Vanille schmeckt besonders in Desserts hervorragend. Doch besitzt das teure Gewürz auch noch andere Eigenschaften, die man sich bei der Heilung diverser Beschwerden zunutze machen kann.
Vanille gehört mit zu den beliebtesten Gewürzen in der Küche. Das Gewürz gibt es in zahlreichen Varianten wie zum Beispiel als Schote, Vanillezucker oder Extrakt. Man findet es in Backwaren, aber auch in anderen Gerichten. Neben seinen aromatischen Eigenschaften sind auch seine heilsamen Kräfte nicht zu verachten. Wir erläutern nachfolgend, welche Eigenschaften Vanille besitzt und wie man sie sich zunutze machen kann.
Alles rund um die Vanillepflanze
Echte Vanille stammt aus Kapselfrüchten, sogenannten Vanilleschoten. Gewonnen werden diese Schoten aus einer Orchidee der Gattung „Vanilla“, die insgesamt etwa 120 Arten umfasst. Von diesen Arten produzieren jedoch lediglich 15 Stück die besagten Schoten, aus denen sich auch das Gewürz entnehmen lässt.
Die Gewürzvanille, die im Lateinischen als „Vanilla planifolia“ bezeichnet wird, stammt ursprünglich aus Mittelamerika und Mexiko. Die auf dem Markt erhältlichen Vanilleschoten werden heutzutage hauptsächlich aus Madagaskar exportiert.
Eine typische Vanilleschote besitzt eine Länge von etwa 30 Zentimetern. Diese Kapselfrüchte werden von der Pflanze geerntet, wenn sie eine gelblichgrüne Farbe erlangt haben. Um später als Gewürz zu fungieren, werden sie mehrfach behandelt. Das erste Verfahren beinhaltet eine Behandlung mit Wasserdampf. Anschließend werden die Früchte in luftdichten Behältern fermentiert, was mehrere Wochen andauert. Durch diesen Prozess erlangen die Fruchtkapseln ihre schwarze Farbe.
Gewürzvanille gehört mit zu den teuersten Gewürzen überhaupt. Der Grund hierfür ist nicht nur die aufwändige Behandlung, sondern auch der etwas extravagante Transport. Denn um in andere Länder exportiert zu werden, müssen die Vanilleschoten gebündelt und anschließend in Pergamentpapier eingeschlagen werden. Sicher verwahrt in Zinnbehältern, werden sie dann verschifft.
Es werden ausschließlich ganze Vanilleschoten in den Handel gebracht, die keinerlei Schäden aufweisen. Die bei der Sortierung ausgemusterten Schoten werden hingegen einer Weiterverarbeitung zugeführt. Diese werden zum Beispiel dazu verwendet, um Vanillezucker herzustellen.
Wissenswertes zu Vanille
Neben ihrer Herkunft gibt es noch weitere wissenswerte Fakten zur Vanillepflanze. Diese möchten wir nachfolgend erläutern.
- Wer Produkte mit Vanille im Supermarkt kaufen möchte, der erwirbt oftmals welche, in denen nur synthetische Vanille enthalten ist. Echte Vanille ist an den folgenden Bezeichnungen zu erkennen: gemahlene Vanilleschoten, natürliches Vanillearoma, Vanille-Extrakt, Bourbon-Vanille, Tahiti-Vanille, Mexiko-Vanille.
- Die Vanille-Orchidee lässt sich nur unter sehr komplizierten Voraussetzungen kultivieren, sodass am Ende Vanilleschoten an ihr wachsen. Daher ist der Anbau zu Hause so gut wie ausgeschlossen.
- Vanilleschoten müssen nach dem Kauf luftdicht gelagert werden, um sie unbegrenzt haltbar zu machen. Außerdem müssen die Schoten hin und wieder mit Alkohol benetzt werden, wenn nicht sogar eingelegt. Auf diese Weise entwickeln sie einen noch intensiveren Geschmack.
- Vanillepulver und Vanillezucker sollten dunkel und trocken gelagert werden. So sind sie über ein paar Jahre hinweg haltbar. Leider verlieren sie, selbst wenn man sie luftdicht verpackt, mit der Zeit an Aroma.
Wie wird Vanille in der Küche verwendet?
Vanille ist ein sehr beliebtes Gewürz, das fast jeder gerne in der Küche verwendet. Neben der Schote wird vorwiegend Vanillezucker oder Vanillepulver eingesetzt. Daneben gibt es jedoch auch Vanille-Extrakt, der an Sirup erinnert.
Für gewöhnlich muss die Vanilleschote zunächst vorbehandelt werden, bevor man die Vanille verwenden kann. Hierzu ritzt man die Schote der Länge nach mit einem spitzen Messer auf und kratzt daraufhin das Mark heraus. Die Vanilleschote sollte man jedoch nicht entsorgen, denn sie kann in der Küche ebenso noch Verwendung finden.
Viele Menschen verwenden Vanille, um den Geschmack von Backwaren zu beeinflussen. Ebenso gerne wird sie in Desserts eingesetzt, unter anderem in Puddings, Cremes und Eis oder als beliebte Vanillesoße. Heutzutage findet man auch zahlreiche Produkte, die ursprünglich einen anderen Geschmack hatten, denen Vanille zugesetzt wurde, um das Aroma ein wenig zu wandeln. Dazu gehört zum Beispiel Coca-Cola Vanilla.
Darüber hinaus kann die Vanilleschote in Saucen mitgekocht werden oder man nutzt sie, um selber Vanillezucker herzustellen.
Besitzt Vanille heilsame Kräfte?
Neben seiner vielseitigen Verwendung in der Küche besitzt die Vanille auch noch andere Eigenschaften, die sehr heilsam sind. So werden Vanille die folgenden Wirkungen nachgesagt:
- aphrodisierend
- galletreibend
- muskelstärkend
- verdauungsfördernd
- entspannend
- belebend
- stoffwechselfördernd
Daher wird sie hauptsächlich bei der Behandlung der folgenden Beschwerden verwendet:
- Stimmungsschwankungen
- Verdauungsbeschwerden
- Reizbarkeit
- Muskelschwäche
- Gallenprobleme
- Psoriasis
- Schwangerschaftsbeschwerden
Besonders binnen der ersten Wochen empfiehlt sich der Verzehr von Vanilleeis, wenn man während der Schwangerschaft die Anzeichen von Übelkeit abmildern möchte. Des Weiteren wird Vanille häufig in Bezug auf die Behandlung von Alzheimer und Parkinson diskutiert. So soll es diverse Prozesse im Gehirn aufhalten können, die für die besagten Krankheiten verantwortlich sind. Entscheidend sind dabei die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.
Vanille wird gerne auch in der Aromatherapie eingesetzt, da die enthaltenen ätherischen Öle Angstzustände lindern können.
Aus der Vanilleschote lässt sich weiterhin eine spezielle Tinktur herstellen. Hierfür werden die Schoten in kleine Stücke geschnitten und zusammen mit Weingeist oder Doppelkorn eingelegt. Nachdem sie vier Wochen gezogen ist, seiht man die Tinktur ab und gibt sie in eine dunkle Flasche. Auf diese Weise kann man sie mit Wasser verdünnen oder zur Behandlung zwischen zehn und 15 Tropfen einnehmen.
Nährwerte der Vanille
Eine Vanilleschote enthält viele gute Nährstoffe, die auch der Gesundheit zugutekommen. Die nachfolgende Tabelle soll einen Aufschluss darüber geben. Die hier angegebenen Werte entsprechen dabei jeweils 100 Gramm.
Nährstoffe | Menge |
---|---|
Energie | 272 kcal |
Kohlenhydrate | 56 g |
Fett | 3,2 g |
Eiweiß | 3,9 g |
Ballaststoffe | 24,4 g |
Natrium | 26 mg |
Kalzium | 1228 mg |
Magnesium | 56 mg |
Schwefel | 100 mg |
Eisen | 38100 μg |
Rezepte mit Vanille
Um Vanillezucker selbst herzustellen, ist lediglich eine Vanilleschote erforderlich, deren Mark bereits ausgekratzt wurde. Die Schote wird zunächst in kleine Stücke geschnitten und in eine Dose gelegt, die mit Zucker gefüllt ist. Wichtig ist, dass die Schote vom Zucker bedeckt wird. Das Gefäß verschließen und für eine bis zwei Wochen ziehen lassen. Während dieser Zeit nimmt der Zucker das Vanillearoma an und kann wie ganz normaler Vanillezucker verwendet werden.
Ein leckerer Vanilleaufstrich fürs Brot lässt sich mit 200 Gramm weißer Schokolade, 200 Gramm Frischkäse, sowie einem Päckchen Vanillezucker herstellen. Dazu noch 15 Gramm Butter und man kann beginnen. Die weiße Schokolade wird, zusammen mit der Butter, im Wasserbad geschmolzen. Daraufhin gibt man den Vanillezucker hinein und nimmt die Schokolade vom Herd. Frischkäse unter Rühren hineingeben, sodass die Masse schön cremig wird. Anschließend noch in ein Glas abfüllen und der Aufstrich ist fertig.