Koriander ist eines der Gewürzkräuter, die man entweder liebt oder hasst. Dabei entscheidet man oft nicht einmal selbst, ob es einem schmeckt oder nicht.
Koriander fällt nicht nur während seines Wuchses durch seinen prägnanten Geruch auf. Er ist auch im Essen nicht unbedingt immer durch einen guten Geschmack bekannt. Trotzdem wird das Gewürzkraut immer beliebter. Früher setzte man es sogar zur Heilung diverser Beschwerden ein. Nachfolgend erläutere ich, warum Koriander so wertvoll im Essen ist und warum manche Menschen ihn nie mögen werden.
Alles zur Herkunft von Koriander
Das auch als Echter Koriander bezeichnete Gewürz wird im Lateinischen als Coriandrum sativum bezeichnet. Er gehört zur Familie der Doldenblütler und trägt noch viele andere Namen. Mit dazu gehört Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Gartenkoriander oder Gewürzkoriander.
Die einjährige Pflanze wächst krautig und erreicht eine Höhe von 30 bis 90 Zentimeter. Auffallend ist sie vor allem wegen ihres Geruchs. Denn dieser erinnert sehr stark an die Ausdünstungen von Wanzen. Aufgrund dessen wird er häufig auch als Wanzenkraut oder Wanzendill bezeichnet. Seine weißen Blüten bildet Koriander zwischen Juni und Juli aus.
Erste Aufzeichnungen belegen, dass das Kraut bereits vor etwa 2000 Jahren im Mittleren Osten als Gewürz eingesetzt wurde. Heutzutage ist es ein sehr beliebtes Gewürz, welches vor allem innerhalb der arabischen und asiatischen Küche eingesetzt wird. Neben den Blättern verwendet man hier auch die Samen.
Sofern die Temperaturen stimmen, lässt sich Koriander übrigens auch sehr gut im eigenen Garten anpflanzen. Er erfordert lediglich in der Wuchsphase eine regelmäßige Pflege. Schon vier bis sechs Wochen nach der Aussaat lassen sich die ersten Blätter ernten. Die Samen sollten hingegen erst geerntet werden, wenn die Blüte voll ausgereift ist.
Die verschiedenen Arten von Koriander
Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Arten, die man auch im Garten anpflanzen kann. Dabei unterscheiden sich die Pflanzen vor allem durch die Schnelligkeit ihres Wuchses. Die typischsten Züchtungen sind:
- Cilantro: Er ist sehr aromatisch, lässt sich mit dem Wachstum jedoch ein wenig länger Zeit.
- Caribe: Eine schnell wachsende Korianderpflanze, die universell eingesetzt werden kann.
- Jantar: Sie schmeckt süßlich und stammt ursprünglich aus Russland.
- Thüringer: Diese Sorte ist besonders bei mitteleuropäischem Klima gut zu kultivieren.
Daneben gibt es außerdem den sogenannten Vietnamesischen Koriander. Dieser stammt jedoch aus einer völlig anderen Familie, auch wenn sein Duft und Geschmack sehr dem von Echtem Koriander ähnelt.
Wissenswerte Fakten über Koriander

Was die Beschaffung von Korianderpflanzen angeht, gibt es ein paar Hinweise, über die Sie Bescheid wissen sollten. Diese fasse ich hier zusammen:
- Hochgezüchtete Pflanzen wirken sehr instabil. Die Blätter weisen häufig eine gelbliche Farbe auf. Somit besitzen sie eine schlechtere Qualität und sollten nicht gekauft werden.
- Kräftige Pflanzen hingegen lassen sich nach dem Einsetzen in den Boden sogar bis zur Blüte heranzüchten.
- Möchten Sie die Heilkräfte des Korianders nutzen, gibt es bereits fertige Präparate auf dem Markt zu kaufen, die meist den Extrakt des Krauts enthalten.
- Koriandersamen sollten stets aromaversiegelt gekauft werden. Nach dem Öffnen sollten Sie die Samen am besten in einem luft- und lichtdichten Behälter aufbewahren, um das Aroma zu schützen.
Wie wird Koriander in der Küche verwendet?
Koriander wird in der Küche sehr gerne verwendet, wenn asiatische oder arabische Gerichte auf den Teller kommen. Verwendet werden sowohl die Blätter, als auch die Samen. Daneben ist das Kraut auch vielfach in der vietnamesischen Küche oder in so manchen Thai-Gerichten zu finden. Verwendet wird Koriander vorzugsweise bei:
- Kartoffelgerichten
- Reisnudelgerichten
- Fleisch- und Fischgerichten
- Salate
- Hülsenfrüchte
Bei der Zubereitung von Koriander im Essen sind jedoch ein paar Dinge zu beachten. So ist das Aroma der Blätter sehr flüchtig, weswegen sie erst später ins Essen gelangen sollten. Dann können sich auch die ätherischen Öle gut entfalten. Wichtig ist, dass die Blätter frisch sind und somit noch ein gutes Aroma abgeben können. Was das Aroma angeht, besitzen die Samen andere Eigenschaften und können stattdessen direkt mitgekocht werden. Hierzu werden sie am besten ganz oder gemahlen in den Topf gegeben.
Besitzt Koriander heilsame Kräfte?
In der heutigen Zeit wird Koriander nur noch selten als Heilkraut verwendet, auch wenn er durchaus gute Eigenschaften hat. Besonders im Mittelalter machte man sich diese zunutze. So wurde die Pflanze hauptsächlich eingesetzt bei:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Wurmkuren
- Menstruationsstörungen
- Wundbehandlungen
Außerdem war es ein Kraut, dem eine Steigerung der Fruchtbarkeit nachgesagt wurde. In der Regel legte man in den meisten Fällen den Koriander in Essig oder Wein ein, den man dann zu sich nahm. In der traditionellen Medizin Indiens ist der Koriander noch immer als Heilpflanze im Einsatz. Dort sagt man ihm diese Wirkungen nach:
- antioxidativ
- antibakteriell
- entkrampfend
- beruhigend
- entwässernd
- immunsystemfördernd
Er wird gerne verwendet, wenn diverse Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Gleichzeitig kann mit ihm Appetitlosigkeit behandelt werden. Ältere Menschen profitieren dagegen von seiner Fähigkeit, die Gelenke und Muskeln von Schmerzen zu befreien. Nicht ohne Grund wird er überwiegend bei Krankheiten wie Rheuma verabreicht. Im Bereich Ayurveda wird Koriander aber auch zur Linderung von Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen oder zur Behandlung von Schwellungen verwendet.
Nährwerte von Koriander
In Koriander stecken einige wichtige Nährstoffe. Daher fasse ich diese nachfolgend in einer Tabelle zusammen. Die angegebenen Werte entsprechen dabei jeweils 100 Gramm.
Nährstoff | Menge |
Energie | 313 kcal |
Fett | 17,8 g |
Kohlenhydrate | 25,9 g |
Eiweiß | 12,4 g |
Ballaststoffe | 29,1 g |
Vitamin A | 1,0 μg |
Vitamin B1 | 240 μg |
Vitamin B2 | 290 μg |
Vitamin B3 | 2100 μg |
Vitamin B5 | 500 μg |
Vitamin B6 | 200 μg |
Vitamin B7 | 10 μg |
Natrium | 35 mg |
Kalium | 1270 mg |
Kalzium | 660 mg |
Magnesium | 330 mg |
Phosphor | 400 mg |
Chlorid | 60 mg |
Schwefel | 100 mg |
Eisen | 16320 μg |
Zink | 4700 μg |
Kupfer | 970 μg |
Mangan | 1900 μg |
Fluorid | 50 μg |
Nicht jeder mag den Geschmack von Koriander

Menschen empfinden den Geschmack von Koriander als sehr prägnant. Der europäische Gaumen ist kaum daran gewöhnt, weswegen er in vielen Gerichten direkt auffällt. Koriander schmeckt bitter, gleichzeitig aber pikant und süßlich. Andere nehmen ihn völlig anders wahr und empfinden ihn als seifig und somit vermeiden sie seine Verwendung. Häufig versuchen diese, sich an den Geschmack zu gewöhnen, was jedoch in der Regel nicht gelingt. Interessant ist, dass dieser Zustand auf genetische Faktoren zurückzuführen ist. Probiert jemand Koriander zum ersten Mal und es entsteht ein seifiger Geschmack, wird der Betroffene wahrscheinlich nie Gefallen an dem Geschmack des Krauts finden.