Sie wollen mal wieder so richtig ausmisten oder müssen gar eine Wohnung entrümpeln? Warum das nicht immer leicht ist, wie es dennoch gelingt und was Sie mit den aussortierten Sachen machen können, erfahren Sie hier.
Dass wir in einer konsumorientierten Wohlstandsgesellschaft leben, zeigt sich an den unzähligen Dingen, die sich im Laufe der Zeit in unseren Schränken und Regalen anstauen. Viele von uns besitzen Sachen, die mittlerweile überflüssig sind, weil wir sie nicht mehr benötigen. Doch oft sind sie zum Wegwerfen einfach viel zu schade.
All diese Gegenstände weiterhin zu horten, ist aufgrund des begrenzten Platzes in Haus oder Wohnung eine starke organisatorische Herausforderung und kann schnell zu einer Belastung werden.
Da hilft nur eines: Aufräumen, auch wenn es schwerfällt. Ähnlich wie bei einem Computer, dessen Festplatte man in regelmäßigen Abständen reinigen soll, sollte das eigene Zuhause ebenfalls regelmäßig aufgeräumt werden. Ist man einmal dabei, kann man auch gleich gründlich ausmisten und sich von Dingen trennen, die viel zu lange schon ungenutzt sind und ein sinnloses Dasein fristen.
Der Katastrophenfall: Messie-Wohnung
Ein bisschen Unordnung findet sich in vielen Haushalten und das ist auch völlig normal. Es gibt aber auch den Extremfall der von oben bis unten zugemüllten Wohnung.
Schämen braucht sich dafür niemand. Einerseits sind vor allem ältere, alleinstehende Menschen mit ihrem Haushalt komplett überfordert. Der Körper macht nicht mehr so mit, Bücken und Putzen bereiten Probleme und auch die kognitiven Fähigkeiten lassen nach.
Andererseits haben viele Menschen der Nachkriegsgeneration noch ein völlig anderes Verständnis von dem, was brauchbar oder unbrauchbar ist. Wer die karge Zeit mitgemacht hat und Not litt, überlegt doppelt und dreifach, ob er etwas achtlos in den Müll wirft. Mit den Lebensjahren summiert sich so die Zahl der erworbenen Gegenstände. Im Laufe der Jahrzehnte kommt da natürlich einiges zusammen, was andere vielleicht längst in den Müll entsorgt hätten. Doch an vielen Stücken hängen mitunter immer noch Erinnerungen.
Mit dem Umzug ins Pflegeheim oder aber auch dem Tod der Eltern müssen sich die Kinder jedoch oft mit dem auseinandersetzen, was die Eltern in den Häusern oder Wohnungen zurückgelassen haben.
Wenn Sie dann eine Messie-Wohnung zu entrümpeln oder eine Messie-Wohnung zu reinigen haben, wenden Sie sich am besten an eine Fachfirma, denn das Ausräumen ist wirklich kein Vergnügen. Mit geschultem Auge trennen die Profis Müll von Brauchbarem und ersparen so dem Auftraggeber das mühevolle Aussortieren und natürlich jede Menge Schmutz, Dreck und unappetitliche Erlebnisse.
Dass eine total zugemüllte Messie-Wohnung (Erste Hilfe hier per Hotline) in die Hände eines Fachmanns gehört, ist klar. Es gibt aber noch viele Tausend Haushalte, die dringend einer Überholung bedürfen, ohne dass diese gleich aus allen Nähten platzen oder extrem schmutzig sind. Wer sich von unnötigem Ballast trennt, fühlt sich wohler und kann sich in seinen eigenen vier Wänden freier bewegen.
Regelmäßig aufräumen und ausmisten
Am einfachsten hat es derjenige, der regelmäßig aufräumt, also jeden Tag etwas Ordnung schafft. Doch wie kann das genau aussehen?
Täglich zu erledigen:
- Wäsche sammeln
- Geschirr wegbringen und abwaschen, sofern kein Geschirrspüler vorhanden ist
- Geschirrspüler ein- bzw. ausräumen
- Saugen oder Fegen
- DVDs, Bücher und Zeitschriften zurücklegen
- Spielsachen zurück ins Kinderzimmer
» Hier geht es darum, dass alles, was täglich in die Hand genommen wird, im Anschluss wieder weggeräumt wird.
Ansonsten gibt es Arbeiten, bei denen es ausreicht, diese im wöchentlichen Rhythmus zu erledigen. Dazu zählen beispielsweise …
Wöchentlich zu erledigen:
- Böden wischen
- Bad reinigen
- Betten beziehen
- Staub wischen
- Schreibtisch aufräumen
» Gründlicher Putz, der über die täglich anfallenden Aufräumarbeiten hinausgeht.
Folgende Arbeiten müssen auch regelmäßig erledigt werden, können aber in größeren Abständen erfolgen. Dafür nimmt man sich dann üblicherweise auch etwas mehr Zeit.
Monatlich zu erledigen:
- Fenster putzen
- Gardinen und Vorhänge waschen
- Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler gründlich reinigen
- Teppich reinigen
- Zeitschriften aussortieren
» Arbeiten, um die gründliche Ordnung und Sauberkeit zu bewahren
Diese Überlegungen stellen lediglich das Grundgerüst zum Aufräumen dar und können den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden. Hunde- und Katzenhalter möchten vielleicht öfter als einmal pro Woche Staub und Böden wischen. Andere wiederum möchten ihr Bad zweimal in der Woche gründlich reinigen.
TIPP: Besonders für die monatlichen Arbeiten bieten sich Checklisten an. Kleben Sie dafür sichtbar oder auch etwas versteckt an Kühlschrank, Waschmaschine etc. einen Zettel, auf dem Sie jeden Monat abhaken können, dass diese soeben gereinigt wurden. Gerne können Sie sich die Zettel auch optisch gestalten. Das fördert die Motivation und Laune beim Putzen.
Ausmisten in netter Runde
All diese Arbeiten sorgen für eine grundlegende Sauberkeit, lösen aber nicht das Problem der vielen überflüssig gewordenen Dinge, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Gründliches Ausmisten sollte mindestens einmal im Jahr, besser aber zweimal im Jahr stattfinden.
TIPP: In vielen Kommunen und Ämtern wird zweimal im Jahr Sperrmüll abgeholt. Das ist bereits in den Müllgebühren enthalten und muss nicht extra bezahlt werden. Diese Gelegenheit können Sie nutzen, wenn sich beim Ausmisten auch Dinge ansammeln, die nicht über den Hausmüll entsorgt werden können.
Ausmisten macht in größerer Runde am meisten Spaß. Veranstalten Sie dafür mit Ihren Freunden eine Ausmist-Party. Sie müssen sich im Vorfeld nur überlegen, was alles ansteht und die Arbeiten auf einem Zettel notieren. Auf diesem kann sich dann jeder eintragen und bestimmte Aufgaben übernehmen, bspw. Kisten und Schränke durchsehen sowie den Inhalt sortieren, Dinge entsorgen, fegen und wischen. Planen Sie unbedingt jemanden zum Kochen ein, so können Sie den Tag in gemütlicher Runde ausklingen lassen.
Verkaufen statt Wegschmeißen
Viele Menschen stehen nur vor der unangenehmen Frage: Wohin mit dem ganzen Zeug? In der Tat ist vieles zu schade für den Müll. Wer etwas selbst nicht mehr verwenden kann oder will, sollte es zum Kauf anbieten oder verschenken. Was der eine nicht mehr braucht, ist für den anderen ein Schnäppchen. Im Internet gibt es zahlreiche Kleinanzeigenmärkte, die Ihnen die Möglichkeit bieten, kostenlos Anzeigen zu inserieren. Allerdings kostet das Sortieren, Fotografieren, Beschreiben und Einstellen der Anzeigen viel Zeit. Es ist deshalb zu überlegen, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt.
TIPP: Vielleicht findet sich jemand im Freundeskreis, der Spaß daran hat, die Dinge mit Ihnen gemeinsam ins Internet zu stellen. Fragen Sie ruhig nach.
Folgende Internetseiten können Sie beispielsweise zum Verkaufen nutzen:
- kleinanzeigen.de (alle Kategorien)
- momox (Bücher, Medien, Kleidung)
- rebuy (Elektronik)
- vinted (Kleidung)
Wenn Ihnen der Verkauf übers Internet zu aufwendig ist, können Sie sich nach Flohmärkten in Ihrer Nähe erkundigen und dort verkaufen.
Fazit
Ordnung ist die halbe Miete. Wer clever ist, trennt sich rechtzeitig und regelmäßig von Unnützem und schafft so Platz für Neues. Wem aufräumen und ausmisten schwerfällt, holt sich Unterstützung durch Freunde oder eine Fachfirma.