Matratzen werden im Laufe der Jahre diversen Verschmutzungen wie Schweiß, Blut und Urin ausgesetzt, welche Sie mit einfachen Hausmittel entfernen können.
Wie wir schlafen und uns am Morgen danach fühlen, wird nicht zuletzt von der Matratze bestimmt. Diese bietet zusammen mit Bett und Lattenrost die Basis für einen gesunden Schlaf und entsprechend hohen Schlafkomfort. Damit Matratzen möglichst lange diesem Zweck dienen, ist bei der Reinigung einiges zu beachten.
Die Matratzenreinigung – ein Muss für gesunden Schlaf und Hygiene
Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Täglich werden Matratzen sechs bis neun Stunden strapaziert, belastet und verschmutzt. Dabei ist nicht die Rede von losem Staub und Schmutz, sondern die Matratze wird von einer Mischung aus Staubpartikeln, abgestorbenen Hautschuppen und den Ausscheidungen von Hausstaubmilben verunreinigt.
Diese Mischung ist nicht nur unappetitlich, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit. Eine regelmäßige Matratzenreinigung besitzt besonders für Allergiker Priorität. Im Ehebett müssen diese bis zu einer Million Hausstaubmilben den Kampf ansagen. Wer die Reinigung der Matratze versäumt, ermöglicht zudem Keimen das Überleben und schlechte Gerüche oder Schimmelbefall sind die Konsequenz.
Matratzen richtig reinigen – Grundsätzliches
Eine regelmäßige Säuberung der Matratze erspart aufwendige Reinigungsmaßnahmen. Beim Wenden der Matratze sollte gleichzeitig eine Reinigung erfolgen. Oftmals wird hierbei der Staubsauger favorisiert. Dies kann jedoch nur bedingt empfohlen werden.
Lediglich Geräte, welche über eine niedrige Saugstufe und verschiedene Aufsätze für die unterschiedlichen Einsatzgebiete verfügen, sind geeignet. Ansonsten wird der Staub nicht komplett eingesaugt, sondern unnötig im Raum verteilt. Allergiker werden es dadurch nachts doppelt schwer haben. Verfügen die Geräte über spezielle Polsterdüsen, spricht nichts gegen die Reinigung mit dem Staubsauger. Ist dies nicht der Fall, sind Kleiderbürsten eindeutig die bessere Wahl.
Die Matratzenbezüge lassen sich meist in der Waschmaschine reinigen. Allein Bezüge, welche Schurwolle enthalten, sind nicht für die Maschinenwäsche zu empfehlen. Es könnten sich Klumpen und Verfilzungen bilden. Die Reinigung der Matratzenbezüge ist bei mindestens 60 Grad durchzuführen. Waschprogramme mit einer niedrigeren Temperatur sind nicht geeignet, da Hausstaubmilben diese überleben und sich ungestört weiter vermehren.
Möglichkeiten der Matratzenreinigung
Die Matratzenreinigung lässt sich in drei verschiedene Optionen unterteilen. Vom Grad der Verschmutzung und Zustand der Matratze hängt ab, für welche Möglichkeit Sie sich entscheiden.
Art der Reinigung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Matratze stellenweise reinigen | • gezielte Behandlung von Flecken und Verschmutzungen • spart Zeit | • keine umfassende Reinigung • Staub und Schmutz werden nicht vollständig entfernt |
Matratze komplett reinigen | • für gröbere Verschmutzungen empfohlen | • aufwendig • Bezug muss abgenommen werden |
Matratze professionell reinigen lassen | • tiefgründige Reinigung • kein Arbeitsaufwand | • verursacht Kosten • Sie müssen einige Tage auf die Matratze verzichten |
Ist die Matratze sichtbar verschmutzt, sind die Verunreinigungen sofort zu beheben. Bevor Flüssigkeiten tiefer in die Matratze eindringen, sollten Sie diese mit einem trockenen und fusselfreien Lappen oder Tuch abtupfen. Für die schnelle Rettung verunreinigter Matratzen können Sie herkömmlichen Glasreiniger verwenden.
Hilfe, Flecken!
Flecken auf Matratzen lassen sich nicht vermeiden. Ist es einmal passiert, ist schnelle Handeln erforderlich, damit die Verunreinigungen nicht tiefer in die Matratze eindringen. Wer einen Schutzbezug verwendet, kann Matratzen oberflächlich besser schützen.
Nachfolgend haben wir ein “SOS der Fleckentfernung” zusammengestellt:
Art des Flecks | Erste-Hilfe-Maßnahme |
---|---|
Blut | • kaltes Wasser und Feinwaschmittel • Paste aus Wasser und Backpulver |
Urin | • Essig • Zitronensaft |
Rotwein | • Salz bei frischen Flecken • Mineralwasser bei eingetrockneten Flecken |
Kaffee | • Mineralwasser • Teppichreiniger |
Schweiß | • Natron • ätherische Öle |
Schimmel | • Spiritus • reiner Alkohol |
Erbrochenes | • Natron und Wasser |
Sperma | • kaltes Wasser und Feinwaschmittel • Duschgel |
Verschmutzten Matratzen vorbeugen
Mit verschiedenen Maßnahmen kann der Verschmutzung von Matratzen vorgebeugt werden.
[icon icon=“angle-double-right“] Absaugen
Wie bereits erwähnt, muss der Staubsauger über eine Polsterdüse oder eine besonders niedrige Saugstufe verfügen. Ansonsten erreicht die Hausfrau genau das Gegenteil und die Staubteilchen verteilen sich im gesamten Schlafzimmer.
Matratzen werden vor jedem Beziehen gründlich abgesaugt. Auch zwischendurch bietet sich die Reinigung an. Dabei ist behutsam vorzugehen, damit der Matratzenbezug nicht beschädigt wird.
[icon icon=“angle-double-right“] Matratzenschoner nicht vergessen
Liegen Matratzen unmittelbar auf dem Lattenrost auf, ist dies nicht von Vorteil. Die harte Unterlage führt dazu, dass sich der Überzug am Lattentrost aufreibt. Ein Matratzenschoner wird auf den Lattentrost platziert, bevor Sie die Matratze auf das Bett auflegen. So ist die Matratze geschützt und verschmutzt weniger schnell.
Tipp: Reinigen Sie die Matratzenschoner regelmäßig in der Waschmaschine.
Auch der Matratzenbezug darf in die Waschmaschine. Seine Lebensdauer ist jedoch begrenzt. Nach etwa zehn Maschinenwäschen ist es an der Zeit für einen neuen Matratzenbezug.
[icon icon=“angle-double-right“] Drehen und Wenden
Eine Matratze sorgt für guten Schlaf, wenn die Wirbelsäule optimal gestützt wird. Entstehen in den Matratzen Liegemulden, ist dies nicht mehr gewährleistet. Zudem können sich Hausstaubmilben nicht mehr so gut vermehren, wenn Sie Ihre Matratze regelmäßig wenden. Denn durch das regelmäßige Wenden wird die Matratze besser belüftet und speichert dadurch auch weniger Feuchtigkeit. Das Wenden der Matratze ist daher ein wichtiger Punkt.
Bei neuen Matratzen wird monatlich gedreht und gewendet. Bei älteren Matratzen genügt es, alle acht bis zehn Wochen aktiv zu werden. Schwere und unhandliche Matratzen zu drehen, kann zum Kraftakt werden. Achten Sie daher bereits beim Kauf auf an den Längsseiten angebrachte Wendeschlaufen, welche den Vorgang erleichtern helfen.
[icon icon=“angle-double-right“] Lüften sorgt für Sauberkeit
Unter der Bettdecke fühlen sich Hausstaubmilben ausgesprochen wohl. Das feuchtwarme Klima sorgt für die rasante Vermehrung der unliebsamen Mitbewohner. Daher ist es wenig hilfreich, unmittelbar nach der Nachtruhe die Betten zu machen.
Die Matratze benötigt Luft, damit sich die Feuchtigkeit nicht staut und womöglich noch Schimmelflecken entstehen. Matratzen sollten täglich etwa eine Stunde auslüften, bevor die Bettdecke wieder darüber geschlagen wird.
Der Bettwäschewechsel kann mit einem gründlichen Auslüften der Matratze verbunden werden. Damit von allen Seiten Luft an die Schlafunterlage gelangen kann, wird die Matratze bevorzugt hochkant aufgestellt.
Wer die Möglichkeit dazu besitzt, kann Matratzen mehrmals im Jahr im Freien auslüften lassen. Dies kann an einem warmen Sommertag ebenso geschehen, wie im Winter.
Wann eine neue Matratze anschaffen?
Matratzen unterliegen einer Dauerbelastung und sind daher nicht für die Ewigkeit gemacht. Bei allen Reinigungsbemühungen, irgendwann ist es Zeit, sich von der alten Matratze zu trennen.
In der Regel weisen Matratzen nach maximal zehn Jahren deutliche Verschleißerscheinungen auf. Auch bei regelmäßiger Pflege und akribischer Fleckentfernung sammeln sich mit den Jahren Rückstände von Schweiß und Schmutz im Inneren der Matratze. Allergiker sollte ihre Schlafunterlagen ggf. früher auswechseln. Leidet der Schlafkomfort, ist eine neue Matratze die beste Lösung.