Wer sich vegan ernährt, muss in der Regel auf nichts verzichten. Selbst Brownies lassen sich total fudgy vegan backen. Hier 5 köstliche Rezepte vorgestellt.
Um die inzwischen weltweit beliebten Boston Brownies ranken sich verschiedene Legenden. Nicht einmal auf dunkle Schokolade kann der Name mit aller Bestimmtheit zurückgeführt werden: Erstmalig im „1896 Boston Cooking-School Cook Book“ schriftlich erwähnt, empfahl die Schöpferin Fannie Farmer für ihr innovatives Dessert-Rezept noch dunkelbraunen Zuckersirup als Hauptzutat. Ob sie es aber überhaupt war oder doch der Koch, der versehentlich ein Backblech Kekse mit flüssiger Schokolade überzog, die Hausfrau, die das Backpulver im Kuchenteig vergaß oder die Hoteliersgattin, auf deren Wunsch ein kuchenähnliches Konfekt mit Walnüssen und Aprikosenglasur zur praktischen Mitnahme gefertigt wurde – fest steht: Der rechteckige Klassiker aus den USA hat die Nachtischwelt erobert.
So sind Brownies mittlerweile auch aus deutschen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Üblicherweise werden die flachen Stücke mit den Händen gegessen. Die Konsistenz ist meist sehr saftig („fudgy“), kann aber auch einem lockeren Kuchenteig ähneln. Auch an Geschmacksrichtungen ist für jeden etwas dabei: Brownies kommen als herzhafte Gemüsetaler mit Frischkäse und schwarzen Bohnen oder süß mit Nüssen, Äpfeln und Rosinen, Zuckerguss und Schokoladenstückchen daher. Der „blonde Brownie“ enthält hingegen Vanille, und das Beste: Auch Veganer müssen sich die Köstlichkeit nicht mehr entgehen lassen – denn ohne Milch und Eier schmeckt sie mindestens ebenso gut!
Süß und herzhaft: Einfache Rezepte für vegane Brownies
1. Basisvariante: vegane Brownies mit dunkler Schokolade
Bei diesem Grundrezept sorgt Apfelmus für die saftige Konsistenz. Als Alternative können Ahornsirup oder zerkleinerte Datteln genutzt werden.
Zutaten:
- 200 g Mehl (bei Bedarf glutenfreies Mehl nutzen)
- 200 g Kokosblütenzucker (übrigens ein toller Zuckerersatz)
- 200 g vegane Zartbitterschokolade mit hohem Kakaoanteil – es geht auch selbstgemachte vegane Schokolade
- 50 g dunkles Kakaopulver
- 100 g selbstgemachter Apfelmus
- 100 ml Rapsöl (pflanzlich, kaum Eigengeschmack)
- 200 ml Mandel- oder Hafermilch
- 100 g dunkle Schokoraspeln (ohne Milch) zum Bestreuen
Zubereitung (ca. 9 Stück):
- Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Zartbitterschokolade im Topf (Wasserbad) schmelzen. Dabei gelegentlich umrühren, bis sich die Schokolade komplett aufgelöst hat.
- Währenddessen Mehl, Zucker und Kakaopulver in einer großen Schüssel miteinander vermengen.
- Die geschmolzene Schokolade (darf nicht mehr zu heiß sein) sowie Apfelmus, Milch und Öl nach und nach zu der Mehl-Zucker-Mischung geben und so lange weiter rühren, bis eine dickflüssige Konsistenz entsteht. Alles auf das mit Kokos- oder einem anderen veganen Streichfett (gib es in jedem Biomarkt) eingefettete oder mit Backpapier ausgelegte Blech gießen, gleichmäßig verteilen und in den Ofen schieben.
- Nach 25 Minuten wieder herausholen und kurz abkühlen lassen.
- Schokoladenraspeln auf der Oberfläche verteilen (stattdessen sind auch zerkleinerte Nüsse köstlich).
- In gleichgroße quadratische oder rechteckig Stücke schneiden.
Tipp:
Besonders gut schmecken Brownies noch lauwarm. Steht ein anstrengender Tag mit vielen Gästen bevor, lassen sie sich aber auch im Voraus zubereiten. Dafür gut abdecken und am besten mit einem Schokoguss überziehen – der verhindert ein vorzeitiges Austrocknen.
2. Lust auf Obst? Vegane Bananen-Brownies
Diese frischen Brownies sich nicht nur vegan, sondern auch gluten- und laktosefrei. Statt raffinierten Zucker kommt Bio-Zucker zum Einsatz.
Zutaten:
- 50 g Bio-Zucker
- 400 g gemahlene Mandeln (dient als Mehlersatz)
- 5 Bananen
- 3 EL pflanzliche Milch nach Geschmack
- 5 EL Kokosflocken
- Zimt zum Bestreuen
Zubereitung (ca. 10 Stück):
- Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- In einer Schüssel Zucker, gemahlene Mandeln und Kokosflocken vermischen.
- Parallel Bananen zerquetschen und mit der Milch in einem Mixer pürieren. Alternativ einen Handrührstab nutzen.
- Beide Mischungen zusammenfügen und auf das Backblech geben.
- 20 Minuten backen lassen.
- Mit Zimt bestreuen und in einzelne kleine Kuchen aufteilen.
Tipp:
Ein leichtes Karamell-Aroma entsteht bei einer Mischung aus Rohrohrzucker, Vollrohrzucker und Kokosblütenzucker (statt Bio-Zucker) zu gleichen Teilen.
3. Vegane Cheesecake-Brownies
Durch den Seidentofu werden die Brownies besonders saftig. Allerdings kann es beim Einfrieren dadurch zu einer Veränderung der weichen Textur kommen. Also sicherheitshalber sofort essen!
Zutaten:
Schicht: „Käse“
- 350 g Seidentofu
- 20 g Speisestärke
- 50 g brauner Zucker
- 2 ½ EL Kokosöl oder geschmolzene vegane Butter
- 30 ml Zitronensaft
Schicht: Schokolade
- 120 g Reismehl
- 30 g Speisestärke
- 2 EL gemahlene Leinsamen und 5 EL Wasser im Vorfeld miteinander verrühren und 5 Minuten stehen lassen ➝ ergibt den Ei-Ersatz
- 150 g brauner Zucker
- 50 g Kakaopulver
- 80 g Mandelmus
- 160 ml Sojamilch
- 1 Päckchen Vanillepulver
- ¼ TL Backpulver
Zubereitung (ca. 9 Stück):
- Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Alle Schokoladenschicht-Zutaten in einer großen Schüssel miteinander verrühren.
- Das Gleiche gilt für die Cheesecake-Schicht: Wenn vorhanden, in einem Mixer cremig pürieren.
- Mit zwei verschiedenen Löffeln immer abwechselnd auf das Blech geben. Für eine „Swirl“-Optik am Ende mit einem Holzstab durch die Masse gehen.
- Beides zusammenfügen und auf das Backblech geben.
- Nach 30 Minuten erstmals mit einem Zahnstocher testen: je mehr Teig an dem Holz-Stick kleben bleibt, desto saftiger die Brownies.
- Abkühlen lassen und in Stücke schneiden.
Tipp:
Keine Lust auf Quadrate? Dann die Massen einfach nach und nach statt auf ein Backblech in eine große ovale Auflaufform füllen.
4. Zucchini-Brownies mit Schokolade
Die Zucchini dienen als Bindemittel und sorgen für die saftige Konsistenz. Durch das Mandelmus, Kakaopulver und die Vanille bleibt der Dessert-Klassiker in dieser Form trotz Gemüse eine Süßspeise.
Zutaten:
Trockenmasse:
- 150 g Bio-Zucker
- 135 g gemahlene Haferflocken
- 100 g vegane „Schoko-Tröpfchen“
- 50 g dunkles Kakaopulver
- ¼ TL Natron
- 1 TL Backpulver
Feuchte Mischung:
- 200 g geriebene Zucchini
- 120 g Mandelmus
- 60 ml vegane Milch nach Wahl
- Fruchtfleisch aus einer Vanilleschote
Zubereitung (ca. 9 Stück):
- Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Mit Ausnahme der Schoko-Tröpfchen alle trockenen Zutaten miteinander verrühren.
- Nach und nach die feuchten Zutaten hinzugeben, bis eine cremige Masse entsteht.
- Jetzt folgen die Schoko-Tröpfchen – noch einmal alles gut mit einem Löffel umrühren.
- Auf das Backblech geben und für 35 Minuten im Ofen lassen.
- Herausnehmen, zerschneiden und genießen!
Übrigens:
Auch Kinder lieben den veganen Schokokuchen – er steht normalen Schoko-Brownies in Süße an nichts nach!
5. Vegane Süßkartoffel-Avocado-Brownies
Jetzt wird es deftiger, aber ebenso lecker! Durch die Süßkartoffel bleibt trotzdem ein leicht süßlicher Geschmack, also nicht gegen normale Kartoffeln austauschen.
Zutaten:
- 1 kleine Süßkartoffel
- 1 reife Avocado, geschält und entsteint
- 120 g Agavendicksaft
- 150 g dunkles Kakaopulver
- 30 g Kokosmehl
- 1 kleine Flasche veganes Butter-Vanille-Aroma
- 2 EL gemahlene Leinsamen und 5 EL Wasser im Vorfeld miteinander verrühren und 5 Minuten stehen lassen ➝ Ei-Ersatz
- 1 ½ TL Backpulver
- Vegane „Schoko-Tröpfchen“ zum Bestreuen
Zubereitung (ca. 10 Stück):
- Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Süßkartoffel auf dem Herd weichkochen oder für ca. 8 Minuten in die Mikrowelle geben.
- Avocado mit dem Ei-Ersatz, Agavendicksaft und dem Butter-Vanille-Aroma zu einer cremigen Masse verrühren.
- Kakao, Mehl und Backpulver in einer zweiten Schüssel vermengen.
- Süßkartoffel auskühlen lassen und zur Avocado-Mischung geben.
- Die Masse aus der zweiten Schüssel hinzufügen.
- Auf das Backblech geben (Es ist normal, dass die Masse fester als bei anderen Brownies ist).
- Nach rund 20 Minuten aus dem Ofen nehmen.
Übrigens:
In den USA und Kanada gehört die Zubereitung veganer Brownies mit Bohnen, Kichererbsen, Tofu und Avocado schon längst zum Alltag!