Viele Atemisia-Arten kommen als Küchengewürz und als Heilpfanze zum Einsatz. Welche das sind, darüber berichtet der folgende Artikel.
Beifuß ist ein Kraut, welches sich in mehrere Arten unterteilen lässt. Sie alle haben Eigenschaften, die sich in der Küche, als auch zu Heilzwecken als vorteilhaft erweisen. Beim Umgang sollte man jedoch eine gewisse Vorsicht walten lassen.
Beifuß ist eines der ältesten Gewürze, die es gibt und heutzutage nur noch selten zu finden. Insbesondere außerhalb der Weihnachtszeit gibt es kaum noch wild wachsenden Beifuß, doch wird er immer öfter auch als Würzpflanze in heimischen Gärten angebaut. Der Korbblütler besitzt neben seiner Verwendung in der Küche auch noch andere gute Eigenschaften, die ihn zu einer guten Heilpflanze machen.
Wo kommt Beifuß eigentlich her?
Der Beifuß gilt als die Mutter sämtlicher Heilkräuter und wuchs ursprünglich in Steppen und trockenen Gebieten der Nordhalbkugel heran. Da er nur geringe Anforderungen an seinen Boden hat, kann er jedoch auch in anderen Gegenden gut gedeihen.
Er wird auch als Gemeiner Beifuß bezeichnet und trägt im Lateinischen den Namen „Artemisia“. Alternative Namen wie Gewürzbeifuß oder Gewöhnlicher Beifuß sind ebenso im Gebrauch. Die krautige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern, bleibt aber in der Regel kleiner und kommt dann auf circa 60 Zentimeter.
Besonders schön anzusehen sind die Blätter, denn diese besitzen eine blaue, grüne oder graublaue Farbe. Die Blüten, die sich vor allem zwischen Juli und August zeigen, sind gelblich oder weiß. Je nach Art nehmen sie aber auch eine rote oder bräunliche Farbe an. Der Duft ist aromatisch, weswegen die Pflanze auch bewusst in zahlreichen Gärten angepflanzt wird.
Arten und Sorten von Beifuß
Beifuß ist im Grunde nur ein Oberbegriff, der für mehrere Sorten verschiedener Gewürzkräuter verwendet wird. Hier einmal die wichtigsten Unterarten:
- Estragon: Ein Kraut, das sehr aromatisch sein kann und dessen Blätter und Blüten in der Küche verwendet werden.
- Echter Wermut: Die Staude hat ihre Blütezeit zwischen Juli und September. Er ist ein wenig bitter und wird vor allem als Gewürz in verschiedenen alkoholischen Getränken genutzt.
- Eberraute: Sie schmeckt zitronig und ihre Blüten wachsen von Juli bis Oktober.
- Gemeiner Beifuß: Die wilde Form des Beifuß, die man hin und wieder noch am Wegesrand findet. Ihre Blüten besitzen eine rostrote Farbe, die Blätter erkennt man sehr gut an ihrer filzig weißen Unterseite.
- Elfenraute: Sie ist sommergrün und im Garten dank ihrer Staudenform hübsch anzusehen. Ihre Blüten wachsen zwischen September und Oktober. Sie ist eine beliebte Pflanze, um Insekten anzulocken.
- Einjähriger Beifuß: Die krautige Pflanze besitzt fein gefiederte Blätter und ist heute noch begehrt in der chinesischen Medizin. Dort wird sie zur Behandlung gegen Malaria eingesetzt. Gleichwohl schreibt man ihr antivirale Eigenschaften zu.
Wissenswerte Fakten zu Beifuß
Neben seiner Herkunft besitzt der Beifuß noch andere wissenswerte Eigenschaften, die nachfolgend zusammengefasst werden sollen:
- Beifuß kann unter Umständen mit dem Blauen Eisenhut verwechselt werden. Diese Pflanze ist hochgiftig. Verwechselt werden die beiden Pflanzen hauptsächlich aufgrund ihrer Blätter. Doch wer genauer hinsieht, wird schnell erkennen, dass die Blätter des Eisenhuts auf der Unterseite keine filzig erscheinende Schicht besitzen. Eine andere Pflanze, mit welcher der Beifuß verwechselt werden könnte, ist das Beifußblättrige Traubenkraut. Dieses ist im Gegensatz zum Blauen Eisenhut jedoch nicht giftig.
- Die Pollen von Beifuß verursachen häufig allergische Reaktionen. Besteht eine Tendenz dazu, Allergien zu entwickeln, sollte man von dieser Pflanze also Abstand nehmen.
- Innerhalb von Südeuropa und Nordafrika wird der Beifuß industriell angebaut. Er wird dazu verwendet, um Öl zu gewinnen, welches in der Parfümindustrie eingesetzt wird.
Inwiefern lässt er sich in der Küche verwenden?
In der Küche werden häufig die jungen Blätter, Triebe, sowie Blüten und Stängel verwendet. Die Gewürzpflanze besitzt, je nach Art, ein schönes Aroma. So wird die Eberraute häufig verwendet, weil sie zitronig schmeckt. Estragon, ebenfalls eine Unterart, ist hingegen süßlich-würzig und wird häufig bei Käse und Geflügel eingesetzt. Er kann jedoch auch, je nach Garzeit, sehr bitter werden.
Die Verwendung sollte stets sparsam erfolgen, damit der Beifuß den Geschmack und das Aroma anderer Gewürze nicht überdeckt. Genutzt werden kann Beifuß vor allem in
- Wildgerichten
- Gerichten, die viel Fett enthalten
- Salaten
- Suppen und Eintöpfen

Zusammen mit Anis, Fenchel und Melisse wird Beifuß übrigens in Absinth verwendet. Allerdings steht dieser auch in harscher Kritik. Denn das im Wermut enthaltene Thujon lässt sich, je nach Konzentration, auch als Nervengift einsetzen. Wird er zu hoch im Absinth dosiert, wirkt das Getränk extrem berauschend. Aufgrund dessen wurde die Spirituose in einigen Ländern verboten.
Besitzt er heilende Kräfte?
Es gibt Hinweise, die darauf hindeuten, dass Beifuß bereits in der Steinzeit zu Heilzwecken eingesetzt wurde. Später kam das Heilkraut dann vorwiegend zum Einsatz, um diverse Beschwerden zu lindern. Mit dazu gehören:
- Menstruationsschmerzen
- Leber- und Nierenprobleme
- Durchblutungsstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Steigerung der Fruchtbarkeit
Daneben trugen die Eigenschaften häufig dazu bei, die Geburt eines Kindes zu erleichtern. Selbst die Wurzeln wurden verarbeitet, um Epilepsie zu behandeln. Zudem beruhigt Beifuß und kann somit innere Unruhezustände abmildern.
Generell wird die Wirkung von Beifuß wie folgt zusammengefasst:
- antifungizid
- beruhigend
- verdauungsfördernd
- durchblutungsfördernd
An den heilenden Prozessen sind vor allem die enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe des Beifußes beteiligt.
Alles zu Nährwerten und Inhaltsstoffen
Einen Überblick über die verschiedenen Inhaltsstoffe, sowie Vitamine und Mineralstoffe liefert die folgende Tabelle. Die Angaben beziehen sich hierbei jeweils auf 100 Gramm:
Nährstoff | Menge |
---|---|
Energie | 42 kcal |
Fett | 0,8 g |
Kohlenhydrate | 5,0 g |
Eiweiß | 3,5 g |
Ballaststoffe | 3,0 g |
Vitamin A | 4000 μg |
Vitamin C | 45000 μg |
Vitamin E | 1000 μg |
Vitamin K | 300 μg |
Natrium | 20 mg |
Kalium | 400 mg |
Kalzium | 150 mg |
Magnesium | 30 mg |
Eisen | 2000 μg |
Zink | 1200 μg |
Vor- und Nachteile von Beifuß
Neben seinen Vorteilen besitzt der Beifuß jedoch auch noch ein paar Nachteile, auf die man achten sollte. Wie bereits erwähnt, verursachen seine Pollen unter Umständen Allergien.
Schwangere und stillende Frauen sollten außerdem keinen Tee trinken, der aus Beifuß zubereitet wurde. Denn das enthaltene Thujon kann Wehen fördern, je nachdem wie hoch die Konzentration ist.