Kratzer auf Edelstahl sind nicht nur unschön, sondern auch ärgerlich. Doch keine Sorge. Ich verrate Ihnen hier, wie Sie diese ausbessern können.
Edelstahl zählt zu den beliebtesten Materialien im Haushalt. Die elegante und cleane Optik macht Edelstahl unentbehrlich für Spülen oder Kochgeschirr. Zudem ist Edelstahl hygienisch und leicht zu reinigen. Ein Nachteil ist jedoch die hohe Kratzempfindlichkeit des Materials. Bei der Reinigung des Edelstahls oder der unsachgemäßen Handhabung können leicht Beschädigungen entstehen. Meist sind Kratzer auf Edelstahl-Oberflächen jedoch oberflächlich und können mit wenig Aufwand entfernt oder weniger sichtbar gemacht werden.
Wie entstehen Kratzer auf Edelstahl?
Bevor Kratzer auf Oberflächen aus Edelstahl entfernt werden, ist etwas Material-Kunde hilfreich:
Bei Edelstahl handelt es sich um einen besonders reinen Stahl, dessen Gehalt an Schwefel und Phosphor unter 0,025 Prozent liegt. Häufig herrscht der Glaube vor, Edelstahl kann nicht rosten. Dies stimmt nur bedingt. Erst durch eine Anreicherung mit Chrom wird Edelstahl rostfrei. Dann spricht man von einer Edelstahl-Legierung.
Edelstahl gelangt als auf Hochglanz poliertes Material oder gebürstet in den Handel. Beide Strukturen sind jedoch anfällig für Kratzer. Bei Kochtöpfen aus Edelstahl lässt meist eine unsachgemäße Verwendung Kratzer entstehen. Besonders anfällig für Beschädigungen sind Spülen aus Edelstahl. So können beim Abspülen von Geschirr schnell Kratzer entstehen.
Die besten Hausmittel für Kratzer in Edelstahl
Feine Kratzer in Edelstahl-Oberflächen kann man nicht übersehen. Ein Grund hierfür ist der ausgefranste Rand, welcher vor der Entfernung des Kratzers wegpoliert werden muss. Wird die Oberfläche auf die Höhe des Kratzers gebracht, lässt sich dieser einfacher entfernen und unsichtbar machen. Bei feinen Kratzern funktioniert dies ohne Probleme. Tiefere Kratzer lassen sich nicht immer restlos zum Verschwinden bringen. Mit den folgenden Hausmitteln können Sie Kratzern in Edelstahl-Oberflächen erfolgreich den Kampf ansagen:
• Schlämmkreide und Seife:
Schlämmkreide befindet sich nicht in jedem Haushalt. Sie können diese aber problemlos in Apotheken oder Drogerien kaufen. Die Schlämmkreide dann einfach mit Flüssigseife vermischen, bis Sie eine an Zahnpasta erinnernde dickflüssige Paste erhalten. Die Paste anschließend auf ein Tuch geben und die Kratzer gründlich damit bearbeiten. Stellt sich der gewünschte Effekt nicht ein, können Sie die Anwendung wiederholen.
• Zahnpasta:
Zahnpasta ist ein beliebtes Hausmittel, wenn es darum geht, Oberflächen zu polieren und leicht abzuschleifen. Der Grund für diesen Effekt sind die in der Zahnpasta enthaltenen Putzkörper, welche Beläge von den Zähnen lösen sollen.
Vor dem Auftragen können Sie die Zahnpasta, ähnlich wie bei der Schlämmkreide, mit etwas Flüssigseife vermischen. Die Paste dann mit kreisenden Bewegungen in die Edelstahl-Oberfläche einarbeiten. Gehen Sie dabei gründlich vor und lassen Sie die Masse einige Zeit einwirken. Anschließend die Oberfläche mit Seifenwasser abspülen. Kratzer sollten nicht nur verschwunden sein, das Material erhält auch neuen Glanz.
• Alkohol:
Alkohol empfiehlt sich, wenn es sich um glänzenden Edelstahl handelt. Verwenden Sie hochprozentigen Alkohol und säubern Sie das Material gründlich. Für den Auftrag des Alkohols können Sie einen Wattebausch nutzen.
• Pflanzenöl:
Bei leichten Kratzern in hochglänzendem Edelstahl kann auch Pflanzenöl hilfreich sein. Geben Sie das Öl auf ein Mikrofasertuch und bearbeiten Sie die verkratzte Oberfläche, bis sie in neuem Glanz erstrahlt.
• Autopolitur:
Auch auf den Karosserien von Fahrzeugen zeichnen sich gelegentlich Kratzer ab. Autopolitur lässt sich zweckentfremden und kann feine Kratzer auf Edelstahl-Oberflächen entfernen. Testen Sie das Produkt aber zur Sicherheit zunächst an einer unauffälligen Stelle, denn einige Anti-Kratzer-Pasten für Fahrzeuge können aggressive Putzkörper enthalten und die Edelstahl-Oberfläche stumpf wirken lassen.
• Karosserie-Schleifpapier:
Bei Karosserie-Schleifpapier-600 handelt es sich um eine feine Körnung. Das Schleifpapier findet seinen Einsatz beim Abschleifen von Karosseriefarben. Das Material ähnelt Stahlwolle und kann bei gebürstetem Edelstahl Verwendung finden. Arbeiten Sie in Bürstrichtung und verwenden Sie lediglich sehr feines Schleifpapier.
Was tun bei tieferen Kratzern?
Bei tieferen Kratzern erfordert die Bearbeitung etwas mehr Aufwand. Diese können Sie zum Beispiel mit einem Scheuerschwamm (grob vorschleifen, fein nacharbeiten) oder Schleifpapier (Körnung 400 bis 600) bearbeiten. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Den Scheuerschwamm sollten Sie vor Gebrauch mit Wasser befeuchten. Schmirgelpapier hingegen einige Minuten in Wasser einweichen. Durch die aufgenommene Feuchtigkeit kann das Schleifpapier besser über die Oberfläche gleiten.
- Nach der Bearbeitung sollten Sie die Edelstahl-Oberfläche von Staub befreien. Mit einem Mikrofasertuch lassen sich die Reste des Metallstaubs aufnehmen. Beim Säubern der Oberfläche gilt der gleiche Grundsatz wie beim Abschleifen: Arbeiten Sie immer in Richtung der Maserung.
- Für die abschließende Reinigung empfiehlt sich Essig. Füllen Sie Essig in eine Sprühflasche, besprühen Sie die Metall-Oberfläche und wischen Sie mit einem sauberen Mikrofasertuch nach.