnauze kommt. Dabei können kleine Teile verschluckt werden und später zu Verletzungen im Magen-Darm-Trakt führen.
Besonders im Kinderzimmer finden sich viele interessante Dinge für Welpen. Neben Legosteinen, Puppen und Plüschtieren werden besonders Stifte und Bälle gern von Welpen angeknabbert. Deswegen ist es ratsam, dem Welpen den Zugang zum Kinderzimmer komplett zu untersagen.
» Giftige Pflanzen in Haus und Garten
Wenn Sie Pflanzenliebhaber sind und sowohl im Garten als auch im Haus oder der Wohnung viele Pflanzen besitzen, sollten Sie hier besondere Vorsicht walten lassen. Denn viele Pflanzen sind für Hunde giftig. Vor welchen Pflanzen Sie Ihren Welpen schützen sollten und wie Sie im Falle einer Vergiftung durch Pflanzen richtig reagieren, erklärt Ihnen die Erste Hilfe beim Hund.
» Garten sichern
Ich selbst kann ein Lied davon singen, wie schnell so ein kleiner Welpe durch den vermeintlich sicheren Gartenzaun entweichen kann. Am liebsten ist er durch die Hecke und den alten Maschendrahtzaun unserer Nachbarn entwischt – immer und immer wieder. Kaum haben wir das Loch gefunden und geflickt, hat er eine neue Möglichkeit gefunden, unseren Hof verlassen. Selbst der neugezogene und in unseren Augen dichte Maschendrahtzaun hat sie daran nicht gehindert. Erst eine nochmalige Befestigung des Gartenzaunes hinderte ihn an weitere Ausbruchsversuche.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, den Gartenzaun ausreichend abzusichern. In unserem Fall sind alle Ausbrüche unseres Welpen ohne Folgen geblieben. Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können.
Formalitäten und Versicherungen
Steuern und Kennzeichnungspflichten
Schaffen Sie sich einen Hund an, müssen Sie für ihn Steuern zahlen. Sie sind verpflichtet, ihn umgehend bei der zuständigen Behörde anmelden. In einigen Bundesländern besteht zudem die Pflicht, den Hund chippen oder tätowieren zu lassen. Beide Maßnahmen dienen der Identifizierung des Hundes. Jedoch ist dazu eine Registrierung beispielsweise bei Tasso notwendig.
Hundekrankenversicherung
Man möchte zwar nicht daran denken, aber Ihr Hund kann auch krank werden oder einen Unfall haben. Die Behandlungskosten können dann schnell in die Höhe schießen und den Rahmen sprengen. Mit einer Hundekrankenversicherung können Sie sich und Ihre Fellnase absichern und ihr so im Notfall die bestmögliche Behandlung zukommen lassen.
Hundehaftpflicht
Nicht nur von großen Hunden geht eine Gefahr aus. Auch kleine Hunderassen können zubeißen und so gesundheitliche Schäden verursachen. Hier sind Sie gut beraten, wenn Sie für Ihren Hund eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Diese kommt aber nicht nur bei Personenschäden auf, sondern auch bei Sachschäden durch Ihren Hund – etwa, wenn Ihr bisher nicht stubenreiner Welpe den teuren Teppich Ihrer Nachbarn ruiniert.