Rosmarin überzeugt in der Küche mit einem prägnanten Geschmack. Doch besitzt es auch noch andere Fähigkeiten, die es für die Heilkunde unentbehrlich machen?
Rosmarin gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern und ist bei der Zubereitung zahlreicher Gerichte unverzichtbar. Aufgrund seines Geschmacks ist es jedoch nicht jedermanns Sache. Das beliebte Kraut ist allerdings nicht nur in der Küche beliebt, sondern lindert auch zahlreiche Beschwerden. Nachfolgend fasse ich daher einmal zusammen, was Rosmarin ausmacht und wo Sie es gezielt einsetzen können.
Alles zur Herkunft der Gewürzpflanze

Rosmarin, welches im Lateinischen als Salvia rosmarinus bezeichnet wird, gehört zur Familie der Lippenblütler. Die sehr unscheinbar wirkende Pflanze ist immergrün und erreicht eine Höhe zwischen einem halben und zwei Metern. Während der Ast der Pflanze eine braune Farbe besitzt, sind die etwas härteren Blätter grün und schmal.
Die Halbstaude stammt vor allem aus dem Mittelmeerraum und hat ihre Wurzeln wahrscheinlich innerhalb von Dalmatien und Italien. Schon zu Zeiten der Römer wurde die Pflanze kultiviert und verbreitete sich mit der Hilfe von Klöstern, wo sie zunehmend angebaut wurde.
Innerhalb Deutschlands wächst sie ausschließlich nur während des Sommers, da sie gewisse Temperaturen benötigt. Rosmarin ist nicht winterhart und wird daher gerne von zahlreichen Menschen auf dem Balkon, neben anderen Küchenkräutern, angepflanzt.
Wissenswerte Fakten zu Rosmarin
Neben seiner Herkunft gibt es zu Rosmarin noch ein paar andere wissenswerte Fakten, die ich nachfolgend zusammenfassen möchte:
- Insgesamt unterscheidet man dreierlei Arten von Rosmarin, die jeweils andere Inhaltsstoffe besitzen und aus verschiedenen Ländern stammen. Mit dazu gehört der Cineol-Typ aus Spanien, der Campher-Typ aus Marokko und der Verbenon-Typ, der in Korsiko angebaut wird. Insbesondere im Heilbereich kann die Herkunft des Rosmarins von Bedeutung sein.
- Die Blütezeit variiert, je nachdem, wo die Pflanze heranwächst. In ihrer Heimat bildet Rosmarin zwischen Juli und August Blüten aus, die entweder lila, blau oder rosa sind. Innerhalb Deutschlands ist sie etwas früher dran. Dort fällt die Blütezeit auf Mitte März und reicht bis Ende Mai.
- Rosmarin kann sowohl in frischem, als auch getrocknetem Zustand erworben werden. Empfehlenswert ist der Kauf als Strauch, doch sollte dieser möglichst frisch aussehen und keine Verholzungen aufweisen. Getrocknetes Rosmarin sollte luftdicht verpackt sein.
- Einige Hersteller bieten für die Hautpflege Produkte an, die Rosmarin enthalten. Wichtig ist, dass diese natürliches Rosmarin enthalten und keine synthetische Alternative.
Wie wird Rosmarin in der Küche verwendet?
Das Küchenkraut ist ein Standard der mediterranen Küche, doch wird es auch immer öfter in anderen Ländern verwendet. Rosmarin passt zu vielerlei Gerichten, trifft aber aufgrund seines leicht bitteren Aromas nicht jedermanns Geschmack. Oftmals wird die Nutzung von Rosmarin auch gemieden, weil die Kräuter eine harzige Note besitzen.
Verwendet werden in der Regel nur die Rosmarinblätter, die entweder frisch oder getrocknet sind. Diese lassen sich besonders gut bei folgenden Gerichten einsetzen:
- Fleisch- und Fischgerichte
- Salate
- Suppen
- Kartoffelgerichte
- Pilzgerichte
Insbesondere im Zusammenhang mit Kartoffeln macht sich Rosmarin gut. Es kann sowohl beim Kochen, als auch im Ofen Anwendung finden, sollte jedoch immer relativ spät hinzugefügt werden. Andernfalls verbrennen die Blätter zu schnell und die bittere Note überlagert alle anderen Gewürze.
Übrigens: Rosmarinblätter sind auch ein wichtiger Bestandteil der „Kräuter der Provence“. Daneben lässt sich Rosmarin sehr gut mit anderen Gewürzen wie Thymian, Bohnenkraut oder Oregano kombinieren. Doch auch in Verbindung mit Knoblauch, Bärlauch oder Zwiebeln macht sich Rosmarin gut.
💡 Tipp:
Eine Alternative für frischen Kräuter ist Rosmarinöl, welches besonders innerhalb von Salatdressings oder Marinaden Anwendung findet. Die Verwendung sollte grundsätzlich sparsam erfolgen, um den Geschmack nicht zu intensiv zu gestalten.
Besitzt Rosmarin eine heilende Wirkung?
Neben seiner Verwendung in der Küche wird Rosmarin auch als altbewährte Heilpflanze eingesetzt. Schon im Mittelalter machten es sich die Mönche zunutze. Rosmarin besitzt ein breit gefächertes Spektrum unterschiedlicher Wirkungen und ist somit für die Heilkunde unverzichtbar. Innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Pflanze ebenfalls beliebt. Rosmarin besitzt nämlich die folgende Wirkung:
- beruhigend
- tonisierend
- schmerzstillend
- antibakteriell
- krampflösend
- entzündungshemmend
- entspannend
Dementsprechend lässt es sich zur Behandlung unterschiedlichster Beschwerden einsetzen. Mit dazu gehören:
- Magen-Darm-Probleme
- Nervosität
- Migräneanfälle
- Abgeschlagenheit
- Durchblutungsstörungen
- Entzündungen der Mundschleimhäute
- Muskelschmerzen
- Rheuma
In vielen Fällen genügt das Trinken eines Tees, der mit Rosmarin zubereitet wurde. Alternativ hierzu werden aber auch andere Möglichkeiten empfohlen, die zur Heilung beitragen sollen. Dazu gehören Dampf- und Kräuterbäder. Selbst in Salben und verschiedenen Tinkturen ist Rosmarin als Wirkstoff enthalten.
Beachten Sie:
Wie bei vielen anderen Dingen, ist die Menge entscheidend. Zu viel Rosmarin kann nämlich unter Umständen zur Entstehung einer Nierenkrankheit beitragen. Allerdings sind hierzu schon größere Mengen des Küchenkrauts erforderlich. Außerdem sollten Sie bei der äußerlichen Anwendung von Rosmarinöl darauf achten, dass Sie es nur sparsam verwenden. Andernfalls kann es Hautreizungen auslösen. Halten Sie sich daher immer an die Dosierungsanweisungen und Empfehlungen des Herstellers.
Nährwerte und Inhaltsstoffe von Rosmarin
In frischem Rosmarin stecken viele gute Inhaltsstoffe. Die Nährwerte zu kennen, ist durchaus sinnvoll. Daher habe ich diese in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Die Angaben entsprechen 100 Gramm.
Nährstoff | Menge |
Energie | 57 kcal |
Fett | 2,5 g |
Kohlenhydrate | 7,7 g |
Eiweiß | 0,8 g |
Ballaststoffe | 2,9 g |
Vitamin A | 310 μg |
Vitamin B1 | 85 μg |
Vitamin B2 | 165 μg |
Vitamin B3 | 298 μg |
Natrium | 8 mg |
Kalium | 157 mg |
Kalzium | 211 mg |
Magnesium | 36 mg |
Phosphor | 12 mg |
Chlorid | 33 mg |
Schwefel | 17 mg |
Eisen | 4837 μg |
Zink | 528 μg |
Kupfer | 91 μg |
Mangan | 83 μg |
Fluorid | 17 μg |
Rezepte rund um Rosmarin

Rosmarinöl:
Um Rosmarinöl herzustellen, ist lediglich eine gewisse Menge Speiseöl erforderlich, das selbst nur einen geringen Eigengeschmack aufweist. Einfach einen Zweig Rosmarin einlegen und für vier Wochen ziehen lassen.
Rosmarintee:
Für die Zubereitung von Rosmarintee nutzen Sie am besten zwei bis vier Gramm gehackte Rosmarinblätter, die Sie frisch vom Zweig nehmen. Diese mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen und den Tee für etwa acht bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach müssen Sie das Ganze nur noch abseihen und schön können Sie den Tee genießen.
Rosmarinkartoffeln:
Leckere Rosmarinkartoffeln sind ganz einfach herzustellen. Schälen Sie dazu ein paar Kartoffeln, vierteln Sie diese und geben Sie sie in eine Auflaufform. Anschließend frischen Rosmarin hacken und zusammen mit kleingeschnittenem Knoblauch vermischen. Dazu kommen etwas Öl, Salz und Pfeffer. Die Marinade nun nur noch über die Kartoffeln gießen und die Auflaufform in den Backofen geben. Die Kartoffeln sind fertig, wenn sie leicht angebräunt sind.