Nachhaltigkeit wird heutzutage groß geschrieben. Wer die Natur schonen möchte, kann mit einfachen Dingen anfangen und ein nachhaltiges Spülmittel benutzen.
Jahrhundertelang nutzen unsere Vorfahren Seifen, die weitestgehend im Einklang mit der Natur standen und keine synthetischen Bestandteile enthielten. Im Zuge des Fortschritts haben sich chemische Spülmittel etabliert, vor deren Ausmaß diverse Behörden und Umweltschützer nun warnen. Somit ist ein Trend zu nachhaltigen Seifen, Shampoos und Spülmitteln zu erkennen, welche Mensch, Tier und Umwelt weniger belasten. Und auch ein Trend dahingehend, Plastik zu vermeiden.
Jene nachhaltigen Spülmittel bestehen häufig aus hochwertigen natürlichen Inhaltsstoffen, die fair gehandelt und biologisch angebaut werden. Sie werden schonend verarbeitet und kommen bestenfalls in unseren Breitengraden vor, wodurch lange Transportwege und CO₂-Emissionen reduziert werden. Die Verpackung der Produkte ist ebenfalls nachhaltig und besteht aus Karton, großen und/oder wiederauffüllbaren Packungen oder recyceltem Material.
Die Möglichkeiten, Ressourcen zu schonen, sind mannigfaltig und müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Woran Sie ein nachhaltiges Spülmittel erkennen und wovon Sie lieber die Finger lassen sollten, verrate ich Ihnen in diesem Artikel.
Was macht ein Spülmittel nachhaltig?

Nachhaltig bedeutet: sich auf einen längeren Zeitraum stark auswirkend. Dies beinhaltet, dass man bei der Nutzung von Rohstoffen, Energie und der Produktion von Müll mit Rücksicht auf die folgenden Generationen handelt. Dementsprechend verbraucht man nicht mehr, als nachwachsen oder sich regenerieren kann und hält seinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering. Um das zu erreichen, bieten sich unter anderem nachhaltige Produkte an, die sich biologisch abbauen lassen.
Im Blick auf ein Spülmittel sollte dieses demnach aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, die aus einem nachhaltigen Anbau stammen. Ihre Verpackungen sollten keinen neuen Müll produzieren und das Produkt selbst der Umwelt und Ihnen selbst so wenig wie möglich schaden. Biologisch abbaubare Spülmittel haben eine chemische Struktur, welche sich mit der Zeit durch Miktoorganismen und natürliche Prozesse in ihre elementaren Bestandteile wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff zersetzen kann. Somit bleiben keine Rückstände in der Umwelt, welche diese belasten und auf Dauer schaden oder beeinflussen können.
Beachten Sie:
Natürliche biologisch abbaubare Inhaltsstoffe können der Umwelt ebenfalls schaden. So werden diese beispielsweise im Wasser zersetzt, schaden den Lebewesen dort aber, da sie sonst nicht in ihrem Lebensraum vorkommen. Gerade in der Natur sollten Sie daher auf die Anwendung von Seife und Co. direkt am Wasser verzichten.
➡️ Ohne künstliche Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe
Ein nachhaltiges Spülmittel sollte frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen wie beispielsweise Methylisothiazolinon sein. Jene können Allergien auslösen, die Haut und Schleimhäute reizen oder gelten gar als krebserregend. Für im Wasser lebende Organismen sind diese Inhaltsstoffe sogar giftig. Stattdessen stehen auf nachhaltigen Produkten Zitronen- oder Milchsäure sowie Alkohol im Inhaltsstoffverzeichnis.
➡️ Nachwachsende Ressourcen statt Tenside auf Erdölbasis
Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem, nachwachsende Ressourcen zu nutzen. Daher sind solche Produkte frei von Tensiden auf Erdölbasis, wie Sodium, Ammonium Lauryl Sulfat oder Ammonium Laureth Sulfat. Stattdessen werden Fettalkoholsulfate oder Zuckertenside genutzt, die Sie unter der Bezeichnung Coco Glucoside oder Capryl (Glucoside) erkennen. Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und haben ebenfalls die Fähigkeit, Wasser und Fett zu mischen.
➡️ Keine Parabene und frei von Mikroplastik
Parabene sind Salze der para-Hydroxybenzoesäure, die eine antibakterielle Wirkung haben und Kosmetika, Seifen und Co. konservieren. Da ihre Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen stark ähneln und sie über die Haut aufgenommen werden können, wird befürchtet, dass sie den Hormonhaushalt beeinflussen können. Ein Verzicht auf solche Mittel, welche Sie und Ihre Umwelt beeinflussen können, scheint daher sinnvoll. Achten Sie also nicht nur auf Nachhaltigkeit in der Küche, sondern auch auf Nachhaltigkeit im Badezimmer.
Plastik ist nicht nur bei Verpackungen problematisch, sondern auch auch als Mikroplastik in flüssigen Duschgels, Seifen und Spülmitteln. Unter anderem sorgen Kunststoffe in Kosmetika für einen schönen Glanz. Nachhaltig und natürlich sind diese Tricks aber keineswegs.
➡️ Vegan und ohne Tierversuche
Nachhaltigkeit steht zunehmend mit dem Begriff „Vegan“ in Einklang. Sie müssen kein Veganer sein, um veganes Spülmittel zu erwerben. Durch die Nutzung von pflanzlichen Produkten werden Pflanzen direkt genutzt, statt an Tiere verfüttert zu werden, um deren Fett und Milch etc. zu verwenden. Somit wird weniger Anbaufläche benötigt, weniger Emissionen ausgestoßen, weniger Abfälle produziert, weniger Wasser und Medikamente benötigt und tierisches Leid erspart. Leid ersparen Sie beim Kauf auch bei Produkten, die frei von Tierversuchen sind.
➡️ Nachhaltige biologische Landwirtschaft
Nachhaltige Landwirtschaft nutzt nur so viele Pflanzen, wie nachwachsen können. Statt den Boden mit Monokulturen auszulaugen und mit Pestiziden gegen Schädlinge vorzugehen, werden Mischkulturen angepflanzt und bei biologischem Anbau müssen gemäß der Öko-Verordnung auf chemisch-synthetische Pestizide sowie künstlichen Dünger verzichtet werden. Somit können die Felder auch noch in Zukunft von anderen Generationen genutzt werden. Darüber hinaus ist ökologische Landwirtschaft frei von Gentechnik.
Palmöl (Cetyl Palmitate oder Hydrogenated Palm Glycerides) hingegen ist in nachhaltigen Produkten in der Regel tabu. Nicht das Palmöl selbst ist hier das maßgebliche Problem, sondern die Zerstörung des Regenwalds und die Monokulturen welche entstehen. Darüber hinaus stehen die Schadstoffe bei der Raffination im Verdacht, krebserregend zu sein. Daher werden in nachhaltigen Seifen nur Palmöl verwenden, dass aus einem biologischen Anbau mit sanfter Verarbeitung stammt.
➡️ Inhaltsstoffe mit vielseitiger Anwendbarkeit
Eine hohe Konzentration kann ebenfalls nachhaltig sein, da jene weniger Verpackung, Transport etc. benötigt und in geringeren Mengen an die Umgebung abgegeben werden kann. Darüber hinaus haben viele nachhaltige Produkte keine Warnhinweise, falls sie in die Augen etc. gelangen.
Ein nachhaltiges Spülmittel benötigt in der Regel nicht viele Inhaltsstoffe und lässt sich in wenigen Schritten mit Kernseife, Wasser und Natron selbst machen. Es lohnt sich ebenfalls, Rat bei den Eltern oder Großeltern einzuholen und traditionelle Spülweisen wieder aufleben zu lassen.
Lesetipp: Spülmittel selber machen: 4 umweltschonende Methoden
Wie erkenne ich, ob es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt?

Diverse Marken sind für nachhaltige Produkte bekannt. Bestimmte Begriffe und staatliche Siegel wie „bio“ oder „öko“ bezeichnen, dass gewisse Gesetze eingehalten werden müssen. Dementsprechend sind die Wörter im Lebensmittelbereich per Gesetz geschützt und dürfen nicht zu Werbezwecken etc. genutzt werden, um den Verbraucher in die Irre zu führen.
Label von Interessengemeinschaften wie beispielsweise Fairtrade zeigen, dass selbst bestimmte Regeln eingehalten werden. Je nach Gemeinschaft können diese aber auch wenig versprechen. Diverse Siegel erleichtern die Auswahl und machen das Einkaufen für den Großteil der Menschen einfacher, die keine Chemiker sind. Zu jenen Siegeln gehören beispielsweise:
- NCP Siegel: keine Silikone, Tenside oder radioaktive Bestrahlung, nur kontrolliert und biologisch angebautes Palmöl, falls ein Verzicht unmöglich ist, keine gesetztlich nicht verpflichtenden Tierversuche, kein Gentechnik und kein Mikroplastik
- Siegel Eco Garantie, Ecocert, EcoControl: Nutzung von natürlichen Rohstoffen, die in der Regel aus nachwachsenden Quellen bezogen werden, frei von Gentechnik und leicht abzubauen sind
- Leaping Bunny und Hase samt schützender Hand: Tierschutz-Zeichen, welche für tierversuchsfreie Zulassungen stehen
- Vegan Hinweise oder Blume: keine tierischen Inhaltsstoffe
- EU-Umweltzeichen: deutlich geringere Umweltbelastung als herkömmliche Spülmittel
- Demeter: kennzeichnet ökologichen Landbau mit strengen Kriterien, Kreislandwirtschaft und faire Preise
💡 Tipp:
Die App „CodeCheck“ scannt alle Inhaltsstoffe und übersetzt sie für Sie. Mittels Labels und Warnungen können Sie damit schnell und einfach feststellen, welche Produkte schädlich sind.
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