Bildet das Ohr zu viel Ohrenschmalz, kann ein Pfropfen das Hören erschweren. Mit welchen Mitteln er sich wieder entfernen lässt, erkläre ich hier etwas genauer.
Ohrenschmalz ist keinesfalls als lästige Ablagerung zu verstehen, sondern erfüllt wichtige Funktionen im Ohr. Entsprechend sorgsam und vorsichtig sollten Sie bei der Entfernung von Ohrenschmalz vorgehen. Wichtig hierbei zu beachten ist, dass Ohrenschmalz den äußeren Gehörgang reinigt. Dementsprechend sollte er dort nicht entfernt werden. Kommt es jedoch zur Bildung von einem Ohrenschmalz-Pfropfen, kann dieser das Hören erschweren. In diesem Fall sollten Sie etwas unternehmen. Was genau hilft, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.
🔎 Welche Funktion hat Ohrenschmalz?
Damit der äußere Gehörgang sauber gehalten wird, sorgen die Ohrenschmalzdrüsen dafür, dass ausreichend Sekret gebildet wird. Das aus Drüsensekret, Staubpartikeln und abgestorbenen Hautschuppen bestehende Ohrenschmalz sorgt dafür, dass der Säureschutzmantel der Haut erhalten bleibt und der Gehörgang nicht austrocknet. Außerdem sorgt es für ein saures Milieu und kann den Bereich zwischen Ohrmuschel und Trommelfell vor Bakterien und Pilzen schützen. Damit ist das Vorhandensein von Ohrenschmalz gleichzeitig ein Schutz vor Entzündungen des Gehörgangs.
❔ Wie kommt es zur Entstehung von Ohrenschmalz-Pfropfen?
Die Bildung von Ohrenschmalz ist ein Prozess, der nichts mit Hygiene zu tun hat und bei jedem Menschen individuell abläuft. Die Zusammensetzung des Sekrets ändert sich jedoch mit zunehmendem Alter. Da die Ohrenschmalzdrüsen schrumpfen, wird weniger Sekret abgegeben. Außerdem wird die Konsistenz des Ohrenschmalzes lockerer. Durch die vermehrte Ansammlung von Hautpartikeln kann jedoch die Selbstreinigung des äußeren Gehörgangs gestört sein. Dadurch kann es zur Bildung von Ohrenschmalz-Pfropfen kommen. Und genau dies geht mit einer verminderten Hörleistung einher. Laut Expertenmeinung verbessert sich die Hörleistung nach der Entfernung eines Ohrenschmalz-Pfropfens wieder um etwa zehn Dezibel.
Die Entstehung von Ohrenschmalz-Pfropfen kann auch Ursachen haben, die nicht mit dem Alter in Zusammenhang zu bringen sind. Denn wer zum Beispiel mit Wattestäbchen seine Ohren zu reinigen versucht, entfernt oft nur einen kleinen Teil Sekret. Das übrige Ohrenschmalz wird weiter ins Ohr geschoben und bildet dort einen Pfropf. Eine Ansammlung und Verhärtung von Ohrenschmalz kann aber auch durch das Tragen von Hörgeräten oder Ohrstöpseln begünstigt werden.
❌ Warum sollte man keine Wattestäbchen für die Ohrreinigung verwenden?
Wattestäbchen werden allgemein mit der Reinigung der Ohren in Verbindung gebracht. Diese Art der Ohrreinigung ist jedoch nicht empfehlenswert und stellt sogar eine Gefahr dar. Schließlich sind unsere Ohren in der Lage, sich selbst zu reinigen. Und die Voraussetzung hierfür ist Ohrenschmalz. Das Sekret nimmt Schmutz und abgestorbene Hautzellen auf und transportiert diese durch den Gehörgang zuverlässig nach außen. Das Innere des Ohres muss also nicht gereinigt werden.
Wer nun Ohrenstäbchen oder andere spitze Gegenstände benutzt, um in den Gehörgang einzudringen und Ohrenschmalz nach außen zu befördern, riskiert ernsthafte Schädigungen des Ohres. Werden Wattestäbchen zu tief eingeführt, kann es zu Verletzungen des Trommelfelles kommen. Das neu gebildete Ohrenschmalz gleitet außerdem nicht mehr so geschmeidig wie gewöhnlich durch den Gehörgang, da Wattestäbchen den hierfür notwendigen Fettfilm entfernen.
Wird Ohrenschmalz in den Gehörgang gedrückt, kann dies zu verschiedenen Beschwerden führen. Darunter zählen:
- Juckreiz
- Druckgefühl
- Tinnitus
- Schwindel
- Schwerhörigkeit
Hat sich ein Pfropf gebildet, hilft meist nur der Gang zum Ohrenarzt. Dieser löst das Sekret dann mittels Absaugung oder Spülung.
Beachten Sie:
Richten Sie niemals selbst den harten Wasserstrahl ins Ohr. Das Trommelfell ist sehr empfindlich und könnte im Extremfall sogar reißen.
👂🏻 Wie lassen sich verstopfte Ohren reinigen?
Ich möchte Ihnen nun einige Methoden nennen, wie Sie gegen Ohrenschmalz vorgehen können. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Halten Sie sich an die Anleitungen und gehen Sie behutsam vor. Bei einem leichten Drücken oder Jucken können Sie diese Tipps durchaus anwenden. Wenn Sie jedoch unter Schmerzen, Hörverlust, Ohrgeräuschen oder Schwindel leiden, sollten Sie niemals selbst Hand anlegen und unverzüglich einen Ohrenarzt aufsuchen.
◾ Tipp 1 – Ohrenschmalz mithilfe von Wasserdampf lösen:
Mithilfe von Wasserdampf können die Ohren schonend gereinigt werden. Sind beide Ohren verstopft, ist die Anwendung für jedes Ohr einzeln vorzunehmen. Dieses Dampfbad ist übrigens auch ein tolles Hausmittel gegen Ohrenschmerzen.
So geht es:
- Geben Sie auf zwei Liter Wasser einen Esslöffel Kamille. Das Wasser sollte heiß sein, darf aber keinesfalls kochen.
- Nun den Kopf mit einem Handtuch abdecken und das verstopfte Ohr über den Wasserdampf halten. Durch den Kamillendampf wird trockenes Sekret gelöst und der Gehörgang gereinigt. Die Anwendung sollten Sie nach etwa zehn Minuten beenden.
- Das Ohr können Sie anschließend mit lauwarmem Wasser spülen.
Beachten Sie:
Führen Sie Flüssigkeit ins Ohr ein, müssen Sie dieses vorher immer auf Körpertemperatur bringen. Denn ist die Flüssigkeit zu kalt, kann die Temperaturveränderung Schwindel auslösen.
◾ Tipp 2 – Ohrreinigung mit Salzwasser:
Verklumpten Ohrenschmalz können Sie auch mit Salzwasser entfernen. Die Methode ist ebenfalls sanft und lässt sich auch bei Kindern anwenden.
So geht es:
- Lösen Sie einen Teelöffel Salz in 100 Millilitern lauwarmem Wasser auf.
- Geben Sie die Salzwasserlösung in eine Pipette oder eine Sprühflasche.
- Geben Sie die Salzwasserlösung nun ins Ohr und lassen Sie diese etwa eine Viertelstunde einwirken.
- Das Ohr können Sie in der Zwischenzeit mit Watte verschließen.
- Das Ohr anschließend mit lauwarmem Wasser ausspülen.
◾ Tipp 3 – Pflanzenöl bei verstopften Ohren anwenden:
Pflanzenöl kann gegen Ohrenschmalz helfen, da es fettlöslich ist. Wichtig ist, dass Sie dabei zu einem hochwertigen Bio-Öl greifen, damit keine Schadstoffe ins Ohr gelangen können. Mandelöl besitzt zum Beispiel eine hohe Fettlösekraft. Wenn Sie kein Mandelöl zur Hand haben, können Sie aber auch zu einem guten Olivenöl greifen. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Gutes Olivenöl erkennen – Qualitätskriterien die Sie kennen sollten.
So geht es:
- Erwärmen Sie das Öl auf Körpertemperatur.
- Anschließend träufeln Sie einige Tropfen ins Ohr.
- Nach etwa fünf Minuten können Sie das Ohr mit lauwarmem Wasser ausspülen.
Die Anwendung ist auch über Nacht möglich. Dazu sollten Sie das Ohr mit Watte verschließen und am nächsten Morgen gründlich ausspülen.
💡 Helfen all diese Hausmittel nicht, können Sie auch zu einem Mittel aus dem Handel greifen. Empfehlenswert sind beispielsweise diese:
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