Wer kennt es nicht? Man steht morgens vor dem Spiegel und merkt, dass das Haar wieder etwas dünner geworden ist. Haarausfall und dünnes Haar sind weitverbreitet und betreffen daher viele von uns. Doch keine Sorge, es gibt einige einfache und effektive Methoden, mit denen man die Haargesundheit verbessern kann.
Ursachen von Dünnem Haar und Haarausfall
Unsere Kopfhaut ist von etwa 100.000 bis 150.000 Haaren bedeckt, die von den Haarwurzeln entspringen. Leider ist jedoch nicht jedem die volle Pracht dieses Haarschopfes gegönnt. Die Gründe für Haarausfall und dünner werdendes Haar können ähnlich sein, auch wenn es sich um unterschiedliche Probleme handelt. Verschiedene Faktoren wie das ganz normale Altern, genetische Veranlagung, hormonelle Schwankungen, Ernährungsdefizite oder Stress können sowohl Haarausfall als auch das Dünnerwerden der Haare beeinflussen.
Schon gewusst?
Bei einem Verlust von mehr als 100 Haaren pro Tag über einen längeren Zeitraum spricht man von krankhaftem Haarausfall (Alopezie). In solchen Fällen ist die genaue Bestimmung der Ursache für eine zielgerichtete Behandlung entscheidend.
Verschiedene Arten von Haarausfall
Haarausfall und dünner werdendes Haar sind im Alter ganz normal. Dieser natürliche Prozess ist genetisch bedingt und betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Während es sich um einen normalen Teil des Alterungsprozesses handelt, gibt es allerdings auch andere Formen, die nicht ausschließlich auf das Alter zurückzuführen sind.
Hormonell bedingter Haarausfall
Hormonell bedingter Haarausfall, auch als androgenetische Alopezie bezeichnet, betrifft Männer und Frauen unterschiedlicher Altersgruppen gleichermaßen. Er hat genetische Ursachen und wird von einem Hormon namens Dihydrotestosteron (DHT) beeinflusst. Bei Männern zeigt sich dies oft in Form von Geheimratsecken, während Frauen ihr Haar allmählich ausdünnt.
Diffuser Haarausfall
Diffuser Haarausfall (Diffuse Alopezie) bedeutet, dass die Haare gleichmäßig ausdünnen, ohne klare kahle Stellen. Stress, schlechte Ernährung, Medikamente oder Hormonschwankungen können die Ursachen sein. Bei Frauen tritt diese Form vermehrt nach einer Geburt oder in den Wechseljahren auf. Dieser Haarausfall kann nur vorübergehend oder leider auch dauerhaft sein.
Kreisrunder Haarausfall
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper seine eigenen Haarfollikel angreift. Das führt zu runden, kahlen Stellen auf der Kopfhaut oder sogar am Körper. Die genaue Ursache ist nicht ganz klar. Der Verlauf von kreisrundem Haarausfall ist unvorhersehbar – in vielen Fällen wachsen die Haare von selbst wieder nach, doch in einigen Fällen bleiben die kahlen Stellen bestehen.
Vernarbender Haarausfall
Vernarbender Haarausfall, auch Alopecia cicatricalis genannt, ist selten und entsteht durch Narbenbildung in den Haarfollikeln aufgrund von Infektionen, Entzündungen oder Akne. Betroffen sind Erwachsen, sowie Jugendliche und Kinder. Es entstehen haarlose, blasse Stellen, die jucken oder sich sogar entzünden können. Dieser Haarausfall ist zumeist dauerhaft und erfordert eine komplexe Behandlung unter ärztlicher Aufsicht.
Behandlung von Dünnem Haar und Haarausfall
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Haare dünner werden oder ausfallen, kann dies unangenehm und belastend sein. Wie oben beschrieben, können verschiedene Ursachen dafür verantwortlich sein. Hier sind einige Ansätze für die Bewältigung von Haarausfall.
Identifikation der Ursachen: Der erste Schritt zur Lösung von Haarproblemen ist die Identifikation der Ursachen. Dies kann alters oder genetisch bedingt sein, aber auch durch Stress, Ernährung, sowie bestimmte Medikamente ausgelöst werden. Ein Gespräch mit ihrem Arzt oder einem Dermatologen kann helfen, die genaue Ursache festzustellen.
Stressreduktion: Unser Alltag lässt kaum Zeit für Entspannung und Erholung, die Folge ist die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen, die das Wachstum der Haare hemmen, sowie Botenstoffe freisetzen, die einen Prozess in Gang bringen, der zu Haarausfall führt. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder einfach nur ein gemütlicher Spaziergang helfen uns im Alltag, Stress abzubauen.
Ernährung anpassen: Wer sich nicht ausgewogen ernährt, wird mit Mangelerscheinungen zu kämpfen haben. Besonders ein Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen wie Eisen, Zink und B-Vitaminen kann zu Haarausfall und dünnem Haar führen. Die richtige Ernährung kann ebenso als „Nervennahrung gegen Stress“ dienen und bildet somit eine solide Basis für gesundes Haar.
Medizinische Unterstützung: Krankhafter Haarausfall, auch als pathologischer Haarausfall bezeichnet, erfordert in der Regel eine gezielte medizinische Behandlung.
Grunderkrankung behandeln: Wenn dünnes Haar oder der Haarausfall im Zusammenhang mit einer anderen Krankheit stehen, sollte diese gezielt behandelt werden.
Hinweis: Bei krankhaftem Haarausfall ist die ärztliche Konsultation für eine präzise Diagnose und individuelle Behandlung unerlässlich.
Wann helfen Haushaltstipps bei dünnem Haar und Haarausfall?
Hausmittel sind nicht immer die Lösung für alle Haarprobleme und vermögen schweren Haarausfall nicht zu heilen. Dennoch erweisen sie sich bei leichtem bis mäßig diffusem Haarausfall, der häufig durch Stress, unzureichende Ernährung oder hormonelle Schwankungen verursacht wird, als hilfreich.
In diesen Fällen, in denen der Haarausfall bislang nicht stark ausgeprägt ist, können Hausmittel wie Bier-Spülungen oder Kopfhautmassagen positive Ergebnisse erzielen. Denn sie tragen dazu bei, die Struktur und Gesundheit der Haare zu verbessern und wirken sogar bei dünnem Haar unterstützend, indem sie die Haarwurzeln stärken.
Tipps bei dünnem Haar und Haarausfall
Mit den folgenden Tipps können Sie ihr Haar stärken und das Wachstum fördern.
- Haare mit Bier waschen
Bier ist nicht nur wohlschmeckend, sondern auch reich an B-Vitaminen durch die enthaltene Hefe. Und diese ist bekannt dafür, das Haar zu stärken und dessen Wachstum zu fördern. Waschen Sie ihr Haar einfach wie gewohnt und spülen es anschließend mit Bier. Wem der Geruch zu unangenehm ist, spült die Haare noch einmal gründlich mit Wasser nach.
- Kopfhautmassage
Die regelmäßige sowie gleichzeitig entspannende Massage der Kopfhaut fördert die Durchblutung und verbessert die Nährstoffzufuhr der Haarwurzeln, was wiederum das Wachstum anregt. Nehmen Sie sich täglich einige Minuten Zeit, Ihre Kopfhaut mit sanften, kreisenden Bewegungen zu massieren.
- Eigelb-Rum-Olivenöl-Maske
Ich gebe es zu, die Mischung hört sich etwas gewagt an, doch die Eigelb-Rum-Olivenöl-Maske ist ein wahres Wundermittel für ihr Haar. Eigelb nährt das Haar mit Proteinen und Fetten, Rum regt die Kopfhaut an und das Olivenöl spendet Feuchtigkeit. Für die Anwendung werden die Zutaten gemischt und auf das leicht feuchte Haar aufgetragen. Bedecken Sie ihr Haar mit einer Plastiktüte sowie einem Handtuch und lassen Sie die Maske etwa eine Stunde einwirken. Anschließend gründlich ausspülen.
- Brennnesseltrieben und Klettenwurzelextrakt
Lassen Sie junge Brennnesseltriebe in Spiritus ziehen und reiben Sie Ihre Kopfhaut mit dem Extrakt ein. Die Wirkung dieses Mittels wird verstärkt durch den Zusatz von Klettenwurzeln.
- Milde Haarpflegeprodukte
Sulfate sind aggressive Waschsubstanzen, die sogar im Waschmittel enthalten sind, welches wir täglich in unsere Waschmaschine geben. Sulfatfreie Shampoos und Conditioner sind sanfter zur Kopfhaut und zum Haar. Sie reinigen, ohne die natürlichen Fette der Kopfhaut zu entfernen und das Haar auszutrocknen. Das ist besonders für dünnes Haar wichtig, das anfälliger für Schäden ist. Sie können ihr Shampoo auch verdünnen, dann ist es noch sanfter.
- Aloe-Vera-Gel
Aloe Vera ist bekannt für seine beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften. Tragen Sie Aloe-Vera-Gel direkt auf die Kopfhaut auf und massieren Sie es sanft ein. Lassen Sie das Gel etwa 30 Minuten einwirken, bevor die Haare mit lauwarmem Wasser ausgespült werden. Diese Behandlung kann gern mehrmals wöchentlich wiederholt werden. Eine selbst hergestellte Spülung aus Aloe Vera wirkt ebenso effektiv.
- Grüner Tee
Die Antioxidantien im grünen Tee, insbesondere die Catechine, können dazu beitragen, das Haarwachstum zu fördern. Verwenden Sie abgekühlten grünen Tee als natürliche Haarspülung, um die Kopfhaut zu behandeln und die Haarfollikel zu stärken.
- Kokosöl und Arganöl
Probieren Sie doch mal natürliche Öle für die Pflege Ihrer Haare – sie sind reich an Fettsäuren und Vitaminen, die Ihr Haar nähren und stärken können. Einfach vor dem Schlafengehen eine kleine Menge Kokosöl oder Arganöl sanft in die Haarspitzen und die Kopfhaut einmassieren, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen gründlich ausspülen.
- Seidehaube / Satinhaube
Eine effektive Methode zur Reduzierung von Haarbruch ist die Verwendung einer Seidenhaube oder Satinhaube für die Nacht. Diese Hauben umschließen das Haar sanft und schützen es vor Reibung, die durch Bewegungen im Schlaf entsteht. Sie sind besonders hilfreich für längeres, dünnes Haar, das ohnehin anfällig ist.
TIPP: Ich empfehle Ihnen, ein Produkt aus 100 Prozent Maulbeerseide, da sie als wertvollste Seidenart gilt. Eine hochwertige Schlafmütze aus 100 % Seide finden Sie bei PAPU Momme.
- Sanftes Haarstyling
Vermeiden Sie straffe Frisuren und aggressives Bürsten. Sanftes Styling hilft, Haarbruch zu vermeiden und unterstützt die Gesundheit ihrer Haare.
Denken Sie daran, jeder Haartyp ist unterschiedlich, und was für den einen funktioniert, muss nicht unbedingt bei einem anderen helfen. Experimentieren Sie ein wenig und finden Sie heraus, was Ihr Haar auf natürliche Weise stärkt und somit den Haarausfall reduziert sowie dünnes Haar stärkt.