Erfahren Sie hier, wie Sie Blumenerde selber machen können, was dafür benötigt wird und welchen Nutzen selbstgemachte Erde bringt.
Das Wachstum von Pflanzen ist immer abhängig von der Erde, in der sie leben. Doch so unterschiedlich Blumen und andere Pflanzen sind, so verschieden sind auch die Anforderungen an ihre Lebensgrundlage. Mit den richtigen Komponenten ist es jedoch möglich, selbst eine geeignete Blumenerde herzustellen.
Warum selber Blumenerde mischen?
Für gewöhnlich ist Blumenerde, je nach Marke und Herkunft, relativ leicht zu beschaffen und einfach zu verarbeiten. Daher stellt sich die Frage, warum man sie überhaupt selbst herstellen sollte. Dafür gibt es jedoch ein paar gute Gründe. Diese sind:
- Eine individuelle Herstellung der jeweiligen Anforderungen der Pflanze ist möglich.
- Insgesamt lässt sich die Erde mit relativ unkompliziert zu beschaffenden Rohstoffen herstellen.
- Letzten Endes erweist sie sich als günstiger im Vergleich zur Blumenerde aus dem Handel.
- Viele Produkte auf dem Markt weisen einen hohen Gehalt an Torf auf. Dieser ist einerseits sehr nützlich in Bezug auf den niedrigen pH-Wert und seine Fähigkeit, Wasser gut zu speichern. Ein Problem dabei ist jedoch seine Herkunft. Torf wird aus natürlich entstandenen Mooren entnommen, nachdem diese ausgetrocknet wurden. Infolge der Gewinnung wird nicht nur CO2 freigesetzt, sondern auch ein Lebensraum für Tiere, Pflanzen und wichtige Mikronährstoffe vernichtet. Dementsprechend erweist sich eine selbst hergestellte Blumenerde als nachhaltiger.
Blumenerde selber machen – was gibt es zu beachten?
Blumenerde ist nicht gleich Blumenerde. Dementsprechend sollte im Vorfeld der Herstellung klar sein, welche Ansprüche eine Pflanze an die Erde stellt. Hierbei sollte vor allem nach den folgenden Arten unterschieden werden:
Gartenerde
Eine Erde, die reich an Lehm, Ton oder ähnlichen Substanzen ist. Sie ist nährstoffreich und besitzt dank des Gehalts an Mineralien und Kohlenstoff die besten Bedingungen für vielerlei Arten von Pflanzen.
Lauberde
Sie besitzt einen hohen Anteil an Laub. Zudem wird ein niedriger pH-Wert hergestellt, womit er zu einer guten Grundlage verschiedener Blumen und Gewächse wird. Um Lauberde herzustellen, sammelt man innerhalb eines Herbsts herabgefallenes Laub auf und kompostiert dieses. Innerhalb von zwei Jahren entsteht somit die sogenannte Lauberde.
Universalerde
Hierbei handelt es sich um eine Form von Blumenerde, die für vielerlei Pflanzen infrage kommt. Ihr pH-Wert ist neutral und sie ist reich an Lehm und Humus. Universalerde kann auf unterschiedliche Arten hergestellt werden.
Außerdem ist zu beachten, dass die Herstellung erst dann erfolgt, wenn die Außentemperaturen dies zulassen. So sollte das Thermometer mindestens eine Temperatur von 15 Grad Celsius anzeigen. Auf diesem Weg lässt sich auch gewährleisten, dass die in der Erde enthaltenen Nährstoffe nicht durch zu kühle Temperaturen vernichtet werden.
Wird Kompost zum Selbermachen von Blumenerde eingesetzt, sollte dieser unbedingt frei von Schädlingen oder anderen Krankheiten sein.
Gelagert wird die fertige Erde am besten in einem luftdicht verschlossenen Behälter, bis sie schließlich im Beet eingesetzt wird. Generell ist es sinnvoll, die Erde vor ihrem Einsatz für ein paar Tage im Behälter ruhen zu lassen.
Blumenerde selber machen – Anleitung
Die hier vorgestellte Erde lässt sich praktisch für fast alle Gewächse verwenden und ist sehr einfach herzustellen. Der große Vorteil dieser Erde besteht darin, dass für die Zutaten meist das genommen wird, was gerade zur Verfügung steht. Somit bleibt das Ganze auch relativ günstig.
Um einen Kübel Universalerde selber zu machen, werden (nach Möglichkeit) die folgenden Zutaten benötigt:
- 1 Teil Kokosfasern
- 1 Teil Vermiculite
- 2 Teile Grünschnittkompost
- 1 Handvoll Hornspäne
Das Vermischen erfolgt, indem man sämtliche Zutaten in den Kübel gibt und anschließend gut mit einer Schaufel durchmischt. Wichtig ist, dass der Grünschnittkompost schön reif ist. Die Hornspäne sorgen für genügend Stickstoff in der Erde.
Alternativ lässt sich Universalerde auch auf andere Art herstellen. Insbesondere dann, wenn als Grundlage ein sehr lehmiger Gartenboden zur Verfügung steht. In diesem Fall setzt sich die Universalerde aus den folgenden Komponenten zusammen:
- 45 Prozent Kompost
- 35 Prozent Gartenerde
- 20 Prozent Sand
- Gesteinsmehl
- Kokosfasern
- Hornspäne
Das Vermischen verläuft wieder genauso wie im oben angegebenen Rezept. Die Menge an Kokosfasern sollte so viel betragen, wie Kompost, Gartenerde und Sand zusammen. Beim Gesteinsmehl genügt eine gehäufte Schaufel. In Bezug auf die Hornspäne ist eine Menge von zweieinhalb Kilogramm pro Quadratmeter Erde erforderlich.
Alternativ zum Vermiculite kann auch sogenanntes Perlite genutzt werden. Hierbei handelt es sich um einen Rohstoff, der aus vulkanischem Glas hergestellt wird. Da er die Form von Granulat besitzt, eignet er sich gut für die Drainage in der Erde und verfügt über einige Nährstoffe, die den Pflanzen zugutekommen.
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Kokosfasern können auch durch Holzfasern ersetzt werden. Der Sinn und Zweck ihrer Beimengung besteht darin, den Einsatz von Torf zu vermeiden. Sie speichern das nötige Wasser und sind somit unerlässlich bei der Zusammenstellung einer hochwertigen Blumenerde.
Ist der Einsatz alter Erde möglich?
Sofern auch noch ältere Erde vorhanden ist, kann diese ebenfalls verwendet werden. Wichtig dabei ist allerdings, dass diese im Ofen vorbehandelt wird. Auf diese Weise werden mögliche Schädlinge oder Krankheitserreger in der Erde abgetötet.
Hierzu gibt man die Gartenerde einfach in den Backofen und lässt sie bei 100 Grad sterilisieren.