Ob fürs Fenster, für den Balkon oder die Terrasse: Markisen sind aufgrund ihrer Flexibilität als Sonnenschutz überaus beliebt. Doch welche Markise eignet sich für welchen Einsatz? Wir verraten es Ihnen.
Markisen zählen neben den klassischen Sonnenschirmen zu den beliebtesten Schattenspendern. Die Auswahl ist inzwischen groß und vielfältig und mitunter erschließen sich die Einsatzbereiche der verschiedenen Markisenarten nicht immer. Eine Markise sollte grundsätzlich den eigenen Bedürfnissen entsprechend ausgesucht werden, damit man hinterher auch lange Freude daran hat. Daher gibt es im folgenden Artikel eine Übersicht über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete der gängigen Markisentypen.
TIPP: Falls Sie sich bisher nicht für eine bestimmte Art des Sonnenschutzes entschieden haben: Über alle Möglichkeiten der Beschattung finden Sie Informationen auf schattenfinder.de. Beantworten Sie wenige Fragen im Produktberater und finden Sie das für sich passende Produkt.
Balkon- und Terrassenmarkisen
Vor allem in den heißen Sommermonaten ist es notwendig, Balkon und Terrasse zu beschatten. Die Auswahl an entsprechenden Markisen ist groß, doch nicht jede Markise ist für jeden Einsatz geeignet. Handelsübliche Gelenkarm- und Kassettenmarkisen können über eine Breite von bis zu sieben Metern aufgespannt werden. Die maximale Tiefe liegt bei ungefähr vier Metern. Damit sind Balkone fast jeder Größe wie auch großflächige Terrassen gut zu beschatten.
Gelenkarmmarkisen
Gelenkarmmarkisen sind die einfachste Ausführung von Markisen. Dabei ist das Markisentuch an einem dünnen Stahlrohr befestigt, das wiederum an zwei Gelenkarmen befestigt ist. Werden die Gelenkarme ausgefahren, spannen sie so das Markisentuch auf. Sie können bis zum jeweiligen Maximum beliebig ausgefahren werden und so ganz variabel die gewünschten Bereiche beschatten.
Aufgrund eines fehlenden Witterungsschutzes sind Gelenkarmmarkisen geeignet für Balkone und Terrassen, die witterungsgeschützt liegen bzw. unter einem Mauervorsprung, Nachbarbalkon oder Ähnlichem montiert werden können (Achtung: Auch wenn die derzeitige Rechtsprechung darauf hinweist, dass jedem Mieter das Recht auf eine Markise zusteht, muss vor der Montage dennoch unbedingt der Vermieter gefragt werden.).
Halbkassetten-, Vollkassettenmarkisen
Kassettenmarkisen sind Gelenkarmmarkisen, die im eingefahrenen Zustand durch eine Kassette vor Wind und Wetter geschützt sind. Das heißt, dass die Gelenkarme und das Markisentuch in der Kassette ruhen.
Während die Vollkassettenmarkisen Rundumschutz haben, die Kassette also von oben und unten vor Staub, Sonne und Regen schützt, ist bei einer Halbkassettenmarkise nur die Oberseite durch die Kassette geschützt.
Kassettenmarkisen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn Mechanik und Markisentuch bei Nichtgebrauch vor Witterung und Verschmutzung geschützt werden müssen, da sie beispielsweise an der Wetterseite liegen oder es nicht möglich ist, die Markise in einem geschützten Bereich anzubauen.
Pergolamarkisen
Pergolamarkisen ähneln in ihrer Bauweise tatsächlich einer herkömmlichen Pergola. Das Markisentuch wird dabei horizontal entlang einer festen, pergolaähnlichen Konstruktion geführt und kann bei entsprechendem Material auch als Regenschutz dienen. Auch wenn die Markise eingefahren ist, sitzt man durch die „Metall-Pergola“ etwas geschützter.
In die feststehende Rahmenkonstruktion können zudem auch Seitenmarkisen integriert werden. So gibt es passend zum Sonnenschutz von oben gleich den Sichtschutz mit dazu. Pergolamarkisen können frei stehend wie auch fest am Haus montiert werden.
Freistehende Markisen
Nicht jedem ist es möglich, Markisen fest an der Hauswand zu montieren. Oder es ist gar nicht gewollt, da der zu beschattende Platz mitten im Garten liegt, fernab jeder Verankerungsmöglichkeit. Für solche Fälle gibt es frei stehende Markisen, die oft auch als Doppel- oder Dual-Markisen bezeichnet werden. Diese Markisen werden entweder mit Fundament oder frei stehend aufgebaut und können in der Regel zu beiden Seiten ausgefahren werden. Sie erlauben den Einsatz ganz flexibel dort, wo Schatten benötigt wird.
Freistehende Markisen sind zudem hervorragend für Balkone geeignet, die baulich nicht verändert werden dürfen oder in Fällen, in denen der Vermieter keine Zusage zur Anbringung an die Hausfassade erteilt.
Quermarkisen
Quermarkisen, auch Seitenmarkisen genannt, dienen hauptsächlich dem Sichtschutz und weniger dem Sonnenschutz. Seitenmarkisen stehen senkrecht auf dem Boden und werden, wenn überhaupt, mit einer Seite an der Hausfassade befestigt und dann bei Bedarf ausgezogen. Eingerollt ist das Markisentuch in der Kassette vor Wind und Wetter geschützt. Aufgrund vieler verschiedener Höhen und (ausziehbarer) Längen decken Seitenmarkisen viele individuelle Bedürfnisse nach Privatsphäre gut ab.
Fenstermarkisen
Markisen sind entgegen der herkömmlichen Meinung nicht nur für Terrasse und Balkon geeignet. So gibt es spezielle Markisenkonstruktionen, die gezielt einzelne oder mehrere Fenster beschatten und eine sehr interessante Alternative zum herkömmlichen Innenraum-Sonnenschutz darstellen
Vertikalmarkisen
Vertikal- oder Senkrechtmarkisen beschatten einzelne Fenster oder auch ganze Fensterfronten, wie sie oftmals an modernen Bürogebäuden zu finden sind.
Diese Markisen werden nach unten ausgezogen und das Markisentuch verläuft parallel zum Fenster. Senkrechtmarkisen geben damit nicht nur Sonnen-, sondern gleichzeitig auch Blickschutz.
Fallarmmarkisen
Sie verleihen Häuserfronten aufgrund ihrer Konstruktion oftmals einen südländischen Charme. Grundsätzlich sind Fallarmmarkisen für die Beschattung einzelner Fenster gedacht. Sie werden ähnlich den Fenstermarkisen ausgezogen, verlaufen aber schräg zum Fenster und lassen so genug Platz, damit die Luft unter der Markise zirkulieren kann. Zudem lassen sie den Blick nach draußen frei.
Sonstige Markisen
Markisoletten
Markisoletten sind eine Kombination aus Fallarm- und Senkrechtmarkisen. So werden sie grundsätzlich senkrecht ausgezogen und erst auf halber Höhe ausgestellt. Ihr Einsatzgebiet sind eher größere Fensterfronten und weniger Einzelfenster.
Markisen für den Wintergarten
Wintergärten können meist ohne Probleme nachträglich mit einem Sonnenschutz ausgerüstet werden. Dabei kann die Wintergarten-Markise unter wie auch über dem Glasdach montiert werden und so für ausreichend Schatten sorgen.
Markise kaufen? Das sollten Sie beachten
Liebäugeln Sie mit der Anschaffung einer Markise?
Dann sollten Sie vorher folgende Punkte klären:
1. Tipp: Erkundigen Sie sich im Vorfeld, welche Markise Sie benötigen. Reicht Ihnen ein Sichtschutz auf Balkon oder Terrasse oder benötigen Sie vor allem einen guten Sonnenschutz?
2. Tipp: Beachten Sie bei der Größenauswahl und auch bei der späteren Montage, dass die meisten Markisentypen ein Gefälle aufweisen. Berechnen Sie dieses mit ein, sodass Sie überall unter der Markise aufrecht stehen können.
3. Tipp: Je nach Ausrichtung der Fläche, die Sie beschatten möchten, kann sich ein Markisentuch mit UV-Schutz bewähren. Vor allem dann, wenn die Markise an der südlichen Hauswand in voller Sonne zum Einsatz kommt.
4. Tipp: Sitzen Sie grundsätzlich nur bei schönem Wetter auf dem Balkon oder genießen den Aufenthalt im Freien auch dann, wenn es mal regnet? Dann wären Markisen mit wasserdichtem Markisentuch vielleicht etwas für Sie.
5. Tipp: Reicht es Ihnen, die Markise von Hand auszufahren bzw. zu kurbeln oder mögen Sie es luxuriöser? Bevorzugen Sie sogar vollautomatische Markisen, die mit Wettersensoren ausgestattet sind und sich so selbstständig einfahren können, wenn schlecht Wetter droht?
6. Tipp: Nicht zuletzt kommt es bei allen Markisen auf das Material an. Je hochwertiger Stahl und Markisentuch sind, desto länger werden Sie daran Freude haben.