Das Geld reicht einfach nie? Dann sollten Sie anfangen ein Haushaltsbuch zu führen. So können Sie sehen, wo das Geld bleibt und wo Sie welches einsparen können.
Wenn der Monat beginnt und der Lohn überwiesen wird, dann sieht es auf dem Konto meist richtig gut aus. Doch dann der Schock: schon in der Mitte des Monats wird das Geld knapp. Und das passiert nicht nur Menschen, die durchschnittlich verdienen, sondern auch denen, die relativ viel verdienen. Wer sein Geld nicht im Auge behält, der neigt einfach dazu viel zu viel auszugeben. Die Folge: am Ende des Monats muss geknausert werden was das Zeug hält, damit man am 30. bzw. 31. des Monats nicht mit einem leeren Portemonnaie dasteht.
Doch warum machen sich viele überhaupt so einen Stress? Es ist schließlich ziemlich einfach sein Geld im Blick zu behalten und so gut den Monat über damit klar zu kommen. Dafür müssen Sie lediglich ein Haushaltsbuch führen. Klingt altmodisch? Das mag sein, aber Sie glauben gar nicht, wie viele Leute sich erschrecken, wenn sie das erste Mal ein Haushaltsbuch führen und schwarz auf weiß sehen, wie viel Geld sie (teils verschwenderisch) ausgeben. So ein Haushaltsbuch bringt also nur Vorteile.
Vorteile eines Haushaltsbuches
In einem Haushaltsbuch werden jeden Monat die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, sodass man seine finanzielle Situation jederzeit im Blick hat und am Ende des Monats auch sehen kann, wo es noch Einsparpotential gibt. Denn notieren Sie erst einmal jeden einzelnen Kaffee, den Sie sich unterwegs holen, dann werden Sie sicherlich große Augen machen, wenn Sie am Ende des Monats sehen wie viel Sie das insgesamt gekostet hat. Die meisten Menschen haben oft nur die großen Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Handyvertrag und Co. im Kopf. Wenn man diese Posten vom Lohn abzieht, sollte eigentlich noch genügend Geld für den Rest des Monats übrig bleiben. Doch oftmals ist es eben nicht so. Einfach, weil sie die ganzen kleinen Ausgaben, gar nicht im Blick haben. Deshalb macht es wirklich Sinn ein Haushaltsbuch zu führen. Es:
- gibt Kontrolle über die Einnahmen und Ausgaben.
- regt zum Nachdenken über das Konsumverhalten an.
- zeigt auf wo die finanziellen Grenzen liegen.
- hilft beim Sparen.
- schützt vor finanziellen Engpässen.
Welche Arten von Haushaltsbüchern gibt es?
❍ Papierform:
Früher hat man den Begriff „Haushaltsbuch“ eins zu eins übernommen und wirklich ein richtiges Buch geführt. Heute machen das aber nur noch die wenigsten. Einfach, weil Computer, Tablet und Smartphone es uns heute ziemlich einfach machen. Sie können das Haushaltsbuch natürlich aber trotzdem schriftlich führen. Vielleicht hilft Ihnen ja diese Form dabei das Haushaltsbuch täglich zur Hand zu nehmen und alles wichtige darin zu notieren. Wenn Sie das Layout für das Haushaltsbuch nicht selber erstellen möchten, dann können Sie natürlich kostenlos Vorlagen ausdrucken. Die Haushaltsbuch-Vorlage des Beratungsdienstes der Sparkassen-Finanzgruppe gefällt mir persönlich zum Beispiel besonders gut:
➭ Haushaltsbuch-Vorlage (PDF zum Ausdrucken)
❍ PC-Tools:
Natürlich gibt es auch genügend Programme für den PC, die es ungemein erleichtern ein Haushaltsbuch zu führen. Wem das klassische Haushaltsbuch in Papierform also zu altbacken ist und wer eh täglich am PC sitzt, für den sind PC-Programme natürlich genau das Richtige. Hier lassen sich die Einnahmen und Ausgaben schnell erfassen, sodass ein guter Überblick darüber entsteht. Das Tolle: derartige Programme bieten umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten, die dabei helfen das Einsparpotenzial zu identifizieren. Empfehlenswerte und vor allem kostenlose Haushaltsbücher für den PC sind beispielsweise:
➭ korAccount
➭ Money Manager Ex
➭ Excel Haushaltsbuch
❍ Apps:
Wer auch unterwegs seine Kosten immer im Auge behalten möchte, der kann sich natürlich auch eine entsprechende App auf sein Smartphone laden. So können Sie, wenn Sie z.B. ein Schnäppchen oder Ähnliches sehen, vorher prüfen, ob dieses noch in Ihr Budget passt oder ob diesen Monat noch andere Ausgaben auf dem Plan stehen. Empfehlenswerte Apps für das Smartphone sind z.B.:
➭ Ausgaben Manager – Tracker (Download für iOS/Download für Android)
➭ Monefy – Money Manager (Download für iOS/Download für Android)
So führen Sie das Haushaltsbuch richtig
PC-Programme und Apps bieten in der Regel schon eine Vorlage für die richtige Führung des Haushaltsbuches. Wer es jedoch per Hand in einem Buch führen möchte, der weiß meist nicht, wie er dabei vorgehen muss. Deshalb hier die wichtigsten Punkte im Überblick:
• Einnahmen:
Zunächst einmal sollten Sie alle regelmäßigen Einnahmen wie Gehalt/Lohn, Sozialbezüge, Renten, Kindergeld, Zusatzverdienste, usw. notieren. Sprich also alles das, was Sie wirklich jeden Monat als Plus auf Ihrem Konto verbuchen können. Dazu zählen also nicht einmalige Einnahmen wie eine Steuerrückzahlung oder Ähnliches.
• Ausgaben:
Als nächstes notieren Sie alle festen Ausgaben, die jeden Monat fällig werden, um Ihre Existenz zu sichern. Darunter zählen Miete bzw. Eigenheimkosten, Telefon und Internet, Versicherungen, Betreuungskosten für die Kinder und Verbindlichkeiten. Dazu zählen offene Rechnungen und die Raten, wenn Sie einen Kredit abbezahlen.
• Flexible Ausgaben:
Nun sollten Sie noch die flexiblen Ausgaben notieren wie z.B. für Lebensmittel, Drogerieartikel, Kosmetik, Bekleidung, Freizeit oder Fahrkosten. Hierunter zählen also alle Ausgaben, die monatlich dazu kommen können, aber nicht unbedingt müssen.
➔ Auswertung am Ende des Monats:
Am Ende des Monats rechnen Sie die Einnahmen und die Ausgaben zusammen und können so sehen, wo es Einsparpotential gibt. Denn oftmals wird vielen erst durch das Führen eines Haushaltsbuches klar, dass sie viel zu viel Geld für beispielsweise Freizeitaktivitäten, Bekleidung und Lebensmitteleinkäufe ausgeben. Wenn Sie beim Einkaufen sparen möchten, hilft es z.B. schön, wenn Sie immer einen Einkaufszettel schreiben. So verhindern Sie, dass Sie unnötig Dinge kaufen, die Sie eventuell sogar noch zuhause haben. Natürlich gibt es aber auch noch weitere Tipps,um beim Einkaufen zu sparen.
Sie werden also durch das Haushaltsbuch schnell merken, dass Sie viel sparsamer mit Ihrem Geld umgehen und sich den einen oder anderen Kauf auch mal verkneifen, weil Sie ganz genau wissen, dass es sonst den Rest des Monats knapp wird.