Anis ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl in der Küche, als auch zur Heilung diverser Beschwerden eingesetzt werden kann. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Mit Anis bringen viele sofort einen leicht lakritzartigen Geschmack in Verbindung, der in zahlreichen Süßspeisen wie Plätzchen und anderem zu finden ist. Anis besitzt jedoch neben seinem prägnanten Geschmack noch andere Eigenschaften, die Sie sich in der Küche zunutze machen können. Außerdem besitzt die krautige Pflanze, deren Blätter und Früchte Sie nutzen können, eine heilende Wirkung bei der Behandlung mancher Beschwerden.
Alles über seine Herkunft von Anis
Die Pflanze, die im Lateinischen als Pimpinella anisum bezeichnet wird, wächst einjährig und besitzt ein sehr starkes Aroma. Sowohl die Äste, als auch die Früchte des Doldenblütlers werden als Anis bezeichnet. Anis wird aber auch gerne als Süßer Kümmel, Römischer Fenchel oder Brotsamen bezeichnet.
Woher Anis genau kommt, ist nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass seine Wurzeln im östlichen Mittelmeergebiet liegen. Fakt ist, dass man ihn heutzutage wild wachsend überall finden kann. Zudem lässt er sich leicht in heimischen Gärten anpflanzen. Dort gedeiht er vor allem gut neben anderen Küchenkräutern wie Dill, Kümmel oder Fenchel.
Die Pflanze wächst krautig und erreicht eine Höhe von bis zu 70 Zentimetern. Bemerkenswert ist dabei die Wurzel, die alleine schon bis zu 60 Zentimeter tief in den Boden reicht. Die weißen Blüten wachsen in Dolden, die sich in der Regel zwischen Mitte Juni und Ende September zeigen.
Wissenswertes über Anis

Um Anis möglichst effektiv in der Küche einzusetzen, ist es sinnvoll, ein paar weitere Fakten über das Gewürz zu wissen.
- Gemahlene Anissamen sind häufig im Supermarkt erhältlich. Haben Sie die Verpackung jedoch erst einmal geöffnet, sollten Sie den Inhalt binnen sechs Monaten verbrauchen, denn das Aroma verfliegt bei Anis sehr schnell. Außerdem ist stets die Aufbewahrung in einer luftdichten Verpackung empfehlenswert.
- Unbehandelte Anissamen halten sich bis zu vier Jahre, sofern sie richtig gelagert werden.
- Innerhalb von Anisöl ist neben trans-Anethol auch Estragol enthalten. Hierbei handelt es sich um einen Stoff, der das hormonelle Gleichgewicht beeinflussen kann. Aufgrund dessen sollte Anisöl nie unverdünnt angewandt werden. Zudem gibt es vom Bundesinstitut für Risikobewertung den Hinweis, aufgrund des Estragols nur hin und wieder Anistee zu trinken. Dies ist besonders wichtig für schwangere und stillende Frauen.
- Um sicherzugehen, dass Sie die richtige Pflanze erwischen, sollten Sie Anis entweder selbst anbauen oder kaufen. Ihn selbst zu sammeln, kann gefährlich sein. Denn er wird sehr häufig mit dem giftigen Schierling verwechselt.
- Menschen, die bereits unter Asthma leiden, sollten mit Anis generell vorsichtig sein. Durch die ätherischen Öle kann es beim Inhalieren nämlich zu einem Asthmaanfall kommen.
- Bei Kindern und Säuglingen ist die Verwendung von Anisöl im Bereich der Nase und des Mundes nicht zu empfehlen, da dieses Atemnot auslösen kann.
- Anis und Sternanis besitzen einen ähnlichen Namen und haben die Eigenschaft, als Gewürz eingesetzt zu werden. Doch handelt es sich bei beidem um völlig unterschiedliche Pflanzen. Sternanis gehört zur Familie der Sternanisgewächse, seine Heimat liegt in Südostasien.
Einsatz in der Küche
Der typische Anisgeschmack stammt überwiegend von den Früchten der Anispflanze. Doch auch die Blätter werden häufig zum Verfeinern von Speisen eingesetzt. Ihr Geschmack ist etwas milder, aber dennoch prägnant.
Man sagt dem Anis einen süßlichen Geschmack nach, der in einer feinherben Note endet. Verursacht wird das typische Aroma von den ätherischen Ölen, die in den Früchten enthalten sind. Werden sie gemahlen, sind sie am intensivsten. Da die Aromen der Öle jedoch rasch verfliegen, wird immer wieder empfohlen, Anis frisch zu mahlen, wenn man ihn zum Kochen verwenden möchte.
Anis kommt als Gewürz besonders häufig zum Einsatz in:
- Süßspeisen
- Suppen
- Fleisch- und Fischgerichten
- Salaten
- Cocktails
Anis ist besonders häufig in diversen Spirituosen zu finden. Mit dazu gehören zum Beispiel Sambuca, Ouzo, Pastis oder Raki.
Wirkung als Heilpflanze
Generell erweist sich Anis als sehr vielseitig und kann somit auch zur Heilung diverser Beschwerden eingesetzt werden. Besonders Probleme, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, werden durch Anis abgemildert. Mit dazu gehören:
- Blähungen
- Magen- bzw. Bauchschmerzen
- Leberprobleme
- Wassersucht
Besonders bei der Behandlung von Erkrankungen der Atemwege wird Anis immer wieder als Naturheilmittel eingesetzt. So ist es in zahlreichen Halsbonbons enthalten, um Erkältungsbeschwerden zu lindern. Bei der Behandlung einer chronischen Bronchitis kann Anis ebenfalls hilfreich sein.
Anis ist auch häufig in verschiedenen Tees zu finden. In Kombination mit Kümmel und Fenchel kann es zum Beispiel Säuglingen sehr gut bei Verdauungsbeschwerden helfen.
Daneben ist Anisöl ein häufiger Bestandteil diverser Salben und Massageöle, da es beruhigend wirken soll. Im Rahmen von Aromatherapien findet man Anis ebenfalls.
Anis – Nährwerte und Inhaltsstoffe
Die Nährwerte von Anis stellen sich wie folgt zusammen. Neben einem hohen Energiegehalt sind auch so manche Vitamine in dem Gewürz enthalten. Die hier angegeben Werte beziehen sich auf 100 Gramm:
Nährstoff | Menge |
Energie | 357 kcal |
Fett | 15,9 g |
Kohlenhydrate | 35,4 g |
Eiweiß | 17,6 g |
Ballaststoffe | 14,6 g |
Vitamin B1 | 300 μg |
Vitamin B2 | 200 μg |
Vitamin B3 | 1000 μg |
Vitamin B5 | 500 μg |
Vitamin B6 | 200 μg |
Vitamin B7 | 10 μg |
Natrium | 16 mg |
Kalium | 1440 mg |
Kalzium | 650 mg |
Magnesium | 170 mg |
Phosphor | 440 mg |
Eisen | 37000 μg |
Zink | 5300 μg |
Kupfer | 910 μg |
Mangan | 2300 μg |
Die Vor- und Nachteile von Anis
Anis besitzt, wie weiter oben schon beschrieben, zahlreiche Vorteile. Insbesondere, wenn er zu gesundheitlichen Zwecken eingesetzt wird. So kann er nicht nur bei diversen Krankheiten als Schleimlöser dienen, sondern auch bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden. Allerdings gibt es ein paar Nachteile, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ihn in jedweder Form konsumieren:
- Ab einer gewissen Menge wirkt Anisöl betäubend, sowie berauschend. Daher ist es zu empfehlen, Anisöl nur in sehr kleinen Mengen zu verwenden.
- In manchen Fällen wurden allergische Reaktionen beim Verzehr von mit Anis gewürzten Speisen beobachtet. Eine allergische Reaktion ist sowohl auf der Haut und im Magen-Darm-Trakt, als auch innerhalb der Atemwege möglich.
Rezepte mit Anis
🍪 Anisplätzchen

Zutaten für ca. 40–50 Plätzchen:
- 4 Eier (Größe M)
- 250 g Zucker oder Zuckerersatz
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL frisch gemahlener Anis
- 250 g Mehl (Typ 405)
- Optional: etwas Hirschhornsalz oder Backpulver
Zubereitung:
- In einer großen Rührschüssel die Eier zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker mindestens 10 Minuten lang aufschlagen. Die Masse sollte eine fast weißliche Farbe und eine dicklich-cremige Textur haben.
- Nun den gemahlenen Anis und eine Prise Salz dazugeben. Danach das Mehl portionsweise unterheben – am besten mit einem Teigschaber oder Löffel, um die fluffige Struktur nicht zu zerstören. Wer mag, gibt noch eine Messerspitze Hirschhornsalz oder Backpulver dazu.
- Damit sich das Aroma des Anis besser entfalten kann, den Teig nun für etwa 15 bis 20 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
- Mit zwei Teelöffeln Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Wichtig: Genug Abstand lassen, da die Plätzchen beim Backen etwas aufgehen.
- Den Backofen auf 140 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Plätzchen dann ca. 20 bis 25 Minuten backen. Sie sollten hell bleiben und nur leicht goldene Ränder bekommen.
🍐 Birnenkompott mit Anis

Zutaten für 4 Portionen:
- 4 reife, aber feste Birnen
- 400 ml Wasser
- 100 g Zucker oder Honig
- 1 Zimtstange
- 1 TL gemahlener Anis
- 1 halbe Vanilleschote
- Saft einer halben Zitrone
- Optional: etwas Zitronenabrieb
Zubereitung:
- Die Birnen schälen, halbieren, entkernen und in Spalten oder grobe Stücke schneiden.
- In einem Topf das Wasser mit Zucker, Zitronensaft, Zimtstange, Anis und Vanille zum Kochen bringen. Wenn Sie eine Vanilleschote verwendent, diese längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und beides (Mark und Schote) in den Sud geben.
- Die Birnenstücke in den heißen Gewürzsud geben und etwa 8 bis 10 Minuten bei mittlerer Hitze sanft köcheln lassen. Sie sollten weich, aber nicht matschig werden.
- Das Kompott nun im Sud abkühlen und einige Stunden durchziehen lassen. So nimmt das Obst das Anis-Zimt-Aroma besonders gut auf.