Um destilliertes Wasser kreisen verschiedene Mythen. Ist es wirklich gefährlich, wenn man dieses trinkt? Diese und andere Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet.
Destilliertes Wasser ist uns vor allem aus der Chemie, der Biologie oder der Medizin bekannt. Dort wird es als Reinigungs- und Lösungsmittel gebraucht. Es handelt sich dabei um Leitungswasser oder anderes vorgereinigtes Wasser, das durch die Destillation von vorhandenen Spurenelementen oder Verunreinigungen befreit wird. Folglich sprechen wir von reinem Wasser. Dennoch denken vielleicht die wenigsten von Ihnen darüber nach, destilliertes Wasser zu trinken. Schließlich ist vielen noch die Warnung des Chemielehrers im Ohr, niemals davon zu trinken, schließlich könnten die Zellen davon platzen.
Für Verwirrung ist gesorgt, wenn Sie einen Verfechter einer gesunden Lebensweise in Ihrer Familie haben, der sich im Besitz eines Destillators befindet und auf den Konsum von destilliertem Wasser schwört. Für all jene, die nun diesbezüglich verunsichert und hin und her gerissen sind, gehen wir nun etwas ausführlicher der Frage nach, ob man destilliertes Wasser trinken kann oder vielleicht sogar sollte.
Eigenschaften von destilliertem Wasser
In destilliertem Wasser sind kaum mehr Salze, organische Stoffe und andere Mikroorganismen enthalten. Indem Messungen der elektrischen Leitfähigkeit durchgeführt werden, kann die Ionenfreiheit nachgewiesen werden. Leicht flüchtige Verbindungen können weiterhin enthalten sein, allerdings in sehr geringer Konzentration. Besonders reines Wasser wird durch die Mehrfachdestillation erzeugt. Man unterscheidet in zweifach und dreifach destilliertes Wasser. In Glasgefäßen kann Kieselsäure beim Erhitzen zu einer Verunreinigung des Wassers führen. Daher erfolgt die Mehrfachdestillation in Platin- oder Quarzgefäßen.
Können Zellen wirklich platzen?
Ja, Zellen können platzen, allerdings nicht durch den gelegentlichen Konsum von destilliertem Wasser. Für das Platzen der Zellen ist die Osmose verantwortlich. Durch die halbdurchlässige Zellmembran können nur die Wassermoleküle hindurchgelangen. Salze und Zuckermoleküle sind zu groß. Das Wasser fließt vermehrt in die Zellen und ist bestrebt für einen Ausgleich des Gefälles zu sorgen. Zellen können platzen, wenn die Konzentration zwischen Salzen und Zuckermolekülen im Inneren der Zelle zu groß ist und mehr und mehr Wasser einströmt. Gleiches würde mit unseren Blutkörperchen passieren. Allerdings wäre hierfür eine dauerhafte Versorgung mit destilliertem Wasser über einen Tropf notwendig.
Hände weg von destilliertem Wasser – ein Mythos?
Viele Behauptungen halten sich hartnäckig und überdauern in den Köpfen ganzer Generationen. Eine davon ist der Mythos, destilliertes Wasser zu meiden. Eigentlich ist der Mythos leicht aus der Welt zu schaffen, allein durch logisches Denken. Destilliertes Wasser ist reines Wasser, kein giftiges Wasser. Es sind nur keine Ionen enthalten. Dies ist aber ebenfalls weniger dramatisch, denn wenn wir destilliertes Wasser trinken, gelangt es in Kontakt mit den Schleimhäuten und schon wird es wieder mit Salzen angereichert. Während des Weitertransports in den Magen- Darmtrakt verbindet sich das destillierte Wasser mit den körpereigenen Elektrolyten und schon sind keine Unterschiede zum herkömmlichem Wasser mehr vorhanden.
Wer allerdings Unmengen von Wasser trinkt, der tut sich nicht unbedingt einen Gefallen. Dies trifft aber auf Leitungswasser ebenso zu, wie auf destilliertes Wasser.
» Tipp: Untersuchungen haben bestätigt, dass ein gesunder Mensch bis zu 17 Liter destilliertes Wasser trinken könnte, bis eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu befürchten wäre.
Was passiert, wenn wir destilliertes Wasser trinken?
Trinken Sie es gelegentlich oder bereiten Ihren Kaffee damit zu, weil er dann einfach besser schmeckt und die Kaffeemaschine nicht verkalkt, dann passiert einfach ausgedrückt nichts. Wie bereits beschrieben, bleibt das Wasser in unserem Organismus nicht lange destilliert. Bereits im Magen und im oberen Dickdarm wird das Wasser wieder mit Mineralien und Salzen angereichert. Eine Ausnahme liegt vor, wenn der Konsument bereits von einer Salzarmut betroffen ist und sich nicht ausreichend und vollwertig ernährt. Dann kann davon ausgegangen werden, dass destilliertes Wasser dem Körper Mineralien wie Natrium und Kalium entzieht.
Auch bei sportlicher Anstrengung sollte zu Mineralwasser, statt zu destilliertem Wasser gegriffen werden. Durch körperliche Anstrengung verliert der Körper an Salzen und Mineralstoffen. Destilliertes Wasser kann dem Körper diese nicht zurückgeben, sondern lediglich für eine Blutverdünnung sorgen. Gerät der Elektrolythaushalt durcheinander, kann der Organismus beim Konsum von destilliertem Wasser mit einem vermehrten Durstgefühl, Übelkeit und Schwindel reagieren.
Kann man destilliertes Wasser trinken?
Wasser ist für unseren Körper lebenswichtig. Als Transport- und Lösungsmittel stellt Wasser die Stoffwechselvorgänge und damit unser Überleben sicher. Da destilliertes Wasser keinerlei Verunreinigungen enthält, ist es Wasser in seiner reinen Form und damit hochwertiger als Quellwasser oder Leitungswasser.
Der normale Konsum von destilliertem Wasser ist ohne Bedenken möglich. Kommt das destillierte Wasser in den Zellen an, ist es bereits wieder mit Salzen und Mineralstoffen angereichert.
» Tipp: Brühen Sie Ihren Kaffee oder Tee mit destilliertem Wasser auf, wird Sie der besonders milde und feine Geschmack überzeugen.
Einige Konsumenten schwören auf die entschlackende Wirkung des schadstofffreien Wassers.
Vor dem ausschließlichen Gebrauch destillierten Wassers warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung jedoch. Diese einseitige Ernährungsweise könnte auf Dauer den Elektrolythaushalt aus der Bahn werfen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn bereits eine Diät durchgeführt wird und der Körper dadurch schon unter einer Mangelversorgung leidet.
Welche Bedeutung hat destilliertes Wasser für den Körper?
Wasser bestimmt alle Lebensvorgänge auf der Erde. Es löst die Stoffe des Zellstoffwechsels und sorgt für deren Transport. Die erste Wahl ist dabei Mineralwasser. Viele Verbraucher glauben sich dadurch rundum versorgt. Dies stimmt nur zum Teil. Besonders Mineralwasser in Plastikflaschen sind mit Schadstoffen belastet. Mehr als die Hälfte der in einem Test untersuchten Mineralwasserflaschen enthielt chemische Weichmacher und hormonähnliche Stoffe, beispielsweise das Sexualhormon Östrogen.
» Tipp: Reines Wasser besitzt einen niedrigen Leitwert und macht daher weniger krank. Leitungswasser enthält Bakterien, Chlor, Chemikalien und weitere Schadstoffe in unterschiedlicher Konzentration.
Welche Risiken bestehen beim Konsum von destilliertem Wasser?
Wie bereits erwähnt, ein normaler Gebrauch von destilliertem Wasser durch einen körperlich gesunden Menschen verursacht keine gesundheitlichen Risiken. Übermäßiger Verzehr kann zu einer Wasservergiftung führen, die jedoch auch bei Leitungswasser eintritt.
» Achtung: Bei einer einseitigen Ernährung, in Verbindung mit dem Konsum von destilliertem Wasser kann ein Elektrolytmangel auftreten.
Im asiatischen Raum wird destilliertes Wasser industriell produziert und den Menschen als besonders reines und gesundes Trinkwasser verkauft.
Zur akuten Gefahr wird destilliertes Wasser, wenn es direkt in den Blutkreislauf gelangt, etwa durch eine Infusion. Dann kann es durch die einsetzende Osmose tatsächlich zum Eingangs erwähnten Platzen der Zellen kommen.
Wasser selbst destillieren, lohnt das?
Regen ist ein Produkt des natürlichen Wasserkreislaufs der Erde. Regenwasser gilt als sehr reines Wasser, da es durch Verdunstung und Kondensation quasi fortwährend destilliert wird. Die Schadstoffe gelangen erst durch die Luft in das Regenwasser. Wirklich reines Wasser lässt sich durch die Anschaffung eines Destilliergerätes erzeugen.
Durch die Destillation kann das Wasser von folgenden Stoffen zuverlässig befreit werden:
- Nitrate
- Blei
- Quecksilber
- Uran
Besonders bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung sind viele Eltern verunsichert. Ist das verwendete Wasser wirklich gesund? Die Qualität des Leitungswasser variiert, kann aber über die örtlichen Wasserwerke erfragt werden. Auf den Etiketten von Mineralwasserflaschen fehlen dagegen Hinweise auf eine mögliche Strahlenbelastung oder den Urananteil.
Unser Trinkwasser wird laufend überwacht. Doch dies geschieht oft nicht komplett lückenlos. Die EG-Trinkwasserrichtlinie gibt bestimmte Grenzwerte vor. Der Grenzwert für Blei liegt zum Beispiel bei 10 Mikrogramm pro Liter. Unschädlich für Babys und Kleinkinder ist jedoch erst ein Wert, der sich unter dieser Obergrenze bewegt. Auch für Uran gilt dieser Grenzwert. Einen ausreichenden Schutz stellt dieser Wert allerdings nur für Erwachsene dar. Uran reichert sich besonders in den Knochen an und kann die Leber, die Lunge oder die Nieren beeinträchtigen. Besonders alte und geschwächte Personen, sowie Schwangere und Kinder sind gefährdet.
» Tipp: Trinkwasser besitzt dreimal so hohe Grenzwerte wie Mineralwasser. Der Verbrauch von Mineralwasser liegt bei 120 Litern täglich pro Kopf.
Ein Destilliergerät bietet Ihnen dagegen eine 100 prozentige Sicherheit.
Es gibt einige gute Gründe, die für destilliertes Wasser sprechen:
❶ Destilliertes Wasser kostet viel weniger, als das Mineralwasser aus dem Supermarkt.
❷ Destilliertes Wasser ist frei von Bakterien, Viren und anderen Rückständen.
❸ Destilliertes Wasser ist bedenkenlos zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet.
❹ Destilliertes Wasser ist besonders wohlschmeckend.
❺ Destilliertes Wasser steht immer zur Verfügung, sofern Sie ein Destillationsgerät besitzen.
❻ Destilliertes Wasser schon die Umwelt.
❼ Destilliertes Wasser fördert die Gesundheit und kann bei der Entschlackung helfen.