Kratzer im Parkett und auch Dellen sind kein Grund, einen Fachmann mit der Reparatur zu beauftragen. Ich erkläre, wie Sie diese selbst entfernen können.
Zeigt das Parkett kleine Schönheitsfehler, sollten Sie nicht darüber hinwegsehen. Selbst minimale Beschädigungen können das Holz nachhaltig schädigen. Einige einfache Schritte reichen manchmal schon aus, um einen Parkettboden zu reparieren. Dabei müssen Sie kein Fachmann sein und das Parkett muss meist nicht einmal abgeschliffen werden. Nachfolgend erkläre ich Ihnen etwas genauer, wie Sie bei verschiedenen Reparaturarbeiten am Parkett am besten vorgehen.
Leichte und tiefe Kratzer entfernen

Zeigen sich im Parkett Kratzer, muss der Boden meist nicht abgeschliffen werden und auch Laien können die kleinen Makel ohne großen Aufwand beseitigen. Leichte Kratzer lassen sich oft einfach wegpolieren. Tiefere müssen hingegen mit Holzpaste behandelt werden. Wie Sie sowohl leichte als auch tiefe Kratzer im Parkett entfernen, nachfolgend genauer erklärt.
➩ Leichte Kratzer im Parkett einfach wegpolieren:
Möbelrücken, Haustiere, Kinderspielzeug – Kratzer im Parkett entstehen schneller als gedacht. Die meisten oberflächlichen Beschädigungen lassen sich ohne großen Aufwand auspolieren. Hierfür können Sie Parkett-Öl, Wachs oder auch Möbelpolitur verwenden.
Geben Sie die Flüssigkeit auf ein weiches Tuch und polieren so lange über den Kratzer, bis er nicht mehr sichtbar ist. Wichtig: Damit Schäden und Verfärbungen vermieden werden, testen Sie das jeweilige Produkt an einer unauffälligen Stelle.
➩ Holzpaste hilft bei tieferen Kratzern:
Gehen Kratzer in die Tiefe, lassen sie sich nicht oberflächlich wegpolieren. Derartige Beschädigungen können Sie mit Holzpaste beseitigen. Achten Sie bei der Wahl der passenden Holzpaste auf eine der Parkettfarbe entsprechende Nuance. Die Anwendung von Holzpaste zur Parkett-Reparatur erfolgt dann wie nachfolgend beschrieben:
- Reinigung der Schadstelle: Zunächst wird die beschädigte Parkettfläche abgesaugt oder gründlich gefegt. Anschließend reinigen Sie das Parkett nebelfeucht und lassen den Belag gut trocknen.
- Anrühren der Holzpaste: Die Holzpaste wird nach Anleitung vorbereitet. Besonders unauffällig lässt sich Parkettboden reparieren, wenn dem Holzkitt einige Sägespäne des Parkettbodens beigemischt werden. Auch hier macht es sich also bezahlt, wenn noch ein Rest Parkett übriggeblieben ist.
- Auftragen der Holzpaste: Mithilfe eines Spatels aus Kunststoff wird die Holzpaste auf die schadhafte Stelle aufgebracht und anschließend glatt gestrichen. Damit die Paste tief in den Parkettboden eindringen kann, sollten Sie den Vorgang mehrmals wiederholen.
- Trocknen der Holzpaste: Nun muss der Holzkitt aushärten. Dies geschieht am besten über Nacht. Decken Sie das reparierte Parkett dabei nicht ab. Nach maximal 24 Stunden ist die Holzpaste in der Regel vollständig ausgehärtet.
- Nacharbeit: Ist der Boden nicht komplett eben, kommt Schleifpapier zum Einsatz. Gehen Sie dabei vorsichtig zu Werke und entfernen lediglich überstehenden Holzkitt. Abschließend wird der Parkettboden nochmals gründlich gereinigt und die reparierte Stelle mit Parkett-Öl oder Wachs behandelt.
Dellen im Parkett ausbügeln

Um Dellen im Parkett zu beseitigen, genügt häufig ein Bügeleisen. Damit wird den natürlichen Eigenschaften des Holzes entsprochen. Kommt Holz in Kontakt mit Wärme und Feuchtigkeit, dehnt es sich aus. Dies können Sie sich wie folgt zunutze machen:
- Parkett reinigen: Vor Beginn der Reparatur sollten Sie das Parkett reinigen, indem Sie es absaugen oder gründlich fegen. Bei versiegelten Böden muss die schadhafte Stelle grob abgeschliffen werden. Ansonsten kann das Wasser nicht mit dem Holz in Kontakt kommen.
- Schadstellen anfeuchten: Nun die Delle mit Wasser benetzen.
- Delle ausbügeln: Beim Bügeleisen wählen Sie die größtmögliche Hitze. Das aufgeheizte Bügeleisen jetzt mehrmals hintereinander über die schadhafte Stelle im Parkett führen. Wärme und Feuchtigkeit bewirken die bereits erwähnte Ausdehnung des Holzes und die Delle wird nach und nach verschwinden.
- Parkett pflegen und versiegeln: Die reparierte Parkettfläche abschließend mit Öl oder Wachs behandeln. Mit einem Siegelstift lässt sich der Parkettboden wieder versiegeln.
Parkett abschleifen und reparieren

Bei größeren Beschädigungen wird es notwendig, das Parkett zu schleifen. Ansonsten lässt sich der Parkettboden nicht zufriedenstellend ausbessern. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Boden abschleifen: Den Belag zunächst gründlich und großflächig abschleifen.
- Boden reinigen: Nach dem Abschleifen folgt die Reinigung mit Besen, Staubsauger und nebelfeuchtem Lappen. Die Schadstelle, die ausgebessert werden soll, muss nämlich frei von Staub, Schmutz oder Fett sein. Mit der Reparatur sollten Sie dann erst beginnen, wenn der Boden komplett abgetrocknet ist.
- Holzkitt auftragen: Für die Reparatur kommt der bereits erwähnte Holzkitt zum Einsatz. Haben Sie den Boden vorab abgeschliffen, können Sie den entstandenen Holzstaub verwenden, um die Farbe des Holzes genau zu treffen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Holzkitt-Farbtönen und geben Sie zum Schluss das feine Sägemehl hinzu, sodass der Farbton genau passt.
- Holzkitt trocknen lassen: Bei großflächigen Reparaturarbeiten ist es besonders wichtig, dass der Holzkitt gut abtrocknet, bevor der Parkettboden wieder belastet und beansprucht wird. Markieren Sie die betreffende Stelle mit Klebeband. Die Fläche darf mindestens einen Tag nicht betreten oder abgedeckt werden.
- Unebenheiten entfernen: Werfen Sie einen Blick auf den getrockneten Holzkitt, werden Sie feststellen, dass dieser nun Holz in seiner Konsistenz ähnelt und entsprechend bearbeitet werden muss. Sind größere Unebenheiten entstanden, werden diese mit einem Stechbeitel entfernt.
- Oberfläche abschleifen: Für den anschließenden Feinschliff sollten Sie zu Schleifpapier greifen. Fühlt sich der Boden eben und glatt an, sollten Sie die Fläche nochmals gut absaugen. Ob und inwieweit die reparierte Fläche nun noch nachbehandelt und versiegelt werden muss, ist von der verwendeten Holzpaste wie auch von der Art des Parketts abhängig.
- Parkett polieren und versiegeln: In der Regel wird Parkett nach jeder Reparatur mit Parkett-Öl oder Wachs auf Hochglanz poliert. War die Oberfläche versiegelt, können Sie Siegelstifte verwenden, um eine in sich geschlossene Fläche zu schaffen.
💡 Tipp:
Ein Spachtel aus Kunststoff sollten Sie Werkzeugen aus Metall vorziehen. Da die Gerbstoffe im Holz mit den Metall-Ionen reagieren, besteht die Gefahr, dass sich der Holzkitt dunkel verfärbt und damit nicht mehr zur Parkettfarbe passt.