Kümmel ist für seine verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt und wird daher oftmals im Tee eingesetzt. Doch das Gewürz kann noch viel mehr.
Das auch als „Echter Kümmel“ bezeichnete Gewürz stammt aus der Familie der Doldenblütler und ist eines der ältesten Gewürze, die es gibt. Die krautige Pflanze wächst auch in unseren Breitengraden und wird nur allzu gerne in verschiedenen Gerichten zum Verfeinern eingesetzt. Dazu besitzt es eine heilende Wirkung, die besonders dem Magen-Darm-Trakt wieder auf die Sprünge hilft. Daher wird Kümmel heutzutage auch in zahlreichen Gärten angebaut.
Informationen zur Herkunft
Seine Wurzeln hat die Kümmelpflanze im Mittelmeerraum, doch auch in weiteren Teilen Südosteuropas ist sie zu finden, sowie im Nahen Osten und sogar in Nordafrika. Dank der unkomplizierten Kultivierung wächst die zweijährige, krautige Pflanze auch in unseren Breitengraden. Innerhalb Deutschlands finden kundige Pflücker sie auch am Wegesrand, auf Wiesen und an Waldrändern.
Im Botanischen wird der Kümmel auch als Carum carvi bezeichnet. Er wird zudem auch gerne als Wiesenkümmel, Brotkümmel oder Kümmich bezeichnet. Er weist als Doldenblütler eine Verwandtschaft zu anderen Küchenkräutern auf. Mit dazu gehören zum Beispiel Dill, Anis und Koriander.
Die Kümmelpflanze erreicht eine Höhe von bis zu 100 Zentimetern, im Kübel bleibt sie etwas kleiner. Der typische Kümmelduft entsteht erst mit der Ausbildung der Früchte, die durch das enthaltene ätherische Öl ihr typisches Aroma versprühen. Der Kümmel blüht zwischen Mai und Juli und die Früchte werden meist im Juli geerntet.
Wissenswertes über Kümmel

Kümmel gehört zwar zu den Gewürzen, die in so gut wie jeder Küche vorhanden sind, doch sollte man einige Dinge beim Kauf und der Lagerung beachten:
- Die Aromastoffe von Kümmel verflüchtigen sich sehr schnell, weswegen er am besten unmittelbar vor der Verwendung als Gewürz gemahlen oder zerstoßen wird.
- Der Kauf von gemahlenem Kümmel gewährleistet zwar einen einfachen Gebrauch, doch sollte das Gewürz in dieser Form rasch verbraucht werden.
- Um eine korrekte Lagerung zu ermöglichen, wird Kümmel am besten in einem luftdicht verschlossenen Gefäß gelagert.
- Ein Qualitätssiegel, welches eine hochwertige Qualität des Kümmels garantiert, besitzt die Aufschrift „Amsterdamer Qualität“. Diese Produkte stammen aus den Niederlanden.
- Beim Züchten von Kümmelpflanzen greifen Sie am besten auf die Samen zurück, statt Pflanzen zu kaufen. Diese sind nämlich im Geschäft häufig mit diversen Krankheiten belastet. Dank der einfachen Kultivierung ist das Heranziehen von Kümmelpflanzen aus Samen kein Problem.
- Kümmel sollte in der Küche sparsam eingesetzt werden. In vielen Fällen genügt schon der Einsatz einer Messerspitze des Gewürzes.
- Kümmel ist, trotz der ähnlichen Bezeichnung, nicht mit Kreuzkümmel verwandt. Sie beide gehören zu unterschiedlichen Gattungen. Außerdem schmeckt Kreuzkümmel vollkommen anders und wird zur Behandlung anderer Beschwerden eingesetzt. Selbiges gilt auch für den Schwarzkümmel, der nichts mit den beiden anderen Arten gemeinsam hat.
Einsatz in der Küche
Das Aroma von Kümmel ist typisch, wird oftmals jedoch auch als eigentümlich bezeichnet. Aus diesem Grund verwenden ihn viele Menschen in der Küche als Gewürz. Vielen Gerichten gibt er seine typische Note, sodass er nach wie vor etwas Besonderes beim Würzen darstellt. Durch seine guten Eigenschaften wird er besonders in folgenden Speisen eingesetzt:
- Kartoffelgerichte
- Sauerkrautgerichte
- Schmorgerichte
- Gemüsegerichte
- Suppen
- Soßen
- Spirituosen
Besonders gut lässt er sich in Kombination mit anderen Gewürzen wie z.B. Chili, Pfeffer oder auch Fenchel einsetzen. Aus der orientalischen Küche ist Kümmel kaum mehr wegzudenken.
So gut wie jedem sollte zudem der verdauungsfördernde Kümmelschnaps bekannt sein, der gerne nach deftigen Speisen als Absacker getrunken wird.
💡 Tipp:
Mundgeruch lässt sich sehr gut mit Kümmel bekämpfen. Hierzu einfach ein paar der Samen in den Mund nehmen und gut durchkauen.
Die heilende Wirkung von Kümmel
In gemahlener oder zerstoßener Form besitzt Kümmel eine heilende Wirkung, die sich zur Behandlung von manchen Beschwerden einsetzen lässt. Kümmel weist die folgenden Vorteile auf:
- beruhigend
- antiseptisch
- lindert Schmerzen
- antibakterielle Wirkung
- verringert Blähungen
- löst Krämpfe
- verdauungsfördernd
Aufgrund dessen wird er in der Küche oftmals in Speisen verwendet, die nur schwer zu verdauen sind. Bereits Babys profitieren von seiner Wirkung. Sie erhalten ihn in der Regel in Form von Tee, häufig zusammen mit Fenchel, um Blähungen beim Baby zu bekämpfen. Alternativ reiben viele Mütter den Bauch ihres Babys mit Kümmelöl ein.
Stillende Mütter können ebenfalls ihren Nutzen aus der Wirkung von Kümmel ziehen. Er regt bei ihnen die Milchproduktion an. Die Verwendung sollte jedoch zuvor mit einem Arzt besprochen werden. Ausschlaggebend sind vor allem die ätherischen Öle im Kümmel, sowie der hohe Gehalt an Gerbstoffen und verschiedenen Flavonoiden.
Alles zu den Nährwerten und Inhaltsstoffen
Neben den Nährwerten sind auch ein paar wichtige Vitamine und Mineralstoffe in Kümmel enthalten. Diese sehen wie folgt aus (die Angaben beziehen sich auf jeweils 100 Gramm):
Nährstoff | Menge |
Energie | 362 kcal |
Fett | 14,6 g |
Kohlenhydrate | 37,3 g |
Eiweiß | 19,8 g |
Ballaststoffe | 12,7 g |
Vitamin A | 215 μg |
Vitamin B1 | 380 μg |
Vitamin B2 | 380 μg |
Vitamin B3 | 3600 μg |
Vitamin B5 | 500 μg |
Vitamin B6 | 200 μg |
Vitamin B7 | 10 μg |
Natrium | 17 mg |
Kalium | 1350 mg |
Kalzium | 950 mg |
Magnesium | 260 mg |
Phosphor | 510 mg |
Die Vor- und Nachteile von Kümmel
Zu den deutlichen Vorteilen von Kümmel gehört seine vielseitige Wirkung bei der Behandlung diverser Beschwerden. Zudem ist er besonders leicht anzubauen, weswegen ihn zahlreiche Menschen sogar auf ihrem Balkon wachsen lassen.
Zu seinen Nachteilen gehört womöglich nur sein prägnanter Geschmack. Dieser mundet nicht jedem. Zudem kann der Einsatz von reinem Kümmelöl auf der Haut Allergien auslösen. Daher sollten Sie dieses grundsätzlich nur verdünnt einsetzen. Ist bereits eine allgemeine Allergie gegen Doldenblütler bekannt, ist von einer generellen Verwendung abzusehen.
Wer Kümmeltee regelmäßig zu sich nimmt, sollte nach sechs Wochen mehrere Wochen Pause machen. Generell ist eine zu hohe Dosierung von Kümmel nicht zu empfehlen, denn sie verursacht auf Dauer unter Umständen Nieren- oder Leberschäden.
Rezept für Kümmeltee

Um einen frischen Kümmeltee zuzubereiten, sind lediglich zwei Teelöffel mit Kümmelsamen erforderlich. Diese werden mit heißem Wasser übergossen und müssen zehn Minuten durchziehen. Danach die Kümmelsamen abseihen und den Tee schluckweise trinken.
Wenn Sie möchten, können Sie auch eine Mischung aus 40 Gramm Kümmelsamen, 20 Gramm Fenchelsamen, sowie 20 Gramm Anissamen herstellen und aus jeweils zwei Teelöffeln der Mischung einen Tee herstellen.