Der Nagellack soll wieder runter? Dann können Sie zum Entfernen nicht nur Nagellackentferner verwenden. Es gibt noch weitaus mehr Mittel, mit denen es klappt.
Gepflegte Hände sind in der heutigen Zeit ein absolutes Muss. Deshalb boomt auch seit jeher der Verkauf von Nagellack. Ob natürlich, mit Glitzer, in kräftigen Farben oder eher gedeckt – farbige Nägel sind einfach ein Hingucker. Doch leider ist es manchmal gar nicht so einfach, diesen wieder von den Nägeln zu entfernen. Vor allem UV- oder Gel-Nagellack stellt hier meist ein Problem dar. Mit den richtigen (Haus-)mitteln lässt sich jedoch jede Art von Nagellack relativ leicht und unkompliziert entfernen.
Nagellackentferner mit Aceton – Sinnvoll, oder nicht?
Die wohl geläufigste Möglichkeit, um Nagellack zu entfernen, besteht darin Nagellackentferner zu verwenden. Denn viele von ihnen enthalten Aceton. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die auch in Autolackierereien eingesetzt wird. Diese Substanz ist dafür verantwortlich, dass sich Nagellack extrem einfach vom Nagel lösen lässt. Leider besitzt Aceton jedoch einige Nachteile, die auf Dauer nicht von Vorteil sind:
- Es trocknet den Nagel und die umliegende Haut aus.
- Den Geruch sollte man möglichst nicht einatmen.
Aufgrund dieser Probleme wird auf dem Markt immer häufiger Nagellackentferner angeboten, der kein Aceton enthält. Wird dieser jedoch zu häufig auf dem Nagel eingesetzt, hat er dieselben Nachteile. Daher ist Nagellackentferner nicht zwingend die beste Möglichkeit, um Nagellack rückstandslos zu entfernen. Nachfolgend möchte ich Ihnen deshalb einige weitere Methoden bzw. Mittel vorstellen, mit denen Sie Nagellack entfernen können.
💡 Tipp:
Möchten Sie Nagellack aus Kleidung entfernen, können Sie durchaus Aceton verwenden. Dieser eignet sich hervorragend für Leinen oder Baumwolle.
Nagellack ohne Nagellackentferner loswerden
Es gibt einige Hausmittel, die dabei helfen können, Nagellack ohne Schwierigkeiten zu entfernen. Die meisten davon haben Sie sicherlich sogar schon zu Hause.
➩ Nagellack mit Alkohol entfernen:
Die meisten nutzen sogenannten Reinigungsalkohol, um den Nagellack wieder loszuwerden. In diesem ist sogenannter Isopropylalkohol enthalten, der sehr gute Wirkung zeigt. Sie können alternativ aber auch Parfüm, Deodorant oder ein Handdesinfektionsmittel verwenden. In diesen ist meist ebenfalls Alkohol enthalten und somit sind diese Mittel dazu in der Lage, den Lack rückstandslos zu entfernen.
Für eine Verwendung ist es nur erforderlich, den Alkohol auf ein Wattepad zu geben und damit über den Nagel zu wischen. Damit das Nagelbett nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, arbeiten Sie am besten immer vom Nagelbett in Richtung Nagelspitze.
➩ Essig und Zitrone verwenden:
Besonders Weißweinessig hat sich bewährt, doch auch Zitrone kann dabei helfen, Nagellack zu entfernen. Verantwortlich hierfür ist die enthaltene Säure, die den Lack auflöst. Gehen Sie hierbei am besten einfach wie folgt vor:
- Schritt 1: Zitronensaft oder Essig in eine kleine Schale geben. Noch besser ist eine Mischung aus beidem.
- Schritt 2: Die Finger über einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten darin baden.
- Schritt 3: Den restlichen Nagellack mit einem Wattepad abwischen.
Der Prozess lässt sich noch begünstigen, indem Sie während des Badens über die Nägel wischen und so bereits einen Teil des Nagellacks entfernen. Hierbei sollten Sie jedoch nicht zu stark kratzen, da dies die Oberfläche der Nägel schädigen kann.
Da sowohl Essig als auch Zitronensäure relativ aggressiv zur Haut sind, sollten Sie Ihre Hände nach dem Bad gründlich waschen und die Haut mit einer Handcreme versorgen.
➩ Zahnpasta zur Entfernung nutzen:
In Zahnpasta befinden sich kleinste Reinigungspartikel, die auf dem jeweiligen Untergrund wie ein Peeling wirken. Dementsprechend lässt sie sich auch zur Entfernung von Nagellack einsetzen. Hierzu einfach eine kleine Menge Zahnpasta auf die Nägel geben und sanft einmassieren. Nutzen Sie hierbei eine Whitening-Zahnpasta, hellt diese zusätzlich die Nägel etwas auf.
➩ Nagellack – Kurios, aber wirksam:
Um Nagellack zu entfernen, können Sie auch einfach einen anderen Nagellack verwenden. Hierzu am besten einen klaren Nagellack auf den alten auftragen und statt ihn trocknen zu lassen, mit einem Wattepad abwischen.
Die Ursache für die gute Wirkung liegt darin, dass sich in jedem Nagellack Lösungsmittel befinden. Beim Auftragen des frischen Lacks löst sich somit der alte Nagellack, sodass er einfach abgewischt werden kann.
Was ist mit UV- und Gel-Nagellack?
UV- und Gel-Nagellacke besitzen die Eigenschaft, den Nagel sehr gut zu schützen und sind oftmals haltbarer als gewöhnliche Produkte. Dementsprechend schwierig wird es auch, wenn er wieder entfernt werden soll. Leider hilft in diesem Fall nur Aceton weiter und auch nur dann, wenn er richtig angewendet wird. Sogenannte Remover-Sets helfen bei dieser Aufgabe. Mit diesen gehen Sie einfach wie folgt vor:
- Top-Coat abfeilen: Viele UV- und Gel-Nägel werden mit einem schützenden Top-Coat versehen. Dieser muss zunächst mit einer weichen Feile vorsichtig entfernt werden.
- Nägel mit Aceton umwickeln: Im zweiten Schritt wird ein kleines Pad mit acetonhaltigem Nagellackentferner getränkt, das Sie dann auf den Nagel legen. Den jeweiligen Finger anschließend mit Alufolie umwickeln. Das Ganze muss nun 10 bis 15 Minuten einwirken.
- Nagellack abschieben: Werden die Finger nun abgewickelt, ist der Nagellack sichtlich porös und weich geworden. Ein spezieller Schaber hilft nun dabei, die Reste vom Nagel zu schieben.
- Reste abarbeiten: Bleiben etwaige Reste am Nagel kleben, sollten Sie diese vorsichtig abfeilen.
- Pflegende Nachbehandlung: Um den Nagel hinterher zu schützen und für schöne Fingernägel zu sorgen, sollten Sie Klarlack auftragen und trocknen lassen. Im Nachgang sollten Sie Ihre Hände außerdem mit einer Handcreme versorgen.
Ein Hinweis zum Schluss: Nicht jeder UV- und Gel-Nagellack besitzt dieselben Eigenschaften. Je nach Nagelstudio werden andere Lacke eingesetzt, die auf Aceton nicht reagieren. In diesem Fall kann nur ein Fachmann weiterhelfen, um ihn wieder loszuwerden. Schlimmstenfalls müssen Sie ihn herauswachsen lassen.