Buchs war schon in der Antike eine beliebte Gartenpflanze, die in kunstvolle Formen geschnitten wurde. In der Renaissance und im Barock erlebte er dann in Klöstern und herrschaftlichen Gärten ein Comeback. Der Buchsbaum wurde dabei in fantasievolle Figuren und akkurate Rabatteneinfassungen geschnitten. Später übernahm auch die Landbevölkerung diese Beeteinfassungen mit niederen Buchshecken, die bis heute in einen typischen Bauerngarten gehören. Buchskugeln, Buchspyramiden und Buchsspiralen sehen Sie heute meist auch in modernen und asiatischen Gartenanlagen, sowie als dauerhafte Kübelpflanze.
Der kunstvolle Formschnitt wird als Topiari bezeichnet und ist noch in vielen berühmten Gartenanlagen zu bewundern. Andererseits gab es Zeiten, in denen auf jede Schnittmaßnahme verzichtet wurde und so imposante und beeindruckende Buchsbäume heranwuchsen. Solch ein Formschnitt sieht aber wirklich klasse aus, weshalb Sie das bei Ihrem Buchsbaum auch mal ausprobieren sollten.
Buchsbaum richtig pflanzen und pflegen
Buchs wächst langsam und gedeiht am besten auf durchlässigem Boden und einem Platz, der nicht den ganzen Tag in der Sonne liegt. Pflanzen sollten Sie diesen am besten immer bei trübem oder bedecktem Wetter in ausreichend große Pflanzlöcher, die Sie mit Kompost und Langzeitdünger versehen. Anschließend ist nur noch die richtige Pflege des Buchsbaumes wichtig.
Gießen Sie Ihren Buchs anfangs immer regelmäßig und großzügig, damit er gut anwächst. Für ein gleichmäßiges Wachstum sollten Sie ihn zudem einmal im Jahr mit einem schnell wirkenden Mineraldünger oder mit reifem Kompost düngen und auch regelmäßig auf Schädlinge wie z.B. dem Buchsbaumzünsler (siehe WDR-Bericht: Buchsbaum in Gefahr) kontrollieren.
Welche Schnittformen sind möglich?
Buchs ist die perfekte Pflanze für den Formschnitt. Grundsätzlich sind alle Schnittformen möglich, Sie können Ihrer Fantasie dabei also freien Lauf lassen. Ob Sie sich nun für Tierfiguren oder geometrische Formen entscheiden sollten, hängt natürlich von Ihrer übrigen Gartengestaltung ab, denn alles sollte harmonisch zusammenpassen. Mit Buchskugeln und Buchsbaumpyramiden können Sie aber nichts falsch machen, da sie in jeden Garten passen.
Auch als Hecke oder Beeteinfassung liegen Sie mit Buchs immer richtig. Buchselemente können Sie aber auch als Trennung verschiedener Bereiche, als optische Gliederung, für Übergänge, zur Strukturgebung und als Solitäre einsetzen. Auch Problembereiche im Garten können Sie mit einer imposanten Buchsskulptur attraktiv gestalten. Wichtig ist für einen exakten Schnitt nur eine richtige und scharfe Schere, mit der die Triebe sauber abgeschnitten und nicht gequetscht werden. Empfehlenswert ist für diese Arbeit z.B. die besonders handliche Fiskars Buchsbaumschere.
Wann können Sie den Buchsbaum schneiden?
Die ersten zwei bis drei Jahre bekommt die Buchspflanze den so genannten Erziehungsschnitt. Das heißt, er wird zu der gewünschten Form aufgebaut. Lassen Sie ihn einfach nur hochwachsen, bekommen die unteren Bereiche zu wenig Licht und verkahlen. Auch die Verzweigung der äußeren Partien würde nicht angeregt werden. In dieser Zeit schneiden Sie den Buchs zweimal jährlich, und zwar im April und spätestens im September. Dabei schneiden Sie immer nur ein bis zwei Zentimeter des Zuwachses ab. Der Frühjahrsschnitt regt die Pflanze zum kräftigen Wachstum an, während der Herbstschnitt sie nochmals in Form bringt. Ist nun die gewünschte Größe erreicht, dann reicht anschließend nur noch ein Formschnitt pro Jahr. Die beste Zeit dafür ist im Juni. Wichtig ist dann jedoch immer, dass Sie Ihrem Buchs nach dem Schnitt gleich noch die jährliche Düngergabe geben.
Buchsbaum schneiden – ab welcher Höhe?
Das kommt darauf an, wie Sie den Buchsbaum gestalten möchten.
» Hecke:
Für eine Hecke müssen Sie die Pflanzen in den ersten Jahren kräftig zurückschneiden, damit das Wachstum und die Verzweigung angeregt werden.
» Kugeln:
Auch Kugeln können Sie die ersten Jahre mit dem Erziehungsschnitt und einer Drahtschablone formen.
» Pyramiden/Spiralen:
Anders ist es bei Pyramiden und Spiralen. Diese müssen Sie schon als Jungpflanze in die Form wachsen lassen. Bei Pyramiden etwa in einen Obelisken oder eine selbst gemachte Metallform und alle Triebe die darüber hinauswachsen regelmäßig abschneiden.
Für eine Spirale pflanzen Sie mit dem jungen Buchsbaum einen Stab mit ein. In den nächsten Jahren müssen Sie den Haupttrieb dann um den Stab herum leiten. Seitentriebe und Nebentriebe müssen Sie zudem regelmäßig stark kürzen.
» Tierfiguren:
Möchten Sie Tierfiguren heranziehen, sollten Sie eine Formschablone aus festem Draht über die junge Buchspflanze stülpen und anfangs zwei bis drei Mal jährlich die überstehenden Triebe zurückschneiden. Sind die endgültigen Formen erreicht, können Sie die Schablonen entfernen und die Pflanze regelmäßig nachschneiden.
Wie weit darf zurückgeschnitten werden?
Auch hier kommt es auf die Wuchsform an. Anfangs dürfen Sie kräftig zurückschneiden, damit sich genügend Verzweigungen bilden. Hat die Hecke oder die Skulptur die gewünschte Größe und Form erreicht, ist der jährliche Formschnitt ausreichend. Allerdings sollten Sie nur bei bewölktem Wetter schneiden, da die Blätter und jungen Triebe sonst leicht einen Sonnenbrand bekommen und eintrocknen.
Tipp:
Sie können übrigens nicht verholzte Zweige, die beim Buchsbaum schneiden anfallen, als Stecklinge zur Neuanzucht verwenden.
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