Wiederverwendbare Windeln sind nachhaltig und werden von vielen Babys besser vertragen als Wegwerf-Windeln. Ihre Reinigung fällt augenscheinlich etwas komplizierter aus, doch ist es mit dem richtigen Management ganz leicht, sie hygienisch sauber zu bekommen.
Die Reinigung von Stoffwindeln im Überblick
Bevor auf die einzelnen Schritte im Detail eingegangen wird, folgt hier eine Übersicht zu grundlegenden Hinweisen, die bei der hygienischen Reinigung von Stoffwindeln zu beachten sind.
Somit erlangt man einen ersten Einblick:
- Etwa alle zwei bis drei Tage wird eine Wäsche aufgestellt. Bis dahin können die Stoffwindeln entweder in einem Windeleimer aufbewahrt oder geruchsdicht in einer sogenannten Wetbag gelagert werden.
- Bevor man die Windeln überhaupt erst in die Waschmaschine steckt, sollten sie vorbereitet werden. Das erleichtert hinterher den Waschgang.
- Vor dem Waschen sollte eine Vorwäsche erfolgen, alternativ ist das Programm „Spülen und Schleudern“ empfehlenswert. Somit wird der erste grobe Schmutz bereits entfernt.
- Für das Hauptwaschprogramm im Anschluss sollte die Temperatur grundsätzlich 60 Grad Celsius nicht unterschreiten. Die Waschzeit beträgt je nach Waschmaschine zwischen zwei und drei Stunden. Geschleudert wird mit höchstens 1.000 Umdrehungen in der Minute.
- Als Waschmittel kommt ein Vollwaschmittel zum Einsatz. Wer möchte, kann ein Sensitiv-Vollwaschmittel verwenden. Diese entfernen zuverlässig die in den Windeln vertretenen Bakterien und schonen gleichzeitig die Haut des Babys.
- Zum Trocknen steckt man die Windeln am besten in den Wäschetrockner oder hängt sie auf. In der Maschine wählt man am besten die Schonstufe, sodass die Windeln rasch wieder trocken sind.
Soweit der Überblick. Zu den einzelnen Schritten gibt es jedoch noch mehr zu wissen, was nachfolgend erläutert wird.
Nach dem Wickeln – Wohin mit den Windeln?
Gebrauchte Windeln sollten bis zum nächsten Waschgang sicher und geruchsdicht gelagert werden.
Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Windeleimer
- Wetbags. Dabei handelt es sich um größere Tasche, die waschbar und gleichzeitig wasserdicht sind, sodass nasse Windeln keinen weiteren Schaden anrichten können.
Unsere Empfehlung:
Beide Möglichkeiten verhindern, dass Sauerstoff an die Windeln gelangt und sich der Geruch intensiviert. Sinnvoll ist es, nicht zu viele Windeln in einem Windeleimer oder in der Wetbag zu lagern, denn andernfalls entsteht Staunässe. Diese wiederum führt zu Schimmel in den Windeln. Daher ist es auch so sinnvoll, die Windeln alle zwei bis drei Tage zu waschen.
Ist eine Windel zu nass geworden, wird sie am besten in einen separaten Behälter gegeben. Außerdem ist es bereits jetzt empfehlenswert, die Windeln auf den Waschgang vorzubereiten und wenigstens das Windelvlies zu entfernen beziehungsweise zu entsorgen.
Vorbereitung der Windeln auf den Waschgang
Vor dem Waschen ist es sinnvoll, die einzelnen Windeln vorzubereiten. Somit fällt die Wäsche leichter und verursacht in der Maschine weniger Schwierigkeiten.
Gebrauchte Windeln werden wie folgt behandelt:
- Zunächst sollte bei allen Windeln die Einlage entfernt werden. Diese besteht überwiegend aus Prefolds, Mullwindeln oder sogenannten Boostern. Wenn die einzelnen Bestandteile voneinander getrennt sind, hat die Maschine hinterher weniger Arbeit bei der Fleckenentfernung.
- Das eingelegte Windelvlies hingegen wird entsorgt, da der darin befindliche Stuhlgang nicht wasserlöslich ist und daher nicht in die Waschmaschine gelangen darf.
- PUL Überhosen gibt man am besten gesammelt in ein Wäschenetz. Das Material wird auf diesem Weg geschont und die Wasserdichtigkeit erhalten.
- Besitzt die Stoffwindel Klettverschlüsse, werden diese geschlossen. Auf diesem Weg kann man verhindern, dass die Stoffwindeln sich während der Wäsche ineinander verhaken. Außerdem sammeln sich weniger Flusen im Klett und die Haftfähigkeit bleibt gewährleistet.
Sollten schwerwiegende Flecken auf den Windeln vorhanden sein, ist es besser, diese vorzubehandeln. Hierzu werden die Windeln ausgespült und mit Gallseife behandelt. Einfach einreiben, für 15 Minuten einwirken lassen und wieder ausspülen. Diesen Vorgang kann man übrigens bereits nach dem Windelwechsel vornehmen. Dann lösen sich die Flecken noch besser.
Anschließend können die Windeln in die Waschmaschine gegeben werden.
Wie am besten waschen?
Beim Waschen gibt es ebenfalls einige Ratschläge zu beherzigen, um die Windeln hygienisch sauber zu bekommen.
Wichtig sind dabei die folgenden Einzelheiten:
Schritt | Zu beachten |
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Wäschemenge | Die Waschmaschine sollte grundsätzlich nicht überfüllt werden. Das Maximalgewicht der Maschine ist hierbei ausschlaggebend. Ebenso ist es wichtig, dass die Wäsche weder aneinander reibt, noch zu wenig Windeln in die Maschine gegeben werden. Ist Letzteres der Fall, ist es möglich, gleichzeitig Handtücher und andere Arten von Kochwäsche mit in die Maschine zu geben. |
Waschprogramm | Idealerweise wird eine Temperatur von 60 Grad Celsius eingestellt. Ab dieser Temperatur werden auch sämtliche Bakterien abgetötet. Für gewöhnlich läuft das Programm zwischen zwei und drei Stunden. Wichtig ist auch, dass während des Waschgangs besonders viel Wasser in die Maschine gepumpt wird. Denn je mehr Wasser die Windeln aufnehmen, desto leichter werden Rückstände von Flecken gelöst. |
Vorwaschen | Vor dem Hauptprogramm lässt man am besten einmal vorwaschen und spülen, um die grundlegenden Flecken aufzuweichen. So bekommt die Maschine sie später im Hauptwaschgang auch besser aus dem Stoff. |
Extra-Spülen | Im Nachgang ist es möglich, dass in den Windeln noch etwas Schaum vom Waschmittel enthalten ist. Daher ist es sinnvoll, sie abschließend noch einmal zu spülen, falls dies der Fall ist. |
Schleudern | Geschleudert wird bei 1.000 Umdrehungen in der Minute. Zwar befördern 1.400 Umdrehungen pro Minute mehr Wasser aus den Windeln und lassen sie anschließend besser trocknen, doch schädigt diese Geschwindigkeit auch den Stoff. Schließlich sollen die Stoffwindeln eine Weile erhalten bleiben. |
Außerdem gibt es für die einzelnen Wäschestücke noch ein paar wichtige Hinweise:
- Bei Überhosen aus Wolle ist es sinnvoll, ein entsprechendes Fein- oder Wollwaschmittel zu nutzen. Sie werden bei lediglich 30 Grad gewaschen und auch nur dann, wenn sie sehr verschmutzt sind. Andernfalls hängt man sie zum Auslüften aus, was in der Regel genügt. Ferner sollten sie weder auf der Heizung noch direkt in der Sonne trocknen.
- PUL-Überhosen müssen immer mit einem Pulverwaschmittel gewaschen werden, da es sich in der Maschine sofort auflöst. Die Waschtemperatur kann zwischen 40 und 60 Grad variieren. Abhängig ist die Temperatur immer vom Grad der Verschmutzung.
Alles über Waschmittel und Wasserzusätze
Zwar wird bei der Reinigung der Windeln stets ein Vollwaschmittel empfohlen, es gibt jedoch ebenso Zusätze, die man ins Wasser geben kann und die das Waschergebnis positiv beeinflussen. Doch was ist hierbei erlaubt und was nicht?
Erlaubt | Nicht erlaubt |
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• Wasserenthärter • Entkalker, um Ammoniakgerüche und Waschmittelrückstände zu entfernen • Sauerstoffbleiche, sofern sie nicht im Waschmittel enthalten ist | • Duftstoffe • Optische Aufheller • Selbstgemachtes Waschmittel • Waschnüsse • Chlorbleiche • Weichspüler • Hygienespüler |
Gerade was die Zusätze angeht, die in der Wäsche vermieden werden sollten, ist Achtsamkeit gefragt. Waschnüsse, selbst gemachte Waschmittel und Ähnliches reinigen die Wäsche oftmals nicht so hygienisch wie ein Vollwaschmittel. Unterdessen können Substanzen wie Duftstoffe oder Chlorbleiche Allergien auslösen.
Weichspüler hingegen verringern die Saugfähigkeit der Windeln und sind zudem nicht besonders umweltbewusst.
Wie wird korrekt getrocknet?
Da sie schnell wieder benötigt werden, sollten Windeln schnell trocknen. Doch hierbei ist ebenfalls zu beachten, dass man sie nicht zwingend in die Sonne legt. Dies ist nur dann empfehlenswert, wenn sie nicht mehr richtig weiß werden und selbst nach dem Waschen noch Flecken des Milchstuhls aufweisen. Die UV-Strahlen bleichen sie ganz einfach aus.
Alternativ können Windeln in den Trockner gegeben und bei einer Schonstufe getrocknet werden. Hängt man sie stattdessen auf die Leine, sollten sie genügend Platz zum Trocknen haben.
Hinweis: Kommen die Windeln aus dem Trockner, sind sie oftmals noch etwas klamm. Daher werden sie idealerweise bis zum nächsten Einsatz an einem luftigen Ort gelagert. So kann die feuchte Luft problemlos austreten und man vermeidet die Bildung von Schimmel im Inneren der Windel.