Damit Seide ihren Glanz behält, muss sie sorgsam behandelt und gewaschen werden. Lesen Sie hier unsere Tipps für die richtige Pflege von Seide.
In beinahe jedem Kleiderschrank befinden sich auch Hemden, Blusen oder Kleider aus Seide. Das attraktive wie hautsympathische Gewebe stellt uns bei seiner Reinigung vor manche Herausforderung. Während ein Fleck auf Jeans oder T-Shirt ganz unkompliziert unter fließendem Wasser heraus gerieben werden kann, würde dies den sensiblen Seidenfasern nicht bekommen. Daher gilt es, beim Waschen von Seidenstoffen einiges zu beachten, damit der feine Stoff seine Ausstrahlung und Attraktivität behält.
Welche Eigenschaften besitzt Seide?
Seide ist ein Gewebe mit einigen Besonderheiten. Um fünf Kilogramm Rohseide zu gewinnen, werden etwa 30.000 Seidenraupen benötigt. Diese werden mit den Blättern des Maulbeerbaums ernährt, damit die Seide eine besonders feine Struktur erhält.
Seide besitzt eine Reihe an positiven Eigenschaften:
- Leicht
- hautfreundlich
- zarter Glanz
- knittert kaum
- trocknet schnell
Allerdings ist der feine Stoff weit empfindlicher als vergleichbare Gewebe, aus denen Alltagskleidung hergestellt werden. Der natürliche Faserstoff enthält viel Protein, was Seide besonders angreifbar macht. Wasser- oder Schweißflecken hinterlassen schnell unangenehme Spuren und auch Hitze schadet dem Seidenstoff. Die Stoffeigenschaften setzen eine spezielle Pflege von Seide voraus.
Welches Waschmittel sollte für Seide verwendet werden?
Herkömmliches Waschmittel ist für Seidenstoffe nur bedingt geeignet. Trifft das alkalische Waschmittel auf die empfindlichen Protein-Fasern, werden diese rau und verlieren ihren Glanz. Bei häufiger Anwendung droht das Kleidungsstück brüchig zu werden.
Ebenfalls nicht geeignet sind spezielle Wollwaschmittel. Diese kommen zwar ebenfalls bei einer schonenden Reinigung zur Anwendung, besitzen aber rückfettende Substanzen, welche den Seidenstoff fleckig und wenig attraktiv wirken lassen.
Keinesfalls mit Seide in Berührung kommen dürfen Waschmittel, die einen Bleich-Zusatz enthalten. Dieser führt zum Ausbleichen der Farben. Produkte, die Enzyme enthalten, welche die Fleckentfernung unterstützen, greifen auch die Protein-Struktur des Materials an.
TIPP: Ein mildes Shampoo lässt sich für die Reinigung von Seide verwenden, sofern es frei von Parfüm, Farbstoffen oder rückfettenden Substanzen ist.
Die beste Wahl sind spezielle Seiden-Waschmittel. Die Zusammensetzung ist auf die Stoffeigenschaften abgestimmt und es sind keine Inhaltsstoffe enthalten, welche die empfindlichen Fasern schädigen könnten.
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Seide gehört in die Handwäsche
Eine schonende Reinigung von Seidenstoffen ist in der Handwäsche garantiert. Hierzu wird das Waschbecken mit 30 Grad warmem Wasser gefüllt. Alternativ eignen sich auch Waschschüsseln oder alle anderen Behältnisse von ausreichender Größe.
Das Wasser wird mit etwas Waschmittel vermischt. Anschließend wird das Kleidungsstück in die Lösung gelegt. Dabei ist ein übermäßiges Schieben, Reiben oder Knüllen zu vermeiden. Der Seidenstoff wird lediglich sanft hin und her bewegt.
TIPP: Das Kleidungsstück sollte etwa drei bis sechs Minuten in der Handwäsche verbleiben.
Anschließend wird das Waschwasser abgegossen. Für den Spülgang ist frisches, kaltes Wasser erforderlich. Das Kleidungsstück wird wiederum nur sanft bewegt und keinesfalls ausgewrungen. Die Trocknung erfolgt möglichst im luftigen Schatten. Abtrocknen lässt sich Seidenstoff ganz vorsichtig, wenn er zuvor in ein Handtuch eingelegt wurde
Seide in der Waschmaschine reinigen – geht das?
Diese Frage können Sie sich beantworten, wenn Sie auf das Etikett des Kleidungsstücks schauen. Die Hersteller geben an, ob der Stoff für die Reinigung in der Waschmaschine geeignet ist. Seide darf jedoch niemals wärmer als 30 Grad behandelt werden.
Schleudern ist zu vermeiden. Das Kleidungsstück wird geschont, wenn Sie es in einem Wäschesack in die Waschmaschine geben.
TIPP: Viele Waschmaschinen sind mit einem speziellen Seiden-Waschprogramm ausgerüstet.
Seide professionell reinigen lassen
Ist das Kleidungsstück stark verschmutzt, stößt man bei der beschriebenen Reinigung schnell an seine Grenzen. Eine professionelle Reinigung bietet sich an. Seidenstoffe werden dabei trocken gereinigt, kommen folglich nicht in Verbindung mit Wasser und das Gewebe wird geschont.
Seide bügeln – so geht’s

Bevor mit dem Bügeln begonnen werden kann, muss das Kleidungsstück nicht komplett abgetrocknet sein. Auch leicht feuchte Seidenkleidung darf bereits mit dem Bügeleisen in Kontakt kommen. Dies ist besonders praktisch, da Seide nicht geschleudert werden darf und nur im Schatten luftrocknen sollte, was durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
ACHTUNG: Seidenstoffe werden immer auf links gebügelt.
Wichtig ist, dass Sie beim Bügeln mit möglichst wenig Druck arbeiten, um den Stoff zu schonen. Es ist immer die kleinste Stufe des Bügeleisens zu wählen. Viele Modelle arbeiten mit speziellen Symbolen oder zeigen im Display an, welche Temperatur für welche Stoffart geeignet erscheint.
Flecken aus Seide entfernen
Normalerweise ist es üblich, Flecken vor der eigentlichen Wäsche mit Vorwaschspray oder Waschmittel zu behandeln und aus dem Gewebe zu reiben. Bei Seidenstoffen müssen Sie allerdings vorsichtiger zu Werke gehen.
Am besten wird der Fleck ohne Wasser vorbehandelt. Sie tupfen den Fleck also lediglich trocken ab. Bei Fettflecken hat sich ein Tropfen Waschbenzin bewährt. Dieser kann direkt auf den Stoff gegeben werden und wird mit einem Tuch leicht abgetupft.
Alternativ kann die Vorbehandlung mit etwas Seiden-Waschmittel, milder Seife oder mildem Shampoo erfolgen. Waschmittel, Seife oder Shampoo lassen Sie drei bis vier Minuten einwirken und spülen das Kleidungsstück anschließend mit kaltem Wasser.
Bei der Fleckentfernung unter Zuhilfenahme von Wasser besteht allerdings immer die Gefahr, dass die Fasern aufquellen und den Schmutz noch tiefer in ihrer Struktur aufnehmen. Bei dunklen Seidenstoffen können so hässliche Wasserränder entstehen.
Seide richtig pflegen
Damit Sie lange Freude an Ihrem Kleidungsstück aus Seide besitzen, sollten Sie die nachfolgend zusammengefassten Pflegetipps beherzigen.
- Seide darf nicht wärmer als mit 30 Grad gereinigt werden. Dies trifft auf Maschinen- wie auch Handwäsche zu.
- Seide darf nicht geschleudert werden. Schlagen Sie das Kleidungsstück feucht in ein Tuch ein und lassen es an der Luft trocknen.
- Seide wird auf links gebügelt. Beim Bügeln sollte das Material noch leicht feucht beschaffen sein. Die Hitze könnte in trockenem Zustand zur Zerstörung der Fasern führen.
- Seide darf nach dem Waschen nicht ausgewrungen werden.
- Seide darf nicht in den Trockner. Das Kleidungsstück kann auf dem Bügel oder im Liegen an der Luft getrocknet werden. Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.
- Seide verträgt kein herkömmliches Vollwaschmittel.
- Seide verträgt keine chlorhaltigen Produkte.
- Seide sollte nicht mit Bleichmitteln behandelt werden, da dies den Farben der Kleidung schadet.
- Seide sollte nicht in Hüllen aus Kunststoff aufbewahrt werden. Hüllen aus Baumwolle greifen den Stoff dagegen nicht an.