Plastik ist schlecht für die Umwelt, lässt sich jedoch fast überall finden. Besser ist es daher, auf nachhaltige Alternativen zu setzen.
Plastik begleitet uns seit vielen Jahrzehnten. Es handelt sich um ein praktisches Material. Deshalb ist es in nahezu allen Lebensbereichen zu finden: Es steckt in Putzmitteln, Computern und Kleidern, es verpackt Duschgel und Shampoo sowie unser Essen.
Doch das hat deutliche Folgen für die Gesundheit und die Umwelt. In einem aufwendigen Verfahren wird Plastik aus Erdöl hergestellt. Eine wesentliche Eigenschaft von Plastik ist, dass es nicht verrottet. Stattdessen sammeln sich altes Plastikgeschirr, Zahnbürsten oder Müllbeutel in riesigen Müllbergen an Stränden und in den Weltmeeren an. Viele Seevögel und andere Meeresbewohner nehmen das Plastik mit ihrer Nahrung auf und verenden daran.
Kleinste Mikroplastik-Partikel gelangen aus dem Meer schließlich auch wieder auf unsere Teller. Nachgewiesen wurde es zum Beispiel bereits in Muscheln und Fisch, aber auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln.
Verantwortlich für das Plastik-Problem sind wir Menschen. Doch wir können und sollten etwas daran ändern. In vielen Bereichen lässt sich auf Plastik verzichten, auch im Haushalt. Die nachfolgenden Tipps können dabei helfen.
Tipp 1: Trinkhalme aus Papier
Es gibt sie bereits, Strohhalme aus Papier oder Pappe. Trinkhalme aus Plastik werden nicht mehr hergestellt. Dies ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg in eine plastikärmere Welt. Dank ihres größeren Durchmessers eignen sich Papier-Strohhalme nicht nur für normale Getränke, sondern auch für Smoothies gut. Sie enthalten weder Weichmacher noch Chlor oder Blei. Nach dem Gebrauch lassen sie sich kompostieren.Tipp 2: Getränke in Glasflaschen
Immer mehr Menschen greifen beim Einkaufen wieder auf die gute alte Glasflasche zurück. Das Motto lautet „Mehrweg statt Einweg“! Aber auch Leitungswasser stellt eine gute Alternative dar. Dieses ist streng überwacht und vergleichsweise günstig. Das Tragen von schweren Flaschen und der Weg zum Supermarkt entfallen. Wer gerne mit Kohlensäure versetztes Wasser trinkt, findet im Handel eine große Auswahl an Sprudel-Geräten.Tipp 3: Geschirrspülen mit Holzbürsten
Die klassische Bürste zum Geschirr spülen besteht aus Plastik. In vielen Drogeriemärkten sind inzwischen aber auch Varianten aus Holz erhältlich, die mit Naturborsten bestückt sind. Häufig lässt sich sogar der Bürstenkopf austauschen. Auch der gute alte Spüllappen lässt sich ganz einfach aus alten Frotteehandtüchern oder Stoffresten herstellen. Das spart Geld und Müll.Tipp 4: Ein Kehrblech aus Edelstahl
Handfeger und Kehrblech werden in der Regel als Set gekauft. In jedem Haushalt sollte sich eines befinden. Während das Kehrblech früher tatsächlich aus Blech gefertigt war, bestehen die meisten „Bleche“ heute aus Plastik. Doch das muss nicht sein. Die Bandbreite bei den echten Kehrblechen ist groß. Neben einfachen Varianten sind zum Beispiel auch verzinkte Bleche oder Modelle aus rostfreiem Edelstahl erhältlich. Ganz nebenbei halten diese deutlich länger als die Plastik-Varianten.Tipp 5: Feste Seife statt Flüssigseife
Duschgele und Flüssigseifen sind in nahezu jedem Haushalt zu finden. Dagegen hat das gute alte Seifenstück scheinbar ausgedient, obwohl es meist sehr viel ergiebiger ist als flüssige Seife. Während Flüssigseifen in Plastikflaschen abgefüllt werden, besteht die Verpackung von Seife, wenn überhaupt, aus Pappe oder Papier. Positiv ist, dass Drogeriemärkte zunehmend Naturkosmetik mit natürlichen Seifen führen. Zudem können Sie auch Seife selber machen.Tipp 6: Selbstgemachte Reinigungsmittel
Mit einfachen Hausmitteln lassen sich wirkungsvolle Reiniger selbst herstellen. Damit entfallen der Weg zum Supermarkt und der Kauf von aggressiven Reinigungsmitteln in Plastikflaschen. In der Regel reichen Waschsoda, Natron, Zitronensäure und Essig aus, um die Wohnung auf Hochglanz zu bringen.Natron wirkt desinfizierend, fett- und kalklösend. Essig (am besten Branntwein- oder Tafelessig) wirkt ebenfalls kalklösend und antibakteriell. Zitronensäure wirkt entkalkend und reinigend. Soda verstärkt die Reinigungswirkung.
So einfach stellen Sie zum Beispiel einen Reiniger aus Zitronensäure her:
Zutaten:
- 50 g Zitronensäure
- 500 ml lauwarmes Wasser
- einen kleinen Spritzer Spülmittel (um die Oberflächenspannung zu lösen)
- optional: ein paar Tropfen ätherische Öle
- eine leere Sprühflasche
Um den Allzweckreiniger herzustellen, werden zunächst die Zitronensäure und das Wasser in die Sprühflasche gefüllt und gut geschüttelt. Anschließend können die übrigen Zutaten hinzugefügt werden. Der Reiniger eignet sich gut, um Kalkablagerungen an empfindlichen Oberflächen und Armaturen zu beseitigen. Er kann zudem in der Küche bei leichten Verschmutzungen eingesetzt werden.
Tipp 7: Balkonkästen aus recyceltem Altpapier
Wer seinen Balkon gerne mit Pflanzen schmückt oder Kräuter anbauen möchte, muss nicht auf Plastikkästen zurückgreifen. Balkonkästen lassen sich im Handumdrehen aus recyceltem Papier herstellen. Dieses wird zu Brei (Pulp) aufgelöst, ausgeformt und getrocknet. Auch Nässe stellt für die Papierkästen kein Problem dar.Anders als Balkonkästen aus Plastik isolieren die Papierkästen gegen Wärme. Damit überhitzen die Pflanzenwurzeln im Sommer weniger schnell. Im Herbst, wenn der Balkonkasten nicht mehr benötigt wird, kann er dem Kompost zugeführt werden. Plastikmüll fällt nicht an.
Tipp 8: Binden und Slipeinlagen aus Stoff
Was früher für Frauen normal war, könnte auch heute wieder Normalität werden. Nach wie vor ist der Markt von Einwegprodukten geflutet. Die Produkte sind praktisch, enthalten jedoch auch viel Plastik. Sie machen einen großen Teil des Hausmülls aus. Damit ist es durchaus eine Überlegung wert, auf Stoff-Slipeinlagen und -Binden zurückzugreifen, die es auch heute noch zu kaufen gibt.Tipp 9: Müllbeutel aus Papier
Wer weniger Plastikmüll produziert, benötigt automatisch weniger Müllbeutel aus Plastik. Trotzdem lässt sich auch dann noch Plastik einsparen. Müllbeutel können aus Altpapier hergestellt werden. Dabei kommt es lediglich auf die richtige Falttechnik an.Alternativ kann ein Eimer (ohne Müllbeutel) verwendet werden. Nach dem Ausleeren muss dieser immer ausgespült werden. Dies ist aber nur eine Frage der Gewohnheit und einfacher als man vermutet.
Tipp 10: Stoffbeutel statt Plastiktüte
Die Plastiktüte wird nicht mehr hergestellt und ist aus vielen Geschäften und Supermärkten bereits verbannt worden. Trotzdem greifen wir noch immer bedenkenlos zum Plastikbeutel, zum Beispiel, um Gemüse und Obst darin zu verpacken. Auch hier haben einige Supermärkte bereits reagiert und bieten Alternativen wie Netze aus Bio-Baumwolle an. Diese lassen sich in der Regel waschen und wieder verwenden.Realistische Ziele setzen
Es wäre unrealistisch zu glauben, dass es schon morgen kein Plastik mehr auf der Welt gibt. Jeder Einzelne kann aber täglich seinen Teil dazu beitragen, es zu reduzieren. Nach und nach lässt sich Plastik durch alternative Materialien ersetzen. Hilfreich ist dabei sicher der Gedanke an die Umwelt, die Meere, die Tiere und die Zukunft unserer Kinder.