Seinem schlechten Ruf in der Antike ist Basilikum inzwischen entkommen. Heute stellt das Kraut eine unverzichtbare Zutat in der Küche dar und lässt sich auch als Heilpflanze einsetzen.
Die Vielfalt der Basilikumpflanzen ist groß, weswegen sie praktisch weltweit in jeder Küche zu finden sind. Hier werden sie für die Verfeinerung von Soßen eingesetzt oder auch im Salat. Das Tolle: Basilikum muss man nicht extra kaufen. Die Pflanzen gedeihen bestens im Garten. Wenn Sie möchten, können Sie Basilikum jedoch auch auf dem Balkon anpflanzen, zusammen mit anderen Küchenkräutern.
Herkunft und Anbau von Basilikum
Zur Gattung Basilikum gehören etwa 65 unterschiedliche Arten, doch nur etwa sieben davon werden als Küchen- sowie Heilkräuter gezüchtet. Hierzulande kennt man überwiegend den Strauchbasilikum, welcher im Lateinischen den Namen Ocimum basilicum trägt. Alle Arten gehören zur Familie der sogenannten Lippenblütler und wuchsen ursprünglich innerhalb von tropischen Gebieten. Das bedeutet, dass sowohl Asien als auch Afrika und Südamerika als die Heimat von Basilikum gelten. Die Sträucher oder Stauden wachsen daher bei uns besonders gut in frostfreien und warmen Gebieten.
Die Aussaat erfolgt in der Regel ab Ende April und die Blüte etwa ab Juni bis in den September hinein. Die Blüten sind weiß und die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern. Schon ab Mai können Sie die ersten Blätter ernten und dann in der Küche oder zu Heilzwecken einsetzen.
Die verschiedenen Arten von Basilikum

Der Echte Basilikum ist in unterschiedlichen Arten erhältlich. Sie alle werden zum Kochen oder für verschiedene Heilzwecke verwendet. Darunter zählen:
- Rotblättriger Basilikum
- Zimtbasilikum
- Feinblättriger Basilikum
- Anisbasilikum
- Zitronenbasilikum
- Thai-Basilikum
Der größte Unterschied der Kulturformen besteht vor allem in der Größe, sowie in den Blattfarben. Das Aroma variiert ebenfalls, zudem sind manche der genannten Arten ein wenig schwieriger zu pflegen, als andere.
Weitere wissenswerte Fakten über Basilikum
Über Basilikum gibt es noch ein paar weitere Dinge, die Sie wissen sollten:
- Werden die Kräuter gekauft, statt aus dem heimischen Garten entnommen, sollten sie so frisch wie möglich sein. Sie sollten kräftige Blätter besitzen und einen aromatischen Duft.
- In der Antike wurde Basilikum auch als „Pflanze des Hasses“ bezeichnet. Man sagte ihr nach, dass ihr Verzehr schädlich sei und daher wurde die Pflanze stark gemieden.
- Basilikum ist auch in gerebelter Form erhältlich, sollte dann jedoch nach dem Öffnen rasch verbraucht werden. Die Aufbewahrung erfolgt hierbei idealerweise in einem luftdicht verschlossenen Gefäß.
- Wenn Sie Ihre Basilikumpflanzen im Haus ziehen, können sie dort auch überwintern.
Alles zur Verwendung in der Küche
Aus der Küche ist Basilikum kaum noch wegzudenken. Um die Basilikumpflanze nicht zu zerstören, werden die Blätter nicht abgezupft, sondern abgeschnitten. So wächst der Strauch weiterhin buschig. Basilikum sollte beim Kochen zudem grundsätzlich erst dann zugefügt werden, wenn das jeweilige Gericht fertig ist. Andernfalls verliert es durch den Kochvorgang zu schnell sein typisches Aroma.
Basilikum besitzt einen süßlichen Geschmack mit leicht pfeffriger Note. Besonders bekannt ist es innerhalb der italienischen und mediterranen Küche, wo es vor allem zu Pesto verarbeitet wird. Daneben wird Basilikum in allerlei Soßen zur Verfeinerung von Nudelgerichten eingesetzt. Fischgerichte profitieren ebenfalls von dem leckeren Geschmack. Wird Basilikum in der asiatischen Küche verwendet, perfektioniert es Gerichte, die Glasnudeln enthalten. Doch auch zu Suppen, in Salaten und anderen Soßen wird das Küchenkraut gerne verwendet.
Besonders gut lässt sich Basilikum übrigens mit Rosmarin, Salbei, Oregano und Thymian kombinieren. In zahlreichen Fällen dienen die feinen Basilikumblättchen aber auch einfach als Dekoration.
Wie gesund ist Basilikum?
Neben der Verwendung in der Küche ist Basilikum auch als Heilkraut bekannt. Dementsprechend ist es für die Behandlung diverser Beschwerden einsetzbar. Mit dazu gehören:
- Blähungen/Verdauungsbeschwerden
- Halserkrankungen
- Erkältungen
- Stress
- Fieber
- Hautirritationen
- Gelenkbeschwerden
- Migräne
- Akne
Die Verwendung des Krauts war früher recht verbreitet. Heute dagegen nutzt man es nur noch selten, um die genannten Beschwerden zu behandeln. Dazu wird je nach Behandlungsgebiet ein Tee zubereitet oder ein Tonikum auf die Haut aufgetragen.
Generell besitzt Basilikum jedoch ein paar sehr gute Eigenschaften, die Sie sich gesundheitlich zunutze machen können. Basilikum wirkt:
- antioxidativ
- blutdrucksenkend
- krampflösend
- analgetisch
- entzündungshemmend
Entscheidend sind bei der Anwendung immer die ätherischen Öle, die im Basilikum enthalten sind. Dementsprechend steht Basilikum auch im Verdacht, Herpes- und sogar Hepatitisviren zu vernichten.
Beachten Sie:
Leider besitzt Basilikum den Nachteil, dass es Estragol enthält. Hierbei handelt es sich um ein Hormon, welches als krebserzeugend eingestuft wird. Zudem kann der übermäßige Verzehr zu Sodbrennen, Durchfall oder Übelkeit führen.
Alles rund um Nährwerte und Inhaltsstoffe
Basilikum weist zahlreiche wertvolle Nährstoffe und Vitamine, sowie Mineralstoffe auf. Diese schlüsseln sich wie folgt auf (die Angaben entsprechend dabei 100 Gramm):
Nährstoff | Menge |
Kalorien | 41 kcal |
Fett | 0,8 g |
Kohlenhydrate | 5,1 g |
Eiweiß | 3,1 g |
Ballaststoffe | 3,1 g |
Vitamin A | 3950 μg |
Vitamin B1 | 80 μg |
Vitamin B2 | 310 μg |
Vitamin B3 | 1100 μg |
Vitamin B5 | 200 μg |
Vitamin B6 | 180 μg |
Vitamin B7 | 2 μg |
Vitamin B9 | 50 μg |
Vitamin C | 26000 μg |
Vitamin E | 1000 μg |
Natrium | 9 mg |
Kalium | 300 mg |
Kalzium | 250 mg |
Magnesium | 11 mg |
Phosphor | 37 mg |
Chlorid | 35 mg |
Eisen | 5500 μg |
Zink | 700 μg |
Kupfer | 227 μg |
Mangan | 524 μg |
Fluorid | 70 μg |
Wie sehr gut zu sehen ist, besitzt Basilikum einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C. Dieses stärkt das Immunsystem. Zudem ist der Gehalt an Vitamin A und E nicht zu unterschätzen. Doch auch der Eisengehalt kann gesundheitlich von Vorteil sein.
Rezepte mit Basilikum
🌿 Pesto alla Genovese

Pesto alla Genovese ist ein echter Klassiker aus Ligurien in Italien. Ideal zu Pasta, als Brotaufstrich oder zum Verfeinern von Salaten.
Zutaten (für ca. 4 Portionen):
- 50 g frische Basilikumblätter
- 30 g Pinienkerne
- 1 – 2 Knoblauchzehen
- 50 g frisch geriebener Parmesan
- 100 ml hochwertiges Olivenöl extra vergine
- Salz nach Geschmack
- Optional: 1 EL Zitronensaft für etwas Frische
Zubereitung:
- Zuerst die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Danach abkühlen lassen.
- Basilikumblätter waschen und gut trocknen. Am besten vorsichtig mit einem Küchentuch abtupfen, da sie sehr empfindlich sind.
- Nun den Knoblauch schälen und gemeinsam mit den Pinienkernen, Basilikum, Parmesan und einem Drittel des Olivenöls in einen Mixer oder Mörser geben.
- Alles zu einer groben Paste verarbeiten.
- Anschließend langsam das restliche Olivenöl unterrühren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
- Zum Schluss mit Salz (und optional etwas Zitronensaft) abschmecken.
Das fertige Pesto hält sich in einem luftdichten Glas, mit etwas Olivenöl bedeckt, im Kühlschrank etwa eine Woche.
🥗 Tomate-Mozzarella-Salat mit Basilikum-Vinaigrette

Dieser Klassiker der italienischen Küche wird in dieser Variante mit einem raffinierten Dressing aus frischem Basilikum serviert – perfekt als Vorspeise oder leichtes Sommergericht.
Zutaten (für 2 Personen):
- 2 große Fleischtomaten oder 4 – 5 mittelgroße Tomaten
- 200 g Büffelmozzarella oder Mozzarella di Latte
- 1 kleine rote Zwiebel (optional)
- Für die Vinaigrette:
Zubereitung:
- Zuerst die Tomaten waschen und in gleichmäßige Scheiben schneiden.
- Den Mozzarella ebenfalls in Scheiben schneiden und abtropfen lassen.
- Wenn Sie möchten, können Sie auch eine rote Zwiebel in feine Ringe schneiden.
- Für die Vinaigrette die Basilikumblätter grob zerkleinern und mit Senf, Honig, Essig und Olivenöl in ein hohes Gefäß geben. Alles mit einem Pürierstab zu einer cremigen Soße mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Anschließend Tomaten- und Mozzarellascheiben abwechselnd auf einem Teller anrichten und mit der Basilikum-Vinaigrette beträufeln.
🍹 Basilikum-Zitronen-Limonade

Diese hausgemachte Limonade ist besonders im Sommer ein echter Genuss. Das Basilikum gibt dem Getränk eine leicht würzige Note, die perfekt mit der frischen Säure der Zitrone harmoniert.
Zutaten (für ca. 1 Liter):
- 1 Bund Basilikum
- 3 unbehandelte Zitronen
- 100 g Zucker (oder Zuckerersatz wie Agavendicksaft oder Honig)
- 1 Liter stilles oder sprudelndes Wasser
- Eiswürfel nach Bedarf
Zubereitung:
- Zuerst die Zitronen heiß abwaschen, die Schale einer Zitrone abreiben und anschließend alle drei Zitronen auspressen.
- In einem kleinen Topf 250 ml Wasser mit dem Zucker und der Zitronenschale aufkochen lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Das dauert etwa 3 bis 4 Minuten.
- Dann vom Herd nehmen, die Basilikumblätter grob hacken und in den heißen Sirup geben. Alles etwa 15 bis 20 Minuten ziehen lassen.
- Danach durch ein feines Sieb abseihen und abkühlen lassen.
- Nun den Basilikum-Zitronen-Sirup mit dem restlichen Wasser und dem Zitronensaft vermengen. Wer es spritziger mag, verwendet Sprudelwasser.