Ab an die frische Luft, aufgehängt auf einem Wäscheständer oder doch lieber rein damit in den Trockner? Ich verrate Ihnen meine Tipps zum Wäschetrocknen.
Erinnern Sie sich noch an den frischen Duft, wenn Oma die Wäsche von draußen ins Haus brachte und zusammenlegte? Man konnte den Wind förmlich riechen, der sich durch die Kleidung gepustet hat – künstliche Duftstoffe und Parfüm brauchte damals kein Mensch.
Das Thema „Wäsche trocknen“ begleitet uns bis heute und wird auch noch unsere Enkelkinder beschäftigen, denn es gehört einfach zum alltäglichen Haushalt dazu. Doch wie trocknet man seine Wäsche eigentlich am besten?
Ich behaupte, eine Pauschal-Methode gibt es nicht – es kommt immer auf die Wohnsituation an, auf die entsprechende Wäsche und so manches Mal auch auf das Wetter. Die nachfolgenden Tipps sollen Ihnen helfen, Fehler beim Wäschetrocknen zu vermeiden und ich wette, so mancher Trick ist selbst für eingefleischte Hausfrauen neu.
Der Klassiker – Wäsche trocknen auf der Leine
Ihre Wäsche fühlt sich am wohlsten, wenn sie draußen an der frischen Luft trocknen darf. Ganz klassisch werden dafür Wäscheleinen gespannt – vorausgesetzt, man hat die Möglichkeit dazu.
Eine weitere Voraussetzung ist schönes Wetter, an nasskalten Tagen können Sie sich diese Methode sparen. Bei eisigem Frost allerdings trocknet die Wäsche wieder. Zunächst werden alle aufgehängten Teile hart wie ein Brett, danach aber kuschelig weich. Das ganze nennt man auch Sublimation – wunderbar erklärt im Video
Gehen wir einmal davon aus, dass eine leichte Brise weht und dazu auch noch die Sonne scheint. Dann darf die Wäsche direkt aus der Maschine auf die Leine.
Und so wird’s gemacht:
- Jedes Wäschestück vor dem Aufhängen einmal ausschütteln. So lösen sich Waschfalten.
- Ärmel etc. aus krempeln und glatt ziehen, sodass nichts überlappt.
- Farbempfindliche Wäschestücke auf links drehen, damit sie von der Sonne nicht ausbleichen.
- Benutzen Sie Wäscheklammern! Bei Wind fällt die Wäsche sonst zu Boden.
Wie Sie verschiedene Kleidungsstücke richtig aufhängen, erkläre ich Ihnen im nächsten Abschnitt.
Wäsche trocknen auf dem Ständer
Da nicht jeder die Möglichkeit hat eine Wäscheleine zu spannen und Trockensysteme à la Italien (aus dem Fenster hängend) bei uns nicht gern gesehen sind, steht in fast jedem Haushalt ein Stand-Wäschetrockner. Die Modelle aus Hartkunststoff sind auf jeden Fall praktisch, denn sie lassen sich in den meisten Fällen platzsparend zusammenklappen und vor allem fast überall aufstellen. Wählt man einen Flügelwäschetrockner wird der Platz für die zu trocknende Wäsche sogar noch erweitert. Damit lässt sich Wäsche sowohl in der Wohnung, als auch auf dem Balkon trocknen.
➔ Wäsche richtig aufhängen
Nicht nur beim Wäschewaschen, auch beim Aufhängen kann man Fehler machen. Gerade hochwertige Kleidung soll lange leben, deshalb hier ein paar Techniken, die Sie beherzigen sollten.
- Hängen Sie die Wäschestücke nie zu dicht beieinander – die Wäsche braucht dann länger zum Trocknen!
- Oberteile hängen Sie zuerst auf, und zwar immer versetzt zueinander – so entsteht genug Freiraum zum Trocknen.
- Den Platz daneben nutzen Sie für kleinere Wäsche (Seiflappen, Socken, Slips).
- Lange Kleidungsstücke, etwa Hosen, werden auf die Flügel des Wäscheständers gehängt – weil diese überwiegend höher sind.
- Befestigen Sie die Wäscheklammern so, dass die Wäsche nicht gezerrt oder gedehnt wird, das schadet der Form.
- Damit der Bund an Socken nicht ausleiert, werden sie an der Fußspitze aufgehängt.
- Empfindliche Kleidung wie Blusen, Hemden oder Sakkos hängen Sie am besten auf einen Bügel und diesen dann an den Ständer.
- ⚡ACHTUNG: Wolle verzieht sich auf dem Ständer gern – besser liegend auf einem Handtuch trocknen lassen!
💡TIPP: Unschöne Abdrücke von Wäscheklammern vermeiden Sie, wenn Sie die Klammern an den Nähten setzen. Bei Shirts am besten im Schulterbereich und bei Hosen direkt am Bund.
Wenn der Wäscheständer nicht im Freien stehen kann, wird er in einem warmen Raum (20° sind perfekt) aufgestellt. Lüften nicht vergessen, damit sich kein Schimmel bildet.
💡Übrigens sagt der Deutsche Mieterbund, dass es grundsätzlich erlaubt ist, Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Eine anderslautende Klausel im Mietvertrag ist somit unwirksam.
Wäsche trocknen im elektrischen Trockner
Neben den üblichen Kleidungsstücken müssen auch immer wieder große Wäschestücke in die Waschmaschine und getrocknet werden. Ich denke da beispielsweise an Bettwäsche, Tischdecken und Handtücher – hier ist die Kapazität eines Wäscheständers schnell erschöpft und die Trockenzeit dauert natürlich auch entsprechend länger. Also wundert es nicht, dass inzwischen über 40 Prozent aller deutschen privaten Haushalte einen elektrischen Wäschetrockner besitzen.
Wäschetrockner sind einfach zu handhaben, da sie am Bedienpanel bereits die gängigsten Trockenstufen anzeigen, die dann nur noch ausgewählt werden müssen. Leider kursiert immer noch die Meinung, dass elektrische Wäschetrockner Stromfresser sind. Die Technologie ist inzwischen allerdings so weit fortgeschritten, dass dieses Argument nicht mehr generell gilt. Hier kommt es natürlich auf die jeweilige Art und das Modell an – ein Blick auf das Energielabel hilft.
Zudem gibt es Unterschiede in der Trockentechnologie, sprich Ablufttrockner, Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner. Letztere haben übrigens laut Trocknerland den geringsten Stromverbrauch und schonen außerdem die Wäsche, was bei häufiger Nutzung nicht unerheblich ist. Durch die warme Luft wird die Wäsche schonend getrocknet und kuschelig weich, was Ihnen bei Handtüchern sofort auffallen wird.
Ich persönlich möchte auf meinen Trockner nicht mehr verzichten, in dem ich übrigens auch derbe Arbeitskleidung trockne, die auf einem normalen Wäscheständer mindestens zwei Tage hängen müsste, ehe man sie wieder anziehen kann.
Auch Familien mit Kindern sind mit einem Wäschetrockner gut beraten, denn hier fällt wohl die meiste Wäsche an und im Herbst / Winter ist dieser Haushaltshelfer ohnehin unverzichtbar. Wenn Sie die Wäsche sofort nach dem Trockenvorgang aus der Trommel holen, bleibt sie schön glatt und Sie ersparen sich bei so manchem Stück sogar das Bügeln.
💡Noch ein Tipp zum Schluss: Bevor Sie Wäsche in den Trockner geben, bitte immer das Wäschesymbol prüfen. Es zeigt genau an, ob die Kleidung in den Trockner darf oder nicht.