Gekaufte Raumsprays sind Chemie pur. Gesünder sind eindeutig selbst hergestellte Raumdüfte in Form von Sprays, Diffusern oder Duftgläsern.
Der Mülleimer, das Katzenklo, Essen auf dem Herd, kalter Rauch – Gerüche bleiben in Wohnungen nicht aus. Bevor schlechte Luft die Laune verdirbt, naht mit einem Raumspray schnelle Hilfe. Dies ist besonders dort der Fall , wo die Luft nicht zirkulieren kann, weil kein Fenster vorhanden ist. Hat sich Besuch angekündigt, sind Raumsprays eine schnelle und wirksame Rettung, um die Wohnung wieder riechen zu können. Raumspray muss dabei nicht teuer sein und auch keine schädlichen Substanzen enthalten. Wie sich natürliches Raumspray ganz einfach selber machen lässt, erfahren Sie jetzt.
Warum Raumsprays selber machen?
Nachdem das Raumspray im Zimmer verteilt wurde, atmen wir ihn ein. Die Partikel gelangen über die Atemluft in die Lunge und in das Blut. Handelsübliche Raumdüfte enthalten künstlich hergestellte Duftstoffe, welche sich in unserem Körper anlagern und dort nicht zuletzt für die Entstehung von Krebs und anderen Krankheiten verantwortlich sein können.
Wie Duftstoffe auf unsere Gesundheit wirken, ist bislang noch vergleichsweise wenig erforscht. Es wurde jedoch festgestellt, dass künstliche Duftstoffe Allergien auslösen können. Duftstoffe verteilen sich nicht nur im Körper, sie werden auch über die Haut aufgenommen und können als Kontaktallergene Entzündungsreaktionen hervorrufen. Zudem sind verschiedene Duftstoffe schwer abbaubar und damit eine direkte Gefährdung für die Umwelt.
Soll das Raumklima nachhaltig verbessert werden, sind industrielle Produkte folglich weniger geeignet. Selbstgemachte Raumsprays bieten hier eine willkommene Alternative. Mit wenig Aufwand lassen sich natürliche Duftmischungen ganz nach dem eigenen Geschmack kreieren. Dies spart nicht nur Geld, sondern ist auch förderlich für die Gesundheit und schont die Umwelt.
Die Vorteile eines natürlichen Raumdufts
- natürliche Inhaltsstoffe
- individuelle Duftnoten
- günstig in der Anschaffung
- nachhaltig
- schnell hergestellt
- viele Variationsmöglichkeiten
Natürlicher Raumduft im ganzen Haus
Wohnraum | empfohlener Duft |
---|---|
Wohnzimmer | Orange Zitronengras Bergamotte Rosmarin |
Badezimmer | Orange Pfefferminz Mandarine Grapefruit |
Küche | Zitrone Rosmarin Lavendel Zimt |
Schlafzimmer | Lavendel Melisse Zirbe Orange |
Raumspray selber machen – So geht’s
Für die Herstellung eines natürlichen Raumsprays werden einige Grundsubstanzen gebraucht:
- Wasser
- Alkohol
- Natron
- ätherisches Öl
Warum Alkohol?
Die Zugabe von Alkohol (mindestens 40 Prozent) erfüllt einige Funktionen. Das Spray hält sich dann auch über einen längeren Zeitraum, weiterhin werden die zugesetzten Duftstoffe optimal gelöst und Alkohol bringt eine desinfizierende Wirkung mit.
» Tipp: Da der Alkohol beim Zerstäuben verfliegt, hat er keine Auswirkungen auf den Geruch des Raumsprays.
Und ohne Alkohol?
Das Raumspray lässt sich auch ohne Alkohol herstellen. Für eine längere Haltbarkeit sollte dann in jedem Fall abgekochtes oder destilliertes Wasser verwenden. Die Haltbarkeit des Sprays begrenzt sich dennoch ohne Alkohol auf wenige Wochen. Daher sollten geringere Mengen hergestellt werden, welche sich zügiger verbrauchen lassen.
Warum Natron?
Natron kann schlechten Geruch neutralisieren und ist daher als Zugabe zum Raumspray besonders vorteilhaft.
Warum ätherisches Öl?
Die ätherischen Öle sorgen für den Duft des Raumsprays. Daneben besitzen die natürlichen Duftstoffe auch unterschiedliche Wirkungen auf den Körper und die Psyche. So können ätherische Öle belebend, beruhigend oder auch desinfizierend wirken. Es kann aus einer großen Bandbreite gewählt werden und die Zusammenstellung kann sowohl nach dem Lieblingsduft, als auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Wirkung hin abgestimmt werden.
Raumspray selber machen – Schritt für Schritt
Zutaten:
- 300 Milliliter Wasser (bevorzugt abgekocht oder destilliert)
- 100 Milliliter Alkohol (Alkoholgehalt nicht unter 40 Prozent Vol.)
- 20 Gramm Natron
- fünf bis zehn Tropfen ätherisches Öl nach Wahl
Anleitung:
- Natron in Wasser auflösen
- Wasser und Alkohol mischen
- ätherisches Öl in den Zerstäuber geben
- Flüssigkeit in den Zerstäuber füllen
- Flüssigkeit gut schütteln
Zunächst wird das Natron im Wasser gelöst. Dies gelingt schneller und einfacher, wenn die Flüssigkeit etwa Zimmertemperatur besitzt. Anschließend werden Wasser und Alkohol in einen Messbecher gefüllt. Bei der Wahl des Alkohols haben sich Wodka oder das aus 95 Prozent Ethanol bestehende kosmetische Basiswasser bewährt. Mit Hilfe eines Trichters wird die Flüssigkeit in den Zerstäuber gefüllt. Damit sich alle Komponenten gut miteinander verbinden, sollte der Raumspray vor dem Gebrauch gut geschüttelt werden.
Natürliche Düfte selber machen
Wer nicht auf ätherische Öl zurückgreifen möchte, kann sich auch den Duft selbst herstellen. Aus frischen Pflanzenteilen lassen sich sogenannte Hydrolate herstellen. Hydrolate bestehen aus dem als Nebenprodukt bei der Gewinnung von ätherischen Ölen anfallenden Kondenswasser.
» Tipp: Hydrolate sollten höher dosiert werden als ätherische Öle und sind zudem weniger lange haltbar.
Die Herstellung dieser natürlichen Duftstoffe ist recht aufwendig. Sollen nur kleine Mengen hergestellt werden, kann man sich mit einer Espressokanne behelfen. Diese sollte vor dem Gebrauch jedoch gut gereinigt werden. Das Ergebnis dieser Methode ist zwar kein Hydrolat im eigentlichen Sinne, jedoch eine stark konzentrierte Flüssigkeit, welche ähnlich verwendet werden kann. Der untere Behälter der Maschine wird wie üblich mit Wasser gefüllt. In das Sieb werden die Pflanzenteile gegeben. Nun wird die Kanne verschraubt und auf dem Herd erwärmt. Das Kondenswasser wird anschließend keimfrei abgefüllt und kann, neben Raumdüften, auch Cremes, Parfüms oder Haarpflegemitteln beigegeben werden.
Anwendung:
Vor jeder Anwendung sollte der Zerstäuber immer gut geschüttelt werden. Die ätherischen Öle lösen sich nicht komplett im Alkohol auf und sollten daher immer gut in der Flüssigkeit verteilt werden.
» Tipp: Die Verwendung eines Raumsprays ersetzt nicht das regelmäßige Lüften der Räumlichkeiten.
Das Raumspray kann, ganz nach Belieben, mehrmals täglich im Raum verteilt werden. Dabei können die Duftmischungen individuell gewählt und auf den Raum abgestimmt werden, so dass sich also auch der Einsatz mehrerer Zerstäuber lohnt.
Einige beliebte Duftmischungen:
- Lavendel und Zitronengras
- Pfefferminz und Zitrone
- Grapefruit und Eukalyptus
- Zitrone und Thymian
Einige beliebte Varianten für jeden Raum
Frischer Duft mit Pfefferminze
Ein Raumspray mit einem frischen Pfefferminzduft ist besonders für Bad und Toilette zu empfehlen. Hierfür wird das Pfefferminz-Öl wie beschrieben mit den übrigen Zutaten vermischt.
» Tipp: Unter Zugabe von Orangen- oder Grapefruitöl kann das Raumspray auch im Wohnzimmer eingesetzt werden.
Blumige Düfte aus dem eigenen Garten
Etwas Geduld muss für die Herstellung dieses Raumduftes mitgebracht werden. Im Garten werden Rosenblüten gesammelt. Etwa drei Hände der frischen Blüten werden nun in einem verschließbaren Gefäß mit 100 Millilitern hochprozentigem Alkohol gemischt. Das Glas stellen Sie für etwa 14 Tage an einen sonnigen Ort, damit sich die Duftstoffe der Rosenblüten gut mit dem Alkohol verbinden können. Anschließend wird der Sud gefiltert, in einen Zerstäuber abgefüllt und mit destilliertem Wasser vermischt.
Zitrusduft als Allrounder
Die Frische von Zitrusdüften macht einfach gute Laune. Noch dazu lässt sich ein natürliches Raumspray ganz einfach und schnell herstellen. Der Abrieb einer Zitrone wird mit 100 Millilitern Alkohol vermischt. In einem geschlossenen Glas aufbewahrt, ist die Mischung bereits nach zwei bis drei Tagen gebrauchsfertig. Vor Gebrauch wird die Flüssigkeit durch einen Kaffee- oder Teefilter gegossen und anschließend in die Sprühflasche abgefüllt und mit Wasser vermischt.
Individuelle Duftmischungen für alle Belange
Es können ganz unterschiedliche Raumdüfte kreiert werden. Einige Vorschläge finden Sie nachfolgend:
Gewünschte Wirkung | Empfohlene Duftstoffe |
---|---|
Frische | Pfefferminz Zitrusfrüchte Rosmarin |
Entspannung | Melisse Lavendel Fichtennadeln |
Energieschub | Minze Zitrone Eukalyptus |
Insektenabwehr | Basilikum Nelken Lorbeer |
Einschlafhilfe | Lavendel Zimt Kamille |
Positive Energie | Minze Eukalyptus Zitrusfrüchte |
Romantik | Rose Vanille Orange |
Adventsstimmung | Zimt Nelken Orange |
Natürlicher Raumduft mit Hilfe eines Duftglases
Für einen natürlichen und dezenten Raumduft sorgen Sie auch durch das Aufstellen eines Duftglases.
Zutaten:
- Glas mit Deckel
- Natron
- getrocknete Pflanzenteile
- ätherisches Öl
Anleitung:
- Glas mit Natron befüllen
- getrocknete Pflanzen einfüllen
- Inhalt gut vermischen
- Glas verschließen
- Löcher durch den Deckel bohren
Das Glas wird bis zur Hälfte mit Natron befüllt. Anschließend werden die getrockneten Pflanzen, Kräuter oder Blüten hineingegeben. Nun wird das Ganze gut miteinander vermischt. Damit der Duft in den Raum entweichen kann, muss der Deckel mit kleinen Löchern versehen werden.
» Tipp: Alternativ kann auch ein luftdurchlässiges Gewebe über den Deckel gespannt werden.
Wer keine getrockneten Pflanzenteile vorrätig hat, kann auch einfach einige Tropfen ätherisches Öl auf das Natron geben.
Raumduft Diffuser selber machen
Ein Diffuser muss nicht wie ein Raumspray bei Bedarf zerstäubt werden, um den Duft an den Raum abzugeben, sondern dieser versorgt das Zimmer konstant mit frischem Duft. Auch Diffuser lassen sich ganz einfach selbst herstellen.
Zutaten:
- Flasche oder Flakon
- einige Bambusstäbchen
- Pflanzenöl
- ätherisches Öl
Anleitung:
- Pflanzenöl in das Gefäß füllen
- ätherisches Öl dazugeben
- Stäbchen in die Mischung tauchen
- Stäbchen umdrehen
Als passende Gefäße eignen sich alle Gläser, Flakons oder Flaschen, welche einen längeren, engen Flaschenhals besitzen. Zunächst werden 200 Milliliter Pflanzenöl in das Gefäß gefüllt.
» Tipp: Verwenden Sie bevorzugt Sonnenblumenöl. In jedem Fall sollte es sich um ein geruchsneutrales Pflanzenöl handeln.
Nun wird das ätherische Öl nach Wunsch zugegeben. Etwa zehn Tropfen sollten ausreichen, um den Raum dezent duften zu lassen. Bei Bedarf kann die Dosis auch jederzeit verdoppelt werden. Je nach Größe des Gefäßes und Umfang des Flaschenhalses werden vier bis zehn Stäbchen gebraucht. Neben Bambusstäbchen eignen sich auch handelsübliche Schaschlikspieße. Diese werden zunächst in die Flüssigkeit getaucht und anschließend umgedreht. So ist das obere Ende des Stäbchens bereits mit dem Duftöl benetzt und der Duft kann sich schneller im Raum verteilen.
Lüften nicht vergessen!
Auch wenn jetzt die verschiedensten Ideen für einen natürlichen Raumduft gefunden sind, regelmäßiges Lüften ist weiterhin Programm. Gegen abgestandene und verbrauchte Luft kann auch das beste Raumspray nicht viel ausrichten und Wohlfühlatmosphäre will sich im Zimmer nicht einstellen, wenn es an Sauerstoff im Raum fehlt.
Bewährt hat sich regelmäßiges Stoßlüften. Die Fenster mehrmals am Tage für fünf bis zehn Minuten zu öffnen, ist effektiver, als sie über einen längeren Zeitraum leicht angekippt zu belassen. Durch den kleinen Spalt kann kein Luftaustausch stattfinden. Dieser wird benötigt, um die Raumluft wieder frisch erscheinen zu lassen.
» Tipp: Auch im Winter sollte das Stoßlüften nicht vernachlässigt werden. Die Heizung sollte dabei ausgestellt werden.