Pickel, Schuppen, Rötungen – fast jeder hat mit Hautproblemen zu kämpfen. Schließlich gibt es welche, die sehr oft vorkommen. Welche das sind, erkläre ich hier.
Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und dient als Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse. Trotz ihrer Widerstandsfähigkeit ist sie anfällig für verschiedene Erkrankungen. Ob und warum ein Mensch eine Hauterkrankung bekommt, hängt dabei von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Manchmal sind die Gene oder äußere Reize schuld. Oft verursachen aber auch Medikamente und Stress Hautbeschwerden.
Das Problem daran: Hauterkrankungen, vor allem im Gesicht, können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch zu einem ästhetischen Problem werden. Viele schämen sich regelrecht für ihre Haut, doch das muss bzw. sollte nicht sein. Glücklicherweise gibt es gerade bei Hautbeschwerden viele Mittel und Wege, um die jeweilige Problematik gut in den Griff zu bekommen. Doch welches sind überhaupt die häufigsten Hauterkrankungen? Das verrate ich Ihnen nachfolgend und auch, wie Sie das jeweilige Hautproblem gut in den Griff bekommen.
Die häufigsten Hautprobleme, ihre Ursachen und Tipps zur Behandlung
1. Trockene Haut
Trockene Haut tritt auf, wenn die Haut nicht genug Feuchtigkeit halten kann, sprich die Hautschutzbarriere geschädigt ist. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie kaltes Wetter, niedrige Luftfeuchtigkeit, heiße Duschen, hormonelle Schwankungen oder aggressive Hautpflegeprodukte verursacht werden. Aber auch eine einseitige Ernährung, das Alter sowie verschiedene Medikamente können trockene Haut im Gesicht und an anderen Körperstellen verursachen. Sie macht sich vor allem durch die folgenden Symptome bemerkbar:
➩ Spannungsgefühl der Haut
➩ schuppige oder raue Hautstellen am Körper
➩ Rötungen und Risse
➩ Juckreiz
💡 Behandlungstipps:
• Feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen: Verwenden Sie reichhaltige Feuchtigkeitscremes, die Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin, Ceramide oder Urea enthalten. Tragen Sie die Feuchtigkeitscreme dabei am besten unmittelbar nach dem Duschen auf, denn so wird die Feuchtigkeit direkt in der Haut eingeschlossen.
• Sanfte Reinigung: Verwenden Sie milde, seifenfreie und feuchtigkeitsspendende Reinigungsmittel, die den natürlichen pH-Wert der Haut nicht stören. Vermeiden Sie aggressive Peelings und Reinigungsprodukte mit Alkohol oder Duftstoffen. Ebenso sollten Sie kein heißes, sondern lauwarmes Wasser zur Hautreinigung verwenden und nur kurz duschen.
• Umgebung: Ein Luftbefeuchter kann helfen, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen. Das ist vor allem während der Heizperiode im Winter zu empfehlen.
• Schutz: Schützen Sie Ihre Haut vor extremen Wetterbedingungen. Bedeutet: verwenden Sie täglich eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, um Ihre Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen.
2. Akne
Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen, die vor allem Jugendliche, aber auch Erwachsene betreffen kann. Dieses Hautproblem tritt auf, wenn die Haut zu viel Talg (Fett) produziert, Haarfollikel mit überschüssigem Talg und abgestorbenen Hautzellen verstopft werden oder sich Bakterien auf der Haut befinden. Die Folgen sind:
➩ fettige Haut
➩ schwarze Mitesser (offene Komedonen)
➩ weiße Mitesser (geschlossene Komedonen)
➩ entzündete Pickel und Pusteln
➩ Knoten und Zysten in schweren Fällen
Diese Hautveränderungen sind oftmals im Gesicht, auf der Stirn, auf der Brust, auf dem oberen Rücken und auf den Schultern zu finden.
💡 Behandlungstipps:
Je nach Schweregrad der Akne, kann man unterschiedliche Mittel und Wege nutzen, um diese Hauterkrankung in den Griff zu bekommen. Vor allem helfen die folgenden Behandlungstipps:
• Reinigung: Verwenden Sie ein mildes Reinigungsmittel, um überschüssiges Öl und Schmutz zu entfernen, ohne die Haut zu reizen. Reinigen Sie die Haut im Gesicht am besten zweimal täglich mit einem milden, seifenfreien Reiniger.
• Hautpflege: Wichtig ist auch, keine ölbasierten Kosmetika oder Hautpflegeprodukte zu verwenden. Die richtige Wahl bei Akne sind nicht komedogene Produkte, da diese nicht die Poren verstopfen. Produkte mit Benzoylperoxid oder Salicylsäure können zum Beispiel helfen, die Poren freizuhalten und Entzündungen zu reduzieren. Ebenso ein Peeling gegen Pickel. Sie können aber auch eine Gesichtsmaske gegen Pickel selber machen.
• Medikamente: Bei schweren Fällen kann ein Hautarzt auch Medikamente wie Retinoide oder Antibiotika verschreiben.
• Lebensstil: Um die Symptome zu verbessern, kann es helfen, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Außerdem wichtig ist es ausreichend Wasser zu trinken und Stress zu reduzieren.
3. Schuppenflechte (Psoriasis)
Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der die Hautzellen sich schneller als normal erneuern. Laut dem Psoriasisreport der Techniker Krankenkasse leiden gut zwei Millionen Menschen unter dieser Volkskrankheit. Sie kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und unterschiedlich große Hautbereiche betreffen. Außerdem kann sie in Schüben auftreten, wobei Stress, Infektionen, Hautverletzungen, bestimmte Medikamente und klimatische Bedingungen hauptsächlich die Auslöser sind. Die Schuppenflechte macht sich dabei vor allem durch die folgenden Symptome bemerkbar:
➩ rote, entzündete Hautstellen, die von silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind
➩ trockene und rissige Haut, die bluten kann
➩ Juckreiz, Brennen oder Schmerzen
➩ verdickte, rillenförmige oder verfärbte Nägel
➩ steife und geschwollene Gelenke (bei Psoriasis-Arthritis)
💡 Behandlungstipps:
• Cremes und Salben: Verwenden Sie regelmäßig feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes, um Ihre Haut weich und geschmeidig zu halten und vor Verletzungen zu schützen. Weiterhin zu empfehlen sind Produkte mit Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure, da sie gegen die Hautschuppung helfen. Aber auch Kortikosteroid-Cremes oder -Salben und Vitamin-D-Analoga können helfen, die Symptome zu lindern.
• Bäder: Regelmäßige Bäder in warmem Wasser, mit Zusatz von Salz oder speziellen Ölen, können helfen, Schuppen zu lösen und die Haut zu beruhigen.
• Medikamente: In schweren Fällen können auch Medikamente wie Ciclosporin oder Methotrexat weiterhelfen. Diese kann allerdings nur ein Dermatologe verschreiben.
• Lichttherapie: Ihr Hautarzt kann Ihnen auch eine Lichttherapie verordnen. Dabei werden die Hautschuppen mit ultraviolettem Licht bestrahlt, was die Zellteilung verlangsamen und Entzündungen reduzieren soll.
• Lebensstil: Stressmanagement und eine gesunde Ernährung können die Symptome verbessern. Ernähren Sie sich daher ausgewogen und meiden Sie entzündungsfördernde Lebensmittel. Dazu zählen neben fettreichen Milch- und Fleischprodukten auch frittierte Speisen. Außerdem können sich Rauchen und ein übermäßiger Alkoholkonsum negativ auf die Schuppenflechte auswirken. Also lassen Sie lieber die Finger davon.
4. Neurodermitis
Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die oft in Verbindung mit Allergien und Asthma auftritt. Sie ist durch eine gestörte Hautbarriere und überempfindliche Haut gekennzeichnet. Man weiß bisher nicht, was die Ursache für diese Erkrankung ist. Experten gehen jedoch davon aus, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Zu den Symptomen zählen:
➩ trockene, schuppige Haut
➩ starker Juckreiz, besonders nachts
➩ Rötung und Entzündung der Haut
➩ rote bis braune Flecken, vor allem in den Beugen von Ellbogen und Knien
➩ verdickte, rissige Haut bei chronischen Fällen
➩ Bläschenbildung und Nässen in akuten Phasen
💡 Behandlungstipps:
• Hautpflege: Betroffene sollten ihre Haut regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden und fetthaltigen Cremes oder Salben versorgen, die Glycerin oder Harnstoff (Urea) enthalten, um die Hautbarriere zu stärken. Bei Neurodermitis auf Kopfhaut und Nacken verwenden Sie zudem ein mildes Shampoo und verzichten Sie am besten auf Föhn und Co.
Kurze, lauwarme Bäder (nicht heiß!) mit Ölzusätzen können auch helfen, die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Wichtig ist nach dem Baden nur, dass Sie Ihre Haut vorsichtig abtrocknen und sofort eine feuchtigkeitsspendende Creme auftragen.
• Medikamente: Ist die Haut bereits entzündet, können Kortikosteroid-Cremes oder Calcineurin-Inhibitoren weiterhelfen. Des Weiteren kann auch hier die Lichttherapie zum Einsatz kommen, um die Symptome zu verbessern.
• Ernährung und Lebensstil: Vermeiden Sie Stress, da dieser die Symptome verschlimmern kann. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, denn diese kann entzündungshemmend wirken.
• Vermeidung von Triggerfaktoren: Finden Sie heraus, was die Neurodermitis bei Ihnen verschlimmert. Oft sind es Auslöser wie bestimmte Lebensmittel, Pollen, Staubmilben, Tierhaare oder Reizstoffe in Hautpflegeprodukten. Tragen Sie zudem weiche sowie atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle und vermeiden Sie synthetische Stoffe, da diese die Haut reizen können.
5. Couperose
Couperose ist eine Hauterkrankung, die durch dauerhaft erweiterte Blutgefäße im Gesicht gekennzeichnet ist. Sie ist oft ein frühes Stadium der Rosazea. Obwohl Couperose in der Regel harmlos ist, ist sie für viele Betroffene ein kosmetisches Problem und kann somit das Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Denn zu den Symptomen zählen:
➩ sichtbare rote oder violettfarbene Äderchen, besonders auf Wangen und Nase
➩ eine anhaltende Rötung der Haut
➩ empfindliche Haut, die auf Temperaturschwankungen reagiert
💡 Behandlungstipps:
• Sanfte Hautpflege: Verwenden Sie am besten milde und nicht reizende Hautpflegeprodukte oder spezielle Couperose-Cremes, die beruhigend und entzündungshemmend wirken. Nutzen Sie keine Produkte mit Alkohol und/oder Duftstoffen.
• Medizinische Behandlungen: Lasertherapie oder spezielle medizinische Cremes mit Niacinamid oder Azelainsäure können die Haut beruhigen, die erweiterten Blutgefäße reduzieren und somit Rötungen mildern.
• Vermeidung von Auslösern: Vermeiden Sie Sonneneinstrahlung. Bedeutet, setzen Sie lieber einen Sonnenhut oder ein Cap auf und vermeiden Sie lange Sonnenbäder. Verzichten Sie zudem auf Alkohol und scharfe Speisen, da die Rötungen dann zeitweise noch stärker werden.
Fazit
Die richtige Diagnose und Behandlung durch einen Dermatologen ist entscheidend, um Hautprobleme effektiv zu behandeln. Wenden Sie sich bei Hautbeschwerden, die neu auftreten oder schlimmer werden, daher immer an einen Hautarzt. Dieser kann geeignete Mittel bzw. eine passende Therapie verordnen und Tipps geben. Eine angepasste Hautpflegeroutine und das Vermeiden von Auslösern können jedoch auch schon dazu beitragen, dass sich die Symptome verbessern.