Nicht selten kommt es vor, dass sich einige Waschstücke verfärben. Das weiße Shirt ist eher grau und das graue Hemd hat plötzlich einen rosa Schimmer. Sowas passiert jedem einmal. Damit die Kleidungsstücke aber anschließend nicht im Mülleimer landen müssen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Sachen zu entfärben. Dafür müssen Sie keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden. Mit einigen einfachen Hausmitteln lassen sich die meisten Kleidungsstücke schonend und umweltgerecht entfärben. Welche das sind, erläutern wir Ihnen hier.
Warum verfärbt sich Wäsche?
Wäsche verfärbt sich, wenn sie nicht richtig vorsortiert wurde. Wird Weißes mit Weißem gewaschen und dunkle Wäsche landet in einer Trommel, können keine Verfärbungen entstehen. Aber meist nehmen wir es mit der Füllung der Trommel nicht so genau. Da sind plötzlich die roten Socken, welche in der Bettwäsche noch Platz haben oder das neue dunkelblaue T-Shirt wandert in die helle Wäsche. In Singlehaushalten wird die Wäsche häufig kaum vorsortiert, schließlich muss die Trommel ausgelastet werden. Besonders gefährlich wird es, wenn das bunte Wäschestück gerade erst angeschafft wurde und zum ersten Mal in der Waschmaschine landet. Dann ist meist überschüssige Farbe in den Fasern enthalten, welche beim Waschen abgegeben wird und in die übrigen Textilien eindringt.
Während hochwertige Textilien im Schonwaschgang meist keine Farbe abgeben, ist dies bei minderwertigeren Wäschestücken nicht garantiert. Dann kann es auch bei 40 Grad durchaus vorkommen, dass die Wäsche Verfärbungen aufweist. Wenn bunte Kleidungsstücke versehentlich in die Kochwäsche geraten, ist das Risiko groß, dass die Wäsche sich verfärbt.
» Tipp: Weiße Wäsche sollte stets separat gewaschen werden. Sie kann sich nicht nur verfärben, sondern auch einen Grauschleier bekommen, wenn sich Farb- oder Schmutzpartikel darauf anlagern.
Wie funktioniert ein industrieller Entfärber?
Handelsübliche Entfärber umschließen die Farbpartikel, welche für die Verfärbung verantwortlich sind. Danach werden die verkapselten Farbpartikel vom Gewebe gelöst und entfernt. Ein Vorteil ist, dass die Originalfarbe der Wäschestücke dabei nicht angegriffen wird.
Industrielle Entfärber richtig anwenden
❶ verfärbte Textilien in die Trommel einfüllen
❷ kein Waschmittel dazugeben
❸ auf der Gebrauchsanleitung angegebene Temperatur einstellen
❹ Waschprogramm ohne Vorwäsche starten
❺ Entfärber in das Waschmittelfach geben
❻ mit Wasser nachspülen
❼ Waschprogramm wie üblich beenden
» Achtung: Chemische Entfärber sind aggressiv und vor der Anwendung sollte stets ein Farbtest durchgeführt werden. Hierfür wird das Wäschestück an einer unauffälligen Stelle mit dem Produkt behandelt und Sie überprüfen, wie sich die Farbe nach etwa 30 Minuten verändert hat.
Weiße Wäsche und Bleichmittel
Zwischen Entfärbern und Bleichmitteln gilt es, einen Unterschied zu machen. Entfärber sind für Buntwäsche verwendbar. Mit Bleichmitteln können allein weiße Textilien behandelt werden. Bleichmittel lösen nicht nur die losen Farbpartikel der Verfärbung, sondern entziehen dem Stoff generell Farbe. So würde das Wäschestück nach der Behandlung zwar entfärbt erscheinen, aber auch um einige Nuancen blasser, da auch die Originalfarbe gelöst wird. Bleichmittel sind die beste Waffe gegen Grauschleier. Auf Buntwäsche angewandt, verwandeln sich kräftige leuchtende Farben in sanfte Pastelltöne.
Die besten Hausmittel gegen Verfärbungen
❖ Natron
Natron ist seit jeher die erste Wahl, wenn es darum geht, Kleidungsstücke mit natürlichen Hausmitteln von überschüssiger Farbe zu befreien. Zunächst wird Natron in eine Schüssel mit heißem Wasser gegeben. Die verfärbten Kleidungsstücke gibt man hinein und lässt diese mehrere Stunden, bevorzugt über Nacht einwirken. Nachdem die Wäsche aus dem Natronbad befreit wurde, wird sie anschließend ganz normal gewaschen. Sind die Verfärbungen noch deutlich sichtbar, kann auch in die Trommel der Waschmaschine noch etwas Natron gegeben werden.
» Tipp: Wer kein Natron im Haus hat, kann alternativ auch Backpulver verwenden.
Sollte es sich nur um kleinere Flecken handeln und die Textilien nicht großflächig verfärbt sein, ist es ausreichend, die Wäsche mit Natron oder Backpulver vorzubehandeln. Die betroffene Stoffpartie wird leicht angefeuchtet und Sie geben Natron oder Backpulver direkt darauf. Wird das Pulver leicht in das Gewebe einmassiert, erhöht sich die Wirkung. Wurde das Pulver aufgetragen und konnte kurz einwirken, wird die Wäsche wie gewohnt in der Maschine gewaschen.
❖ Essig
Essig wird wohl beinahe jede Hausfrau besitzen. Damit ist ein Hausmittel gegen Verfärbungen immer griffbereit. Die verfärbte Wäsche wird auch hier zunächst in heißem Wasser eingeweicht. Diesem geben Sie etwas Essig hinzu. Diese Methode ist etwas gewöhnungsbedürftig, der unangenehme Essiggeruch mag zunächst abstoßen. Da die Textilien aber anschließend wie gewohnt in der Waschmaschine gereinigt werden, ist nicht mit einer nachhaltigen Geruchsbelästigung zu rechnen.
❖ Zitronensäure
Wer keinen Essig verwenden möchte, kann auch auf Zitronensäure zurückgreifen. Die Vorgehensweise ist identisch. Die Wäsche muss nicht über Nacht eingeweicht werden. Ein bis zwei Stunden reichen in der Regel aus. Anschließend ist das Kleidungsstück gründlich auszuwaschen oder am besten ebenfalls in der Waschmaschine zu reinigen.
❖ Gebissreiniger
Ein Geheimtipp bei der Entfärbung von Textilien ist Gebissreiniger. Sie lösen einige Tabs in einer mit heißem Wasser gefüllten Schüssel auf und geben die verfärbte Bekleidung anschließend in die Lösung. Die Einwirkzeit sollte hier mindestens zehn Stunden betragen. Am besten belassen Sie die Wäsche auch hier über Nacht in der Lösung. Anschließend folgt ein Waschgang in der Maschine. Bei stark verfärbten Textilien können noch ein bis zwei Tabletten direkt in die Maschine gegeben werden.
❖ Spülmaschinentabs
Auch Spülmaschinentabs eignen sich, um Textilien zu entfärben. Lösen Sie etwa vier bis fünf Tabs in lauwarmem Wasser auf. Anschließend geben Sie die verfärbte Wäsche dazu und gießen mit heißem Wasser auf. Die Kleidung muss komplett von der Flüssigkeit bedeckt sein. Die Einwirkzeit beträgt hier mindestens zwölf Stunden. Danach wird das Wäschestück gut abgespült und in der Waschmaschine wie gewohnt gereinigt.
Weiße Wäsche natürlich bleichen
Weißes bleibt nicht automatisch Weiß. Mit der Zeit legt sich ein grauer Schleier über die Wäsche. Ebenso neigt weiße Wäsche nach längerer Nutzung zum Vergilben. Der Handel bietet Bleichmittel auf Chlorbasis an. Doch auch mit einfachen Hausmitteln ist es möglich, die Wäsche wieder strahlend Weiß zu bekommen.
❖ Weißer Essig
Essig schafft es nicht nur, Schmutz und Flecken zu lösen, er sorgt zudem dafür, dass sich die Wäsche weich und kuschelig anfühlt. Damit werden chemische Weichspüler überflüssig. Die Wäsche wird wie gewohnt in die Waschmaschine gefüllt. Auch das Waschmittel füllen Sie wie üblich ein. Zusätzlich wird maximal eine Tasse Weißer Essig dazugegeben. Diese Angabe bezieht sich auf eine volle Waschladung. Waschen Sie nur wenige Wäschestücke, ist eine halbe Tasse vollkommen ausreichend.
» Tipp: Bei starken Verfärbungen sollten die betreffenden Stellen etwa sechs Stunden mit Essig vorbehandelt werden.
❖ Zitrone
Die Reinigungswirkung der Zitrone ist weithin bekannt. In diesem Fall ist Zitronensaft auch als natürliches Bleichmittel eine Option. Ganz nebenbei verschwinden auch unschöne Flecken. Leichtere Verfärbungen lassen sich entfernen, wenn zwei Zitronen in Scheiben geschnitten und in einem Topf mit Wasser aufgekocht werden. In diesen Sud wird die Wäsche für ein bis zwei Stunden eingeweicht. Anschließend folgt die normale Maschinenwäsche.
Stärker vergraute Wäsche kann in einer Lösung eingeweicht werden, welche Sie aus Seife, Zitronensaft und Salz herstellen. Die Wäsche wird für mehrere Stunden in dieser Lösung belassen und anschließend gut ausgespült und an der Luft getrocknet.
❖ Milch
Ist empfindliches Gewebe von einem Grauschleier betroffen, können scharfe Bleichmittel den Stoff zusätzlich angreifen. Eine Alternative bietet die Behandlung mit Vollmilch. Die Wäsche wird für einige Stunden in Milch eingeweicht und anschließend gut ausgespült.
So bleibt Weißes länger Weiß
Damit weiße Wäsche ihre Leuchtkraft behält und nicht grau und matt erscheint, ist einiges an Pflege notwendig. Die Bildung von gelben Flecken auf weißer Wäsche kann weitgehend vermieden werden, wenn es unterlassen wird, Parfüms und Deodorants mit dem Stoff in Kontakt zu bringen.
- Empfindliche Polyester-Mischgewebe sollten niemals mit chemischen Bleichmitteln behandelt werden. Polyester und Chlor vertragen sich nicht. Es kommt zu einer Reaktion, welche weiße Wäsche vergilben lässt.
- Weiße Wäsche sollte nicht auf einem kühlen und finsteren Wäscheboden getrocknet werden. Trocknet Weißwäsche im Freien, ist die UV-Strahlung förderlich für saubere und strahlend weiße Wäsche.
Wie vermeide ich Verfärbungen auf Wäschestücken?
Neue Wäschestücke sollten Sie niemals mit andersfarbigen Kleidungsstücken in die Maschine geben. Generell ist die Wäsche vorzusortieren. Ähnliche Farbtöne verfärben sich seltener.
» Tipp: Eine grobe Unterteilung in weiße, farbige und dunkle Wäsche ist unerlässlich.
Für Buntwäsche sollte nicht auf ein herkömmliches Vollwaschmittel ausgewichen werden, denn dieses enthält Bleichmittel. Spezielle Color-Waschmittel kommen ohne Bleichmittel aus und schonen die Farben.
Nehmen Sie es mit der Trennung der Kleidungsstücke nicht so genau, sollte nicht auf Farbfangtücher, wie z.B. diese hier verzichtet werden. Diese kleinen Tücher sind in Supermärkten und Drogerien erhältlich und werden einfach mit der Wäsche in die Trommel gegeben. Auslaufende Farben werden durch die Tücher recht gut aufgenommen und Verfärbungen können dadurch weitgehend vermieden werden.