Möchten Sie Wildvögel im Garten füttern, ist es empfehlenswert, das Futter selbst herzustellen. Wir zeigen Ihnen, wie einfach das ist.
Besonders im Winter ist es besonders schön, Wildvögel im Garten zu beobachten. Wie sie die angebotenen Meisenknödel verzehren oder ins aufgestellte Futterhäuschen fliegen. Leider ist das auf dem Markt erhältliche Futter nicht immer ganz optimal für die Tiere. In ihnen befinden sich zum Teil Samen, die für die Gesundheit der Vögel schädlich sein können. Eine Alternative besteht darin, das Futter einfach selbst herzustellen. Im Grunde ist dies mit den richtigen Rezepten ganz einfach. Wobei man vor allem wissen sollte, mit welchen Futtermitteln man welche Vögel anlockt.
Warum es wichtig ist, Vögel im Garten zu füttern
Besonders in kälteren Zeiten wenn es friert, kann es für wildlebende Vögel überlebenswichtig sein, Gärten nach Futterhäuschen und Ähnlichem abzusuchen. Denn im Winter bei Schneefall und Eis finden die meisten Vögel nicht mehr genügend Nahrung. Schlimmstenfalls bedeutet dies das Ende eines Vogellebens, was sich mit der Gabe von Futtermitteln ganz einfach vermeiden lässt.
Doch nicht nur im Winter kann es sinnvoll sein, die Wildvögel zu füttern. Bei wärmeren Temperaturen, speziell im Frühjahr, bauen die Vögel ihre Nester und ziehen ihre Jungen auf. Während dieser Zeit stehen die Tiere stark unter Stress, da sie ständig Futter suchen müssen. Bekommen sie dieses jedoch im Garten frei angeboten, fällt ihnen die Aufzucht des Nachwuchses etwas leichter.
Aber warum ist es denn nun so wichtig, Wildvögeln zu helfen? Die Antwort auf diese Frage ist recht deprimierend. Denn die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass es immer weniger Wildvögel gibt und manche sogar kurz davor sind, zu den aussterbenden Arten zu gehören. Die Fütterung der Vögel ist ein relativ einfaches Mittel, um diesen Prozess zu beeinflussen. Daher ist eine ganzjährige Fütterung durchaus empfehlenswert.
Welche Vögel fressen was?
Um gezielt bestimmte Vogelarten in den eigenen Garten zu locken ist es wichtig zu wissen, welches Futter sie bevorzugen. Ebenso wichtig kann dieser Aspekt sein, wenn die speziell in der Gegend angesiedelten Vögel unterstützt werden sollen.Grundsätzlich unterscheiden sich die hierzulande angesiedelten Wildvögel in dreierlei Arten:
Weichfutterfresser | Sie bevorzugen weiches Futter, das sich leicht verzehren lässt. Mit dazu gehören zum Beispiel Amsel, Star und Rotkehlchen. |
Körnerfresser | Sonnenblumenkerne und anderes, grobkörniges Futter wird sehr gut von ihnen angenommen. Fink, Dompfaff und Sperling lieben dieses Futter. |
Allesfresser | Sie nehmen mit allem vorlieb, was ihnen angeboten wird. Meise, Kleiber und Specht kann man also mit jedem Futter begeistern. |
Innerhalb eines ausgewogenen Vogelfutters sind die folgenden Bestandteile enthalten:
- Rosinen
- Mehlwürmer (oder andere getrocknete Insekten)
- Sonnenblumenkerne
- Vollkornhaferflocken
- Nüsse (ideal sind Wal-, Erd- und Haselnüsse)
- Fett (Kokosfett) zum Binden
Absolut vermieden werden sollten dagegen zum Beispiel Küchenabfälle, Bratfett oder Gewürze. Sie schaden der Gesundheit der Tiere und können unter Umständen sogar Allergien auslösen.
Viele Vögel sind übrigens auch frischem Obst nicht abgeneigt. Ein halber, aufgeschnittener Apfel kann zum Beispiel für Amseln und Stare sehr attraktiv sein.
Selbst hergestelltes Vogelfutter – Ein Grundrezept
Das Grundrezept für Wildvogelfutter ist ganz leicht zusammenzustellen. Ob man das Futter nun im Vogelhäuschen auslegen möchte oder als halbe Kokosschale anbieten will, ist dabei unerheblich. Wichtig ist nur, dass bei Letzterem genügend Fett zum Aushärten genutzt wird. Alles andere wird als Streufutter bezeichnet und kann lose verfüttert werden.
Für die Zubereitung von Streufutter wird idealerweise eine Mischung aus den oben genannten Futtermitteln hergestellt. Möchte man das Futter in diverse Behälter zum Aufhängen füllen, nutzt man am besten die folgenden Zutaten:
- 250 g Kokosfett (alternativ bietet sich auch Rindertalg oder Butterschmalz an)
- 500 g Haferflocken
- Rosinen (ungeschwefelt)
- Körnermischung (Sonnenblumenkerne, Erd- und Walnüsse, Leinsamen, etc.)
- Schuss Öl, z.B. Olivenöl
Zunächst wird das Fett in einem Topf erhitzt, so dass es vollständig schmilzt aber keinesfalls kocht. Das Fett wird anschließend zusammen mit dem Öl auf die Körnermischung gegeben und gut miteinander vermischt. Im Anschluss kann man die Mischung in unterschiedliche Behälter füllen und muss sie dann nur noch aushärten lassen, bevor man sie im Garten aufhängt.
Gefüllte Kokosnuss-Schalen
Auf dem Markt sind sie erhältlich, doch kann man sie ganz einfach selbst herstellen. Hierzu werden zunächst zwei Löcher in eine Kokosnuss gebohrt und die Kokosmilch abgelassen. Danach sägt man die Nuss in zwei Hälften und entfernt das Fruchtfleisch.Nun versieht man die Löcher mit einer Sitzmöglichkeit für die Vögel. Diese kann aus einem einfachen Ast bestehen, der von innen in das gebohrte Loch gesteckt wird. Die oben beschriebene Futtermischung wird in die Kokosnuss gefüllt und muss nun aushärten. Im kalten Zustand kann dieser Leckerbissen dann den Vögeln angeboten werden.
Futterglocken mit Blumentöpfen
Blumentöpfe aus Ton haben den Vorteil, dass keine große Vorbereitung erforderlich ist, bevor man sie mit Futter befüllen kann. Zudem kann man sie wiederverwenden und sie sind leicht zu reinigen. Wichtig ist nur, dass der Topf zunächst mit einer Schnur bestückt wird, an der man ihn später aufhängen kann.Das Futter wird nun in den Topf gegeben und trocknen gelassen. Wer möchte, kann auch hier wieder einen Ast in die Mitte des Futters stecken, damit sich die Vögel später leichter festhalten können. Ist die Masse kalt, kann man den Topf aufhängen.
Zubereitung mit Ausstechformen
Um diese Variante zu nutzen, sind unterschiedliche Ausstechformen erforderlich. Sie werden auf ein Backblech gelegt, das mit Backpapier belegt wurde. In die Förmchen gelangt nun die Futtermasse, die anschließend einfach erkalten muss, ehe man sie aus den Förmchen entfernen kann.Wer möchte, kann vor dem Erkalten eine Schnur in die warme Masse einbringen. Andernfalls lässt sich danach auch vorsichtig ein Loch in die fertigen Leckerbissen bohren, durch die man dann den Faden ziehen kann.
Weitere Ideen nutzen
Statt dem Blumentopf oder einer Kokosnussschale lassen sich auch noch andere Dinge nutzen, um das Vogelfutter möglichst naturnah im Garten aufzuhängen. Meisenknödel können zum Beispiel ganz einfach selbst hergestellt werden, indem die zubereitete Futtermasse einfach zu Knödeln geformt und mit einer Schnur versehen wird.Alternativ bieten sich noch folgende Optionen an:
- Tannenzapfen befüllen:
In den Zwischenräumen des Zapfens haftet das Futter ebenso gut. Zudem sie vor allem kleinere Vögel anlocken und sich größere Vögel an ihnen nicht festhalten können. - Baumrinde:
Das Vogelfutter einfach auf ihr verteilen oder in die Ritzen schmieren. Sie kann auf dem Balkon ausgelegt oder sogar aufgehängt werden. - Tassen:
Keramiktassen sind ebenfalls zur Nutzung geeignet. Doch sollte man hier in jedem Fall eine Aufsitzmöglichkeit anbieten, da sich die Vögel andernfalls nur schlecht am glatten Material festhalten können. - Orangenhälften:
Sie werden mit ein paar Holzspießen durchstochen und mit Futter gefüllt. Eine sehr natürliche Alternative zur Kokoshälfte.