Wenn ein Teppich unangenehm riecht, kann das die ganze Wohlfühlatmosphäre im eigenen Heim zerstören. Hier deshalb Tipps, wie Sie die Gerüche wieder loswerden.
Ein Teppich ist mehr als nur ein Bodenbelag. Er sorgt für Gemütlichkeit, Wärme und ein wohnliches Ambiente. Doch mit der Zeit können sich darin unangenehme Gerüche festsetzen. Vor allem, wenn Tiere oder kleine Kinder im Haushalt leben. Denn wir wissen alle, wie schnell mal ein Getränk herunterfällt oder der Hund mit nassem Fell in die Wohnung flitzt. Ganz gleich, was der Auslöser ist: wenn der Teppich stinkt, sollten Sie zügig handeln, damit sich die Gerüche nicht allzu sehr festsetzen. Mit den hier genannten Haus- und Reinigungsmitteln aus dem Handel sollte das kein Problem sein.
💡 Beachten Sie jedoch:
Falls die Geruchsquelle besonders hartnäckig ist, sich tief im Teppich festgesetzt hat oder es sich um einen sehr hochwertigen bzw. teuren Teppich handelt, sollten Sie lieber nicht experimentieren und sich an einen Profi wenden. In fast jeder Stadt gibt es einen Reinigungsservice für Textilien jeglicher Art. Suchen Sie online einfach nach „Teppichreinigung [Ihre Stadt]“ wie z.B. Teppichreinigung Köln. Das Tolle: Oftmals werden die Teppiche sogar direkt beim Kunden abgeholt und wieder nach Hause geliefert.
Wie entstehen unangenehme Gerüche im Teppich?
Ein Teppich besteht häufig aus Naturfasern wie Wolle oder aus synthetischen Materialien, die vom Prinzip her wie ein Schwamm funktionieren. Sie nehmen Gerüche, Feuchtigkeit und Schmutz auf und halten sie fest. Und genau darin liegt das Problem. Denn Bakterien, Schimmelsporen oder andere Rückstände können den typischen „Teppichmief“ verursachen. Zu den häufigsten Ursachen dafür zählen:
💧 Feuchtigkeit:
Ob durch falsches Lüften, tropfende Pflanzen oder Regenwasser, das über die Schuhe ins Haus getragen wird: Feuchtigkeit kann sich unbemerkt im Teppichboden festsetzen. Bleibt sie länger dort bestehen, bildet sich ein modriger, muffiger Geruch. Und das ist ein klares Zeichen dafür, dass hier Schimmelbildung droht.
🐶 Haustiere:
Tierhaare, Schmutz von den Pfoten, Urin, Erbrochenes, Speichel oder einfach nur der typische Tiergeruch können sich im Teppich festsetzen. Und das vor allem dann, wenn Ihre Tiere gern auf dem Teppich liegen.
🫗 Verschüttete Getränke oder Essensreste:
Ein umgekippter Kaffee, ein paar Tropfen Rotwein, Krümel vom Mittagessen und Milchflecken können für unangenehme Gerüche im Teppich sorgen. Denn diese organischen Rückstände können gären.
🚬 Zigarettenrauch und andere Raumgerüche:
Zigarettenrauch oder Küchengerüche setzen sich nicht nur in Gardinen und Möbelstoffen fest, sondern auch in Teppichen.
🧫 Schimmelbildung im Untergrund
Legen Sie den Teppich auf einen feuchten Untergrund wie Beton oder schlecht isoliertem Holz, kann sich darunter im Lauf der Zeit Schimmel bilden. Und das sorgt nicht nur für einen unangenehmen Geruch, sondern auch für gravierende gesundheitliche Risiken.
So werden Sie schlechte Gerüche im Teppich wieder los
Sobald Sie die Ursache erkannt haben, gilt es, den Teppich gründlich zu reinigen und den schlechten Geruch zu neutralisieren. Welche Hausmittel wirklich helfen und welche Reinigungsmittel aus dem Handel ebenso weiterhelfen können, verrate ich Ihnen nachfolgend im Detail.
Hausmittel gegen schlechte Gerüche
🔹Natron (Backsoda)
Natron wirkt geruchsneutralisierend, da es die Gerüche aufsaugt und bindet. Außerdem wirkt es antibakteriell und absorbiert Feuchtigkeit. Somit ist es ideal für muffige Teppiche geeignet. Laut AOK können Sie mit Natron aber auch den Backofen reinigen, einen verstopften Abfluss freibekommen und Silikonfugen reinigen.
➩ Anwendung:
Streuen Sie eine großzügige Menge Natron gleichmäßig auf den trockenen Teppich. Trocken deshalb, weil Natron trocken besser wirkt als nass. Lassen Sie das Pulver mindestens 6 bis 12 Stunden einwirken, am besten sogar über Nacht. Anschließend saugen Sie es gründlich mit dem Staubsauger wieder ab. Der unangenehme Geruch sollte nun deutlich weniger oder sogar weg sein. Bei Bedarf können Sie den Vorgang auch wiederholen.
🔹Essigwasser
Essig ist ein echtes Multitalent im Haushalt, denn es wirkt desinfizierend und neutralisiert vor allem saure oder schimmelähnliche Gerüche. Das Wundermittel Essig hemmt nämlich das Wachstum von Schimmelpilzen, die häufig eine Ursache für den typischen muffigen Teppichgeruch sind.
➩ Anwendung:
Mischen Sie einen Teil Essig mit drei Teilen lauwarmem Wasser und füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche. Besprühen Sie die betroffenen Teppichstellen leicht, ohne sie zu durchnässen. Lassen Sie das Ganze anschließend gut trocknen und lüften Sie den Raum gründlich. Der Essiggeruch verfliegt, der schlechte Geruch im Teppich bleibt weg.
Beachten Sie: Wenden Sie die Essigmischung nicht auf Naturteppichen (z. B. Wolle oder Sisal) an, denn die Fasern können dadurch angegriffen werden.
🔹Kaffeesatz
Zur Entfernung von unangenehmen Gerüchen im Teppich können Sie auch Kaffeesatz verwenden. Kaffeesatz enthält natürliche Öle und hat eine körnige Struktur mit poröser Oberfläche. Somit kann er Gerüche besonders gut binden.
➩ Anwendung:
Verteilen Sie den getrockneten Kaffeesatz auf dem Teppich. Nach einigen Stunden entfaltet sich die Wirkung. Anschließend wieder absaugen.
Wichtig: Bitte nicht auf helle Teppiche streuen, da Kaffeesatz färben kann.
🔹Rasierschaum
Rasierschaum enthält Tenside. Dabei handelt es sich um waschaktive Substanzen, die in der Lage sind, Fette, Proteine und organische Rückstände zu lösen. Somit ist Rasierschaum perfekt geeignet, wenn Sie Speichel, Urin oder Getränkerückstände aus dem Teppich entfernen möchten. Ein weiterer Pluspunkt: Rasierschaum verteilt sich gut auf der Oberfläche und eignet sich auch für empfindliche Fasern, da er in der Regel pH-neutral ist und keine aggressiven Zusätze enthält.
➩ Anwendung:
Tragen Sie den Rasierschaum punktuell auf die betroffenen Stellen auf. Nach 30 Minuten sollten Sie ihn mit einer weichen Bürste in den Teppich einarbeiten und anschließend mit einem feuchten Tuch wieder abtupfen. Anschließend gut trocknen lassen.
Reinigungsmittel aus dem Handel
Wenn die Hausmittel nicht ausreichen oder wenn Sie mit tiefer sitzenden Gerüchen zu kämpfen haben (z.B. Urin von Haustieren oder Schimmelgeruch), helfen meist speziell Reinigungsmittel aus dem Handel weiter. Darunter zählen:
🔹Waschsauger
Für besonders hartnäckige Gerüche oder große Teppichflächen empfiehlt sich der Einsatz von einem Waschsauger. In Verbindung mit einem Geruchsneutralisierer-Konzentrat können Sie damit selbst hartnäckige Gerüche, z.B. durch Zigarettenrauch, wieder loswerden und Ihren Teppich reinigen. Das Tolle: einen Waschsauger müssen Sie sich nicht extra für viel Geld kaufen. Baumärkte und Drogerien bieten derartige Geräte oft auch als Leihgeräte an.
➩ Anwendung:
Geben Sie Wasser und das Geruchsneutralisierer-Konzentrat nach Anleitung in das Gerät. Sprühen Sie das Gemisch anschließend auf den Teppich, um selbst tiefsitzenden Schmutz und Gerüche zu lösen. Im Anschluss das Schmutzwasser sofort wieder absaugen, um das Risiko von Schimmelbildung zu reduzieren.
🔹Teppichschaum mit Geruchsneutralisierer
Im Drogeriemarkt oder Fachhandel finden Sie zahlreiche Teppichschaum-Reiniger, z. B. von Dr. Beckmann, Vanish oder Sagrotan. Diese enthalten oft Enzyme oder Aktivsauerstoff, die Gerüche nicht nur überdecken, sondern die Geruchsquelle gezielt angreifen. Vorteil: Die Wirkung hält oft länger an, da auch tiefer sitzende Gerüche bekämpft werden.
➩ Anwendung:
Sprühen Sie den Schaum großzügig auf den Teppich. Anschließend einwirken lassen (meist 20 bis 30 Minuten) und danach absaugen oder mit einem Tuch abtupfen. Wichtig während und nach der Anwendung ist, dass Sie den Raum gut lüften.
🔹Enzymreiniger gegen Haustiergerüche
Wenn Haustiere auf den Teppich urinieren oder erbrechen, hinterlässt dies trotz sofortiger Reinigung oft einen unangenehmen Geruch. Hier kommen dann die so genannten Enzymreiniger ins Spiel, denn diese sind speziell für organische Gerüche (Urin und Erbrochenes) geeignet. Marken wie Bactador, Biodor oder Simple Solution arbeiten auf Enzymbasis, das heißt, sie zersetzen die geruchsverursachenden Moleküle biologisch.
➩ Anwendung:
Sprühen Sie den Reiniger einfach auf die betroffenen Stellen und lassen Sie ihn nach Anleitung einwirken. Eventuell müssen Sie noch mit einem feuchten Tuch nachtupfen. Der Vorteil: Der Reiniger muss nicht ausgewaschen werden und die Enzyme wirken sogar noch Stunden nach dem Aufsprühen.
💡 Zusatztipp:
Gerüche aus dem Outdoorteppich können Sie entfernen, indem Sie diesen mit einem Allzweckreiniger oder Spülmittel, Wasser und einem Schrubber behandeln. So entfernen Sie nicht nur unangenehme Gerüche, auf diese Weise können Sie auch Ihren Outdoor-Teppich reinigen – und zwar gründlich.
So bleibt der Teppich langfristig geruchsfrei
Damit Ihr Teppich gar nicht erst wieder zum Geruchsmagnet wird, können Sie mit ein paar einfachen Maßnahmen vorbeugen:
- Regelmäßig saugen – mindestens zwei- bis dreimal pro Woche, bei Haustieren öfter
- Gut lüften – auch Teppiche brauchen Frischluft
- Teppiche gelegentlich ausklopfen – das bringt nicht nur Staub raus, sondern auch Geruchsmoleküle
- Feuchtigkeit sofort trocknen – ein nasser Fleck sollte nie über längere Zeit im Teppich bleiben
- Geruchsneutralisierer verwenden – z.B. spezielle Teppich-Deos oder Natron regelmäßig anwenden
- Küchengerüche und Rauchgeruch aus der Wohnung entfernen – damit sie sich gar nicht erst im Teppich festsetzen
Fazit:
Ein unangenehm riechender Teppich muss nicht sein. Mit einfachen Hausmitteln wie Natron oder Essig, aber auch mit Produkten aus dem Handel können Sie Gerüche effektiv entfernen und das Raumklima in Ihrem Zuhause spürbar verbessern. Wichtig ist, dass Sie Verschüttetes, Urin und Erbrochenes schnell aus dem Teppich entfernen und diese Flecken behandeln, damit unangenehme Gerüche gar nicht erst entstehen. Gleiches gilt, wenn Sie im Teppich ein Brandloch reparieren müssen. Hier sollten Sie ebenso zügig handeln, damit nicht nur das Loch, sondern auch der Brandgeruch schnell wieder verschwindet.
