Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Doch was, wenn man noch nie selbst gebacken hat? Dann habe ich hier ein einfaches Grundrezept für Sie parat.
Laut Umfragen backen mindestens 22 Prozent aller Deutschen ihre Weihnachtsplätzchen noch nach altem Familienrezept. Kaum verwunderlich, denn Plätzchen selber backen ist ein leckerer Zeitvertreib für Groß und Klein. Und wer erst einmal das Grundrezept für Plätzchenteig beherrscht, kann auf dessen Grundlage eine ganze Fülle origineller Eigenkreationen realisieren. Das gilt sogar, wenn Sie vegane Weihnachtsplätzchen ohne Butter, Eier und Co. backen möchten.
Plätzchenbacken gehört in der Weihnachtzeit dazu
Die Plätzchenbäckerei gehört zur Vorweihnachtszeit einfach mit dazu. Immerhin kommt das typische Weihnachtsfeeling erst so richtig auf, wenn einem der aromatische Geruch von klassischen Plätzchenzutaten wie Vanille, Zimt, Zitrone, Orange und Äpfeln um die Nase weht. Dabei begann der Plätzchenkult ursprünglich alles andere als gutbürgerlich im vornehmen Kreis gehobener Gesellschaft. Hier wurden Plätzchen ab dem 18. Jahrhundert zunächst als exklusive und luxuriöse Leckerei beim elitären Kaffeekränzchen gereicht, bevor sie sich im Laufe der Zeit zu einem echten Kultgebäck für besondere Anlässe mauserten. Zum Glück, denn wer würde heute noch freiwillig auf die süßen Spezialitäten zu Weihnachten verzichten?
Plätzchen zu backen will gelernt sein
Sie muten nicht nur an wie kleine Kunstwerke, sie sind es auch. Wenngleich Plätzchen auf den ersten Blick nach wenig Aufwand aussehen, gibt es beim Backen doch so einige Kniffe zu beachten, damit Teig und Ausbacken der formvollendeten Gebäckstücke auch wirklich tadellos gelingen:
- Das richtige Verhältnis zwischen Ei, Butter, Mehl und Backpulver muss stimmen, sodass der Teig die richtige Konsistenz erhält.
- Die Plätzchenausstecher sollten gut mit Mehl bestäubt werden, damit sie nicht am Teig kleben bleiben.
- Das Ausloten der passenden Hitzezufuhr im Backofen ist ebenfalls wichtig, um zu verhindern, dass die Plätzchen verbrennen.
- Und wer anschließend noch die Plätzchen dekorieren möchten, muss hin und wieder schon etwas Augenmaß und Fingerspitzengefühl beweisen.
Kurzum, perfekte Weihnachtsplätzchen zu kreieren, ist eine Kunst, die schon etwas Übung erfordert. Das heißt aber nicht, dass man beim Plätzchenbacken nicht schon in jungen Jahren viel Spaß haben kann. Immerhin handelt es sich hier um eines der beliebtesten Familienrituale in der Vorweihnachtszeit. Sowohl Eltern als auch Kinder können sich beim Teigkneten und Dekorieren der Plätzchen kreativ entfalten.
Gar pädagogisch wertvoll sind außerdem das Ausstechen und Verzieren der süßen Kunstwerke, fördert es doch die feinmotorischen Fähigkeiten der kleinen Plätzchenbäcker. Auch die kindlichen Geschmacksknospen blühen förmlich auf, wenn sie mit erlesenen Plätzchengewürzen in Kontakt kommen. Und seien wir mal ehrlich, vom Plätzchenteig zu naschen ist selbst für Erwachsene ein heimliches Vergnügen, für das man nie zu alt ist.
Grundrezept für Plätzchenteig
Für die Herstellung von einfachem Plätzchenteig benötigen Sie eigentlich nicht viel. Alles, was es braucht, sind Eier, Mehl, Zucker und Butter. Die Zutaten verkneten Sie anschließend zu einem einfachen Mürbeteig. Kniffelig wird es erst, wenn es daran geht, den Teig für das Ausstechen richtig vorzubereiten. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, den Teig zunächst kurz zu kühlen. Auf diese Weise wird er schön fest und klebt nicht auf der Arbeitsfläche. Sofern der Teig nach dem Kühlen zu bröselig ist, einfach kurz bei Zimmertemperatur etwas anwärmen lassen.
💡Tipp:
Es kann sinnvoll sein, den Plätzchenteig in kleinere Portionen zu unterteilen. Teig, der nicht unmittelbar verarbeitet wird, kommt dann bis zum Ausstechen zurück in den Kühlschrank.
Zutaten für Plätzchenteig:
- 250 g Mehl oder Mehlersatz
- 125 g Butter
- 90 g Zucker
- 1 Ei oder Ei-Ersatz
Zubereitung der Weihnachtsplätzchen:
- Im ersten Schritt Mehl und Zucker in eine große Rührschüssel geben.
- Danach Butter zerkleinern und gemeinsam mit dem Ei ebenfalls hinzufügen.
- Nun alles mit Küchenquirl oder Knethaken gut vermischen.
- Den Teig per Hand noch einmal gut durchkneten und anschließend eine große Kugel formen.
- Die Teigkugel sollte nun in Folie gewickelt werden und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen.
- Nach der Ruhezeit die Kugel halbieren und eine Hälfte zurück ins Kühlfach stellen.
- Die andere Hälfte nochmals gut durchkneten und dann auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche auswalzen.
- Ofen auf 175 °C vorheizen und Backblech mit Backpapier belegen.
- Plätzchenformen vor Gebrauch wiederholt in Mehl tunken und dann platzsparend die Plätzchen dicht nebeneinander ausstechen.
- Sobald das Backblech voll belegt ist, die Plätzchen im Ofen für etwa 10 bis 12 Minuten goldgelb backen.
- Den Vorgang wiederholen, bis der ganze Plätzchenteig aufgebraucht ist.
💡Tipp:
Sie können den Teig auch teilen und unter jede Portion noch eine weitere Zutat wie gehackte Nüsse, Kakao oder Streusel mischen.
Tipps zum Backen von Weihnachtsplätzchen
Es gibt eine Vielzahl schöner Dekorationsideen für Weihnachtsplätzchen. Viele verzieren ihre Plätzchen nach dem Auskühlen gerne mit Zuckerguss oder Schokoladen-Glasur und Streuseln. Andere bevorzugen die traditionelle Glasur aus Eigelb. Sie wird im Unterschied zu Zuckerguss schon vor dem Backen auf die Plätzchen gestrichen und dann mitgebacken. Wieder andere bestäuben ihre Plätzchen einfach mit Puderzucker oder kreieren mit Marmelade leckere Plätzchen-Sandwichs.
Auch besondere Plätzchenformen besitzen einen dekorativen Effekt. Die Rede ist von Plätzchensorten wie Vanillekipferl und Spritzgebäck. Ein besonderer Tipp für all jene, die keine Ausstechformen besitzen.
Ebenso ist eine schlichte Keksform denkbar, die sich durch einfaches Zuschneiden des ausgewalzten Plätzchenteigs in kleine Rechtecke erzielen lässt. Um den Weihnachtskeksen das gewisse Etwas zu verleihen, können Sie mit der Gabel zusätzlich ein Keksmuster in den Teig stechen.